Bellizistische Scheinheiligkeit
Westeuropäische Politiker überbetonen ein außen- und sicherheitspolitisches Horrorszenario, um von inneren Problemen abzulenken.
„Wenn der Feind bekannt ist, hat der Tag Struktur“, sagte einmal Volker Pispers. Die Tage von Friedrich Merz, Keir Starmer und Emmanuel Macron dürften derzeit über viel Struktur verfügen. Wahrscheinlich so viel, dass kaum Zeit und Raum bleibt, das stetig wiederholte Narrativ von Russland und Putin als personifiziertem Bösen zu hinterfragen. Von konstruktiver Außenpolitik fehlt aktuell genauso jede Spur wie von der Aussicht, wirtschaftlich und sozial auf einen grünen Zweig zu kommen. Also bleibt westeuropäischen Staatschefs nicht viel mehr als Eskalation und Rhetorik, um ihre Beliebtheitswerte vor dem Einbruch zu bewahren.
Einleitung von Uwe Froschauer
Gestern erreichten mich Christians treffende Zeilen mit dem Titel "Die korrekte Positionierung im Ukrainekrieg". Ich nahm dies zum Anlass, ein paar Worte zu den heuchlerischen Machenschaften europäischer Politiker zu schreiben, die durch ihren Bellizismus das Leben von uns allen massiv gefährden.
Politiker, die an der Spitze ihrer Länder stehen, jedoch alles andere als Spitzenpolitiker sind — politische und menschliche Versager — kurbeln eine Kriegswirtschaft auf Kosten der sozialen Strukturen ihrer Länder an. Eine Mischung aus Unfähigkeit, Eigennutz und skrupelloser Scheinheiligkeit charakterisiert die aktuellen europäischen Kriegstreiber, die im Inland Wirtschaft und Gesellschaft an die Wand gefahren haben und nun mit bellizistischer Agitation von ihrem Totalversagen ablenken wollen.
Politiker wie Emmanuel Macron, Keir Starmer, Ursula von der Leyen und Friedrich Merz riskieren sehenden Auges das Wohl ihrer Bürger. Sie instrumentalisieren den "Rally around the flag-Effekt", indem sie einen unverhältnismäßig hohen Fokus auf Außen- oder Sicherheitsfragen legen, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, kurzfristig politische Stabilität zu erzeugen und die Handlungsspielräume ihrer Regierungen zu erweitern.
Zu diesem Zweck diffamieren sie Pazifisten und Andersdenkende, und stellen sie als Volksverräter, Putinversteher und Ähnliches hin. Der überwiegende Teil der mittlerweile "kriegstüchtigen" Bevölkerung scheint dieses perfide Treiben nicht zu durchschauen.
„Die allgemeine Bevölkerung weiß nicht, was passiert, und sie weiß nicht einmal, dass sie es nicht weiß.“
Noam Chomsky
Wie zu Beginn der Corona-Pandemie versuchen insbesondere westeuropäische Länder wie Frankreich, Großbritannien und Deutschland, die Bevölkerung gegen einen völlig erfundenen Feind zu formieren. Ob dieser Feind nun ein Virus ist, dessen Existenz bisher nicht einmal bewiesen ist, oder ein angeblich aggressives Land, spielt keine Rolle. Hauptsache, die Freiheit der Menschen kann aufgrund des inszenierten Feindes und der damit ausgerufenen Ausnahmesituation eingeschränkt, ihre Verhaltensweisen kontrolliert und die Kassen Weniger gefüllt werden.
Mentale Tiefflieger wie Roderich Kiesewetter reden sogar von einem „Spannungsfall“, um junge Menschen — selbstverständlich nicht aus ihrem eigenen Umfeld — auf die Schnelle als Kanonenfutter verheizen zu können.
Dass der „Bösewicht“ Russland dem überheblichen, im Niedergang befindlichen Europa eine Nichtangriffsgarantie angeboten hat, interessiert diese widerlichen, menschenverachtenden Bellizisten ebenso wenig wie die vergessenen Worte "Nie wieder Krieg".
Dass der Konflikt bereits nach fünf Wochen in Istanbul beigelegt hätte werden können, wenn der "Westen dazu bereit" gewesen wäre, wird von westeuropäischen Politikern und ihren medialen Prostituierten unter den Tisch gekehrt. Ebenso wie die Tatsache, dass das vom Westen zu Unrecht als demokratisch bezeichnete Kiew-Regime seit dem von den USA inszenierten Euromaidan 2014 bis zur forcierten russischen Invasion 2022 mehr als 14.000 Menschen in der Ostukraine wegen ihrer politischen Nähe zu Russland getötet hat, darunter viele Zivilisten.
Es wird von vornehmlich westeuropäischen, unfähigen „Spitzenpolitikern" weiterhin das Leben der europäischen Bürger aufs Spiel gesetzt, anstatt das ernstgemeinte Angebot Russlands einer Nichtangriffsgarantie anzunehmen. In meinen Augen ist das Verrat am Volk, das keinen Krieg will!
Der Premierminister des Vereinigten Königreichs, Keir Starmer, sagte, Europa brauche eine „Coalition of the Willing“ — eine Koalition der Willigen —, um der Ukraine Sicherheit zu gewähren. In offiziellen Statements wird der Begriff „Coalition of the Willing“ als Gruppenname verwendet, etwa im Statement vom 13. August 2025, co-gezeichnet vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron , Keir Starmer und Wendehals-Kanzler Friedrich Merz. „Coalition of the Willing“ — oder, wenn wir die Maske fallen lassen wollen, die „Achse des Bösen“, die den Tod anderer zum Spielball ihrer Machtspiele macht. Bellizisten sind böse!
Friedrich Merz schwor, dem deutschen Volk zu dienen. Stattdessen dient er BlackRock, dem Rüstungsindustriellen-Kartell und seinem eigenen Kontostand. Zum Bundeskanzler ist er unter anderem gewählt worden, weil er den deutschen Bürgern Versprechungen machte, von denen er nach der Wahl nichts mehr wissen wollte.
Die Bevölkerung applaudiert trotzdem, weil sie glaubt, klatschen sei patriotisch. In Wahrheit applaudiert sie der eigenen Ausplünderung und der Spirale ins Desaster.
Für diesen Lügenkanzler, wie ihn AfD-Chefin Alice Weidel treffend nannte, ist sein durch Staatsstreiche erlangtes Amt lediglich ein Nebenjob, das ihm hilft, die Steuergelder der Bürger in die Taschen von BlackRock und Konsorten umzuleiten. Die Rüstungsindustrie ist dank Politikern wie Friedrich Merz in Bombenstimmung.
In der zweiten Liga dieses Horrorkabinetts tummeln sich Gestalten, die den Namen „Politiker“ nicht verdienen. Roderich Kiesewetter gehört dazu: ein ewiggestriger Emporkömmling, der vermutlich die Worte Verhandlung, Frieden oder Diplomatie nicht einmal buchstabieren kann. Dieser kleingeistige, engstirnige Mann verbringt seine Zeit damit, Russland und seine Führung zu dämonisieren — mit einer Einfältigkeit, die bei dem ebenso einfältigen Publikum leider Wirkung zeigt. Den „Teufel" zu bekämpfen oder gar zu töten ist nach gelungener Dämonisierung für selbsternannte Gutmenschen wie Kiesewetter eine legitime und „ehrenhafte" Angelegenheit.
Wenn Menschen in dieser Weise entmenschlicht werden, wie es der Kinder- und Völkermörder Benjamin Netanjahu — den Bundeskanzler Friedrich Merz im Februar 2025 kurz nach seinem Wahlsieg nach Deutschland einladen wollte — mit den Palästinensern getan hat, glauben die vermeintlichen Gutmenschen das moralische Recht zu besitzen, diese „Dämonen“ zu eliminieren. Bellizisten sind in Wahrheit die eigentlichen Dämonen! Wollt ihr Bellizisten Dämonen austreiben? Fangt bei euren eigenen an!
Und dann die peinliche Heuchelei: Den Kriegsverbrecher Netanjahu möchte man einladen, den russischen Präsidenten dagegen ignoriert man. Herr Merz, Ihre Doppelmoral stinkt zum Himmel!
Nun zu dem ebenfalls kurzen Beitrag von Christian Hamann, den ich wegen seines Sachverstands und seiner — mittlerweile selten anzutreffenden — Fähigkeit, klar und selbst zu denken, sehr schätze:
„Die korrekte Positionierung im Ukrainekrieg
Die jüngste Auseinandersetzung um Russlandbesuche von AfD-Abgeordneten des Bundestages gibt Anlass zu großer Besorgnis. — Man kann von der Partei halten, was man will. Aber sie, das BSW und — noch ausbaufähig — Die Linke sind die einzigen Parteien, welche im Ukrainekrieg die angemessene ausgleichende Position vertreten.
Diese hat erstens die korrekten Lehren aus zwei verheerenden Weltkriegen, richtiger: europäischen Bruderkriegen zu ziehen und dementsprechend VERMITTLUNG vor militärische 'Lösungen' zu setzen. In diesem Kontext ist an die Präambel der UNO-Charta von 1945 anzuknüpfen, welche fordert, Krieg endlich durch friedliche Lösungen zu ersetzen. Für dieses große Vorhaben wird das Zeitfenster immer enger.
Ebenso ist an das große historische VERSÄUMNIS zu erinnern, dem Europa die beiden bisherigen Weltkriege und auch den jetzigen Krieg in der Ukraine zu „verdanken“ hat — das Versäumnis, nicht die Initiative Victor Hugos von 1849 auf dem Pariser Friedenkongress umgesetzt zu haben. Diese forderte die Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa, Russland ausdrücklich eingeschlossen.
Drittens ist an die grundsätzliche Erkenntnis Mahatma Gandhis und Martin Luther Kings anzuknüpfen, dass nachhaltiger Frieden nur dann möglich ist, wenn man die Bereitschaft aufbringt, seine Feinde zu verstehen — was nicht bedeutet, zu ihren Taten zu applaudieren.
Es ist darauf hinzuweisen, dass große Teile der Weltöffentlichkeit beim Thema Gazakrieg gerade dabei sind, letzteres gegenüber den radikalen Islamisten und notorischen Terroristen zu tun.
Es gilt folglich, generell voreingenommene, ignorante HYPOKRISIE (auch bei sich selbst) zu erkennen und zu bekämpfen und ebenso die beiden suizidalen Extreme, zu denen sie führt. Dies ist ein plumper Militarismus, der im Gegner nur zu vernichtendes Ungeziefer zu erkennen vermag und ein wachsweiches, sich selbst aufgebendes Appeasement gegenüber Kräften, die rational „eigentlich“ klar als ideologisch inkompatible Rivalen zu erkennen sind.
Der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter und Gleichgesinnte exponieren sich schon länger mit einem militaristischen Ungeist, der „den Krieg nach Russland tragen möchte“ — was den Menschenleben vernichtenden Fleischwolf erst richtig ankurbeln würde. Bisher über eine Million. Tote sind offenbar noch nicht genug."
Danke für diese nachdenklich machenden Zeilen, lieber Christian.