Das Denken befreien

Im Rubikon-Exklusivinterview erläutert der Jurist und Journalist Milosz Matuschek, warum eine bessere Zukunft nur möglich ist, wenn wir unser Denken befreien und die Stille des Unausgesprochenen mit klaren Worten durchbrechen.

Unerträglich laut ist das Schweigen im Mainstream-Blätterwald. Gleichzeitig werden die Töne aus dem benachbarten, frisch gepflanzten Forst der Freien Medien überhört und ignoriert. Doch lange ist dieser Zustand nicht mehr haltbar. Die Missstände der letzten zwei Jahre sind so unübersehbar, dass selbst der Mainstream nicht mehr länger umhinkommt, diese in zarten Ansätzen zu thematisieren. Das ist der Beginn eines sich ankündigenden Umbruchs. Über diesen sprach Jens Lehrich mit dem Juristen und Journalisten Milosz Matuschek anlässlich seines bald erscheinenden Buches „Wenn‘s keiner sagt, sag ich‘s: Verengte Räume — Absurde Zeiten“.

„Der Kaiser ist nackt“, ruft das Mädchen in Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Sie sagt, was keiner zu sagen wagt. Das auszusprechen, was sonst keiner aussprach, hatte eine tiefgreifende Wirkung, weil damit die Glaubwürdigkeit und letztlich die Macht des Kaisers gebrochen war.

Mit seinem neuen Buch schickt sich Milosz Matuschek ebenfalls an, auszusprechen, was sonst niemand ausspricht. Diesem Aussprechen liegt jedoch keine kindliche Naivität zu Grunde, wie bei dem besagten Mädchen aus dem Märchen. Es ist das allgegenwärtige Schweigen in den zwei elementarsten Wahrheitsfindungssystemen — der Journalismus und die Juristerei. Mit beiden Systemen ist Matuschek vertraut und ob ihres Versagens in den letzten zweieinhalb Jahren maßlos enttäuscht.

Im Gespräch mit Jens Lehrich legt er dar, dass nun eine Zeit des Erwachsenwerdens anbricht. Der Vertrauensverlust und die damit einhergehende Notwendigkeit mündig zu werden, beschränkt sich nicht nur auf die beiden Themenfelder Medien und Informationsbeschaffung. Analog wird es nun in allen Lebensbereichen zu einer Abkehr von der bequemen Service-Mentalität kommen. Eine solche Umbruchphase fällt nach Matuschek am fruchtbarsten aus, wenn jeder Einzelne seine Energie nicht mehr allein dafür aufbringt, sich an dem Alten abzuarbeiten, sondern proaktiv etwas Neues und Besseres zu gestalten und zu schaffen — was man sich heute vielleicht noch gar nicht vorstellen kann. Ein schon jetzt sichtbares Beispiel hierfür ist die thematische Taktvorgabe der Freien Medien gegenüber dem Mainstream.


Jens Lehrich im Gespräch mit Milosz Matuschek


Hier können Sie das Buch bestellen:Wenn‘s keiner sagt, sag ich‘s: Verengte Räume — Absurde Zeiten“.