Das trojanische Pferd

Der Pandemievertrag der WHO dient als globales Machtinstrument. Teil 1 von 3.

Wie einst die Trojaner das hölzerne Pferd der Griechen in ihre Stadt zogen, übernehmen heute Staaten kritiklos die Vorgaben einer Weltgesundheitsorganisation. Die orientiert sich längst nicht mehr an den Interessen der Bevölkerung, sondern an jenen milliardenschweren Stiftungen, von denen sie finanziert wird. Ganz im Bild der griechischen Mythen, versuchen mediale Sirenengesänge den Menschen schmackhaft zu machen, was ihnen letztlich zum eigenen Nachteil gereicht. Warnungen vor dieser Entwicklung werden, wie einst die Rufe der Kassandra, geflissentlich ignoriert.

Das Trojanische Pferd gehört zu den bekanntesten Mythen der Welt und steht umgangssprachlich für List und Täuschung, für ein Objekt, das sich als harmlos ausgibt, um Zugang zu einer geschützten oder gesicherten Domäne zu erhalten und um von innen Schaden anzurichten. Der Trojanische Krieg ist ein zentrales Ereignis in der antiken griechischen Mythologie und steht in der westlichen Literatur und Kunst bis heute als Motiv für Themen wie Ehre, Verrat und die Tragik. Ausgelöst wurden die Ereignisse des Trojanischen Krieges infolge des Raubs Helenas, der Königin Spartas, durch den trojanischen Prinzen Paris.

Der König der Griechen, Agamemnon, belagerte 10 Jahre die Stadt Troja. Hektor, der Heeresführer des Trojanischen Krieges war der Sohn des trojanischen Königs Priamos und dessen Frau Hekate und somit der Prinz von Troja und er war der Bruder von Paris. Als sich der Krieg bereits 10 Jahre hinzog, entsandte Priamos Reiter, die ihm einhellig berichteten, dass die Griechen den Krieg aufgegeben haben. Das sollte aber nur ein Bluff der Griechen sein, während die Trojaner glaubten, die Griechen hätten sich zurückgezogen, ließ Odysseus ein übergroßes hölzernes Pferd bauen, in dessen Inneren sich Soldaten versteckten, um in das abgesicherte Troja zu gelangen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen schenkten also die Griechen den Trojanern das hölzerne Pferd, getarnt als Zeichen ihres Rückzugs.

Nach den Bestattungsfeierlichkeiten von Hektor, der in einem Zweikampf mit Achilles starb, machte sich das trojanische Heer bereit für die Schlacht. König Priamos war durchaus skeptisch, er stellte sich die Frage, ob das hölzerne Pferd womöglich eine List oder eine Opfergabe für einen Schutzgott sei. Seine Tochter Kassandra, Hektors Schwester, war in Besitz der Gabe der Weissagung, warnte eindringlich davor, dass das hölzerne Pferd eine Falle sei, es müsse unverzüglich angezündet oder ins Meer geworfen werden. Doch Kassandra ist eine tragische Prophetin, denn obwohl sie Unheil voraussehen konnte, glaubte ihr niemand, weshalb noch heute ungehörte Warnungen umgangssprachlich als Kassandrarufe bezeichnet werden. Kassandra endete tragischerweise als Beute des Heerführers Agamemnon, der dann bei dessen Heimkehr von seiner grollenden Frau getötet wird, ebenso Kassandra, was sie ebenfalls vorhersah.

Odysseus, der Held der griechischen Mythologie und der Held des Trojanischen Krieges, war auf seiner zehnjährigen Irrfahrt, der Odyssee, vielen Gefahren und Abenteuern ausgesetzt, unter anderem dem Gesang der Sirenen, die als Mischwesen aus Frauen und Vögeln und später auch als Mischwesen zwischen Frauen und Fischen dargestellt wurden. Die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Sirenen sind nicht so klar, wie bei den oben genannten Figuren des trojanischen Kriegs, in jedem Fall spielen sie eine Rolle auf der Reise des Odysseus. Sie betören mit ihrem Gesang vorbeifahrende Seefahrer, um sie zu töten. Odysseus wollte den Gesang der betörenden Sirenen hören, obwohl ihn Kirke davor warnte und ihm riet, in seine Ohren Wachs zu stopfen, damit er den betörenden Gesang nicht hören konnte und nicht sterben musste. Weil aber Odysseus ein Held ist und sich vor nichts und niemandem fürchtet, beschloss er, sich von seiner Mannschaft an den Mast des Schiffes binden zu lassen, sodass ihn die Stimmen der Sirenen nicht locken konnten.

Im übertragenen Sinne ist der geplante Pandemievertrag der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) ein Trojanisches Pferd, weil die Menschen über das wahre Vorhaben, nämlich die Errichtung einer globalen Gesundheitsdiktatur, arglistig getäuscht und die Warnungen alternativer Medien über den Inhalt des Pandemievertrags als Verschwörungstheorie und Kassandrarufe diffamiert werden. Mit großem Aufwand wird der Pandemievertrag offiziell als harmlose, notwendige Änderung dargestellt, obwohl die Primärliteratur der WHO eindeutig zeigt, dass, ganz offen und vollkommen ungeniert, die Demokratie ausgehebelt werden soll, indem der Weltgesundheitsorganisation mit dem Vertrag eine ungeheure Macht zukommt und der Pandemievertrag über nationale Gesetze gestülpt werden soll.

Um in der Terminologie der griechischen Mythologie zu bleiben, sollen die Menschen wohl mit dem Sirenengesang der Medien blenderisch in die Irre geführt werden, um sie in eine gefährliche Gesundheitsdiktatur zu navigieren.

Die Menschen werden mit Sirenengesängen manipuliert, um jeglichen Widerstand zu brechen oder sie zu verwirren.

Kritik wird unisono in die rechte Ecke geschoben und als Verschwörungstheorie in Misskredit gebracht. Ganz besonders aktiv sind die Sirenen Peisinoè, die Überredende, und die Sirene Himeropa, die „sanfte Stimme“, die den Menschen einen harmlosen Pandemievertrag vorgaukeln. In jedem Fall kann davon ausgegangen werden, dass es sich um die Büchse der Pandora handelt, wenn die Regierungen dem Pandemievertrag zustimmen, denn die Büchse der Pandora steht sinnbildlich für unvorhersehbare und oft katastrophale Folgen, die durch eine scheinbar harmlose Handlung ausgelöst werden können Aber die Büchse der Pandora enthält auch Hoffnung.

Die Tatsache, dass die Hoffnung in der Büchse blieb, bietet eine tiefere philosophische Botschaft. Trotz aller Übel, die auf die Welt losgelassen wurden, bleibt die Hoffnung als Trost und Antrieb, der den Menschen hilft, weiterzumachen und Widrigkeiten zu überwinden. Diese Hoffnung könnte sich in Form von internationalem Widerstand und einem Austritt aus der WHO manifestieren.

„Das Ziel des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite der Mehrheit zu stehen, sondern zu vermeiden, sich in den Reihen der Wahnsinnigen wiederzufinden.” Marc Aurel

Der WHO-Pandemievertrag

Am 1. Dezember 2021 haben sich die 194 Mitglieder, damals noch mit den USA, der WHO auf die Ausarbeitung und Aushandlung eines internationalen Übereinkommens zur Stärkung der Pandemieprävention und Pandemievorsorge geeinigt. Der unbedarfte Bürger könnte das für eine gute Sache halten, weil die WHO als Organisation unter dem Dach der Vereinten Nationen (VN) im Bewusstsein der Menschen positiv besetzt ist. Doch die VN werden seit Jahren von der Wirtschaft sukzessive unterwandert und sind bei weitem schon lange keine unabhängige Organisation mehr. Die WHO wurde im April 1948 in Genf mit dem Auftrag gegründet, „allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen“. Nun nutzen mächtige, einflussreiche, private Geldgeber die internationalen Strukturen der WHO um eine globale Gesundheitsdiktatur zu errichten und die Demokratie auszuhebeln.

Wichtige nichtstaatliche Geldgeber sind neben der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die 2021 rund 9,5 Prozent zum Gesamtbudget der WHO beitrug, die Schweizer Stiftung GAVI, mit knapp 6,5 Prozent, deren größter privater Spender wiederum die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ist; GAVI wurde im Jahr 2000 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet, die NGO Rotary International ist ein weiterer privater Geldgeber und hat mit 2,4 Prozent, insbesondere für Polio-Bekämpfung, beigetragen und die US-amerikanische Wohltätigkeitsorganisation National Philanthropie Trust mit 0,7 Prozent.

Nachdem US-Präsident Donald Trump unlängst den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation angeordnet hat, kamen Bedenken hinsichtlich der künftigen Finanzierung auf. Im Jahr 2024 waren die USA mit 920,9 Millionen Euro der weltweit größte Geldgeber der WHO. An zweiter Stelle folgt die Bill & Melinda Gates Foundation mit rund 662,5 Millionen Euro, während die Europäische Kommission einen Beitrag von rund 396,4 Millionen Euro beisteuert. Deutschland ist das EU-Land, das die WHO mit rund 312 Millionen Euro finanziell am meisten unterstützt.

Die Zuwendungen der Bill und Melinda Gates Stiftung sind zu 100 Prozent zweckgebunden, das heißt für Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten, darunter Impfkampagnen und die Verteilung von Medikamenten.

Insgesamt hat die Bill und Melinda Gates Foundation der GAVI seit ihrer Gründung fast fünf Milliarden US-Dollar überwiesen, schreibt Thomas Röper in Inside Corona. Diesbezüglich ist festzuhalten, dass die WHO stark durch private Geldgeber und deren Interessen dominiert ist und dass es ein durchgängiges Finanzierungsmodell ist: Stiftungen spenden einen gewissen Betrag, der sich hoch anhört, doch Regierungen spenden ein Mehrfaches für ein Thema, das wieder von Unternehmen und Stiftungen dominiert ist. GAVI ist sozusagen eine öffentlich-private Partnerschaft. Werner Rügemer nennt es nicht Partnerschaft sondern eine Komplizenschaft zu Lasten der Allgemeinheit.

Es kann festgehalten werden, dass mit Hilfe von ppp-Modellen (private-public-partnership) Regierungen Steuergelder an Stiftungen der Oligarchen überweisen, wodurch sich die Oligarchen über ihre Stiftungen bereichern. Bei uns werden Oligarchen im Übrigen euphemistisch Philanthropen genannt.

Ein wichtiger Baustein im Gebäude der internationalen Gesundheitsdiktatur ist beispielsweise der von der UN-Generalversammlung verabschiedete Globale Digitalpakt. Norbert Häring hat dazu informative Artikel geschrieben, in welchen er darauf hinweist, dass der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs für Technologie, dem die Bundesregierung in Sachen Globaler Digitalpakt zuarbeitete, aus einem öffentlich-privaten Geflecht zur Förderung der Digitalisierung des Gesundheitssektors kommt, in das die Bundesregierung mit eingewoben ist. Seine Organisation zur Förderung der Gesundheitsdigitalisierung, I-DAIR/Health AI, wird von der WHO und der Pharmastiftung „Wellcome Trust“ finanziert und will erklärtermaßen das umzusetzen helfen, was die Frau des Microsoft-Gründers und der mächtigste chinesische IT-Unternehmer der UNO an Digitalisierung und freiem internationalen Datenfluss vorgeschlagen haben. „Health AI“ kooperiert dabei mit einem Londoner Universitätsinstitut, LSHTM, das von „Wellcome Trust“ und der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates maßgeblich finanziert wird, und deren Spitzenpersonal enge Beziehungen zum Weltwirtschaftsforum unterhält, welches im Sinne der von ihm vertretenen Pharma- und IT-Konzerne massiv die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreibt. Die Bundesregierung hat Kooperationsabkommen oder unterhält enge Beziehungen sowohl zu I-DAIR/Health AI als auch zu LSHTM und Weltwirtschaftsforum.

Höchst kritisch ist auch die öffentlich-private Partnerschaft zwischen Regierungen, der WHO, der EU-Kommission, der Forschungsindustrie, privaten Geldgebern, der Impfstoffindustrie und CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) zu sehen, das ist ebenfalls eine interessengeleitete Allianz von Impfprofiteuren. Impfen ist ein lukrativer Markt, weil die Menschen nicht krank sind und vor eventuellen/vermeintlichen Krankheiten geschützt werden sollen. Wenn die Menschen auf allen Erdteilen von der Wiege bis zur Bahre durchgeimpft sind, ist das ein sehr gewinnbringendes Geschäft. Risiken werden abgestritten und in die Verschwörungstheoretiker-Ecke oder in die rechte Ecke geschoben.

COVAX ist die dritte Organisation im Bunde, sie wurde zwar von der WHO ins Leben gerufen, aber gemeinsam mit GAVI und CEPI, übernehmen alle drei die Koordination der Impfstoffherstellung und -verteilung, während 150 Staaten das Geld ihrer Steuerzahler überweisen, so Thomas Röper in Inside Corona. Die Impfpolitik ist vorwiegend in privaten Händen, die WHO wird nur als Institution gebraucht, um der Gesundheitsdiktatur einen sozialen, humanen Anstrich zu geben.

In der Öffentlichkeit weniger bekannt dürfte sein, dass bereits im Jahr 2009, ein Jahr vor der Schweinegrippe, sich die Definition der Pandemie geändert hat. Die WHO definiert eine Pandemie seitdem als eine Situation, in der die gesamte Weltbevölkerung potenziell einem Erreger ausgesetzt ist und das Risiko besteht, dass „ein Teil von ihr erkrankt“. Für die Einstufung als Pandemie ist unerheblich, wie ansteckend oder tödlich die jeweilige Krankheit ist. Damit wurde sozusagen der Grundanlass für ein Infektionsregime geschaffen.

Es gibt keine Trennung mehr zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Somit müssen Informationen grundsätzlich kritisch gesehen werden und wer wissen möchte, wer Profiteur dieser Politik ist, muss dem Weg des Geldes folgen.

Rudolph Bauer hat eine Broschüre mit dem Titel "Big Pharma, Big High und Big Money" geschrieben. Auch zur Corona-Thematik hat er eine Reihe von Aufsätzen verfasst, die 2021 in zwei Sammelbänden veröffentlicht wurden: „Vernunft in Quarantäne. Der Lockdown als Zivilisationsbruch und Politikversagen“ und „The Great Reset — Der große Rückfall. Hygienegemeinschaft, Softtotalitarismus und Überwachungskapitalismus“ verfasst.

Rudolph Bauer hatte unter fadenscheinigen Gründen eine Hausdurchsuchung. Ist er der Wahrheit zu nahe gekommen?. Journalistinnen und Journalisten, Kritikerinnen und Kritiker leben gefährlich, wenn sie die Politik kritisieren, das führt nicht selten zu Hausdurchsuchungen oder Kontokündigungen. Kritik wird dann gerne in die rechte Ecke geschoben, um einen Grund für Hausdurchsuchungen oder Kontokündigungen zu haben. Das ist mittlerweile einfach. Hier die Pressemeldung von Rudolph Bauer, 11. August 2023:

„In den frühen Morgenstunden des 10. August 2023 (Donnerstag der 32. Kalenderwoche) wurde in der Wohnung des Bremer Künstlers und Politikwissenschaftlers Rudolph Bauer eine fünfköpfige Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Durchsuchungsbediensteten waren teils bewaffnet und mit Schutzwesten ausgestattet. Gegen Professor Dr. Bauer wurde auf Beschluss des Amtsgerichts Bremen ein Ermittlungsverfahren des Kommissariats Staatsschutz bei der Direktion Kriminalpolizei des Landeskriminalamts Bremen eingeleitet. Die Hausdurchsuchung erfolgte „wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“. Anlass sind vier von über tausendfünfhundert Bildmontagen, die der Künstler unter dem Hashtag #bauerrudolph auf Instagram als politische Kunst mit der Kennzeichnung #politicalart veröffentlicht hat.“

Zudem hat Rudolph Bauer hat in seinem „Wörterbuch des bunten Totalitarismus“, das eine Art Lexikon, ein Nachschlagewerk ist, den Great Reset und was dahintersteht, sehr treffend ausgeführt. Groß angekündigtes „Umsturz“-Programm zur Rettung der kapitalistischen Profitwirtschaft. Von Klaus Schwab und dem WEG in die Debatten während der Corona-Kampagne eingespeistes Konzept zur angeblichen Neugestaltung von Weltwirtschaft und Weltgesellschaft mit der propagierten Zielvorgabe, mehr Nachhaltigkeit sowie die stärke Einbeziehung der Stakeholder und ihrer Interessen zu gewährleisten.

Das Wirtschaftsmagazin Forbes sah in der Reset-Agenda „ein weiteres Beispiel dafür, wie reiche, mächtige Eliten ihr Gewissen mit falschen Bemühungen, den Massen zu helfen, beruhigen und sich dabei noch reicher und mächtiger machen“. Ähnlich Naomi Klein, für die Schwabs Vorschlag eine „Rebranding“ von Themen war, die er seit 2003 wiederholt geäußert hatte, „um die reichen in der Krise gut aussehen zu lassen“. Der Soziologe und Sozialphilosoph Horst Müller bezeichnet das Konzept des Great Reset als Ideologie, die keine Systemalternative aufzeigt.

In der Tat stellt der Reset-Vorschlag eher eine Art „Rückfall“ dar, der das kapitalistische System in der Krise durch optimistische Schlagwörter und den Bezug auf eine Vierte Industrielle Revolution zu retten versucht.

Entsprechende, einem suprematistischen Größenwahn entsprungene Visionen verbreitet auch der Faschismus unter Stichworten wie „Germanisches Reich“, „Großdeutsches Reich“ und „Tausendjähriges Reich“.

Das Weltwirtschaftsforum — mächtig, ohne jede demokratische Legitimation

Eine zentrale Rolle in diesem undemokratischen Geflecht aus Staaten und Wirtschaft spielt das Weltwirtschaftsforum. Das Weltwirtschaftsforum entstand anfangs als eine große Versammlung von Politikern und Geschäftsführern, die über den „Zustand der Welt“ diskutierten, über mögliche politische Maßnahmen nachdachten und einen „Ethikkodex“ und eine Verpflichtung zur „Verbesserung des Zustands der Welt“ verabschiedeten.

Im Laufe der Jahre ist aber aus dem Diskussionsforum ein internationales Treffen von Politikern, Wirtschaftsvertretern, Journalisten, Künstlern, Umweltschützern und vielen weiteren geworden, die auf unterschiedlichen Ebenen an paradigmatischen Veränderungen in der Welt arbeiten und in ihren Staaten durchsetzen. Wer das Buch „Great Reset“ von Klaus Schwab und Thierry Malleret liest, erkennt, dass die Geld- und Machtelite Revolutionen befürchtet. Das ist verständlich, da sie Macht und Reichtum angehäuft haben, beides nicht verlieren wollen und der Reichtum extrem ungleich verteilt ist.

Der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab, gab nach Korruptionsvorwürfen am 21. April 2025 seinen Rücktritt als Executive Chairman des Weltwirtschaftsforums bekannt. Ändern dürfte sich allerdings wenig, wie ein Blick auf die Zusammenstellung des Aufsichtsratsgremiums zeigt: Ein Whistleblower-Brief informierte den WEF-Vorstand über schwerwiegende Vorwürfe in Bezug auf Korruption und Veruntreuung. Dennoch scheinen die personellen Strukturen innerhalb des WEF keine Maßnahmen gegen den Gründer Schwab einzuleiten. Im „Managing Board“, wie sich der Vorstand des WEF nennt, sitzen neben Schwabs Sohn Olivier der derzeitige Präsident Børge Brende sowie fünf weitere Personen. Der Vorstand berichtet an den „Board of Trustees“, den Stiftungsrat. Dieses oberste Aufsichtsgremium hat es in sich und setzt sich aus der Globalisten-Elite zusammen: Larry Fink (BlackRock), Kristalina Georgieva (IWF), Christine Lagarde (EZB), Al Gore (ehemaliger US-Vizepräsident), Joe Kaeser (Siemens), Herman Gref (Sberbank), Tony Blair (ehemaliger britischer Premierminister) und Königin Rania von Jordanien. Der ehemalige Nestlé-CEO Peter Brabeck-Lethmathe soll interimsmäßig die Position von Klaus Schwab übernehmen.

Nestlé ist Weltmarktführer in Flaschenwasser, dazu gehören Marken wie Perrier, Vittel, San Pellegrino. Ein Nestlé-Produkt, das beispielsweise in Pakistan und Brasilien in Flaschen verkauft wird, ist billiges, aufbereitetes Leitungswasser, unter dem Markennamen Pure Life, so Maude Barlow in Blaues Gold.

Als CEO von Nestlé hat Brabeck nicht nur die Kunst perfektioniert, Grundwasser aus Äthiopien, Pakistan und Südafrika abzupumpen, während lokale Gemeinschaften verdursten, sondern auch dafür gesorgt, dass Kinderarbeit in der Kakaoproduktion für KitKat & Co. ein profitables Geschäft bleibt.

Nicht zu vergessen ist die Aussage von Brabeck: „Der Mensch hat kein Recht auf kostenlosen Zugang zu Wasser

Bislang hat das Volk die Geldverteilungsmechanismen, eine Umverteilung von unten nach oben, nicht als lukratives System erkannt, wodurch weltweit Reiche reicher und Arme ärmer werden. Wenn die Bürger erkennen, dass sie nur benutzt werden, könnte eine Revolution die Folge sein, aber solange die Bürger mit Sport, Spielen und Nebelkerzen, wie Gendern oder Wokeness abgelenkt werden, besteht keine Gefahr. Der Leser des „Great Reset“ wartet übrigens vergebens auf die Lösung aller Weltprobleme. Norbert Häring hat zum Buch „Great Reset“ eine Rezension geschrieben.

Hilfreich sind auch die Berichte (Reports) des Weltwirtschaftsforums selbst, um die Zusammenhänge zu erkennen, an welchen international gearbeitet wird. Im Weltwirtschaftsforum werden Ziele formuliert, die dann mit internationalen Institutionen wie dem IWF, der Weltbank und der Welthandelsorganisatiion (WTO) und Institutionen der Vereinten Nationen, wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), und Regierungen, weltweit umgesetzt werden. Das ist eine Wir-wissen-was-für-die-Geldelite-gut-ist-Politik, die die Interessen von Investoren und Profiteuren bedient, aber definitiv nicht die des Volkes. Das Volk wird nicht gefragt, es darf die Pläne lediglich finanzieren. Demokratie sieht anders aus.

Mithilfe von internationalen Anwaltskanzleien, Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen und anderen Beteiligten ist somit ein weltumspannendes Netzwerk entstanden, dem die Bürger in der Welt nichts Nennenswertes entgegenzusetzen haben, das aber ihr Leben in immer mehr Bereichen bestimmt und der demokratischen Einflussnahme beraubt, das Netz wird immer enger gezogen.

Zur Demokratie gehört unter anderem die Mitbestimmung und je mehr Bereiche der öffentlichen Hand privatisiert werden, desto mehr sinkt die demokratische Mitsprache und Einflussnahme und private Betreiber bestimmen über elementare Bereiche des Lebens, aus gutem Grund Daseinsvorsorge genannt.

Gegenoffensive

In der Zeit, als die Davos-Elite eine Charme-Gegenoffensive gestartet hatte, die ihr Image verbessern, Teile der kritischen Zivilgesellschaft für sie einnehmen und diese letzten Endes vor allem spalten sollte, fand im Januar 2001 eine Videokonferenz zwischen Vertretern des Weltwirtschaftsforums in Davos und Vertretern des Weltsozialforums im brasilianischen Porto Alegre statt. Diese Diskussion geriet für die Davos-Elite um den ungarisch-amerikanischen Multi-Milliardär George Soros zum Desaster. Der philippinische Soziologieprofessor und Träger des Alternativen Nobelpreises, Walden Bello, forderte in dieser Debatte die Beerdigung des „Dinosauriers“ Weltwirtschaftsforum und griff die UNO scharf dafür an, dass sie mit dem Forum paktiere(Walden Bello, De-Globalisierung.

Als sich das Weltsozialforum im Jahr 2001 gründete, sah es so aus, als sei endlich ein Gegengewicht zum Weltwirtschaftsforum entstanden. An dem ersten Weltsozialforum (WSF) 2001 in Porto Alegre nahmen circa 12.000 Menschen, mehr als 1000 Organisationen aus allen Kontinenten teil.

Ein starkes, von der Basis der Völker gestaltetes WSF ist heute wichtiger denn je, denn das WWF regiert einfach durch, weil die Welt komplex geworden und nicht mehr einfach zu erklären ist, weil die Medien, Journalisten und Wissenschaftler durch Drittmittelfinazierung Teil des Systems geworden sind, weil Corona die Gesellschaft gespalten hat.

Heute stellt die Menschen Themen wie Klima-, Politik-, Gesellschafts-, Gesundheits-, Migrations- und Ernährungskrise vor neue Herausforderungen. Diese Themen dürfen nicht dem WWF, dem IWF, der Weltbank oder den VN und der WHO überlassen werden, weil die Menschen direkt von den Auswirkungen betroffen sind und in politische Entscheidungsprozessse nicht einbezogen werden. Es wird dringend ein Gegengewicht gebraucht, doch leider hat das WSF an Gewicht und Einfluss verloren. Es sieht so aus, als sei das WSF einer Kontaminierung beziehungsweise Vereinnahmung durch Strömungen ausgesetzt, die diese Bewegung unterwandern, um sie unschädlich zu machen, was auch bei anderen basisdemokratischen Bewegungen zu beobachten ist.

Global Compact — damit werden die Vereinten Nationen zum Einfallstor der Konzerne

Der seinerzeit amtierende Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, hatte im Januar 1999 am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos die Idee für den Global Compact lanciert. Mit tatkräftiger Unterstützung der International Chamber of Commerce (ICC) — die neben der amerikanischen Regierung die wichtigste Lobby transnationaler Unternehmen ist — konnte der Compact im Sommer 2000 gegründet werden.

Damit schuf Kofi Annan ein Einfallstor für Konzerne, denn seitdem werden die Vereinten Nationen von der Wirtschaft dominiert.

Zudem leistete Kofi Annan der Privatisierung der Weltpolitik Vorschub und untergrub die Autorität der Vereinten Nationen, da die Unternehmen keiner Kontrolle unterliegen, ebenso wie die Vereinten Nationen. Humanrights in der Schweiz hat ein Positionspapier dazu veröffentlicht und den Vertrag massiv kritisiert:

„Der Global Compact kann als der krönende Abschluss dieser Geschichte verstanden werden. Es passt dazu, dass die Compact-Firmen und -Verbände als dessen erste Bewährungsprobe den Erdgipfel von Johannesburg 2002 betrachteten. In Johannesburg setzten sich in ziemlich umfassender Weise öffentlich-private Partnerschaften für punktuelle Projekte als Ersatz für inter-gouvernementale Beschlüsse und deren politische Umsetzung auf nationaler Ebene durch. Der Global Compact ist somit ein weiterer Schritt zur Informalisierung der Politik und zur Privatisierung des Rechts-Trends, die die Ära der neoliberalen Globalisierung seit längerem kennzeichnen und entsprechenden Widerstand hervorgerufen haben.“ (1).

Man kann sagen, dass die WHO von privaten Geldgebern gekapert wurde, um mit den Strukturen einer supranationalen Institution weltweit Macht über die Bürger auszuüben und demokratische Strukturen auszuhebeln. Die WHO agiert fernab demokratischer Kontrolle und vollkommen intransparent. Deshalb muss die WHO dringend reformiert und komplett neu aufgestellt werden und sämtliche Firmen und Organisationen mit wirtschaftlichem Hintergrund dürfen künftig keinen Zugang mehr zur WHO haben, denn diese Entwicklung untergräbt die Glaubwürdigkeit der Organisation.