Der Krieg um unsere Köpfe

Die Eliten tun alles, um die Militarisierung unseres Denkens und Fühlens voranzutreiben, damit Krieg wieder als normales Mittel der Politik angesehen wird.

„Wir suchen Helden in Grün.“ „Mach, was wirklich zählt.“ „Die Bundeswehr verdient höchste Priorität“. Die Werbemaschinerie für das Militär läuft auf Hochtouren. In der Öffentlichkeit soll die Bundeswehr wieder sichtbarer werden — zum Beispiel durch Gelöbnisse auf großen Stadtplätzen. Klar, symbolische Bilder, die sich in's Unterbewusstsein eingraben, wirken besser als viele Worte. Der Werbe-Overkill scheint nötig zu sein, denn die Mehrheit des Volkes ist ihren Helden gar nicht so grün und fragt sich, warum diese ihre Heldentaten in immer mehr Ländern in Übersee verrichten müssen. Ziel der ganzen Operation: Die Eliten wollen die Gesellschaft militarisieren und Mord und Krieg wieder als „normal“ erscheinen lassen. Dazu bedienen Sie sich aller Mittel der Propaganda, PR, Werbepsychologie und Kulturarbeit. Jens Wernicke, Herausgeber dieser Seite, analysiert die Strategien der Todes-Verkäufer in seinem Beitrag ausführlicher und immunisiert uns so gegen deren perfide Brainwashing-Tricks.

Einleitung

Die folgende Arbeit dient dem Ziel, in das Theorem der Banalen Militarisierung, des Banal Militarism, einzuführen und unter Zuhilfenahme dieses Theorems mögliche „militarisierende“ Wirkungen des Öffentlichen Gelöbnisses der Bundeswehr auf die politische Kultur im Lande zu identifizieren.

Hierzu stelle ich in einem ersten, theoretischen Teil überblicksartig dar, um was es sich bei Banaler Militarisierung handelt, und versuche hiernach, zwei der Kerndimensionen dieses Phänomens herauszuarbeiten. Es sind dies zuerst — so meine These — die Wirkung visueller Repräsentation auf unter anderem kollektive Erinnerungen sowie, zum anderen, die Perspektive, dass einerseits alltäglicher ritualisierter Praxis bei der Banalen Militarisierung eine entscheidende Rolle zukommt, dass aber darüber hinaus auch Medienrezeption als ritualisierte Handlung zu begreifen ist. Repräsentation und Ritual sind hierbei für die Banale Militarisierung ebenso konstituierend, wie es das Symbolische, das diese Phänomene mit Inhalten ausfüllt und laut C.S. Kessler (1) als „reale Politik“ zu begreifen ist, wiederum für diese ist.

In einem zweiten, analytischen Teil werde ich versuchen, die Implikationen der Theorie Banaler Militarisierung bezüglich des Öffentlichen Gelöbnisses der Bundeswehr herauszuarbeiten. Schwerpunkte der Analyse werden hierbei die im ersten Teil herausgearbeiteten Perspektiven „Visuelle Repräsentation“ und „Ritualisierte Handlung“ sein; wobei aus medienwissenschaftlicher Sicht beachtenswert erscheint, dass — siehe oben — auch die Rezeption der in diesem Fall wichtigen visuellen Repräsentation jenes Militärrituals mittels TV-Berichterstattung wiederum als ritualisierte Handlung zu deuten ist. Meine Schlussfolgerung, zu welcher ich hinzuführen suche, lautet daher, dass heutzutage insbesondere die visuellen Massenmedien — TV, Video, Computer — zu einer Banalen Militarisierung beizutragen vermögen, indem sie — in Abgrenzung zu beispielsweise den Erscheinungen der Mode — mittels einer als ritualisierte Praxis angelegten visuellen Repräsentation Einfluss auf die gesellschaftliche Symbolik zu nehmen vermögen, die zuvor diagnostizierten Kerndimensionen also vereinen.

Die Wahl meiner Perspektive verdankt sich dabei zuerst dem Wunsch, den explizit medienwissenschaftlichen Fragestellungen quer durch das dargestellte Theorem zu folgen und diese offenzulegen. Die wohl vorhandene „Skizzenartigkeit“ der Arbeit resultiert hierbei aus der vorhandenen Begrenzung an Seiten, verwertbaren Quellen — zu diesem Thema — sowie Zeit. Insofern möchte ich meine folgenden Ausführungen zu allererst als Impuls für die meiner Meinung nach notwendigen weiteren und ausführlicheren medienwissenschaftlichen Forschungen verstanden wissen.

Banaler Militarismus — Banale Militarisierung

Für das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, insbesondere für den Zeitraum nach dem 2. Golfkrieg von 1991 (2), konstatieren Tanja Thomas und Fabian Virchow (3) beginnende „weit reichende Veränderungen des medial-kulturellen Angebots (…), die jedoch von einer am Krieg als Ausnahmezustand orientierten Berichterstattung und Forschung häufig vernachlässigt werden“ (4). Tatsächlich kooperierten jedoch — so die ForscherInnen — auch in Friedenszeiten militärische Institutionen zum Beispiel mit der Software-, Medien- und Unterhaltungsindustrie, was zu einer „Veränderung politischer Kultur beitragen kann (…), die zu einer Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen“ (4) eben auch und insbesondere in Friedenszeiten und so schließlich zu einer Auflösung der dichotomischen Grenze zwischen zivil und militärisch zu führen vermag.

In Anlehnung an Michael Billig (5), der für die wenig spektakulären, im Alltag aber dennoch gegenwärtigen und wirkungsvollen Formen gesellschaftlicher Reproduktion von „Nation“ als Bezugspunkt des Fühlens, Denkens und Handelns von Menschen den Begriff des „banal nationalism“ verwendet, schlagen sie daher vor, „die analogen Mechanismen, in denen/durch die militärische und/oder kriegerische Verhaltensweisen, Attitüden und Einstellungen angerufen, evoziert, sozialisiert oder (re-)produziert werden, mit dem Begriff des ‚Banalen Militarismus‘ (im Folgenden prozesshaft als Banale Militarisierung bezeichnet) zu fassen“ (6).

Wie bei Billig geht es bei der Erforschung der Banalen Militarisierung dabei weniger um die Erforschung von militanten „Extremen“ als vielmehr um jene der Veralltäglichung des Militärischen in unspektakulären Prozessen und Aneignungen, darum also, die „vielfältigen Erscheinungsformen sowie (…) (Re-)Produzenten (…) (sowie als auch) soziale und psychologische Mechanismen dieser (…) häufig in Routinen und Ritualen des Alltags eingelassenen ‚Normalisierungsprozesse‘ zu (bestimmen, abzugrenzen und zu) verstehen“ (6) — „ein in den Sozial- und Kulturwissenschaften (…) (bisher) stark vernachlässigter Forschungsgegenstand“ (7).

Für die USA konstatierte Matthew J. Morgan (8) vor einigen Jahren bereits eine „zunehmende Konvergenz ziviler und militärischer Strukturen“ (9), in der ökonomische, politische und militärische Institutionen und ihr Personal vielfältig miteinander verwoben und durch komplementäre Interessen und Ziele miteinander verbunden seien. Die üblicherweise von der Militarismusforschung vertretene und weiter ausdifferenzierte These von einer „Zivilisierung des Militärs“ in demokratisch verfassten Gesellschaften sei daher bereits deshalb als ambivalent anzusehen, weil „the military (already) learned to operate in civilian realms“ (10), und sie dazu neigt, den gegenteiligen Effekt einer eben potentiellen „Militarisierung des Zivilen“ mittels der konstatierten (zunehmenden) Verflechtung der militärisch-zivilen Beziehungen auszublenden.

Der Ansatz des Banalen Militarismus geht aus eben dieser Erkenntnis hinaus über „die traditionelle Militärsoziologie und Militarismus-Forschung (hinaus), die sich vor allem mit dem Militär als soziale(r) Institution beziehungsweise den Mechanismen und Grenzen der Kontrolle des Militärs durch politische Akteure und institutionelle Rahmensetzungen befasst“, und wendet sich „den zahlreichen Prozessen zu, mittels derer das Militär beziehungsweise Militärisches im weitesten Sinne in den Alltag eingelassen ist und zu einem (weitgehend) selbstverständlichen Bestandteil gemacht wird/werden soll“ (11). Dem Alltag wird hierbei deshalb besondere Bedeutung zuteil, da er als „primärer Interaktionsraum“ (12) auf Routinen und Rituale verweise, in denen in aktiver Weise eine beständige Aneignung und Weiterentwicklung der jeweiligen Lebensumwelt vonstatten gehe.

Bei der Erforschung solch „alltäglicher Aneignungen“ könne — so die AutorInnen — insbesondere der Blick auf die Entwicklung des „militärbezogenen Kulturapparats“ (13) der USA zur geschärften Aufmerksamkeit für ähnliche Entwicklungen auch in anderen Gesellschaften beitragen. Verstehe man beispielsweise Filme als Teil des kulturellen Gedächtnisses, das nicht nur die gängigen kulturellen Muster einer Zeit wiedergibt, sondern überdies an der „Konstruktion von Meinungen und kulturellen Selbstverständnissen beteiligt“ (14) ist, so gewinnen die seit Mitte der 1980er Jahre verstärkt einsetzenden Bemühungen der politischen und militärischen Führung der USA, Legitimationsgewinne für die Streitkräfte auch durch die Teilhabe an kulturellen Artefakten zu erreichen, an grundsätzlicher Bedeutung, da in ihnen verhandelt wird, welches Selbstbild „die Amerikaner“ bezüglich ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben und welche Moral mit diesen Narrationen verbunden wird.

Seit dem 11. September 2001 hat sich die von der Forschung bereits seit Längerem erfasste Zusammenarbeit zwischen Pentagon und „Hollywood“ weiter intensiviert. In ihrer Konsequenz führe diese unlängst verstärkt zu einer Inszenierung von Krieg als „Fortsetzung unüberbrückbarer kultureller Differenzen (…) und entfaltet (dabei) ein Plädoyer maskuliner Opferbereitschaft, die den Tod nicht abwehrt, sondern akzeptiert und ihm heroische Bedeutung zuweist“ (15).

Eine ähnliche Entwicklung fände auch auf dem Videospielmarkt statt:

„Als kulturelle Artefakte erreichen (…) (Kriegsspiele hier längst) ein Millionenpublikum; sie sind als Ergebnis der Kooperation der Unterhaltungs- und Spiele-Industrie mit militärischen Einrichtungen inzwischen in zahlreichen Fällen echte dual-use-Produkte (…) (Die) Produktion einer inzwischen kaum noch überschaubaren Zahl von Video- und PC-Kriegsspielen (…) (markiert dabei) eine Amalgamierung des Militärischen mit dem Zivilen, welche den spielenden NutzerInnen Unterhaltung und dem Militär ein modernes Rekrutierungs- und Sozialisationsinstrument bietet“ (16).

Denn: Wie C. Shawn Green und Daphne Bavelier (17) aufzeigten, führt das Spielen von Kriegsspielen bereits nach kurzer Zeit zu einer Verbesserung visueller Fähigkeiten, die ob ihrer Konditionierungswirkung auf so genanntes „Militärisches Sehen“ (18) auch für die militärische Anwendung interessant ist. Auch Video- und PC-Kriegsspiele können und sollten daher als kulturelle Artefakte Forschungsobjekte der Banalen Militarisierung sein, insbesondere „weil der Einsatz von Waffengewalt (eben) nicht als möglicherweise letzte Option, sondern häufig als erste und oft als einzige Handlungsweise angeboten (und somit nahegelegt) wird (…). Schließlich transportieren die Spiele als mehr oder weniger anspruchsvolle Plattformen auch stereotype Zuschreibungen über Bevölkerung(sgrupp)en, die häufig mit aktuellen realgeschichtlichen Konfliktlagen korrespondieren“ (19).

Auffallend am Theorem der Banalen Militarisierung ist hierbei insbesondere: Egal, ob es sich um eine Banalisierung des Militärischen mittels TV, Video, Berichterstattung (beispielsweise die Darstellung von SoldatInnen als ErntehelferInnen oder im Katastrophenschutz), Kriegsspielen, Militärritualen oder -zeremonien, durch Mode — „Military Look“ (20) —, Sprachpolitik (von „Kriegen“ zu „humanitären Interventionen“, von „getöteten Zivilisten“ zu “Kollateralschäden“ et cetera (21, 22)) oder anderes handelt, all diesen Vorgängen ist mittels des Kriteriums der Repräsentation ihre — zumeist visuelle — „Mediatisierung“ gemein.

Zugleich handelt es sich — insbesondere Gregor T. Goethals (23) folgend — bei den allermeisten dieser Phänomene um solche, die mit „rituellem Handeln“ verbunden sind.

Beides werde ich im Folgenden auszuführen versuchen: Zuerst wende ich mich dabei dem Thema der — explizit visuellen — Repräsentation zu; hiernach versuche ich mit Goethals zu erklären, inwiefern eine solche visuelle Repräsentation zumeist auch als „ritualisierte Form“ und somit von RezipientInnenseite als Praxis zu begreifen ist. Diese beiden Dimensionen stellen meiner Meinung nach — in der einen oder anderen Variation — die Essenz, die „Kerndimensionen“ des Theorems der Banalen Militarisierung dar.

Visuelle Erinnerungsräume

Die visuelle Repräsentation spielt beim Prozess der Trivialisierung des Militärischen eine besondere Rolle, denn postmoderne Gesellschaften sind Bildergesellschaften in dem Sinne, dass sie — gemäß William John Thomas Mitchell — von „Bildern, visuellen Simulationen, Stereotypen, Illusionen, Imitationen und Fantasien“ (24) geprägt werden: Die „am weitesten verbreitete Repräsentationsform, in der wir dem Militär begegnen, (ist daher) die der visuellen Darstellung in Film, Fernsehen, Fotografien, Videospielen und Internet“.

Wir leben in einer „von Bildern gesättigten, nein, übersättigten Welt (…)“ und in einer durch die starke Vermehrung von Gräuelbildern geprägten Medienwelt, in der Sprache dazu dient, Bildern eine bestimmte Bedeutung zuzuweisen, das heißt aus der Vielzahl der möglichen Bedeutungen, die jedes Bild in sich trägt, diejenige auszuwählen, die in der jeweiligen Situation und aus der Sicht des jeweiligen Interpreten gültig sein soll. Gültigkeit beanspruchende und damit das Wesen von Bildern ignorierende Bildinterpretationen sind Teil der diskursiven Produktion dessen, was nach seiner Akzeptanz als „Wissen“ gilt und daher — gemäß Frank Möller — eher politische als ästhetische Intervention (25).

Bedeutsam ist hierbei auch, dass — so Wulf Kansteiner — „das Medium der Repräsentation dazu tendiert, im Prozess des Verbrauchs aus dem Bewusstsein des Publikums zu verschwinden“ (26); dergestalt, dass die Quellen des Erinnerns ineinander verschwimmen und schließlich nicht mehr unterschieden werden kann, was selbst erlebt und von anderen repräsentiert und auf diesem Wege in die eigene Lebensgeschichte integriert wurde.

So paradox es klingen mag: In diesem Kontext sind zum Beispiel sogar die Bilder aus Abu Ghraib dazu angetan, langfristig zu einer Banalen Militarisierung beizutragen, denn — so Möller:

„Sollten die Repräsentationen nachfolgender Ereignisse den Fotografien aus Abu Ghraib gleichen, dürfte der gleiche Prozess der Trivialisierung durch Gewöhnung einsetzen, den Barbie Zelizer (27) mit Bezug auf Kopien der Repräsentation des Holocaust beschrieben hat (…). Sollten die Darstellungen nachfolgender Ereignisse hingegen von den in den Fotografien aus Abu Ghraib dokumentierten Ereignissen in einer Weise abweichen, die den kollektiven Erfahrungs- und Erwartungshaushalt weniger belastet als das Original, würden sowohl die nachfolgenden Ereignisse verharmlost werden als auch das ur¬sprüngliche Ereignis, und zwar deshalb, weil es dann sogar als Ursprung eines Lernprozesses verklärt werden könnte“ (28).

Ritualisierte Visualisierungen

Sozialwissenschaftliche Ritualbegriffe liefern viele Anregungen, um die grundlegenden Mechanismen auch und insbesondere von beispielsweise Militärritualen zu verstehen. Rituale sind zunächst standardisierte, immer wiederkehrende Handlungen. Darüber hinaus stellen sie Systeme sozialer Kontrolle dar, indem sie standardisierte Umgangsweisen liefern. Die symbolische Mobilisierung von Ritualen fördert dabei die Verbindung des Einzelnen mit der Gemeinschaft (29).

Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass nach Goethals (30) auch die Rezeption von Massenmedien sowie selbst das Spielen von Computerspielen unter dem Begriff „ritualisierte Praxis“ subsummierbar ist: Mit der Entwicklung der Massenmedien hätten sich — so Goethals — zwar die gesellschaftlichen „Bilder“ (im Sinne von Symbolen) verändert, „ihre Funktion (aber) ist die gleiche geblieben, die Darstellung und damit die Verwirklichung der unsichtbaren Wertvorstellungen nämlich, die einer Gemeinschaft und ihrer Führung zugrunde liegen. Heute ist das Fernsehen für das Erlangen und Erhalten politischer Autorität unentbehrlich“ (31).

Dabei „werden ritualisierte Formen benutzt, um eine einzigartige Darstellung der Autorität zu schaffen“ (32) und unsere kollektiven Symbole der Wirklichkeit zu konstruieren.

Genau wie die Mode also als symbolisch-visuelle Form kollektive Symbolik und kollektives Erinnern nicht nur darstellt, sondern mit-kreiert, verfügen auch die Massenmedien über „symbolische Macht“, bedienen sich dieser jedoch — im angenommenen Unterschied zu Erscheinungen beispielsweise des „Military Looks“ — in ritualisierter Form.

In diesem Kontext erscheint es nur folgerichtig, wenn David I. Kertzer (33) schreibt:

„Politik wird durch Symbolik gemacht. Nur wenige politische Belange wenden direkte Kraft an, und auch wenn materielle Ressourcen für politische Prozesse entscheidend sind, so ist sogar deren Verteilung und Verwendung durch symbolische Mittel gestaltet“. Das Ritual sei dabei — so Kertzer weiter — „ein integraler Bestandteil der Politik moderner Industriegesellschaften“ (33).

Wohingegen das ihm immanente (34) „Symbolische (…) nicht (etwa) eine Restdimension beabsichtigter Politik, noch weniger (aber) (…) eine substanzlose Leinwand (sei), auf die reale Ergebnisse bleich und passiv projiziert (…) (würde). Das Symbolische ist reale Politik, die in einer speziellen und meist äußerst wirkmächtigen Art artikuliert wird“ (1).

Die Zuschauer von beispielsweise Nachrichtensendungen wissen, dass andere die gleiche Sendung wie sie verfolgen, und ebenso, dass es gemeinsame Themen und Ereignisse zu diskutieren geben wird. Gemeinsame Kenntnisse bringen so „isolierte Individuen in eine zerbrechliche und illusorische Ordnung, die sonst nicht existieren würde. Unter der Bedingung einer Wählerschaft, die religiös, politisch und wirtschaftlich pluralistisch ist, versuchen die Massenmedien, Ereignisse und Informationen, die für das Verständnis unserer komplexen Gesellschaft und unserer selbst von Bedeutung sind, zu vermitteln. (Beispielsweise die) (…) täglichen Nachrichtensendungen präsentieren (dabei) ritualisierte Berichte über die „Wirklichkeit“. Es handelt sich dabei aber um sorgfältig konstruierte Erzählungen, die in Worten und Bildern zusammengestellt werden, und welche die Geschehnisse erklären sollen“ (35), und nicht um die Wirklichkeit selbst.

Der Rhythmus, der Ablauf, die Zusammensetzung der TV-Berichterstattung sowie die Autorität und Glaubwürdigkeit der jeweiligen Moderation steigern dabei die ritualisierende Wirkung der medialen Bilddarstellungen:

„Täglich während einer begrenzten, sorgfältig strukturierten Zeitspanne wird unsere Aufmerksamkeit auf hochkonzentrierte symbolische Darstellungen von Ereignissen gelenkt. (…) (Diese) vermitteln eine selektive, konstruierte Sicht der ‚Wirklichkeit‘. Was wir tatsächlich sehen, sind kollektive Symbole, die unser Verständnis der Welt formen“ (35).

Mit Robert Bellahs (36) Begriff der „Zivilreligion“ ließe sich formulieren, „dass die Symbolisierung von Autorität und von Werten im Fernsehen eine ähnlich legitimierende Rolle in der heutigen Gesellschaft spielt, wie traditionelle religiöse Riten sie (früher) einmal spielten“ (37).

Um dies an einem praktischen Beispiel zu illustrieren: Nach dem Golfkrieg von 1991, während dessen der Presse vom ersten Tag an der direkte Kontakt mit den Soldaten verwehrt wurde, haben die Medien sich selbst auf die Schulter geklopft und Umfrageergebnisse verkündet, nach denen circa 70 Prozent der Bevölkerung mit der Kriegsberichterstattung zufrieden waren (38). Misst man hingegen die Qualität der Medien daran, wie gut sie die Öffentlichkeit informiert haben, erweist sich ihr völliges Versagen.

So fand beispielsweise das Center for Studies in Communication der Universität von Massachusetts heraus, dass die Menschen umso weniger über die Hintergründe des Golfkrieges von 1991 wussten, je häufiger sie während der Krise vor dem Fernseher gesessen hatten, und dass sie auch den Krieg umso entschiedener bejahten. Bei der Frage nach Grundkenntnissen über die Region, die Politik der USA und die Ereignisse, die zu diesem Krieg geführt hatten, stellte das Forscherteam fest, dass „die auffälligsten Wissenslücken bei den Menschen solche Informationen betrafen, die die Regierungspolitik in einem ungünstigen Licht hätte erscheinen lassen können“ (38, eigene Übersetzung).

So fiel es beispielsweise der überwiegenden Mehrzahl der Befragten schwer, allgemeine Fragen zum Nahen Osten und zur Außenpolitik der USA zu beantworten; hingegen konnten 81 Prozent den Flugkörper, mit dem man die irakischen Scud-Raketen abschießen konnte, richtig benennen: die Patriot.

Die Tatsache, dass die Medienkonsumenten zwar über die amerikanischen Waffen Bescheid wussten, nicht aber über die Widersprüche amerikanischer Außenpolitik, lässt es für die Forschergruppe „als nahe liegend erscheinen, dass die breite Öffentlichkeit nicht etwa unwissend war, sondern selektiv fehlinformiert“ (38, eigene Übersetzung) war, also dank der ritualisierten Medienberichterstattung ein glaubwürdiges Sekret der Wirklichkeit präsentiert bekam, das zu allererst Informationen über Waffensysteme und nicht im geringsten über die dem Konflikt zugrundeliegenden Probleme anbot. Etwas, das im Sinne der Banalen Militarisierung wohl eindeutig als Prozess „unspektakulärer Aneignung“ militärischer Verhaltensweisen, Attitüden und Einstellungen, zumindest aber einem solchen zuträglich bezeichnet werden muss.

Remilitarisierung und Militärrituale

Was hat dies alles nun mit Deutschland, der Bundeswehr, Militärritualen im Allgemeinen sowie dem zu analysierenden Öffentlichen Gelöbnis im Besonderen zu tun?

Aktuelle Remilitarisierung Deutschlands

Die aktuell — seit Beginn der 1990er Jahre — stattfindende Remilitarisierung Deutschlands hat eine andere Qualität als jene der 50er Jahre. Nach dem Verlust des Systemgegners „im Osten“ war die Bundeswehr entweder abzuwickeln oder von einer verfassungsgebundenen Verteidigungsarmee zu einem weltweit offensiv einsatzfähigen Militärapparat umzubauen.

Mit der endgültigen Wiedererlangung staatlicher Souveränität war und ist in Deutschland nunmehr nicht nur „das Streben nach einer staatlichen Kriegsführungsfähigkeit verbunden, sondern auch die Bereitschaft, militärische Mittel zur Durchsetzung nationaler Interessen einzusetzen. Ein solcher Umbau war und ist unter demokratischen Bedingungen nur schleichend (und unter Rückgriff auf die öffentliche Meinung) möglich, denn er kann nicht dekretiert werden, sondern findet über die formalen Verfahren der Gesetzgebung unter verfassungsrichterlicher Kontrolle statt. Aber gerade das formal-demokratische Verfahren wurde immer wieder vorangetrieben, indem die verschiedenen Regierungen über die Vorbereitung des jeweils nächsten Kriegseinsatzes höherer Intensität Entscheidungszwänge produzierten“ (39).

Heute, nachdem auch für die Bundeswehr eine Präventivkriegsdoktrin in den verteidigungspolitischen Richtlinien zugrunde gelegt worden ist — wenn auch in verklausulierterer Form als im US-amerikanischen Vorbild (40) —, ist Kriegführung als Mittel der Politik auch in Deutschland wieder selbstverständlich. Mehr noch: Sie findet entgegen der philanthropisch-staatspazifistischen Rhetorik auch kontinuierlich statt, während es gleichzeitig gelingt, bundesweite Demonstrationen als Unterstützung von Regierungspolitik zu interpretieren.

Die Rolle von Militärritualen

Bei dieser bundesdeutschen „Renaissance des Militärischen“ (41) spielen die Militärrituale eine funktionale Rolle. Als Kulturphänomene, die dazu dienen, Gewaltverhältnisse zu rechtfertigen oder zu legitimieren sowie über Disziplinierungstechniken Gehorsam und Gewaltbereitschaft zu erhöhen, bilden sie nach Johan Galtung eine Form der „Kulturellen Gewalt“ (42).

Militärrituale stellen als Kulturphänomene binnenmilitärisch über Disziplinierungsmechanismen Gehorsam und Gewaltbereitschaft her. Beispielsweise im Gelöbnis als Initiationsritual erfolgt der Zugriff auf die „zivilen Körper und Gewissen“: Der zivile Bürger, der dem Tötungsverbot unterliegt, wird aufgenommen in das Militär. Durch körperlichen Drill und Demütigung, geistige und physische Disziplinierung, Initiations- und Schwellenrituale wird der individuelle Körper Glied des „Truppenkörpers“. „Der menschliche Körper geht in eine Machtmaschinerie ein, die ihn durchdringt, zergliedert und wieder zusammensetzt“ (43). Er wird seines Individuums enteignet und — ausgebildet und geformt — wieder eingegliedert in die Geschlossenheit des militärischen Kollektivkörpers, der dem Tötungs- und Sterbegebot unterworfen ist.

Aber auch gesellschaftlich reproduzieren die Militärrituale als Kulturphänomene über Geschichtskonstruktion und Traditionsstiftung die Quasi-Natürlichkeit von Militär. In inner- und zwischenstaatlichen Konflikten stellt Militär das Problem dar, dessen Lösung es zu sein vorgibt. Systemisch dienen die Drohung und Anwendung militärischer Gewalt der Aufrechterhaltung staatlicher Herrschaft und der Verbreitung der Rahmenbedingungen für Privateigentum und kapitalistische Konkurrenz. Für Euskirchen (44) ist Militarisierungs- und Militärritu¬ale¬kritik daher notwendigerweise immer auch „Kritik von Herrschaft“ — Herrschaftskritik.

Das Öffentliche Gelöbnis

Das Rekrutengelöbnis der Bundeswehr bildet für alle wehrpflichtigen Soldaten den Abschluss der mehrwöchigen Grundausbildung. 1956 mit der Gründung der Bundeswehr eingeführt, soll das Gelöbnis für die wehrpflichtigen Soldaten — im Vergleich zum Treueeid der Zeit- und Berufssoldaten — eine weniger verpflichtende Form der Indienstnahme darstellen, eine Art „feierliches Versprechen“.

Im Zuge der in den 1990er Jahren einsetzenden politischen Maßnahmen, die Bundeswehr besser in der Gesellschaft zu „verankern“ und die bundesrepublikanische Öffentlichkeit hierdurch zusehends an Kampfeinsätze zu gewöhnen (45, 46) startete der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe 1998 eine „Gelöbnisoffensive“ mit zuerst 100 Gelöbnissen auf öffentlichen Plätzen, aus welchen bis zum Jahr 2005 bereits 150 Gelöbnisse außerhalb von Kasernen, Öffentliche Gelöbnisse also, geworden waren (47).

Für die Berliner Gelöbnisse seit 1996 lässt sich dabei exemplarisch feststellen, „dass hier in allen politischen Reden der paradigmatische Wandel deutscher Außenpolitik von einer ‚Politik der Zurückhaltung‘ (…) hin zur Normalisierung der weltweiten Militärintervention rhetorisch flankiert wurde und wird“ (48). Die dabei angenommene und von der Bundeswehr auch erwünschte Bindungskraft des Gelöbnisses auf SoldatInnen wird hierbei in Interviews durchweg bestätigt (49).

Auf die offene Frage „Was bedeutet das Gelöbnis nun für Sie?“ antworteten Rekruten unmittelbar nach dem Ritual im Beisein ihrer Familie und Freunde beispielsweise: „Meinem Vaterland, Deutschland zu dienen, treu zu sein“ et cetera.

Bild

Abbildung: Das RekrutInnengelöbnis in der „Öffentlichkeit“ (50). Eine Abordnung der Rekruten tritt vor und spricht den Gelöbnistext mit einer Hand an der Flagge: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Im Hintergrund stehen zivile Angehörige und ausgewählte Waffensysteme.

Während zu Beginn der Gelöbnisoffensive oft auch Berichte, beispielsweise über rechtsextremistische Vorfälle in der Bundeswehr, von den Medien wiedergegeben wurden, verstummten diese „Kritiken“ mit der Zeit immer mehr und wichen schließlich einer Berichterstattung „über demokratieverbundene Gelöbnisfeiern (…) So sind deutsche Soldaten, mal gelobend, mal kämpfend inzwischen auch Medienalltag geworden, (oft) begleitet von persönlichen Reportagen über die Angehörigen der Rekruten oder der KFOR-Soldaten, deren Alltag einschließlich des hervorragenden Gruppengeists sowie der heroisierenden Darstellung von Kampftauchern, Fallschirmjägern, Bomberpiloten und anderen Kuriositäten“ (51).

Konkret leisten Gelöbnisse zwei Dinge: „Erstens versenken sie mit Hilfe nationalstaatlicher Verdichtungssymbole (Fahne, Hymne, Eisernes Kreuz, Gelöbnis, Zapfenstreich) das Militärische in die Gesellschaft. Zweitens führen sie die (überwiegend männlichen) Bürger ins Militär ein“ (52). Vor diesem Hintergrund lässt sich das Gelöbnis als militärisches Initiationsritual fassen, das zu einer Banalisierung des Militärischen beiträgt.

Diese Funktionalität wird meines Erachtens vor allem dadurch sichergestellt, dass KritikerInnen, AntimilitaristInnen et cetera systematisch — und trotz anders lautender Gerichtsurteile (53) — von Öffentlichen Gelöbnissen ausgeschlossen und nur ganz bestimmte Personen in den Nahbereich der Rituale „geladen“ sowie in diesem „zugelassen“ werden (53) und bereits von vornherein starr festgelegt ist, wer überhaupt was genau auf diesen Veranstaltungen sagen kann und darf.

Durch diese „Inszenierung“ von Realität wird — um mit der Ethnologin Dr. Beate Binder (54) und ganz im Sinne Möllers (55) zu sprechen — verbürgt, dass das Ritual einzig mit bestimmten Lesarten und Interpretationsmöglichkeiten ausgestattet ist: Durch die (nun störungsfreie) rituelle Verwendung bestimmter bedeutungsschwangerer Symbolik (Flagge; Nationalhymne; Marschmusik; Abzeichen; Uniformen) wird hierbei für eben diese — originär politischen — Bedeutungen (Vaterland; Kameradschaft; Friedenstruppe; Stärke; Männlichkeit; in der vermeintlich hehren Tradition ausschließlich des militärischen Widerstandes gegen das NS-Regime stehend; Krieg führen, um Frieden und Freiheit zu stiften; die „Ultima Ratio“ staatlich-politischer Logik et cetera) emotional mobilisiert und so eine Bindung an Militär und Militärisches — nicht nur, aber insbesondere bei den RekrutInnen, welche hiernach wieder Teil der „Zivilgesellschaft“ werden — erreicht.

Die Präsentation dieser „friedlichen Truppe“ lässt dabei die dieser Geste staatlicher Souveränität stets immanente Drohgebärde des Einsatzes dieser bewaffneten Macht auch „im Innern“ leicht vergessen und wird auf genau diese Art in der Regel von einigen tausend zivilen ZuschauerInnen (56) rezipiert. Zeitgleich „verschwindet“ (26) das Medium (Ritual) und somit, so dieser überhaupt bekannt war, der „Kontext“ (undemokratische, da kritikerInnenlose Darstellung eines vermeintlich demokratischen und bürgernahen Heeres als „Friedenstruppe“ anstatt, wie wohl der Regelfall: Menschen tötend im Kampfeinsatz) allmählich aus dem Bewusstsein der RezipientInnen und wird deren Erinnerung an das Erlebte nebst der ihm immanenten Bedeutung anderen lebensgeschichtlichen Erinnerungen gleichwertig ins kollektive (Bilder-)Gedächtnis integriert.

Die anschließende Mediendarstellung mittels TV-Berichterstattung initiiert — und, so anzunehmen: verstärkt (zumindest im Falle einer „Doppelrezeption“) — diesen Prozess erneut: Wieder wird das kollektive Bildergedächtnis mittels sorgfältig inszenierter ritualisierter Praxis mit Erlebnissen in Form von Symbolen sowie diesen immanenten Interpretationsmustern konfrontiert und so weiter und so fort.

Zu beachten ist überdies an dieser Stelle vor allem Virilios (57) Argument: „Sehen ist nicht dasselbe wie Wissen. Wissen, das ist der Diskurs, die Debatte, die Analyse.“ Insofern nämlich, als dass die MedienrezipientInnen nicht nur ein als „öffentlich“ inszeniertes Gelöbnis, das in Wirklichkeit gar kein solches war, präsentiert bekommen, sondern vielmehr nun auch selbst als isolierte, vereinzelte FernsehzuschauerInnen von der „Kontrolle einer persönlich teilnehmenden, erfahrenen, begreifenden, ihre Perspektive frei wählenden und ihre Erfahrungen kommunizierenden, „freien“ und damit „demokratischen Öffentlichkeit“ (58) ausgeschlossen und nunmehr Proteste qua allein noch massenmedial vorhandener „Öffentlichkeit“ von vorn herein unmöglich sind.

Resümee

Um abschließend Euskirchen (59) zu paraphrasieren: Den TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen Öffentlicher Gelöbnisse wird ebenso wie den RezipientInnen der nachfolgend hierüber berichtenden Nachrichtenmagazine mittels rituell-visueller Arrangements glaubhaft gemacht, dass das Militär die Lösung inner- und zwischenstaatlicher Konflikte und nicht etwa gerade deren Ursache sei — was annehmbarer Weise wohl tatsächlich eher einer „Integration der Gesellschaft in die Bundeswehr“ als dem gegensätzlichen Effekt zuträglich ist.

Besonders wünschenswert erschiene mir in diesem Zusammenhang die Implementierung und Weiterverfolgung der Forschungen/Forschungsergebnisse Kertzers (60) bezüglich der politischen Gewalt des „Symbolischen“ in die/bezüglich der Medientheorie.

Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei, von Thomas und Virchow (61) in dieser Tiefendimension nicht erkannt, um das für die Banale Militarisierung ursächlichste Phänomen.


Redaktionelle Anmerkung: Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Seminararbeit aus Studienzeiten von Rubikon-Herausgeber Jens Wernicke, die im Jahr 2007 entstand.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Kessler, C. S. (1978): Isalm and Politics in a Malay State, Ithaca, S. 244 ff.
(2) Der Philosoph und Medienwissenschaftler Paul Virilio sagte über diesen Krieg: „Die Botschaft dieses Medienkrieges besteht weniger in der Information über die Realität der gegenwärtig stattfindenden Kämpfe als vielmehr in der Förderung der Möglichkeit zukünftiger Kriege.“
Virilio, P. (1997): Krieg und Fernsehen, Frankfurt am Main: Fischer, S. 60
(3) Thomas, T./Virchow, F. (2006a): Vorwort; in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 9-22
(4) ebd., S. 9
(5) Billig, M. (1995): Banal Nationalism, London: Sage
(6) Thomas, T./Virchow, F. (2006a): Vorwort; in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 10
(7) Thomas, T./Virchow, F. (2006b): Banal Militarism: Zur Interdisziplinären Erschliessung eines Forschungsfeldes, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 26
(8) Morgan, Matthew J. (2004): The garrison state revisited: civil-military implications of terrorism and security, in: Contemporary Politics 10.1, S. 5-19
(9) ebd., S. 31
(10) Priest, D. (2003): The Mission: Waging War and Keeping Peace with America’s Military, New York: W. W. Norton & Company, S. 46
(11) Thomas, T./Virchow, F. (2006b): Banal Militarism: Zur Interdisziplinären Erschliessung eines Forschungsfeldes, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 34
(12) Soeffner, Hans-Georg (2004): Auslegung des Alltags — Der Alltag der Auslegung, Konstanz: UVK, S. 18
(13) Thomas, T./Virchow, F. (2006b): Banal Militarism: Zur Interdisziplinären Erschliessung eines Forschungsfeldes, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 36
(14) Krause, P./Schwelling, B. (2002): Filme als Orte kollektiver Erinnerung. Aspekte der Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Vietnamkrieges in Apocalypse Now, in: Strübel, Michael (Hrsg.): Film und Krieg. Die Inszenierung von Politik zwischen Apologetik und Apokalypse, Opladen: Leske+Burlich, S. 95
(15) Thomas, T./Virchow, F. (2006b): Banal Militarism: Zur Interdisziplinären Erschliessung eines Forschungsfeldes, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 37 f.

(16) ebd., S. 38 f.
(17) Green, C. Shawn/Bavelier, D. (2003): Action video game modifies visual selective attention, in: Nature Vol. 423 (29. Mai 2003), 534-537
(18) Thomas, T./Virchow, F. (2006b): Banal Militarism: Zur Interdisziplinären Erschliessung eines Forschungsfeldes, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 39 f.
(19) ebd., S. 40
(20) Leidinger, C. (2006): „Militär in Mode“ — „Military Look“ als Teil politischer Kultur: Vergeschlechtlichte Selbstinszenierungen und neoliberale Selbsttechnologien, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 391-408
(21) Hebel, S. (2004): Reform-Sprech. Wie sich der Neoliberalismus seine Begriffe sichert, in: Müller, U./Giegold, S./Arhelger, M. (Hrsg.): Gesteuerte Demokratie? Wie neoliberale Eliten Politik und Öffentlichkeit beeinflussen, Hamburg: VSA, S. 95-101
(22) Euskirchen, M. (2006): Das Zeremoniell der Bundeswehr: Banalisierung von Staatsgewalt durch Militärrituale, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 195
(23) Goethals, Gregor T. (1998): Ritual und die Repräsentation von Machtz in Kunst und Massenkultur, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 301-320
(24) Mitchell, W. J. T. (1994): Picture Theory: Essays on Verbal and Visual Representation, Chicago/London: The University of Chicago Press, S. 2
(25) Möller, F. (2006): Von Mäusen und Kapuzenmännern: “Banaler Militarismus”, visuelle Repräsentation und kollektive Erinnerung, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 50
(26) Kansteiner, W. (2002): Finding Meaning in Memory: A Methodological Critique of Collective Memory Studies, in: International Affairs 79, S. 194
(27) Zelizer, B. (1998): Remembering to Forget: Holocaust Memory through the Camera’s Eye, Chicago/London: The University of Chicago Press
(28) Möller, F. (2006): Von Mäusen und Kapuzenmännern: “Banaler Militarismus”, visuelle Repräsentation und kollektive Erinnerung, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 56
(29) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 187
(30) Goethals, Gregor T. (1998): Ritual und die Repräsentation von Machtz in Kunst und Massenkultur, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 301-320
(31) ebd., S. 311.
(32) ebd., S. 312
(33) Kertzer, D. (1998): Ritual, Politik und Macht, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 364
(34) ebd., S. 373
(35) Goethals, Gregor T. (1998): Ritual und die Repräsentation von Machtz in Kunst und Massenkultur, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315
(36) Bellah, R. (1967): Civil Religion in America, in: Daedalus 96, S. 1-21
(37) Goethals, Gregor T. (1998): Ritual und die Repräsentation von Machtz in Kunst und Massenkultur, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 318
(38) FAIR (1991): TV: The More You Watch, the Less You Know, In: Extra! The Magazine of FAIR — The Media Watch Group (Special Gulf War Issue, 1991), http://www.fair.org/extra/best-of-extra/gulf-war-watch-tv.html, (16.05.2007)
(39) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 177
(40) Pflüger, T. (2003): Informationsstelle Militarisierung (IMI). Präventivkriegskonzept für die Bundeswehr?!, http://www.imi-online.de/2003.php3?id=554 (20.10.2003)
(41) Wette, W. (1994): Rückkehr zu 'Normalität' und Weltmachtdenken. Die Renaissance des Militärischen im neuen Deutschland, in: Blätter für deutsche und internationale Politik (8/1994), S. 981-990
(42) Galtung, J. (1998): Frieden mit friedlichen Mitteln: Friede und Konflikt, Entwicklung und Kultur, Opladen: Leske+Budrich, S. 341 ff.
(43) Foucault, M. (1981): Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 176
(44) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 178
(45) In einem Spiegel-Interview vom 20.7.92 erklärte der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe die planmäßige Art und Weise, mit der die wiedervereinigte Bevölkerung Deutschlands auf kommende Kriege eingestimmt werden soll — wurde den Deutschen zu dieser Zeit von der FAZ doch ein "tiefverwurzeltes Friedensbewusstsein" attestiert: "Deswegen müssen wir Schritt für Schritt vorgehen. Es geht auch nicht darum, die Soldaten, sondern die ganze Gesellschaft auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Bei Blauhelm-Einsätzen ist das schon gelungen: Zwei Drittel der Bevölkerung stimmen zu."
(46) vgl. Haas, A.: (2004) Gelöbnix — Wir stören gern!, in: Kampagne gegen Wehrpflicht et al. (Hrsg.): „…tapfer zu verteidigen“ — Gelöbnisse, Geschichtspolitik, Militarisierung, Berlin: Drei Groschen Druck, S. 22
(47) Siemens, R. (2006): Kein Sondernutzungsrecht für Bundeswehrgelöbnisse. Klage der Kampagne erfolgreich, http://www.friedenskooperative.de/ff/ff06/3-24.htm (16.05.2007)
(48) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 90
(49) ebd., S. 95 ff.
(50) ebd., S. 86
(51) Haas, A.: (2004) Gelöbnix — Wir stören gern!, in: Kampagne gegen Wehrpflicht et al. (Hrsg.): „…tapfer zu verteidigen“ — Gelöbnisse, Geschichtspolitik, Militarisierung, Berlin: Drei Groschen Druck, S. 23
(52) Euskirchen, M. (2006): Das Zeremoniell der Bundeswehr: Banalisierung von Staatsgewalt durch Militärrituale, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 190
(53) ebd., S. 191
(54) Binder, B. (2001): Interview mit dem Projekt Militärrituale am 22.03.2001, zitiert nach: Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/
109/index.html (16.05.2007), S. 88
(55) Möller, F. (2006): Von Mäusen und Kapuzenmännern: “Banaler Militarismus”, visuelle Repräsentation und kollektive Erinnerung, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 50
(56) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 88
(57) SPIEGEL (1997), Nr. 37, S. 220
(58) Euskirchen, M. (2006): Das Zeremoniell der Bundeswehr: Banalisierung von Staatsgewalt durch Militärrituale, in: Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript, S. 192
(59) Euskirchen, M. (2004): Militärrituale: Die Ästhetik der Staatsgewalt. Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext (Dissertation an der FU Berlin), http://www.diss.fu-berlin.de/2004/109/index.html (16.05.2007), S. 178
(60) Kertzer, D. (1998): Ritual, Politik und Macht, in: Belliger, A./Krieger, David J. (2006): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 363-388
(61) Thomas, T./Virchow, F. (2006): Banal Militarism. Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, Bielefeld: transcript