Der Nobelpreis für den Krieg

Die Preisverleihung an die Venezolanerin María Corina Machado kommt einer Verhöhnung des Friedens gleich, dem das Komitee in Oslo eigentlich dienen sollte.

Eine Analyse der umstrittenen Geschichte des Friedensnobelpreises — von Henry Kissinger über Barack Obama bis hin zur aktuellen Wahl von María Corina Machado — offenbart eine tiefgreifende Krise der Glaubwürdigkeit. Die Entscheidungsträger in Oslo haben sich wiederholt für Vertreter politischer Narrative entschieden, die nicht mit den Prinzipien des Friedens vereinbar sind, sondern geopolitische Interessen vertreten. Die Wahl Machados, einer Figur, die in einem von Polarisierung geprägten politischen Kontext steht, wirft ernste Fragen auf. In Anbetracht der gegenwärtigen globalen Konflikte und der humanitären Krise, mit der die Welt derzeit in Gaza konfrontiert ist, hätte Oslo ein Zeichen der Versöhnung und des universellen Gewissens setzen können. Stattdessen wurde eine Figur gewählt, deren politische Positionen und internationale Unterstützung stark polarisierende Tendenzen aufweisen. Diese Entscheidung lässt vermuten, dass der Preis zunehmend als ideologisches Instrument eingesetzt wird — ein Werkzeug, das von Bewegungen wie „Make America Great Again“ (MAGA) vereinnahmt wird, anstatt als neutrale Stimme des Friedens zu wirken. So entsteht die Hypothese, dass das Gewissen der Menschheit in Oslo zum Schweigen gebracht wurde.

Die politische Farce des Friedensnobelpreises

Die Vergabe des Friedensnobelpreises im Jahr 2025 könnte als Wendepunkt in die Geschichte eingehen — nicht als Triumph des Friedens, sondern als letzter Akt einer Institution, deren moralische Autorität einst unantastbar schien.

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Transformation einer Auszeichnung zu einem Sprachrohr nationalistischer Bewegungen wie MAGA. Ziel der Untersuchung ist es, die komplexen Mechanismen zu beleuchten, die zu dieser Entwicklung geführt haben.

Das beschädigte Erbe Alfred Nobels

Die Entscheidung des Nobelpreiskomitees, den Preis für das Jahr 2025 María Corina Machado, einer Oppositionsfigur aus Venezuela, zu verleihen, ist weder ein Versehen noch eine vorübergehende Abweichung. Stattdessen stellt sie den logischen Höhepunkt einer langen Geschichte politisch und moralisch fragwürdiger Entscheidungen dar. Der Preis, der einst nach dem Willen Alfred Nobels denjenigen verliehen werden sollte, die „der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben“ (1, 5), ist wiederholt zu einem Instrument im Dienste westlicher Mächte geworden. Die Analyse vergangener Preisträger, die Gegenstand kontroverser Diskussionen waren, offenbart ein wiederkehrendes Muster. Der Preis scheint dabei als ein Instrument des geopolitischen Einflusses des Westens zu fungieren. Anstatt Personen zu ehren, die sich durch ihre Verdienste um den Weltfrieden ausgezeichnet haben, wurden diese Auszeichnungen Persönlichkeiten verliehen, die die Interessen des Westens unterstützten. Der Preis ist zu einem Instrument der Soft Power des westlichen Imperiums geworden (2), und die Wahl Machados stellt eine Fortsetzung dieses beschädigten Erbes dar.

Fallstudien

Henry Kissinger (1973) — Ein Friedenspreis für einen Kriegsverbrecher

Wohl keine Wahl in der Geschichte des Friedensnobelpreises war so umstritten wie die Verleihung an Henry Kissinger im Jahr 1973 (3). Der Preis wurde ihm gemeinsam mit Le Duc Tho, dem Vertreter Nordvietnams, für die Aushandlung des Pariser Friedensabkommens verliehen (3). Diese Entscheidung wurde getroffen, während der Krieg in Vietnam noch in vollem Gange war und Kissingers Rolle bei der geheimen Bombardierung Kambodschas, der Operation Condor in Lateinamerika und der Unterstützung des Putsches von 1973 in Chile ihn zu einer Persönlichkeit machte, die den Idealen des Friedens völlig widersprach (3).

Diese Wahl war so schockierend, dass Le Duc Tho die Annahme des Preises mit der Begründung verweigerte, dass in seinem Land noch kein wirklicher Frieden herrsche; eine Handlung, die die Heuchelei des Komitees noch deutlicher machte (3).

In einem beispiellosen Schritt traten zwei Mitglieder des Nobelkomitees aus Protest gegen diese Entscheidung zurück, und Kritiker nannten den Preis den „Nobel-Kriegspreis“ (3). Dieser Fall zeigte, dass das Nobelkomitee bereit war, selbst seine grundlegendsten Prinzipien zu verletzen, um einen Hauptarchitekten der amerikanischen Außenpolitik zu belohnen.

Barack Obama (2009) — Ein verfrühter Preis für einen Kriegsherrn

Im Jahr 2009 überraschte das Nobelkomitee die Welt erneut, indem es den Friedenspreis nur wenige Monate nach Beginn seiner ersten Amtszeit an Barack Obama verlieh. Diese Entscheidung wurde weithin als verfrüht und politisch motiviert kritisiert (4). Obama erhielt den Preis nicht für eine greifbare Leistung im Bereich des Friedens, sondern für seine „außerordentlichen Bemühungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern“ (6).

Die Realität seiner Präsidentschaft stand jedoch in krassem Widerspruch zu dieser Begründung.

Die Obama-Regierung verschärfte nicht nur den Krieg in Afghanistan, sondern genehmigte auch Militärinterventionen in Libyen und baute das Drohnenkriegsprogramm in Pakistan, Jemen und Somalia erheblich aus (4).

Dieser Preis war, anstatt eine Belohnung für den Frieden zu sein, eine Art „präventive Legitimation“ für eine militärische Agenda, die noch nicht vollständig umgesetzt war. Sogar einige Mitglieder des Auswahlkomitees äußerten später ihr Bedauern über diese Entscheidung (6).

Abiy Ahmed (2019) — Vom Frieden zum Bürgerkrieg

Die Wahl von Abiy Ahmed, dem Premierminister Äthiopiens, im Jahr 2019 für seine Bemühungen um ein Friedensabkommen mit dem Nachbarland Eritrea wurde zunächst gelobt (6). Doch auch diese Wahl wurde bald zu einem Symbol für das katastrophale Urteilsvermögen des Komitees. Nur ein Jahr nach Erhalt des Preises begann Abiy Ahmed einen brutalen Krieg in der Region Tigray im Norden Äthiopiens (4). Dieser Konflikt war von massiven Menschenrechtsverletzungen, ethnischer Säuberung und Kriegsverbrechen begleitet, die die ihm unterstellten Kräften begangen (4).

Dieser Fall zeigt deutlich, dass das Komitee seine Preise oft auf der Grundlage flüchtiger politischer Momente und nicht auf der Grundlage eines dauerhaften Engagements für den Frieden vergibt. Der Preis für Abiy Ahmed wurde, anstatt den Frieden zu stärken, zu einem Deckmantel für einen der blutigsten Konflikte des letzten Jahrzehnts.

Ein Muster der Heuchelei

Die Untersuchung dieser Fälle zeigt, dass die Wahl von María Corina Machado keine Ausnahme ist, sondern die Fortsetzung eines besorgniserregenden Musters. Jeder umstrittene Preis hat das moralische Kapital dieser Institution untergraben und den Weg für noch ungeheuerlichere zukünftige Entscheidungen geebnet. Die historische Bilanz, die mit Kissinger begann, lässt die Wahl Machados in den Augen des Komitees vertretbar erscheinen. Diese allmähliche Erosion der Standards ermöglicht es dem Komitee, zunehmend politische und ideologische Entscheidungen unter dem Deckmantel der Ehrung des „Friedens“ zu treffen. Die folgende Tabelle zeigt diese Widersprüche deutlich.

Tabelle 1: Der Friedensnobelpreis: Ein Erbe des Widerspruchs


Das Echo von Gaza in Oslo

Inmitten der tiefen moralischen Krise, die die heutige Welt erfasst hat und deren Brennpunkt der Völkermord in Gaza ist, ist die Entscheidung des Nobelkomitees, María Corina Machado — eine vehemente Unterstützerin der israelischen Militäraktionen — zu ehren, nicht nur ein politischer Fehler, sondern eine moralische Bankrotterklärung und eine tiefe Beleidigung des menschlichen Gewissens.

Diese Wahl erfolgt in einem historischen Moment, in dem das Schweigen angesichts eines Verbrechens selbst zu einem Verbrechen wird.

Der Zusammenbruch der westlichen Architektur

Arundhati Roy, die renommierte indische Schriftstellerin und Intellektuelle, beschrieb diesen Zusammenbruch in ihrer Rede im Jahr 2024 am besten:

„Die moralische Architektur der westlichen liberalen Demokratien — die nie wirklich moralisch waren — ist selbst für ihre eigenen Bürger vollständig entlarvt worden“ (11).

Diese Aussage bietet eine präzise Linse zur Analyse der Handlung des Nobelkomitees. Die Krise in Gaza ist nicht nur ein regionaler Krieg; sie ist ein Ereignis, das die Heuchelei im Herzen der westlichen Werte aufgedeckt hat. Unter solchen Umständen zeigt die Verleihung des Friedenspreises an eine Person, die offen die Täter dieser Tragödie unterstützt, dass diese angesehene westliche Institution selbst Teil dieser zusammengebrochenen moralischen Struktur ist.

Greta Thunberg und eine Welt, die ihre Menschlichkeit verloren hat

Wenn Arundhati Roys Analyse eine politische Kritik ist, so ist die Reaktion von Greta Thunberg, der Umweltaktivistin, ein menschlicher Aufschrei. Thunberg, die auf das „Schweigen der ganzen Welt angesichts eines live übertragenen Völkermords“ (12) hinweist, äußert ihre Angst vor einer Welt, die anscheinend „jedes Gefühl für Menschlichkeit verloren hat“. Zumindest die genannten Friedensnobelpreisträger, sind zu sicheren Zeichen ebenjener Welt geworden, vor der Greta Angst hat.

Anstatt Symbole der Hoffnung zu sein, sind diese Preise zu Symbolen eines Systems geworden, das angesichts von Ungerechtigkeit schweigt und sogar deren Täter ermutigt.

Mit der Wahl Machados wird das Nobelkomitee erneut zu einer Institution, die diesen Mangel an Menschlichkeit verkörpert und Schweigen und Mittäterschaft angesichts von Verbrechen belohnt. Dies führt zu einer drastischen Entwertung des moralischen Ansehens dieses Preises in der heutigen Welt.

Grünes Licht für den Völkermord

Die Verbindung zwischen der Wahl des Komitees und der Krise in Gaza ist direkt und unbestreitbar. María Corina Machado hat die israelischen Militäraktionen ausdrücklich unterstützt (10), ihre Partei, Vente Venezuela, hat ein formelles Kooperationsabkommen mit der Likud-Partei von Benjamin Netanjahu unterzeichnet (14), und sie hat versprochen, im Falle ihrer Machtübernahme die venezolanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen (13).

Diese Wahl ist eine bewusste politische Handlung, um das wachsende Narrativ der globalen Solidarität des Südens zu brechen und ihm entgegenzuwirken. Der Preis fördert eine pro-westliche und interventionistische Stimme aus Lateinamerika als das „richtige“ Modell des Widerstands, während er implizit die antiimperialistischen Solidaritätsbewegungen diskreditiert, die als Reaktion auf Gaza an Dynamik gewonnen haben. Indem das Komitee inmitten eines Völkermords einer solchen Persönlichkeit einen Preis verleiht, ist es nicht neutral; es ergreift Partei. Diese Handlung bedeutet eine implizite Bestätigung der „Werte“, die Machado mit der israelischen extremen Rechten teilt (13), und eine Missachtung des weltweiten Rufs nach den Menschenrechten der Palästinenser.

Wer ist María Corina Machado?

Das Nobelkomitee stellt María Corina Machado als eine „unermüdliche Verfechterin der Demokratie“ dar, die für einen „friedlichen Übergang“ kämpft. Dieses geschönte Bild steht jedoch in krassem Widerspruch zu ihren dokumentierten Befürwortungen undemokratischer und gewaltsamer Methoden zur Erlangung politischer Macht. Eine Analyse ihrer politischen Laufbahn offenbart eine andere Geschichte: die einer Aktivistin für einen Regimewechsel, die sich stets mehr auf ausländische Mächte als auf ihr eigenes Volk verlassen hat.

Die Wurzeln einer Politikerin

Machado, die aus einer wohlhabenden Familie der venezolanischen Oberschicht stammt (18), begann ihre politische Tätigkeit 2002 mit der Gründung der Organisation Súmate (20). Diese Organisation wurde von der „National Endowment for Democracy“ (NED) der USA finanziert; einer Institution, die als „Hauptinstrument der Soft Power für Regimewechsel“ bekannt ist (10). Ihr Treffen mit George W. Bush im Weißen Haus im Jahr 2005 zog den Zorn der Regierung von Hugo Chávez auf sich und festigte ihr Image als eine von Washington unterstützte Figur (13). Diese Vorgeschichte zeigt, dass ihre Ausrichtung auf die außenpolitischen Ziele der Vereinigten Staaten von Anfang an der Grundstein ihrer politischen Tätigkeit war.

Verrat an der nationalen Souveränität

Einer der umstrittensten Aspekte von Machados Laufbahn sind ihre wiederholten Aufrufe zu einer ausländischen Militärintervention in ihrem eigenen Land. Sie hat wiederholt ausländische Mächte aufgefordert, das venezolanische Regime zu „stürzen“ (13).

Im Jahr 2018 bat sie den damaligen israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den argentinischen Präsidenten in einem Brief um Hilfe, um einen „Regimewechsel“ in Venezuela herbeizuführen (14). Sie unterstützte auch die Drohungen von Donald Trump mit einer Militärinvasion und der Stationierung der US-Marine in der Karibik (9).

Diese Handlungen, die einen offenen Verrat an der nationalen Souveränität Venezuelas darstellen, stehen in krassem Widerspruch zum Konzept des „Friedens“ und zeigen, dass sie bereit ist, ihr Land in ein Schlachtfeld ausländischer Mächte zu verwandeln, um an die Macht zu gelangen.

Der stille Krieg

Machado war eine vehemente Befürworterin der Wirtschafts-Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen Venezuela (9). Sie beschrieb diese Sanktionen als „chirurgisch und wirksam“ (17). Dies geschieht, während glaubwürdige Studien, einschließlich derer, die in der Zeitschrift The Lancet veröffentlicht wurden, zeigen, dass diese Sanktionen eine Art „stiller Krieg“ sind, der durch die Unterbrechung des Zugangs zu Nahrungsmitteln, Medikamenten und Energie mehr zivile Todesopfer gefordert hat als konventionelle Kriege (9).

Die Unterstützung von Politiken, die zu massivem Leid und Tod von Zivilisten führen, ist mit dem Titel „Friedensnobelpreisträgerin“ völlig unvereinbar. Diese Strategie zeigt, dass in Machados politischer Logik gewöhnliche Menschen akzeptable Opfer auf dem Weg zur Erreichung politischer Ziele sind.

Vom Putsch zur „Guarimba“

Im Gegensatz zu dem Bild der „friedlichen Kämpferin“, das das Nobelkomitee von ihr zeichnet, zeigt Machados Bilanz ihre Unterstützung für unfriedliche Taktiken. Sie war am gescheiterten Putschversuch von 2002 gegen den damaligen Präsidenten Hugo Chávez beteiligt und unterzeichnete das „Carmona-Dekret“, das vorübergehend alle demokratischen Institutionen des Landes auflöste (9).

Sie war auch eine der politischen Architektinnen der Kampagne „La Salida“ im Jahr 2014, die gewaltsame Straßentaktiken, bekannt als guarimba (Errichtung gewaltsamer Straßenbarrikaden), einsetzte, um das Land lahmzulegen und die Regierung zu stürzen (9). Diese Aktionen waren keine „friedlichen Proteste“, sondern organisierte Versuche, Chaos zu stiften und eine amtierende Regierung zu stürzen. Aus diesem Grund werfen ihr Kritiker wie Pablo Iglesias, der ehemalige Vorsitzende der spanischen Partei Podemos, vor, „jahrelang versucht zu haben, in ihrem Land einen Putsch zu inszenieren“ (8, 23).

Machado, Trump und Israel: Die neue Anti-Friedens-Achse

Die internationalen Allianzen von María Corina Machado offenbaren mehr als alles andere die wahre Natur ihrer Ideologie. Ihre tiefe politische und intellektuelle Verbundenheit mit Donald Trump, der israelischen extremen Rechten und faschistischen Persönlichkeiten in Europa entwertet jede Verbindung, die sie zum Konzept des Friedens haben könnte (21).

Ihre Entscheidung, den Nobelpreis Trump zu widmen, war der letzte Nagel zum Sarg der Glaubwürdigkeit dieser Wahl und zeigte, dass dieser Preis nicht für den Frieden, sondern im Dienste einer bestimmten politischen Achse verliehen wurde (22).

„Ich widme diesen Preis Präsident Trump.“

Die Verschmelzung von Nobel mit MAGA

Wenige Stunden nach der Bekanntgabe ihres Nobelpreisgewinns widmete Machado in einer beispiellosen Geste ihren Preis „dem leidenden Volk von Venezuela und Präsident Trump für seine entschlossene Unterstützung unserer Sache“ (7, 22, 24). Diese Handlung war nicht nur eine politische Höflichkeit; es war eine symbolische Verschmelzung des Ansehens des Nobelpreises mit der politischen Marke von Donald Trump. Machado hat Trump wiederholt als ihren „Hauptverbündeten“ bezeichnet und seine Unterstützung gewürdigt (7).

Diese Widmung des Preises ist in der Tat eine Bestätigung der „Trump-Doktrin“ in der Außenpolitik; ein Ansatz, der auf unilateraler Macht, der Verachtung internationaler Institutionen und dem Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung des politischen Willens basiert. Indem das Nobelkomitee Machado den Preis verleiht, die ihn wiederum Trump widmet, belohnt es praktisch einen Ansatz, der in krassem Widerspruch zum Geist des Multilateralismus und der Zusammenarbeit steht, den dieser Preis fördern sollte.

Allianz mit der extremen Rechten

Machados Allianzen gehen über Trump hinaus und erstrecken sich auf ein globales Netzwerk der extremen Rechten. Ihre Partei hat ein formelles Kooperationsabkommen mit der israelischen Likud-Partei unterzeichnet (14). Noch schockierender war ihre Anwesenheit und Rede auf einer Konferenz mit europäischen Faschisten wie Geert Wilders und Marine Le Pen; eine Konferenz, auf der zu einer „neuen Reconquista“ — ein Hinweis auf die ethnische Säuberung von Muslimen und Juden im Spanien des 15. Jahrhunderts — aufgerufen wurde (8). Diese Ausrichtung auf islamophobe und einwanderungsfeindliche Ideologien zog den Zorn von Menschenrechtsgruppen wie dem „Council on American-Islamic Relations“ (CAIR) auf sich, die diese Wahl als „gewissenlos“ bezeichneten (21).

Pablo Iglesias, der spanische Politiker, hielt diese Wahl für so absurd, dass er sagte:

„Sie hätten den Preis direkt an Trump oder sogar posthum an Adolf Hitler verleihen können“ (8, 23).

Die Stimmen der Kritiker

Die Welle internationaler Kritik gegen diese Wahl ist ein Beweis für die spaltende Natur Machados. Max Blumenthal, ein amerikanischer Journalist, beschrieb sie als „eine von der US-Regierung finanzierte Aktivistin für einen Regimewechsel“ und „eine potenzielle Pinochet im Rock“ und bezeichnete den Preis als „grünes Licht für einen Regimewechsel-Krieg gegen Venezuela“ (2).

Pablo Iglesias nennt sie eine „Putschistin“ (golpista) (8). Selbst innerhalb der venezolanischen Opposition werden ihre Politiken in Frage gestellt. Einige Oppositionsanhänger hinterfragen ihre Unterstützung für die Politik Trumps, die zur Misshandlung venezolanischer Migranten geführt hat (13).

Demokratieaktivisten in Venezuela betrachten Machados Politik als „unfriedlich“ und „im Dienste eines Regimewechsels“. Diese kritischen Stimmen zeigen, dass das Nobelkomitee nicht nur eine umstrittene Figur, sondern eine Person ausgewählt hat, deren Strategien selbst unter denen, die gegen die Maduro-Regierung sind, keinen Konsens finden.

Unbeantwortete Fragen an das Nobelkomitee und Schlussfolgerung

Letztendlich wirft diese umstrittene Wahl das Friedensnobelkomitee eine Reihe grundlegender und unbeantworteter Fragen auf. Diese Fragen stellen nicht nur die Legitimität des Preises für 2025, sondern die Glaubwürdigkeit der gesamten Institution in Frage. Die Antwort auf diese Fragen führt, basierend auf den in diesem Bericht vorgelegten Beweisen, zu nichts anderem als einer Anklageschrift gegen das Nobelkomitee.

Konfrontation mit dem Komitee

Es ist an der Zeit, dass das Nobelkomitee sich direkt den Widersprüchen seiner Entscheidung stellt:

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, die die Bombardierung von Gaza durch Israel unterstützt, eine ausländische Militärintervention in ihrem eigenen Land Venezuela fordert und enge Verbindungen zu Donald Trump unterhält?

Die Beweise zeigen, dass Machado systematisch Gewalt, sei es in Form von Militäraktionen oder Wirtschaftssanktionen, als politisches Instrument unterstützt und sich mit Persönlichkeiten verbündet hat, die für eine aggressive und unilaterale Politik stehen.

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, die ihren Preis Trump widmet und die Kritiker als „eine von Washington unterstützte politische Figur“ bezeichnen? Diese Handlung reduziert den Nobelpreis auf ein Instrument im Dienste einer bestimmten politischen Agenda und stellt seine Unabhängigkeit und Unparteilichkeit vollständig in Frage.

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, die laut dem amerikanischen Journalisten Max Blumenthal eine „von den USA finanzierte Aktivistin für einen Regimewechsel“ ist und deren Preisverleihung als „grünes Licht für eine Militäraktion gegen Venezuela“ gilt?

Diese Wahl verwandelt den Friedenspreis von einem Förderer der Diplomatie in einen Faktor der Spannungsverschärfung und der Legitimation von Krieg.

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, die Pablo Iglesias, der ehemalige Vorsitzende der spanischen Partei Podemos, der Nähe zu rechtsextremen Strömungen in Europa beschuldigt?

Diese Ausrichtung auf spaltende und fremdenfeindliche Ideologien steht in krassem Widerspruch zum Ideal der Brüderlichkeit und des Weltfriedens, das das Preiskomitee zu fördern vorgibt.

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, deren Politik von Demokratieaktivisten in Venezuela als „unfriedlich“ und „im Dienste eines Regimewechsels“ angesehen wird?

Das Ignorieren der Stimmen interner Kritiker und die Darstellung eines eindimensionalen Bildes einer politischen Figur zeugen von schlechtem Urteilsvermögen und einer verborgenen Agenda des Komitees.

Wie ist es möglich, den Friedensnobelpreis einer Person zu verleihen, die von Kritikern der „Heuchelei“ beschuldigt wird und deren frühere Unterstützung für Israel und Forderung nach harten Sanktionen gegen die Maduro-Regierung bekannt sind?

Diese Doppelmoral, bei der die Unterstützung für das Leid von Zivilisten an einem Ort der Welt ignoriert wird, um den Kampf für Demokratie an einem anderen Ort zu ehren, zerstört die moralische Grundlage des Preises.

Schlussfolgerung: Der Tod der moralischen Glaubwürdigkeit

Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 an María Corina Machado ist kein Fehler; es ist eine bewusste und zynische politische Erklärung. Diese Wahl ist der Endpunkt jeglicher verbliebenen Illusion über die moralische und ethische Glaubwürdigkeit dieses Preises. In einer Welt, die mehr denn je wahre Friedensstifter, Brückenbauer und Verteidiger der Menschlichkeit braucht, hat die angesehenste Friedensinstitution des Westens beschlossen, eine Befürworterin von Krieg, Intervention und Spaltung zu ehren.

Wie Arundhati Roy bemerkte, sind unter den Trümmern von Gaza nicht nur die Leichen der Palästinenser begraben, sondern auch der Kadaver der westlichen liberalen Demokratie.

Mit dieser Wahl hat das Nobelkomitee seine eigene Glaubwürdigkeit neben diesem Kadaver begraben. Anstatt ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit zu sein, ist diese Institution zu einem Symbol ebenjener Unmenschlichkeit geworden, die sie bekämpfen sollte.