Der Platz, auf dem John F. Kennedy starb

Dealey Plaza, Dallas, Texas. Eine Tatortbegehung.

Wir begeben uns an den Tatort des Kennedy-Attentats. Bitte werfen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, zunächst einen ausführlichen Blick auf die folgende, englisch beschriftete Luftaufnahme.

Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich zu orientieren:

Bild

Wichtig für ein Verständnis des Attentatsverlaufs sind entlang der rot markierten Route des Konvois über Mainstreet, Houstonstreet und Elmstreet die am linken Bildrand gelegenen Gebäude Dal-Tex-Building und Texas Schoolbook Depository. Es folgt, hinter der Filmposition Abraham Zapruders, der Grassy Knoll. Die Unterführung des Triple Underpas, auf der mehrere Bahngleise verlaufen, schließt das Terrain ab.

Werfen Sie auch einen Blick auf das großflächige Areal in der linken, unteren Ecke des Fotos, mit den zahlreichen geparkten Fahrzeugen. Dieser Bereich, ein Betriebswerk der Eisenbahn, war an diesem Tag von Sicherheitskräften abgeriegelt und diente mutmaßlich einer komplexen Operation im Hintergrund des Attentats als sichere Basis.

Zwei scharfe Kurven. Vier hohe Gebäude. Anschließend der Grassy Knoll. Direkt dahinter das abgeriegelte Betriebswerk. Und am Ende die Unterführung. Damit bietet dieses Terrain die perfekten Gegebenheiten für einen Hinterhalt auf der Elmstreet.

Die Route des Autokorsos

Aber wieso eigentlich Elmstreet? Wenden wir uns der rot markierten Route des Präsidentenkonvois zu. Deren Verlauf wirft Fragen auf. Naheliegend und vorschriftsmäßig wäre gewesen, nicht auf die Houstonstreet abzubiegen, sondern auf der Mainstreet weiter geradeaus zu fahren, um die Dealey Plaza zu überqueren. Die Präsidentenlimousine hätte dann das vorgeschriebene Mindesttempo nicht unterschreiten müssen. Die parkähnlichen Anlagen und Rasenflächen links und rechts der Straße wären leicht zu sichern gewesen.

Stattdessen machte der Konvoi zwei scharfe Kurven: zunächst eine 90-Gradkurve von der Mainstreet auf die Houstonstreet (an der Ecke des County Criminal Courts Buildings). Wenige Meter später folgt eine noch schärfere Kurve von 120 Grad, von der Houstonstreet auf die Elmstreet. Das widerspricht den Sicherheitsvorschriften eklatant.

Diese Streckenführung musste die Limousine drastisch verlangsamen und ließ potentiellen Schützen viel Zeit, das Ziel zu erfassen. Zudem wird die Haarnadelkurve auf die Elmstreet von vier sehr hohen Gebäuden eingerahmt.

Dass diese Gebäude nicht gesichert worden sind, widerspricht wiederum den selbstverständlichsten Sicherheitsvorkehrungen eines Präsidentenbesuchs. Alle Fenster müssten versiegelt sein. Die Dächer gesichert. Scharfschützen in Position gebracht, um … nun: dieser Teil der Sicherheitsvorschriften wurde gewissenhaft erfüllt.

Sehen wir uns zunächst zwei entscheidende Gebäude etwas näher an.

Texas Schoolbook Depository

Da ist, natürlich, der Texas Schulbuchverlag. Er hat sechs Stockwerke. Die Bäume vor dem Gebäude waren 1963 relativ hoch. Nur aus den oberen Stockwerken eröffnet sich ein gutes Schussfeld auf die Elmstreet.

Darin, dass aus dem Schulbuchverlag auf Kennedy geschossen wurde, sind sich, einschließlich des Warren-Reports, alle einig. Die Frage ist, wie oft, von wo aus und von wem.

Da wäre zunächst das „Snipers Nest“. Nach der offiziellen Legende lag hier Lee Harvey Oswald mit einem Schießprügel, den er für weniger als 20 Dollar erstanden haben soll, einsam auf der Lauer, um binnen 5,8 Sekunden drei Kugeln abzufeuern und zweimal nachzuladen.

Vom Snipers Nest aus wurde definitiv geschossen. Allerdings sprechen sehr glaubwürdige Zeugen dafür, dass an dieser vermeintlich von Oswald bemannten Schussposition im sechsten Stock nicht nur eine Person mit einem Präzisionsgewehr gewesen ist, sondern auch noch ein zweiter Mann. Die diesbezüglichen Aussagen passen gut zueinander, obwohl die Zeugen ihre Beobachtungen von sehr unterschiedlichen Positionen aus gemacht haben. Auch die Personenbeschreibungen ähneln sich.

Vermutet wird darüberhinaus mindestens ein weiteres Schützennest im Texas Schoolbook Depository, und zwar auf dem Dach und/oder in einem weiteren Fenster in einem oberen Stockwerk.

Sicher ist, dass aus dem Snipers Nest geschossen wurde. Sehr wahrscheinlich ist, dass sich dort zwei Männer aufgehalten haben. Dass einer dieser Männer Lee Harvey Oswald gewesen ist, kann dagegen nahezu ausgeschlossen werden. Die Personenbeschreibungen passen nicht auf ihn, er wurde zur Tatzeit anderswo gesichtet und er war ein miserabler Schütze.

Das Dal-Tex-Building

Ein anderes Gebäude an der Elmstreet hat nicht annähernd diese Berühmtheit erlangt. Das Dal-Tex-Building ist das Nachbargebäude des Schulbuchverlags, zu finden in der linken, oberen Ecke der Luftaufnahme.

Die Quellenlage dieses Gebäude betreffend ist relativ schwierig. Fotos und Filmaufnahmen zur Tatzeit sind kaum vorhanden und die, die es gibt, sind von schlechter Qualität und wenig aussagekräftig. Fast alle Augen und Linsen richteten sich nach vorne, auf den Präsidentenkonvoi.

1967 meinte Lawrence Brown, eine Analyse der Schusslinien führe auf den zweiten Stock des Dal Tex zurück. Jim Garrison vermutete einen Schützen im siebten, Richard Sprague und Fletcher Prouty im vierten Stock. Eine ballistische Untersuchung 1998 optierte wiederum für den zweiten Stock und zeigt eindrucksvoll, dass man es mit dem Forscherdrang in Sachen Dealey Plaza auch kräftig übertreiben kann.

Der elfjährige Mack White und sein Vater sagten aus, vor Ankunft des Konvois zwei Männer mit einem auf einen Dreifuss montierten Gewehr gesehen zu haben, und zwar auf der Feuertreppe an der Außenfassade des Dal-Tex-Buildings.

Direkt nach dem Attentat wurde Eugene Hale Brading im dritten Stock des Dal Tex Buildings festgenommen, aber sofort wieder freigelassen. Brading war ein Kurier der Mafia und hatte Kontakte zu jenem Jack Ruby, der sich zum Zeitpunkt des Attentats auf der Dealey Plaza aufhielt und zwei Tage später den vermeintlichen Alleintäter Lee Harvey Oswald erschoss.

Wir belassen es an dieser Stelle bei dem Hinweis, dass sich von den äußeren rechten Fensterreihen der im Schatten liegenden Gebäudeseite des Dal-Tex-Gebäudes ein Schussfeld über die gesamte Elmstreet ergibt. Ein dort postierter Schütze hätte also die fahrende Präsidentenlimousine bis hin zum Triple Underpas offen vor sich liegen gehabt.

Grassy Knoll

Wenden wir uns nunmehr dem berühmten Grassy Knoll zu, der eine Schussposition aus viel geringerer Distanz ermöglichte - und gute Deckung. Oben auf der Anhöhe gibt es bis heute einen brusthohen Holzzaun, und dahinter einen dichten Bewuchs mit Bäumen und Sträuchern.

Die Quellenlage ist hier hervorragend und das Ergebnis eindeutig. 35 Augenzeugen an unterschiedlichsten Standorten sagten aus, dass vom Grassy Knoll geschossen wurde. Die Aussagen passen sehr gut zusammen. Sogar der Zapruderfilm zeigt, dass die entscheidende Kugel von dort gekommen sein muss. Die Ärzte im Parkland-Krankenhaus beschreiben unisono eine dazu passende, riesige Austrittswunde.

Die genaue Position des Schützen lässt sich klar eingrenzen, wobei man annehmen darf, dass auch auf dieser Schussposition nicht eine Einzelpersonen agiert hat, sondern mindestens ein Zweierteam.

Für den Grassy Knoll konnte die Anwesenheit zweier Personen an der Schussposition durch das Filmdokument von Orville Nix erhärtet werden. Auch ein eminent wichtiges Foto zeigt an dieser Stelle auf dem Grassy Knoll zwei Männer, wie die x-te, technisch verbesserte Auflage des Bildes eines Tages glaubhaft machen konnte. Einer der beiden scheint eine Polizeiuniform zu tragen. Vor dem Gesicht des anderen sieht man eine kleine Rauchwolke.

Es gibt einige sehr dramatische Geschichten, die sich auf dem Grassy Knoll abgespielt haben. Sie handeln von (vermeintlichen?) Agenten des Secret Service, die heranstürmende Augenzeugen mit gezückten Dienstausweisen zurückgeschickt haben. Und von Filmaufnahmen, die mit vorgehaltener Pistole beschlagnahmt wurden.

Fakt ist: Vom Grassy Knoll aus wurde die entscheidende Kugel auf Kennedy gefeuert.

Wie viele Schützen?

Einige Forscher vermuten weitere Schützen an anderen Stellen. Einige sehen sie im Country Records Building oder im Country Criminal Courts Building. Beide Gebäude hätten brauchbare Schusspositionen ermöglicht. Die Quellen liefern für diese Thesen, soweit ich sehen kann, aber keine greifbaren Anhaltspunkte.

Deutlich mehr Forscher vermuten zusätzliche Schützenteams weiter hinten auf dem Grassy Knoll, sowie innerhalb oder oberhalb des Triple Underpas. Die Quellenlage gibt für diese Thesen aber immer noch zu wenig her, um eine definitive Aussage zu treffen.

Die Gesamtheit der Indizien macht weitere Schützen an anderen Stellen jedoch wahrscheinlich. Bereits die Annahme von einem oder mehreren Schützennestern im Dal-Tex-Building darf als sehr begründet gelten, ohne dass letzte Gewissheit bestünde.

Der geschichtswissenschaftlich gesicherte, wenn auch von der CIA und ihren Papageien hingebungsvoll bekämpfte Minimalkonsens besteht darin:

  1. Aus dem Texas Schoolbook Depository sind mehrere Schüsse abgefeuert worden.
  2. Der entscheidende Schuss, der Kennedy den Kopf zerfetzte, kam vom Grassy Knoll.

Bereits damit muss die offizielle Einzeltäterthese („Oswald did it alone“) verworfen werden.

Falls wir ferner nicht davon ausgehen wollen, dass diese mindestens zwei Schützen an ihren mindestens zwei Positionen völlig unabhängig voneinander gehandelt und rein zufällig zur gleichen Zeit am gleichen Ort auf den Präsidenten der USA geschossen haben, müssen wir die Einzeltäterthese ersetzen durch die Annahme einer koordinierten Aktion, die zuvor im Geheimen vorbereitet wurde. Eine solche Operation wird gemeinhin eine Verschwörung genannt.

Wie viele Kugeln?

Eine Hauptschwierigkeit für die letztendliche Aufklärung des Attentatsverlaufs besteht nun darin, dass über die Anzahl der Kugeln und die Anzahl der Schusswunden in Kennedys Körper bis heute keine letzte Klarheit besteht.

Dafür sind einerseits die gesammelten Mysterien rund um Kennedys Leichnam und die völlig widersprüchlichen Aussagen verschiedener Ärzteteams verantwortlich.

Andererseits haben professionelle Tatortreiniger dafür gesorgt, dass hier keine Sicherheit bestehen kann.

Man möchte meinen, nach einem Präsidentenmord wäre der Tatort umgehend absperrt und gesichert worden, um der Spurensicherung ein möglichst unverändertes Terrain zu hinterlassen.
Der damals 22jährige Hugh W. Betzner berichtet stattdessen, er habe wenige Minuten nach dem Attentat „Polizeibeamte und einige Männer in ziviler Kleidung“ gesehen, wie sie „im Dreck herumstocherten als wenn sie nach Kugeln suchen würden.“

Die Anzahl der Kugeln, die binnen sechs Sekunden abgefeuert wurden, könnte aus einem weiteren Grund weit höher liegen als jene drei Kugeln, die der offizielle Untersuchungsbericht angibt und sämtlich Oswald zuweist.

Dieser Grund bestünde darin, dass nicht jeder Schütze nach eigenem Gutdünken drauflosgeballert hat, sondern jeweils sehr präzise abgestimmte Salven gefeuert wurden. Hätten die Schützen nahezu gleichzeitig gefeuert, wäre die Anzahl der Schüsse dadurch kaschiert worden.

Dies allerdings setzt Dreierlei voraus: erstens könnte eine solche Koordination der Schussfolge nur zuverlässig erfolgt sein, wenn die Schützen in der Tat nicht alleine gewesen sind. Die Funktion des zweiten Mannes wäre demnach gewesen, seinem Schützen den Feuerbefehl zu geben. Dies setzt zweitens die Existenz einer zentralen Einsatzleitung voraus, die zu allen Schützenteams in ständigem Kontakt gestanden hat. Und bei den technischen Gegebenheiten des Jahres 1963 könnte dieser Kontakt drittens nur über Funk bzw. Radiotechnik hergestellt worden sein.

Die üppige Beweislage für die erste dieser drei Annahmen - keine einzelnen Schützen, sondern jeweils Zweierteams - haben wir für das Snipers Nest im Schulbuchverlag und für den Grassy Knoll bereits erörtert. Es gibt aber auch Hinweise für eine Einsatzzentrale des Attentats und eine Funkverbindung zu den Schützenteams.

Jetzt wollen wir allerdings näher heranzoomen an die Präsidentenlimousine zum Zeitpunkt des Attentats.

Secret Service - Out of Service

Was genau hat eigentlich die Leibwache des Präsidenten - der Secret Service - getan, um Kennedys Leben zu retten? Hat seine Leibwache, wie der Name „Bodyguard“ auch im Englischen vorgibt, den Präsidenten mit ihren Körpern geschützt? Haben diese vermeintlich allerbesten Personenschützer der USA sich an die vorgeschriebenen Abläufe gehalten? Wo waren die Leibwächter, als die Schüsse fielen?

Man muss feststellen: sie waren sehr weit entfernt von jenem Leib, den zu bewachen ihre Aufgabe gewesen ist.

Schauen wir zuerst auf die immerhin acht Agenten, die im Begleitfahrzeug direkt hinter Kennedy fuhren. Von ihnen kam kein einziger auch nur in die Nähe von Kennedys Fahrzeug, bevor die letzte Kugel getroffen hat. Erst dann kam der Agent Clint Hill herangelaufen und sprang auf die Präsidentenlimousine zu Jackie Kennedy.

Bei der Präsidentenparade in Tampa, vier Tage zuvor, hatte das noch ganz anders ausgesehen. Die Trittbretter links und rechts hinter Jackie und John Kennedy waren jederzeit bemannt. In Dallas stand hinter Kennedy die ganze Zeit niemand.

Ende der Mainstreet, Sekunden vor der Einfahrt auf die Dealey Plaza, spielte sich dann diese Szene ab:

Der Leiter des Einsatzes im Verfolgerfahrzeug, Emory Roberts, beordert den hinter Kennedy laufenden Agenten Landow zurück. Der wirft dreimal fragend oder protestierend die Hände nach oben. Auch alle anderen Agenten bleiben im oder am Verfolgerwagen kleben, während der Abstand zur Präsidentenlimousine wächst.

Hier sehen wir eine recht brauchbare Analyse des Filmmaterials:

Natürlich gibt es auch zu diesem bemerkenswerten Vorgang eine typische Cover-up-Bullshitstory.

Demnach soll Kennedy vom Schutz durch den Secret Service genervt gewesen sein, weil er in seinem grenzenlosen Narzissmus nicht ertragen habe, dass die Agenten dem Volk die Sicht auf ihn versperren. Deshalb habe er nach Tampa angeordnet, dass sich der Secret Service von seiner Limousine gefälligst fernhalten solle.

Das soll Kennedy getan haben? In Dallas, Texas? Der Besuch galt allgemein als riskant. Führende Vertreter der Demokraten waren dort kürzlich attackiert worden. Zwei Wochen zuvor war der Autokonvoi in Chicago aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weil dort verdächtige Männer mit Präzisionsgewehren in einem Hotel entlang der Route entdeckt worden waren.

Tatsache bleibt, dass Emory Roberts seine Leute entgegen aller Vorschriften von der Präsidentenlimousine abgezogen hat - woraufhin Kennedy ohne jeglichen Personenschutz auf der Dealey Plaza einfuhr.

Als dann die Schüsse fielen, blieben die Secret Agents um Emory Roberts völlig passiv. Wie kömmt’s? Die Agenten Kellermann, Greer, Lawson, Hill und Ready wollen die Gewehrschüsse wahlweise für Fehlzündungen der Polizeimotorräder oder aber für Feuerwerkskörper gehalten haben.

Viele Augenzeugen hatten zunächst ebenfalls diese Assoziationen. Für mit Schusswaffen intensiv vertraute Agenten der Leibwache des US-Präsidenten muss die gleiche Behauptung als originell gelten.
Emory Roberts freilich gibt an, den ersten Knall sofort als Schuss identifiziert zu haben. Warum hat er dann den Agenten Jack Ready zurückbeordert hat, als der nach vorne Richtung Kennedy durchstarten wollte, bleibt Roberts Geheimnis.

In der Präsidentenlimousine

Begeben wir uns ins Innere der Präsidentenlimousine. Was haben die dort tätigen Agenten des Secret Service getan, als die Schüsse fielen?

Agent Roy Kellermann, auf dem Beifahrersitz direkt vor Kennedy, hat nichts getan. Gar nichts. Sechs Sekunden lang zeigte Kellermann keine Regung, Kennedy zu schützen.

Kontrastieren wir das mit der vorschriftsgemäßen Reaktion des Leibwächters des Vizepräsidenten, zwei Autos hinter Kennedy.

Lyndon B. Johnson beschreibt die Szene:

„Ich war erstaunt über einen scharfen Knall oder eine Explosion, aber ich hatte keine Zeit über deren Ursache zu spekulieren, denn Agent Youngblood drehte sich unmittelbar nach der Explosion blitzartig um, traf mich an der Schulter und schrie uns alle an, in Deckung zu gehen. Ich selbst wurde von Agent Youngblood nach unten gedrückt. Fast im gleichen Moment, in dem er mich traf und stieß, sprang er über den Rücksitz und saß auf mir drauf.“

Das alles hatte Agent Youngblood längst vollbracht, bevor die zweite Salve krachte.

In der Präsidentenlimousine hat es das Kommando, in Deckung zu gehen, nie gegeben, und Kellermann hat keinerlei Anstalten gemacht, Kennedy zu schützen. Er drehte sich nicht einmal um.
Am Steuer neben Agent Kellermann saß William Greer. Auch dessen Handlungen liefen sämtlichen Vorschriften diametral zuwider.

Bereits vor dem ersten Schuss ist Greer weit langsamer gefahren, als für das Präsidentenfahrzeug erlaubt gewesen ist. Schon deshalb hätten die acht Agenten im Begleitfahrzeug längst die Trittbretter hinter John und Jackie Kennedy bemannen und links und rechts neben der Limousine herlaufen müssen.

Beim ersten Schuss hätte Greer dann ohne Rücksicht auf Verluste sofort aufs Gas steigen und Kennedy mit Maximalgeschwindigkeit aus der Gefahrenzone bringen müssen. Dabei hätte er schnelle, schlingernde Ausweichmanöver ausführen müssen, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu reduzieren.

Dieses Verhalten wäre nicht einfach eine bessere Option gewesen als das, was Greer getan hat. Es wäre die offensichtliche, tausendmal einstudierte und den Vorschriften entsprechende Verhaltensweise gewesen.

Stattdessen geschah dies:

„Der Wagen war ungefähr zehn Fuss von mir entfernt als eine Kugel den Präsidenten vorne am Kopf traf … der Wagen fuhr noch ungefähr fünf Fuß und stoppte dann.“ (Augenzeuge Alan Smith)

„Anstatt den Wagen zu beschleunigen, kam das Auto zum Stehen.“ (Mary Woodward, Dallas Morning News)

„Der Autokorso kam zum Stehen.“ (Robert Baskin, Dallas Morning News)

„Nachdem sie (die Präsidentenlimousine. fk) die Wendung gemacht hatte und als die Schüsse abgefeuert wurden, hielt sie an.“ (Earle Brown, Dallas Police Department)

„Ich schaute die Straße runter und sah den Wagen des Präsidenten und einen weiteren und sie sahen aus, als hätten die Wagen angehalten (…) dann raste der Präsidentenwagen los unter den Triple Underpas.“ (Hugh Bretzner, Augenzeuge)

„Ich habe ausgesagt, dass sie gestoppt haben. Und ich sage immer noch, dass es so gewesen ist.“ (Augenzeuge Bill Newman)

Der Film von Orville Nix zeigt die Präsidentenlimousine von hinten, zum Zeitpunkt der zweiten Salve. Die Bremslichter leuchten.

Der Umbrella-Man und der Komplize

Beschäftigen wir uns nun mit dem unmittelbaren, räumlichen Umfeld der Präsidentenlimousine zum Zeitpunkt des Attentats. Wir wollen dabei einige legendäre Figuren der Kennedy-Forschung etwas näher betrachten.

Diesen Figuren nachzuspüren, mag als sinnlose Beschäftigungstherapie für Detailfetischisten des Kennedy-Attentats erscheinen. Tatsächlich ist die Forschung auf diese Weise der Rekonstruktion des Geschehens immer näher gekommen.

Denn die Anzahl der zum Tatzeitpunkt auf der Dealey-Plaza anwesenden Personen ist insgesamt ziemlich überschaubar gewesen. Waren vom Flughafen Love Field bis zur Houston-Street die Strassen links und rechts des Autokorsos von Tausenden begeisterter Menschen dicht gesäumt gewesen, war die von drei Straßen durchzogene Dealey Plaza erstaunlich leer geblieben. Die Anzahl derer, die in der Nähe der Limousine standen, als die Schüsse fielen, ist noch weitaus geringer. Viele von ihnen sind uns namentlich bekannt.

Nicht so der „Umbrella-Man“, der Regenschirmmann. Er ist auf verschiedenen Frames im leider höchst fragwürdigen Zapruderfilm, aber auch in anderen Filmdokumenten und auf einigen Fotos zu sehen.

Der Mann, der an diesem sonnigen Tag zur Mittagszeit einen schwarzen Anzug oder Regenmantel trägt, steht direkt am Straßenrand, unterhalb des Grassy Knoll. Er hat einen großen, schwarzen Regenschirm bei sich.

Als sich die Limousine nähert, öffnet der Mann den Regenschirm. Als Kennedy direkt an ihm vorbeifährt, folgt der Schirm mit einer Drehbewegung dem heranfahrenden Präsidenten. Zudem bewegt der Mann den Schirm hoch über seinem Kopf heftig auf und ab.

Falls die Limousine tatsächlich angehalten hat, wovon wir ausgehen, wäre sie direkt vor dem Umbrella-Man zum Stehen gekommen.

Kaum einen Meter von dem Umbrella-Man entfernt steht direkt an der Straße ein Mann, den die populäre Forschung „den Komplizen“ oder „the dark complected man“, den Dunkelhäutigen, getauft hat. Winkt der Komplize dem Präsidenten? Nein, er winkt nicht. Er reckt den Arm hoch in die Luft und hat die Hand zu einer Faust geballt.

In welcher Verbindung stand der Umbrella-Man zu dem „Komplizen“? Klar ist: sie standen in einer Verbindung. Als Kennedy gerade erschossen ist und die Limousine sich entfernt, setzen sich Komplize und Umbrella-Man an den Straßenrand. Sie unterhalten sich einige Augenblicke lang, seelenruhig, während rund herum alles in heller Panik ist. Es sieht aus, als ob der Komplize in ein Funkgerät spricht, man sieht deutlich eine Antenne. Schließlich stehen beide auf und gehen in entgegengesetzte Richtungen davon. Der Komplize verstaut dabei einen eckigen Gegenstand unter seiner Kleidung.

Von Nutzen und Grenzen der historischen Spekulation

Das Verhalten dieser beiden Männer während der gesamten Schussfolge und in direkter Nähe zur stehengebliebenen Präsidentenlimousine ist natürlich hochgradig verdächtig. Aber welche Funktion hatten sie?

Darüber hat sich eine jahrzehntelange Diskussion entzündet. Wir wollen hier etwas tiefer einsteigen, um beispielhaft die Schwierigkeiten der Kennedy-Forschung aufzuzeigen.

Rich Dellarosa ist überzeugt, dass der Komplize der Signalmann des Fahrers William Greer gewesen ist. Und er behauptet, dass genau das im ursprünglichen, noch nicht manipulierten Zapruderfilm sehr klar zu erkennen gewesen sei. Der Komplize habe Blickkontakt zu Kennedys Fahrer gesucht und als der ihn gesehen habe, habe die Limousine gestoppt - übrigens genau zwischen zwei gelben Markierungen auf dem Asphalt der Elmstreet. Die hoch erhobene Faust des Komplizen wäre demnach das Zeichen gewesen, das Fahrzeug an dieser Stelle zum Halten zu bringen. Das Ende der Geste wäre dann das Signal zum Weiterfahren gewesen.

Eine deutlich ausgefallenere These bieten Richard E. Sprague und Robert Cutler an. Demnach war der Komplize der zentrale „Radio-Mann“ und hatte in der Hand einen Sensor. Sobald er ihn zusammendrückte, wurde ein Signal an die verschiedenen Schützen übermittelt.

Wie ich bereits oben erörtert habe, ist eine Koordination der Schützen sehr denkbar, um durch möglichst gleichzeitiges Feuern in kompakten Salven die Anzahl der abgegebenen Schüsse zu kaschieren, und auch, um nicht länger zu schießen als notwendig. Bereits die zweite Salve von vorne machte es erheblich schwieriger, die Einzeltätertheorie durchzudrücken.

Letztlich ist auch eine Kombination beider Thesen möglich. Der Komplize hebt die Faust, um dem Fahrer das Stoppsignal zu geben. Aber in der Faust hält er einen Sensor.

Das Problem ist, dass beide Thesen, wie auch weitere Erklärungsversuche, zwar der Plausibilität nicht entbehren. Es könnte sicherlich so gewesen sein und die Funktion würde sich in das Gesamtszenario des Attentats schlüssig einfügen. Leider mangelt es an belastbaren Beweisen. Wir bleiben im Bereich der Spekulation.

Nun war ich, zur anhaltenden Empörung meines Kölner Professors in Neuerer und Mittelalterlicher Geschichte, schon immer der Auffassung, dass Spekulation ein legitimes Mittel der Geschichtswissenschaft sei. Andere nennen das eben: Arbeitshypothese.

Spekulativen Überlegungen können nützlich und manchmal notwendig sein, um Lücken in unserem Wissen zu überbrücken. Wir können dann sehen, ob sich die umliegenden quellenmäßig abgesicherten Tatsachen mittels unserer Hypothese sinnvoll verbinden lassen. Aber wir dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wissenslücken auch dann noch Lücken bleiben, wenn unsere Hypothesen noch so perfekt hineinpassen.

Am Ende steht auch in Bezug auf den Komplizen nur fest, dass sein mehr als auffälliges Verhalten einen Anhaltspunkt liefert, dass er in das Attentat verwickelt gewesen ist. Welche Rolle er spielte, wissen wir nicht. Und keine der vorgestellten Thesen konnte, soweit ich erkennen kann, bisher auch nur annähernd befriedigend belegt werden.

Eine Regenschirmwaffe?

Nachdem wir über den Umbrella-Man deutlich mehr wissen als über den Komplizen, ist die Spekulation hier noch weiter gediehen, aber auch besser abgestützt. Wir tauchen ein bisschen ein in das Mysterium des Regenschirmmannes. Wir werden dabei sehen können, wie umkämpft jedes einzelne Detail des Bildmaterials von der Dealey Plaza ist.

These 1: Der Umbrella-Man war ebenfalls ein Signalgeber, allerdings nicht für den Fahrer, wie der Komplize. Der Umbrella-Man zeigte stattdessen mit seinem weithin sichtbaren Regenschirm den Schützen an, wie lange weitergeschossen und wann das Feuer eingestellt werden sollte. So lange er den Schirm heftig auf und ab pumpte, bedeutete dies: Feuer frei! Sobald Kennedy tödlich getroffen war, was der Umbrella-Man von seinem Standpunkt aus sehr gut sehen konnte, senkte er den Regenschirm und es folgte keine dritte Salve.

These 2 ist um einiges abenteuerlicher und geht erneut zurück auf Richard E. Sprague and Robert Cutler. Sie wollen herausgefunden haben, dass dieser Regenschirm eine Spezialwaffe gewesen ist. Diese habe winzige Giftpfeile oder Darts abgefeuert, die Kennedy paralysiert und zu einem unbeweglichen Ziel für die kurz darauf einsetzenden Gewehrsalven gemacht haben.

Im Gegensatz zur ersten These, die spontan recht schlüssig erscheint, klingt These 2 auf das erste Hören restlos absurd. Schlimmer noch: sie riecht nach klassischer Desinformation, nach einer CIA-Bullshitstory, die ausgebracht wurde, um These 1 lächerlich zu machen.

Aber ganz so einfach kann die These der Regenschirmwaffe, soviel Vorstellungskraft sie auch erfordert, nicht abgetan werden.

Einmal berichtet der in der Regel zuverlässige Leroy Fletcher Prouty, er habe 1960 von einem Erfinder auf Ford Detrick exakt eine solche Waffe als Neuentwicklung präsentiert bekommen.

Der Erfinder der Waffe, Charles Senseney, sagte Ende der 70er Jahre vor dem Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses aus und bestätigte, er habe ein Waffensystem dieser Art entwickelt. Die winzigen Pfeile mit lähmendem Nervengift seien in die Körper der Getroffenen eingedrungen und hätten sich dort rückstandsfrei aufgelöst. Er habe ca. 50 solcher Regenschirmwaffen an die CIA verkauft. Sie seien voll funktionstüchtig gewesen.

Auch der spätere CIA-Chef William Colby und der in die Verschwörung gegen Kennedy zutiefst verstrickte Richard Helms haben vor dem gleichen Untersuchungsausschuss die Existenz einer solchen Waffe eingeräumt. Sie sei ursprünglich entwickelt worden, um Wachhunde außer Gefecht zu setzen.

Eine Bullshitstory namens Louis Witt

Vielleicht machen wir es uns aber auch einfach gemütlich, entscheiden uns für These 3 und es zeigt sich, dass es für alle scheinbaren Ungereimtheiten auf dieser schönen Erdkugel eine ganz und gar unspektakuläre, allzu menschliche Erklärung gibt. Dann handelte sich bei dem Umbrella-Man um Louis Steven Witt.

Witt tauchte 1978, im Umfeld der Aussagen von Colby, Helms, Prouty und Senseney über die Regenschirmwaffe, plötzlich auf. Er gab an, der Umbrella-Man gewesen zu sein. Er forderte umgehend, ebenfalls vor der Untersuchungskommission auszusagen.

Dort gab Witt als Erklärung für sein ungewöhnliches Verhalten an, er habe Kennedy ärgern wollen und ihm sei zu Ohren gekommen, dass der Präsident eine Abneigung gegen geöffnete Regenschirme habe. Mitglieder des Untersuchungsausschusses spannen diese Geschichte selbständig weiter und legten nahe, Witt habe damit gegen die Rolle von Kennedys Vater Joseph protestieren wollen. Der war 1938 Botschafter der USA in Großbritannien gewesen und Joseph Kennedy war ein notorischer Hitler-Sympathisant. Als solcher hatte er den britischen Premier Neville Chamberlain bei dessen Appeasementpolitik gegen Hitler unterstützt. Der Regenschirm in Dallas sei demnach ein Verweis auf den Regenschirm Neville Chamberlains gewesen…

Diese ganze Geschichte um Louie Witt können wir getrost abhaken. Nichts von dem, was er über seine Erlebnisse auf der Dealey Plaza berichtet, passt mit den Bildern vom Umbrella-Man zusammen. Nicht einmal der Regenschirm, den er mitgebracht hat, passt.

*Die Louis-Witt-Geschichte ist allerdings sehr lehrreich als Beispiel einer geradezu klassischen Bullshit-Story aus dem Lehrbuch der CIA. *

Einmal mehr wird da rechtzeitig zur drohenden Aufklärung eines Sachverhalts irgendeine groteske Geschichte aufgetischt, die so abwegig ist, dass ein New-York-Times-Feuilletonist prompt findet, sie müsse ganz einfach wahr sein, eben weil sie so abwegig und er selbst so einfältig ist … wie dieses Video dramatisch demonstriert.

Was nun? Warum hat dieser für die Tageshitze reichlich unpassend gekleidete Mann diesen eigenartigen Tanz mit dem Regenschirm aufgeführt?

So schwer man sich mit der Idee einer Regenschirmwaffe auch tun mag: diese Hypothese hat bei aller Abenteuerlichkeit den Vorteil, dass sie zwei weitere offene Fragen beantworten würde.
Erstens könnte ein winziger „Dart“, der sich im Körper des Getroffenen auflöst, den Umstand erklären, dass die erste Wunde in Kennedys Hals nur einen Umfang von 4 Millimetern hatte und es keine dazu passende Austrittswunde gibt.

Zweitens bleibt es ein aus meiner Sicht erklärungsbedürftiges Bild, wie Kennedy da sechs Sekunden lang weitgehend bewegungslos und schweigend in sitzender Position verharrt und sich abknallen lässt.

Der vor ihm sitzende John Connally, der ebenfalls getroffen wird, verhält sich völlig anders. Connally bäumt sich auf, kippt nach vorne über und geht schließlich in Deckung. Er brüllt vor Schmerzen und schreit: „Sie bringen uns alle um!“

Zusammenfassend müssen wir erneut sagen: wir wissen es nicht. Dass diese beiden Herren eine Funktion im Szenario des Attentats hatten, darf dagegen mit großer Zuversicht angenommen werden. Die Klärung der Rolle dieser beiden Herren - des Komplizen und des Umbrella-Man - in direkter Nähe der stehenden Limousine ist für das Gesamtbild des Attentats bedeutend.

Vorläufige Zusammenfassung

Wir kommen zum vorläufigen Ende unserer Tatortbegehung. Wir werden sie fortsetzen, denn die gesammelten Details dieses nicht nur tragischen, sondern auch höchst eigenartigen Ereignisses auf der Dealey Plaza können in einem Artikel nicht annähernd erörtert werden. Immerhin dürfte den Lesern das Setup des Hinterhalts auf der Dealey Plaza und das Verhalten entscheidender Akteure klar geworden, sowie ein erster Blick in die Mysterien des Attentats gelungen sein.

Bis hierher dürfen wir festhalten:

  • Die Route des Autokorsos widersprach allen Sicherheitsvorschriften.
  • Das Terrain der Elmstreet war ideal für einen Hinterhalt aus mehreren Schusspositionen.
  • Das Verhalten des Secret Service legt unbedingt den Verdacht nahe, dass dieser komplett oder zum größeren Teil an dem Mordkomplott beteiligt war.
  • Zwei Schützenstellungen sind bewiesen. Weitere sind sehr wahrscheinlich.
  • Die Präsidentenlimousine kam nach der ersten Salve zum Stehen. Und zwar genau zwischen zwei gelben Markierungen auf der Straße und direkt vor dem Umbrella-Man und dem Komplizen.
  • Das Eisenbahnwerk hinter dem Grassy Knoll, von dem aus definitiv geschossen wurde, war abgeriegelt.
  • Auf dem Grassy Knoll selbst waren diverse Geheimagenten in Aktion. Ihre Rolle bestand darin, heranstürmende Augenzeugen abzuwehren und gefährliches Filmmaterial an sich zu bringen.

Hinzu kommen zwei weitere Punkte, auf die wir noch ausführlich eingehen werden:

  • Sofort nach dem Attentat trat ein Team von „Tatortreinigern“ in Aktion, um Spuren zu verwischen und um Beweise zu sammeln, die hinterher in den Ermittlungen niemals auftauchten.
  • Sofort nach dem Attentat trat ein Team in Aktion, dass Fotos und Filme einsammelte. Diese kamen entweder nie mehr oder in manipulierter Form zu ihren Besitzern zurück oder an die Öffentlichkeit.

All das macht deutlich, wie weit der ganze Vorgang von der Aktion eines Einzelnen entfernt ist. Vielmehr haben wir es mit einer hochkomplexen, arbeitsteiligen Operation zu tun, bei der diverse Teams gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen des Terrains ihre klar umrissene Rolle spielten.

Wir dürfen davon ausgehen, dass im Hintergrund der Operation noch weitere Teams im Einsatz gewesen sind, etwa zur Sicherung der Fluchtwege, zur Ablenkung der Aufmerksamkeit der Zuschauer, zur Verbringung der Tatwaffen zum und vom Tatort, zur Evakuierung der Schützen und dergleichen mehr.

Eine solch komplexe Operation mit vielfältigen Teams und einer intensiven Vorbereitung und Nachbereitung des Tatorts weist über ein reines Attentat hinaus. Wir erkennen hier die Konturen eines Staatsstreiches.


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Anmerkung des Autors: Die Aufklärung des Staatsstreichs 1963 ist seit jeher ein interaktiver Prozess. Der Autor ist daher dankbar für Hinweise auf Fehler in seiner Kennedy-Serie sowie zusätzliche Informationen, soweit diese mit einer validen, wissenschaftlich verwertbaren Quellenangabe eingehen: florian.ernst.kirner@rubikon.news. Er bittet überdies um Verständnis, dass nicht alle eingehenden E-Mails beantwortet werden können.