Der Riss in der Filterblase

Das zu „X“ umbenannte „twitter“ ist eine Lücke in der Propaganda-Matrix. Deswegen ist Manova ab jetzt dort vertreten, um Brücken zwischen den Echokammern zu errichten.

Manova ist jetzt auf X/twitter? Was hat das Magazin an diesem „Ort“ der diskursiven Zerfleischung und der sprachlichen Verrohung verloren? Das passt doch gar nicht zu der besonnenen und deeskalierenden Sprache des Magazins. Ist diese Plattform nicht schlicht und ergreifend eine digitale Austragungsstätte für moralische Selbstüberhöhung und für zur Schau gestellte Infantilität im Gewand der Originalität? Ja, all das ist für die Plattform charakteristisch. Doch zugleich ist sie mehr als das: X ist die einzige Mainstream-Plattform — der Begriff „soziales Netzwerk“ verbietet sich hier —, auf der potenziell noch ein Austausch zwischen jenen stattfindet, die sich selbst unterschiedlichen oder sogar verfeindeten Lagern zuordnen. Der Ton ist bei diesem Austausch zwar weiterhin rau, doch immerhin gibt es überhaupt eine Kommunikation, was allemal besser ist als die unerträgliche Stille der Cancel Culture. Inhalte der freien, alternativen Medien können über X durch Hashtag-Trends auch in den Mainstream-Diskurs eingespeist werden und ihn mitbeeinflussen. Diese Möglichkeit besteht auf den zu Meta gehörenden Plattformen wie Facebook oder Instagram nicht mehr. Hier regieren die Algorithmen, die gnadenlos alles wegzensieren, was nicht in das Bild der veröffentlichten Meinung passt. Somit haben wir uns entschlossen, unser Angebot auf die Plattform X auszuweiten.

„#Manova“ oder „#ManovaMagazin“ — beide Hashtags werden nun gehäuft auf X auftauchen. Von nun an posten wir täglich unsere Inhalte auf der Plattform und werden einzelne Begriffe zu einem Hashtag umformen, sodass unsere Artikel in dem jeweiligen Hashtag-Feed erscheinen.

Innerhalb der Redaktion waren wir zwiegespalten, ob wir diesen Schritt gehen möchten. Sollen wir uns wirklich auf dieses kommunikative Schlachtfeld begeben, wo es mitunter sehr rau zugeht? Wollen wir wirklich einzelne Begriffe unserer Untertitel zu Hashtags umbauen und damit die Schriftästhetik besudeln? Letztlich haben wir uns dafür entschieden, und das aus diesen Gründen und unter folgenden Bedingungen:

  1. X ist die letzte verbliebene Mainstream-Plattform, die ein Aufeinandertreffen von Mainstream- und Alternativinhalten ermöglicht. „Unsere“ Themen können dort in die Propaganda-Matrix (Michael Meyen), also in den Diskurs eingespeist werden, der von X/twitter maßgeblich beeinflusst wird, und somit Einfluss auf ihn nehmen. Dabei geben wir uns nicht der Illusion hin, Inhaber Elon Musk sei ein echter Verfechter der Meinungsfreiheit. Wir nutzen schlicht die Gunst seiner derzeitigen Unternehmensführung, die — so wissen wir aus der Vergangenheit — sich bei seinem Opportunismus sehr rasch wieder ändern kann.

  2. Wir erweitern unser Angebot auf X, aber unterwerfen unsere Inhalte nicht der Logik, den Spielregeln und der Aufmerksamkeitsökonomie der Plattform. Das heißt, dass wir unsere Titel, Untertitel und Bildauswahl nicht derart anpassen, dass sie auf X potenziell viral gehen. Wir bleiben in allen Punkten uns und der Gestaltung unseres Magazins treu und bieten es lediglich auf X an.

  3. Wir beschränken uns darauf, unsere Artikel, Video- und Podcastbeiträge auf X zu posten. Wir halten uns hingegen fern von jeglicher infantilen Schlammschlacht in den Kommentarspalten und den Feeds. Ebenfalls werden wir auf X keine anderen Inhalte abseits von Manova teilen und sie auch nicht in irgendeiner frechen oder „originellen“ Weise kommentieren.

Sie nutzen bereits X und möchten uns helfen, den Bekanntheitsgrad unseres Magazins zu vergrößern? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns folgen und unsere Beiträge — gerne regelmäßig — retweeten.

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