Die Einzelkämpferin

Im Rubikon-Exklusivgespräch spricht Walter van Rossum mit der Journalistin Stef Manzini über die von ihr gegründete Stattzeitung, in welcher sie investigativen mit lokalem Journalismus verknüpft.

Stef Manzini muss man nicht kennen, doch man sollte. Von dieser Frau kann man viel lernen. Die leidenschaftliche Journalistin hatte viele Jahre für eine etablierte Zeitung im Süden Deutschlands gearbeitet, dann brach die Seuche aus und infizierte vor allem den medialen Mainstream. Vor ziemlich genau einem Jahr kündigte Stef Manzini ihren Job bei der Zeitung und gründete ihr eigenes Blatt: stattzeitung.org. Das war nicht bloß eine kritische Stimme mehr im Netz, sondern eine im Lokalen verankerte alternative Zeitung.

Auch in Überlingen wurden Ungeimpfte gemobbt, auch am Bodensee gibt es Ärzte, die sich den Weisungen der obersten Pandemieleitung widersetzen, und es gibt da nicht wenige, die montags gerne mal spazieren. Und siehe da: Es funktionierte, es funktionierte sogar sehr gut.

Das kleine Online-Blatt fand jede Menge Leser und diese Leser zeigten ihre Dankbarkeit durch Spenden — keine Reichtümer, doch genug, um Stef Manzini ein bescheidenes Auskommen zu ermöglichen. Im Gespräch erläutert die Journalistin, wie wenig es bedarf, um eine solche Zeitung zu gründen und über Wasser zu halten. Denn darauf legt sie großen Wert: dass ihr Beispiel Schule macht.

Außer relativ wenig Geld und einer relativ schlichten Technik braucht man allerdings viel Mut und einige journalistische Erfahrung. Stef Manzini erzählt, wie es ist, seine eigene Chefredakteurin, Buchhalterin und Setzerin zu sein. Das ist so anregend, dass sie hoffentlich viele Nachahmer finden wird.


Walter van Rossum im Gespräch mit Stef Manzini