Die FDP rettet Deutschland!

Endlich sollen Heilpraktiker Berufsverbot erhalten.

Die FDP möchte die Berufsbezeichnung Heilpraktiker langfristig abschaffen, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. In Wirklichkeit geht es um die Sicherheit ganzer Industriezweige, die auf dem Spiel stehen. Der Satire-Quickie ging der Sache auf den Grund.

Die FDP (offizieller Förderer Der Pharmaindustrie) will die Erlaubnis, die Bezeichnung Heilpraktiker zu führen, mittelfristig auslaufen lassen. In der Begründung der zuständigen Arbeitsgruppe heißt es, durch den staatlich zugelassenen Begriff Heil-praktiker werde beim Patienten der Eindruck erweckt, dass der betreffende Behandler tatsächlich des Heilens kundig sei.

Da dies ja schon bei den meisten Ärzten nicht funktioniere, dürfe der Heil-praktiker in Zukunft auch nicht mehr Heil-praktiker heißen. „Wo sollen wir denn auch die Tonnen an Pillen hin kippen, wenn keiner sie mehr schluckt?“, erklärte ein aufgebrachter Insider aus der FDP-Arbeitsgruppe gegenüber dem Satire-Quickie, während er sich zwei Tabletten Tetrazepam, für jede Hand eine, einwarf.

Medikamente und Behandlungen dürften lediglich der Symptomunterdrückung, niemals aber der Heilung dienen, dies gefährde das Brutto-Inlandsprodukt massiv (BIP = Bevölkerung im Produktionsrausch). Darüberhinaus seien nicht nur viele Arbeitsplätze in der Medizinbranche, sondern auch Golf-Plätze in Gefahr.

„Wenn Ärzte — besonders Fachärzte — durch Heilpraktiker keine Einnahmen mehr haben, können sie sich auch die teuren Golfausrüstungen und Mitgliedsbeiträge nicht mehr leisten. Hier würde neben der Pharmaindustrie eine ganze Freizeitsportindustrie vernichtet“, so der mittlerweile völlig relaxte Gruppensprecher weiter, der jetzt, um nicht einzuschlafen, vier Kapseln Provigil (eine für Mama, eine für Papa, eine für Oma, eine für Opa) einwerfen musste.

Großer Protest kam natürlich sofort aus den Reihen der Heilpraktiker, die sich nicht nur um ihre Praxis-Zimmerpflanzen sorgen (Wohin damit, wenn ich die Praxis schließen muss?), sondern auch um das Image ihres Berufsstandes fürchten.

In einer Petition fordern sie deshalb nun, dass Ärzte sich künftig nicht mehr Ärzte nennen dürfen, sondern wahlweise nur noch Quacksalber oder Kurpfuscher. In einem offenen Brief an den deutschen Pharmaindustriedienstleister Jens Spahn (dem übrigens eine Frischzellenkur extrem gut tun würde) fordern die Heilpraktiker diesen und die FDP-Fraktion zu einem Duell auf der grünen Wiese vor dem Bundestag auf.

Ob mit Papier oder homöopathischen Kügelchen geschossen werden soll, stand zu Redaktionsschluss des Satire-Quickies noch nicht fest. Eines aber ist jetzt schon sicher: Dieses Beispiel zeigt erneut, warum PO-litik genau so und nicht anders heißt, weil das Ergebnis meistens für‘n Ar... ist.

Und was macht unser Gruppensprecher der FDP? Er schluckt noch schnell ein Fläschchen Iberogast, weil jetzt sein Magen nicht mehr mitspielt.

In diesem Sinne: Gute Besserung!