Die fünfte Gewalt

Im Manova-Exklusivgespräch erläutert der Comedian Marco Rima, dass die freien und alternativen Medien angesichts des desolaten Zustandes der sogenannten Leitmedien für eine menschlichere Zukunft unentbehrlich geworden sind.

Er war noch nicht einmal ein sonderlich politischer Kabarettist gewesen. Der Schweizer Marco Rima war unter anderem durch die „Wochenschau“ bekannt geworden: Klamauk, wenn man so will. In den letzten Jahren allerdings war Schluss mit lustig. Die Mächtigen regierten in seiner Heimat wie auch in Deutschland mit Angst, und wer die relativierte — und sei es auch mit Humor —, galt als Feind. Rima wurde — raten Sie! — als Querdenker abgekanzelt. Bei einigen Medien, die seine Programme bisher mit Kusshand genommen hatten, war er nun außen vor. Außerdem begann in der gleichen Zeitspanne die Correctness-Welle auch den Humorsektor zu überrollen. Eine lockere Ausdrucksweise, „Altherrenwitze“, heute verbotene Wörter wie „Indianer“ — Marco Rima war mit ihnen aufgewachsen und wollte sie sich auch nicht verbieten lassen — ebenso wenig wie Zweifel an den sakrosankten Corona-Maßnahmen. Dabei fiel völlig unter den Tisch, wozu Satire eigentlich da ist. Schon die Hofnarren machten sich über die Mächtigen lustig und nahmen damit eine wichtige gesellschaftliche Funktion wahr — Narrenfreiheit eben. Wenn man die meisten heutigen Kabarettisten und Humorschaffenden anschaut, könnte man allerdings meinen: Das ist ein Berufsstand, der witzelt, jedoch zu den wesentlichen Fragen schweigt; selektiv kritisch zwar, jedoch nur mehr auf Kosten der Gegner der Macht. Ein trauriges Bild.

Zum Glück ließ sich Marco Rima nicht einschüchtern und versteht Kunst so, wie es Interviewer Tom-Oliver Regenauer ausdrückt: „Kunst ist nur gut, wenn 50 Prozent klatschen und 50 Prozent sie scheiße finden.“ Solche Ausdrucksformen, die inzwischen weitgehend von der „Empörungsgesellschaft“ abgewürgt wurden, müssen wiederauferstehen. Sehr wichtig dabei: die freien Medien.

Tom-Oliver Regenauer im Gespräch mit Marco Rima


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