Dröhnende Drohnen
Im Manova-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit den Autoren Mathias Bröckers, Dirk Pohlmann und dem Oberstleutnant a. D. Jürgen Rose über die unbemannten Flugobjekte, die zwischen Katar und Dänemark ihr Unwesen treiben.
Von der Leine gelassene Drohnen dringen in polnisches Gebiet ein. Die waren zwar nicht bewaffnet und von leichtester Bauweise, aber seitdem hört das Geheul in Medien und Politik nicht auf. Früh standen polnische und weißrussische Militärs in Kontakt über diese Flugobjekte unbekannter Herkunft. Trotzdem stiegen Abfangjäger auf und schossen mit Raketen im Wert von einer Million Euro ein paar dieser Spielzeuggeräte ab. Dabei soll eines auf ein Bauernhaus gestürzt sein. Mittlerweile hat auch die polnische Seite bestätigt, dass eine polnische Rakete das Haus getroffen hat. Ein paar Tage später waren es dann drei russische MiGs, die für Sekunden den estnischen Luftraum überflogen haben. Und schließlich der Gipfel der Provokationen: Zwei Drohnen unbekannter Herkunft werden über dem Flughafen von Kopenhagen gesichtet. Den Ton gibt die dänische Premierministerin Mette Frederiksen vor: „Was wir letzte Nacht erlebt haben, ist der bislang schwerwiegendste Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks.“ So sieht das auch die NATO. Das Problem ist bloß, es gab keinen Angriff, und solche Zwischenfälle sind so normal, dass normalerweise keiner mehr darüber spricht. Allein in Deutschland hat es im letzten Jahr 149 ähnliche Fälle gegeben. Was müssen wir daraus schließen, wenn man jetzt mit allen Mitteln Vorfälle konstruiert, die nach militärischen Antworten schreien?
Im Gebrüll der Gerechten verglühte dann ein Ereignis, das einen tatsächlich tief besorgen müsste: Am 9. September 2025 bombardierte Israel mal kurz ein Haus in Doha, Hauptstadt von Katar am Persischen Golf. Ziel soll die Führungsriege der Hamas gewesen sein, also die Männer, die über eine Waffenruhe in Gaza die Verhandlungen hätten führen sollen. Offenbar hat das nicht geklappt. Aber was sagt uns das über Israels Absichten? Mit Sicherheit hätte diese Aktion — ebenso wie das Gemorde im Gazastreifen — nicht ohne Zustimmung der USA stattfinden können. Was sagt uns das über die amerikanischen Absichten?
Walter van Rossum im Gespräch mit Mathias Bröckers, Dirk Pohlmann und Jürgen Rose
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