Eine neue Welt

Wenn wir es dabei bewenden lassen, ausschließlich über das zu sprechen, was nicht funktioniert, werden wir niemals eine bessere Welt errichten.

Die Probleme sind bekannt und benannt. Die Krisen wurden und werden bis ins Detail beschrieben. Wir wissen sehr genau, was falsch läuft, wo die Fäden hinführen und wer sie zieht; wer von Corona, Great Reset, Klimakrise und Ukrainekrieg profitiert. Das gehört schon zum Allgemeinwissen. Auch dass Gleichgültigkeit zum Lebensprinzip vieler avanciert und Depression zur Volkskrankheit geworden ist, lässt sich leider nicht leugnen. Verwirrung wurde zur am weitesten verbreiteten Erkenntnisform. Dies alles legt dringend nahe, dass Veränderungen notwendig sind. Jedem sollte das inzwischen klar sein. Völlig unklar ist jedoch, wie wir die Kurve kriegen können. Um das herauszufinden, sollten wir uns ein paar Fragen stellen.

Kennen wir Alternativen? Oder sind wir ratlos, wenn es darum geht, etwas zu unternehmen, das wirklich die Situation verändert?

Sind wir in diesem Moment aktiv dabei, es zu ändern? Und auf welchen Ebenen sind wir aktiv? Leben wir in Balance zwischen Innerlichkeit und Außenwelt?

Wie würde die Gesellschaft von morgen aussehen, wenn wir sie heute schon verinnerlicht hätten? Nur wer heute bereits ein weiterentwickeltes Bewusstsein hat, kann morgen eine neue Gesellschaft entstehen lassen. Solange wir mit unserem alten Bewusstsein versuchen, eine neue Welt zu bauen, wird sich nicht viel ändern.

Was können wir sowohl heute als auch morgen tun, damit umwälzende Veränderungen stattfinden können und eine tiefgreifende, radikale Transformation der Gesellschaft möglich wird? Darum wird es in einer Serie von Texten gehen, die in den nächsten Monaten auf Rubikon veröffentlicht werden.

Wie können wir eine neue Gesellschaft erschaffen, die unser Geburtsrecht ist? Wie können wir die Gesellschaft verwirklichen, welche wir uns ersehnen? Ist das überhaupt noch möglich, oder ist der Zug längst abgefahren?

Ich glaube, dass es möglich ist. Klar, wir können scheitern, aber ebenso gut können wir es auch schaffen. Das Ganze ist wie ein ungeschriebenes Buch, in dem jede und jeder die Möglichkeit hat, die weißen Seiten mit seinen und ihren Taten zu füllen. Selbstverständlich gibt es kein definitives Konzept, keinen klaren Weg und keine Ideologie, die den Weg zum Erfolg garantiert. Das ist auch gut so, denn wüssten wir bereits, was am Ende herauskommt, es würde doch ziemlich langweilig werden. Leben ist nun mal nicht vorhersehbar, nicht kontrollierbar. Erst das Unbekannte macht es lebenswert und spannend.

Das Leben ist auf der Seite des Lebens

Man wird sehen können, dass das Leben auf der Seite derjenigen ist, die für das Leben arbeiten, also alles dafür tun, damit das Leben sich entfalten und weiterentwickeln kann. Das ist ein kosmisches Prinzip, das ich die „grundlegende Gutheit“ nennen möchte. Im Leben geht es um das, was funktioniert, und nicht um das Gegenteil. Ein Beispiel: Wäre Krankheit das Grundprinzip des Körpers, würden wir nicht existieren, doch weil Gesundheit, grundlegende Gutheit, das erste Prinzip ist, leben wir. Dieses einfache Prinzip lässt sich im uns bekannten Kosmos auf alles anwenden. Was sich von ihm entfernt, bewegt sich auf sein Ende zu und hört schließlich auf zu existieren.

Die grundlegende Gutheit des Lebens ist untrennbar verbunden mit dem Urvertrauen, welches wir mit dem Verstand erfassen, im Herzen fühlen und durch das wir unseren Taten Form geben. Wir werden diese beiden für eine radikale Veränderung unentbehrlichen Faktoren noch im Detail besprechen. Zunächst aber stellen sich noch ein paar Fragen.

Haben wir eigentlich eine Ahnung von der Tiefenstruktur des menschlichen Dramas?

Haben wir eine Vision von einer neuen Gesellschaft?

Wie sieht es konkret in unserem alltäglichen Leben aus? Bauen wir direkt und mit Kraft an einer neuen Gesellschaft?

Wie erfahren wir die Wirklichkeit – als aktiver Gestalter, Zuschauer oder Opfer?

Leben wir in Angst und Verwirrung oder im tiefen Urvertrauen?

Wissen wir, was wir tun müssen, und setzen es dann auch um, damit der derzeitige Wahnsinn ein Ende findet, unabhängig von der Lebenssituation?

Und schließlich: Stellen wir uns diese Fragen überhaupt? Oder halten wir uns für die Guten und die anderen für die Bösen? Vielleicht sind wir auch dermaßen mit uns selbst und/oder dem Alltag beschäftigt, dass wir dafür gar keine Zeit haben.

Sind nicht die meisten von uns hypnotisiert vom Negativen? Was zur Konsequenz hat, dass kaum jemand die volle Verantwortung für das Leben übernimmt, das Leben, so wie es ist, geschweige denn, eine Vision hat, wie wir von der Überholspur in Richtung (Selbst-)Zerstörung herunterkommen.

Neue Visionen

Wenn wir von Vision sprechen, dann sind damit nicht Glaskugeln, Prophezeiungen, Weissagungen, Versprechungen, ideologisches Wunschdenken, Revolutionen, New Age oder 10-Jahrespläne gemeint. Eine Vision wären zusammengefasst die Möglichkeiten, die wir haben, um jetzt das zu tun, was sich auf unsere Handlungen in der Zukunft auswirken wird. Wie das dann genau aussieht, sei im Moment dahingestellt. Erinnern wir uns: Das Menschsein ist eine Reise ins Ungewisse.

Manche mögen sich fragen, wie man bei einer ungewissen Zukunft dennoch eine Vision von ihr haben, geschweige denn, eine solche umsetzen soll. Aber hier betreten wir den Raum einer neuen Art des Denkens, das wiederum untrennbar mit unseren zukünftigen Handlungen verbunden ist. Es geht nicht mehr darum, die Wirklichkeit zu planen und noch weniger, sie zu kontrollieren, sondern darum, in Synchronisation mit dem Leben die Notwendigkeiten der Umstände und der Mitwelt zu erfassen und dementsprechend zu handeln, und zwar zum Nutzen aller Lebewesen, nicht nur der Menschen.

Beispiel „Frieden“: Frieden kann nicht geplant werden, Frieden ist ein Bewusstseinszustand, der gelebt wird. Haben wir dies realisiert, können wir eine friedvolle Vision entwickeln, die auf einem soliden Fundament steht. Diese Vision ist kein klar definiertes Bild, eher eine Ahnung. Aber nur so können wir uns flexibel auf die aktuelle Lebenssituation einstellen. Auf diesen Punkt werde ich in einem weiteren Text noch ausführlich eingehen, wenn ich die fundamentalen Veränderungen aufzeige, die notwendig wären, um den nächsten großen Sprung in der Entwicklung des Menschen zu vollziehen.

Keine Lösungen, sondern Taten

Die Serie „Eine neue Welt, heute und morgen“ bietet keine Lösungen an, denn das Leben ist kein Problem, welches es zu lösen gilt. Die Texte gehen von einem anderen Standpunkt aus als dem bekannten, von dem aus wir normalerweise die Dinge handhaben, die wir als negativ erachten und die nicht in unser Weltbild passen.

Das Leben ist eine multidimensionale Erfahrung und kein lineares Problem.

Alles, was passiert, ist die Konsequenz unzähliger Verbindungen im Gewebe des Lebens. Eine bestimmte Lebenssituation als Problem zu bezeichnen, steht sprichwörtlich für die extrem limitierte Sichtweise, die wir „gesunden Menschenverstand“ nennen.

Anstatt Probleme zu sehen, können wir vielmehr Aufgaben erkennen, welche uns wachsen und zu bewussteren Menschen werden lassen. Das ändert erstmal nichts an den Lebensumständen, doch es verändert unsere Art und Weise, mit diesen umzugehen, und das wiederum verändert dann die Lebensumstände.

Wer nun Rezepte für eine schöne neue Welt zu finden glaubt, wird enttäuscht werden, denn so funktioniert es nicht. Das Leben ist zu komplex, um es auf Konzepte, Ideologien, Wunschdenken, Parteiprogramme, politische Systeme, Philosophien oder Religionen zu reduzieren. Das hat nie funktioniert und es wird nicht funktionieren. Ein Teil kann nicht das Ganze erfassen, das Ego kann nur in seiner eigenen Struktur die Welt erfassen. Versuchen wir es trotzdem, dann wird Liebe zu einem bio-chemischen Prozess, der Kosmos zu toter Materie, dann glauben wir an irgendwelche Götter oder an Gut und Böse. Wohin das führt, können wir jeden Tag in den Nachrichten sehen, oder wie die neue und alte „Normalität“ unser Leben bestimmt.

Ich schreibe diese Serie, um ein wenig zum Gleichgewicht beizutragen, denn wie alle Medien sind auch alternative Medien zu problemfixiert.

Wenn wir nur noch darüber sprechen, was nicht funktioniert, wie sollen sich dann die Dinge ändern?

Es ist definitiv notwendig, eine gute Diagnose zu stellen, doch die Heilung kommt mit der richtigen Behandlung, nicht mit der Diagnose.

Der Urgrund

Noch ein Wort zur Diagnose. In den meisten Beiträgen, in denen es um unseren alltäglichen und allgemeinen Wahnsinn geht, fehlt meiner Ansicht nach der Bezug zum Urgrund, zur allen Krisen zugrunde liegenden Ursache.

Wir wollen die Komplexität unserer Zeit nicht auf einen minimalen Nenner reduzieren, noch uns mithilfe von spirituellen Weichspülern der Realität entfremden. Doch sind nicht alle Krisen, alle Kriege, Ausdruck unseres Bewusstseins?

Es ist unser Bewusstsein, individuell und kollektiv, welches die Gesellschaft erschafft. Die Umstände sind der Ausdruck des kollektiven Bewusstseins, und das individuelle Bewusstsein kann eine kritische Masse erzeugen, welche das Kollektiv verändert.

Genau da gibt es Nachholbedarf. Das Bewusstsein muss in den Vordergrund treten, selbstverständlich im Einklang mit der materiellen und äußerlichen Welt.

Es wird aber kaum oder gar nicht darauf hingewiesen, dass es eine Frage des Bewusstseins ist, denn es ist genau dieses, welches unsere Probleme, Krisen und den alltäglichen Wahnsinn erschafft.

Ein großer Teil beschränkt sich auf die Fixierung eben dieses Wahnsinns. Fast alle Informationen, Texte, Berichte und Nachrichten beschränken sich darauf, die Probleme zu benennen und sie bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Selten wird auf die tiefliegenden Ursachen verwiesen. Wir beschreiben die Symptome und ignorieren weitgehend die Krankheit. Wenn wir darlegen, wie die Mächtigen uns ausbeuten, beschreiben wir die Symptome, nicht die Krankheit, die darin besteht, dass das kollektive Bewusstsein so strukturiert ist, dass es zum Ausbeuten einlädt.

Solange wir unsere Verantwortung für das Leben lieber in die Hände von Leadern, Politikern oder „starken Persönlichkeiten“ legen, in der Hoffnung, dass sie uns retten werden, so lange werden auch nur diese einen Nutzen daraus ziehen. Wenn das kollektive Bewusstsein eine Ebene erreicht, auf der wir selbstverantwortlich leben und uns nicht mehr von einem Leader abhängig machen, brauchen wir diesen auch nicht mehr. Ein freier Mensch mit einem weiterentwickelten Bewusstsein kann niemals beherrscht noch manipuliert werden.

Den Zustand unserer Gesellschaft nur auf die „Mächtigen“ zu schieben, geht an der Realität vorbei. Diese sind selbstverständlich mitverantwortlich an der aktuellen Situation, doch ist die Sache komplizierter und geht viel tiefer.

Die jetzigen Herrschaftsstrukturen gibt es nur, weil wir, die große Mehrheit der Menschen, es überhaupt zulassen. Wenn wir von einer neuen Welt sprechen, dann ist mit gemeint, dass wir aktive Gestalter sind, und nur diese haben die Macht und Kraft, eine wirkliche Veränderung zu bewirken. Solange wir jammern, wie schlimm die Eliten sind, so lange werden wir Opfer sein.

Doch das Blatt wandelt sich. Immer mehr Menschen werden sich bewusst, dass wir es sind, die die Realität erschaffen und die sogenannten Mächtigen nur unsere Unbewusstheit für ihre Zwecke nutzen. In dem Moment, in dem wir aufstehen, werden sie fallen, jedoch nicht als Gegner oder Feinde, sondern als das, was sie sind: arme Seelen in einer dunklen Welt. Denn wer schon alles hat und trotzdem immer mehr will, der lebt in der Hölle.

Es ist an der Zeit, die Gesellschaft zu bauen, die dem Wohle aller Lebewesen auf der Erde dient. Es liegt an jedem einzelnen, an jeder einzelnen, die neue Welt von heute und morgen, jetzt zu leben.


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