Gesundheitsrisiko Armut

In Kanada wird darüber diskutiert, die aktive Sterbehilfe als „Lösung“ für die Armut einzuführen.

Wer dystopische Horrorvorstellungen bisher nur aus Kinofilmen kannte, der wird von der Realität mittlerweile beinahe täglich eines Besseren belehrt. Die niederschmetternden gesellschaftlichen Verhältnisse, wie wir sie immer wieder auf der Leinwand zu sehen bekommen und die wir maximal in einer fernen Zukunft als möglich verortet haben, sind längst in die Gegenwart gelangt. Immer neue Erfindungen, Erklärungen und Ideen zeichnen ein düsteres Bild, das, wenn man nur hinschaut, längst zur Normalität geworden ist. Dazu gehört die Idee, ein euthanasieartiges Programm für arme Menschen zu ermöglichen.

Wohin man auch blickt, der ethisch-moralische Bankrott unseres Gesellschaftssystems wird immer offensichtlicher. Nicht nur befindet es sich in einer Kriegsbesessenheit, die schnell zu einem nuklearen Weltkrieg führen kann. Das allein ist traurigerweise gar nichts Neues, und man könnte noch argumentieren, dass derlei Abirrungen von einer wahnsinnig gewordenen Elite ausgehen und dass all das nichts über die Gesellschaft als Ganzes aussagt. Das ist allerdings zweifelhaft, denn jede politische Elite geht ja gerade aus ihrer Gesellschaft hervor, wurde also von dieser geformt und geprägt. Worin die Ursachen auch liegen: Innerhalb der gesamten westlichen Welt herrschen Irrsinn, Absurdität und ein ethischer Verfall, der nicht allein auf Führungspersonen zu reduzieren ist.

So wird in Kanada offen darüber nachgedacht, als „Lösung“ für Armut die aktive Sterbehilfe einzuführen. In einem Artikel mit dem Titel „Die Entscheidung für den Tod unter ungerechten Bedingungen: Hoffnung, Autonomie und Schadensbegrenzung“ schlagen die beiden Bioethikerinnen Kayla Wiebe und Amy Mullin vor, armen Menschen das Recht auf Sterbehilfe aufgrund von Armut und „ungerechten Bedingungen“ zu gewähren.

Das eigentlich Perverse ist, dass dies für arme Menschen noch als Möglichkeit propagiert wird, die eigene Würde und Autonomie zu bewahren.

Autonom sterben, das ist einem noch vergönnt, wenn das Geld zum Leben nicht genügt und keine Aussicht auf Besserung besteht. Doch den Menschen zu ermöglichen, in Würde und autonom zu leben, so weit will niemand gehen. Beide „Ethikerinnen“ propagieren diese Möglichkeit als „Hoffnung“ für diese Menschen. Man fragt sich, was es heutzutage noch bedarf, um sich „Ethiker“ zu nennen.

Schon Alena Buyx, die Vorsitzende der deutschen Ethikkommission, hat im Laufe der Pseudopandemie jegliche Ethik missen lassen und für totalitäre Maßnahmen plädiert, die im Zweifelsfall auch mit Zwang durchgesetzt werden sollten. Das indes verwundert nicht, wird sie doch unter Anderem vom Wellcome Trust finanziell unterstützt, der nicht gerade geringe Summe in Pharmakonzerne investiert hat, darunter jene, die an den sogenannten Coronaimpfungen beteiligt waren. Nun plädieren Ethiker also für die aktive Sterbehilfe.

Wohin dieses „Angebot“ der aktiven Sterbehilfe führen kann, beweist dasselbe Land, in welchem die aktive Sterbehilfe schon seit Längerem als Teil des Gesundheitswesens praktiziert wird. Denn in Kanada es ist erlaubt, Menschen mit Behinderungen bei ihrer Selbsttötung zu assistieren, wenn diese das wünschen. Ein weiterer Grund muss dabei nicht vorliegen. Der Verdacht steht im Raum, dass man sich auf diese Weise teurer Patienten entledigt, welche die Krankenkasse zu sehr „belasten“, oder auch Menschen mit Behinderung. Das führt dazu, dass selbst Patienten mit leichten Einschränkungen, die reversibel wären, zu einer assistierten Selbsttötung überredet werden können. Anstatt den Menschen zu helfen, ihre Autonomie und Gesundheit wiederzuerlangen, werden sie in einem kurzen Prozess „entsorgt“. Druck gemacht wird ihnen auch sehr eindringlich, indem auf die Kosten ihrer Behandlung verwiesen wird. Auf diese Weise impft man den Menschen ein: „Du bist zu teuer.“ Ethisch korrekter sei es da, sich zum Wohle aller umbringen zu lassen.

Armut als Belastung – für die anderen?

Dieses Konzept wollen Kayla Wiebe und Amy Mullin nun auf Menschen übertragen, die in Armut leben. Anstatt Möglichkeiten zu schaffen, ihnen zu helfen; anstatt Sozialprogramme in den kanadischen Haushalt einzuführen, die armen Menschen die Unterstützung geben, die sie bräuchten, wird das „Problem“ einfach dadurch gelöst, dass man diese Menschen dazu bringt, sich selbst auszulöschen. Dargestellt wird das dann, in einer abenteuerlichen Verdrehung, sogar noch als Wohltat. Man könne die Menschen in solchen Bedingungen nicht dazu zwingen zu warten, bis ihnen Hilfe zuteil werde oder sich ihre Umstände besserten. Stattdessen helfe nur eine schnelle Erlösung durch den sofortigen Tod.

Damit befinden die „Ethikerinnen“ sich an der Grenze zu dem, was in dunkleren Zeiten in Deutschland einmal „lebensunwertes Leben“ genannt wurde. Neben körperlich beeinträchtigten Menschen geht es nun auch um finanziell benachteiligte. Wenn das Leben in Armut würdelos ist und Hilfe nicht zu erwarten, und wenn es dann als moralisch, ethisch, ja autonom dargestellt wird, in den Selbstmord zu gehen, dann definieren die beiden „Ethikerinnen“ das Leben dieser Menschen als „lebensunwert“.

Gleichzeitig sehen sie die Umstände, die Menschen in den Selbstmord treiben, aber als unabänderlich an, sozusagen als Naturgesetz, als gottgegebenes Schicksal. Daher sei es die beste Art der „Schadensbegrenzung“, dieses implizit als „lebensunwert“ definierte Leben zu beenden.

Die Frage ist, wessen Schaden hier begrenzt wird. Geht es nicht vielmehr darum, Kosten zu sparen, die ein Sozialstaat eigentlich tragen müsste, um arme und kranke Menschen zu versorgen? Kosten, die er nur decken kann, indem er Steuern bei denjenigen erhebt, bei denen noch Geld zu holen ist – also bei den Reichen, die natürlich wenig Motivation haben, etwas von dem Geld abzugeben, das sie nur deswegen haben, weil andere Menschen arm sind?

Suizid auf Bestellung

Vieles, was einst unter Dystopie und Science-Fiction firmierte, ist längst dabei, Realität zu werden. Noch mehr Science-Fiction findet man, wenn man sich den SarcoPod anschaut. Diese futuristisch aussehende Kapsel ist nicht etwa ein Raumschiff, das bequeme Reisen durch das Weltall ermöglichen soll, sondern eine vollautomatische, durchgestylte und 3D-gedruckte Suizidkapsel. Sie wird auch „Tesla der Sterbehilfe“ genannt. Hier können Sterbewillige ihre letzte Ruhe finden, indem sie in einen geschlossenen Raum Stickstoff einströmen lassen. In der Schweiz sollte diese Kapsel, die von dem Sterbehilfeverein Exit International entwickelt wurde, zugelassen werden. Doch nachdem die Gespräche und Überlegungen dazu schon ziemlich weit gediehen waren, haben die Behörden offenbar doch noch kalte Füße bekommen. Denn es handelt sich um ein bislang nicht getestetes Produkt, dessen Sicherheit gar nicht erwiesen ist.

Die soziale Frage

Sterbehilfe ist ein zu Recht umstrittenes Thema. Es gibt hier eigentlich keine „richtige“ Position, zumindest dann nicht, wenn es sich um sterbewillige, weil schwer kranke und leidende Menschen handelt. Doch Sterbehilfe für Menschen, die in Armut leben, ist die Bankrotterklärung eines Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das strukturell Ungleichheit und Armut erzeugt. Und seit Jahren wird viel darangesetzt, die Not noch zu verschärfen. Soziale Leistungen werden immer weiter gekürzt, die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich, und dennoch werden immer mehr Zuzahlungen von Versicherungen eingeführt und gefordert. Die Praxisgebühr war nur ein Vorläufer. Der als Gesundheitsökonom bezeichnete Bernd Raffelhüschen fordert mittlerweile ganz offen, dass Patienten bei ihrem Arztbesuch bis zu 2000 Euro im Jahr zuzahlen sollen. Auf diese Weise wird es den Menschen immer schwerer gemacht, ihre Gesundheit zu erhalten, und das, obwohl die Leistungen der Krankenkassen schon seit Jahren zurückgefahren werden.

Das Endstadium zeigt sich in den USA, wo im Gesundheitswesen eine Zweiklassengesellschaft herrscht. Versicherungen sind dort eher rar gesät, und so kann eine längere Krankheit oder ein Unfall schnell mal den persönlichen Bankrott bedeuten.

Es sei denn, man hat das Glück, zu dem reichen Teil der Gesellschaft zu gehören. Dann kann man sich in teuren Privatkliniken versorgen lassen. Die eine Seite lässt sich also mit dem Geld, das sie der anderen Seite weggenommen hat, versorgen, während sie gleichzeitig aktiv daran beteiligt ist, dass die Umstände der anderen Seite sich immer weiter verschlechtern.

Denn all das sind keine Einzelfälle oder Abirrungen, sondern steckt im System selbst. Der Kapitalismus in seinem derzeitigen, korporatistischen Endstadium produziert eine Masse armer Menschen, indem er Eigentum systematisch von unten nach oben umverteilt. Während eine kleine Gruppe von Menschen immer reicher wird und noch dazu die Welt zunehmend monopolisiert, muss der Rest der Menschheit mehr und mehr um sein Überleben kämpfen. Logisch, denn wenn immer weniger für die Masse vorhanden ist, dann hat auch jeder Einzelne immer weniger. Verschärft werden diese Zustände durch die gezielte „Penetration“ der Gesellschaften mit neoliberalen, oder besser, marktfundamentalistischen Ideologien, nach denen der Markt alles regele, wenn man ihm nur freie Entfaltung lasse. Das führt in den vollkommen entfesselten Kampf „Alle gegen alle“, und diejenigen, die nicht in Reichtum leben, verlieren ihn.

Krieg – ein „Balanceakt“?

Auch Krieg ist eine gewünschte Option in diesem System, kurbelt er doch das Wachstum, sprich, die Umverteilung zugunsten der Industrieoligarchen und ihrer Anleger an, während die Masse der Armen und „Nutzlosen“ auf dem Schlachtfeld entsorgt wird. Hier knüpft auch die Pandemiesimulation an, während der große Teile der Bevölkerung „Impfungen“ erhielten, die manche als Biowaffe bezeichnen, woraufhin weltweit eine Übersterblichkeit zu beobachten war, die bis heute anhält.

Dass dies nicht einfach ein Unfall war, zeigt der Umstand, dass von Anfang an niemand auf die zahlreichen profilierten und fachlich gebildeten Kritiker gehört hat, sondern diese bekämpft und verfolgt wurden. Mittlerweile ist klar, dass auch den Abgeordneten des Bundestages bekannt war, dass die Genspritze keinen Nutzen hat. Dennoch haben sie über eine allgemeine Impfpflicht debattiert, die glücklicherweise zwar nicht kam, zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr notwendig war, da die meisten Menschen sich die Spritze bereits hatten verabreichen lassen.

Zuvor wurden schon in Krankenhäusern Patienten, die angeblich an Covid-19 litten, faktisch durch falsche Beatmungsmethoden umgebracht. Auch dadurch, dass wirksame Behandlungen unterbunden wurden, überließ man die Menschen dem Tod. Verschlimmert hat das Ganze die vorschnelle Beatmung von Patienten, die in unzähligen Fällen zu Komplikationen und einem vermeidbaren Tod geführt hat. So kam es zu künstlichen Todesfällen, welche die Vorstellung von einer tödlichen Pandemie nährten.

Programmpunkt: Tod

Krieg, Pseudopandemie, Gentherapien und nun assistierter Suizid für Arme – das deckt sich mit dem, was die Ideologen einer international agierenden korporatistischen Oligarchenklasse schon seit Längerem propagieren. Auf den Treffen des World Economic Forum (WEF), in den Büchern von Klaus Schwab oder Yuval Noah Harrari ist schon lange von einer Klasse der „Nutzlosen“ die Rede. Es sind jene Menschen, die im Zuge der vierten Industriellen Revolution, die Millionen von Jobs abschafft, aus dem ökonomischen Verwertungsprozess ausgeschieden werden und keinen systemischen Nutzen mehr erfüllen. Diese müssen irgendwie verwaltet werden. Denn eines ist klar: Niemand will sein Vermögen abgeben, um allen Menschen ein Leben in Würde, Selbstentfaltung und ohne ökonomische Zwänge, wie es durch eine vollkommen automatisierte Wirtschaft ja möglich wäre, zu ermöglichen. Tatsächlich birgt die Digitalisierung die Chance, allen Menschen ein Leben in Freiheit und ohne Sorgen zu ermöglichen, zumindest, wenn man die ökologische Dimension dieses ganz und gar wahnsinnigen Vorhabens einmal ausblendet.

Aber diese Chance wird nicht ergriffen, weil die Digitalisierung, die KI und die Robotisierung von einer kleinen, elitären Kaste vorangetrieben werden, die nur eines will: Mehr Geld. Und abgeben will von denen niemand etwas.

Diese herrschende Elite spricht den „Nutzlosen“ ihren Lebenssinn zunehmend ab. Es muss etwas geschehen. Entweder werden sie in digitale Welten gedrängt, mit Drogen ruhiggestellt und mit Unterhaltungsmedien sediert. Oder aber man entledigt sich dieser „nutzlosen Esser“, als welche die Menschen gerne betrachtet werden, die in der ökonomischen Logik keinen Platz haben.

Da sind gesundheitsgefährdende, experimentelle „Impfungen“, die schon jetzt viele Menschen das Leben gekostet haben dürften, ebenso wenig ein Problem wie der zwanglose Zwang zum Suizid. Und wenn die Verarmung nicht schnell genug stattfindet, dann kann man eben nachhelfen. Man bringt Staaten dazu, soziale Sicherungssysteme abzubauen, Kosten und Steuern zu erhöhen, beispielsweise unter dem Deckmantel, den Klimawandel abwenden zu wollen, man führt eine Inflation herbei und zerstört die Lebensmittelversorgung, wie das aktuell am Beispiel der Niederlande ersichtlich wird.

Auch die steigenden Energiepreise bedrohen das Leben der „Nutzlosen“. Wie The Economist schreibt, könnten im vergangenen Winter bis zu 68.000 Europäer aufgrund der zu hohen Energiepreise gestorben sein, weil viele Menschen aufgrund der Preise davon absahen, ihre Häuser zu heizen. Durch den Zwang zur vollkommen klimaneutralen Sanierung, die sich viele Menschen überhaupt nicht leisten können, sollen Häuser, welche die Anforderungen nicht erfüllen, nicht mehr benutzt werden dürfen. Doch wohin mit all den Menschen, die darin leben? Vielleicht werden bis 2033, dem Stichtag dieser Regelungen, genug SarcoPods hergestellt sein, um dem Ansturm der Obdachlosen Herr zu werden.

Nicht nur im Kino

Wer Dystopien bislang nur in Kinofilmen verortet hat, der sollte sich einmal die Realität genauer anschauen. Die Dystopie ist schon längst eingetreten. Wir leben in einer Welt, die von Oligarchen beherrscht wird, die vollkommen abgekoppelt vom Rest der Menschen leben und sich von diesem Rest versorgen und bedienen lassen, wie es in dem Film „Elysium“ dargestellt wird. Die Menschen sind gefangen in einer fiktiven Wirklichkeit, die ihnen durch Medien und Indoktrination vorgegaukelt wird und ihnen vorspielt, sie lebten in einer gerechten Welt, einer Demokratie, auf der Seite der Guten und in einer Welt unbegrenzter Möglichkeiten, während sie in Wirklichkeit das Nutzvieh einer ausbeuterischen Klasse sind, von der sie scham- und hemmungslos ausgesaugt und anschließend entsorgt werden. Das erinnert schon sehr an die „Matrix“- Trilogie.

Auch die ökologischen Katastrophen, wie sie in „Interstellar“ dargestellt werden, sind in Teilen der Welt nicht mehr weit entfernt oder schon eingetreten. Im Film „InTime“ wird eine soziale Katastrophe dargestellt, in der immer mehr Menschen immer weniger zum Leben haben. Das führt dazu, dass sie sich jedem noch so schlechten Job unterwerfen müssen, um sich ihr Leben leisten zu können. Das ist die ist globale Wirklichkeit im Neoliberalismus. Regiert wird diese Welt von anonymen Gestalten in Hinterzimmern, die Geheimdienste, Behörden und Staaten nutzen, um ihre Interessen durchzusetzen und alles zu verbieten oder zu zerstören, was ihnen dabei im Wege steht. „Blade Runner“ oder „Terminator“ lassen grüßen.

Natürlich ist die Wirklichkeit dezenter. Filmische Kunstwerke bringen die Verhältnisse auf den Punkt und wirken daher oft unrealistisch. Doch sie bringen genau das zum Ausdruck, was wir überall in dieser wahnsinnigen, vollkommen bankrotten und gestörten Welt tagtäglich beobachten können, wenn wir nur hinsehen. Und Letzteres tun eben viele Menschen nicht.