Ihr wollt die Umwelt retten?

Dann entzieht dem Pentagon die Mittel!

Was verteidigt eigentlich ein Verteidigungsministerum? Vor allem wohl die Machtgelüste der Politiker im eigenen Land und die Bankkonten der Kriegsprofiteure. Forderungen zum Klimaschutz zu stellen und dabei den schlimmsten Umweltsünder zu „vergessen“, ist die blanke Schizophrenie. Keine Einrichtung weltweit verursacht mehr Umweltschäden als das Pentagon. Zum Beispiel durch Sprengstoffe, Schwermetalle und radioaktive Verseuchung, die eine permanente Kriegsführung gegen Flora und Fauna, ja letztlich gegen den Menschen selbst darstellen. Setzen wir auch die Umweltverbrechen des US-amerikanischen Militärs auf die Tagesordnung! Die Verantwortlichen können schwerlich gegen eine drastische Reduzierung der Mittel für das Pentagon argumentieren, ohne sich selbst dabei zu entlarven.

Millionen von Menschen schließen sich weltweit zu Demonstrationen gegen den ökozidalen Marsch unserer Zivilisation in Richtung Aussterben zusammen, was mich sehr freut.

Es ist wirklich ermutigend zu sehen, dass so viele junge Menschen vor Liebe zu ihrem Planeten brennen und danach hungern, den Schaden rückgängig zu machen, der unserem Ökosystem durch die Weigerung vorheriger Generationen, sich von dem Weg der Verwüstung abzuwenden, zugefügt wurde.

Dies muss weitergehen, wenn wir als Spezies überleben wollen.

Die momentane Herausforderung ist die gleiche wiederkehrende Herausforderung, die immer dann auftaucht, wenn die Öffentlichkeit massiv und enthusiastisch in eine gesunde Richtung drängt: Solche Bewegungen werden immer, ohne Ausnahme, von den Interessen des Establishments manipuliert.

Ich schreibe ständig darüber, wie dies mit dem an sich gesunden Impuls des Feminismus geschehen ist. Ich habe mir gerade angeschaut, wie ein MSNBC-Experte verkündet, dass jeder, der Bernie Sanders anstatt Elizabeth Warren unterstützt, ein Sexist sei.

Diese Einbeziehung beträchtlicher Energie in die Förderung korrupter Unternehmensinteressen geschieht mit dem Feminismus, mit dem starken Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus und natürlich passiert es mit dem Umweltschutz.

Natürlich tut es das. Die Menschen reagieren sehr emotional, wenn man dies sagt, auch wenn man den Umweltschutz voll und ganz unterstützt und keine Einwände gegenüber dem allgemeinen wissenschaftlichen Konsens hat, was mit unserer Umwelt passiert, aber der Umweltschutz ist nicht dazu bestimmt, die einzige Volksbewegung zu sein, bei der die Interessen des Establishments versuchen, Berge zu versetzen, um diese zu vereinnahmen.

Wir wissen, dass unser oligarchisches Imperium buchstäblich alles tun wird — bis einschließlich dem Mord an einer Million Irakern — um sich die Kontrolle über die Energieressourcen zu sichern.

Wir wissen das mit absoluter Sicherheit. Deshalb können wir auch mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie daran arbeiten, sicherzustellen, dass, wenn neue Energiesysteme eingerichtet werden, diese so eingerichtet werden, dass die Oligarchen ihre Macht behalten und diese im Idealfall ausbauen können, ohne ihren Thron an rivalisierende Plutokraten, an Regierungen oder — im schlimmsten Fall — an die breite Masse zu verlieren, die die Kontrolle über ihre eigene Energie erlangt. Diese Agenda liegt auf dem Tisch. Es passiert.

Die herrschenden Eliten sind uns in vielerlei Hinsicht überlegen, aber einer der größten Vorteile, die sie uns gegenüber haben, ist die Tatsache, dass sie genau wissen, was sie wollen und wohin genau sie die Dinge treiben wollen, wohingegen wir, die breite Öffentlichkeit, dies im Allgemeinen nicht tun.

Wenn wir nur eine eindeutige Anti-Establishment-Richtung hätten, in die wir uns bewegen würden, wären wir nicht aufzuhalten, und sobald wir eine finden, werden die Oligarchen erledigt sein.

Wir haben jedoch, im Allgemeinen und im Durchschnitt, wenige klare Vorstellungen davon, was wir nicht wollen, und sehr viele vage, häufig widersprüchliche Vorstellungen davon, was wir wollen. Diese Unklarheit in Bezug auf die Richtung lässt uns immer sehr anfällig für den Einfluss eines kapitalkräftigen Narrativ-Gestalters sein, der die Initiative ergreift und sagt:

„Oh ja, ich weiß genau, wohin wir gehen! Hier entlang, folgt mir!“

Glücklicherweise gibt es eine ganz klare Forderung, die wir diesem neuen Druck nach umweltpolitischen Reformen hinzufügen können, und die den Interessen des Imperiums, das versucht, unsere natürlichen Impulse zu manipulieren, direkt zuwiderläuft: dem Pentagon die Finanzierung zu entziehen.

Es gibt keine einzige, einzelne Institution auf der gesamten Welt, die eine größere Umweltverschmutzung verursacht, als jene, die man in den USA unehrlicherweise „Verteidigungsministerium“ nennt.

Allein sein jährlicher Kohlenstoffausstoß übersteigt den ganzer Nationen der Ersten Welt, wie etwa Schweden und Portugal. Wenn das US-Militär ein eigenes Land wäre, würde es unter den Emittenten von Treibhausgasen den 47. Platz einnehmen, was bedeutet, dass es ein größerer Umweltverschmutzer ist als über 140 ganze Nationen.

Das ist völlig unabhängig von der Verschmutzung, die die USA bereits selbst verursachen. Keines der soziopathischen Unternehmen, deren Auswirkungen auf die Umwelt heute zu Recht kritisiert werden, kommt dem Pentagon in irgendeiner Weise auch nur nahe. Sie bleiben völlig unbemerkt.

Und das sind nur die Treibhausgasemissionen, auf die sich die giftigen Auswirkungen des Pentagons auf unsere Umwelt in keiner Weise beschränken, wie die Journalistin Whitney Webb in ihrem hervorragenden Artikel für MintPress News zum stark vernachlässigten Thema der ökologischen Toxizität des US-Militärs aufzeigte:

„Das US-Verteidigungsministerium produziert mehr Giftmüll als die fünf größten US-Chemieunternehmen zusammen und hinterlässt seine giftigen Vermächtnisse überall auf der Welt in Form von abgereichertem Uran, Öl, Düsentreibstoff, Pestiziden, Entlaubungsmitteln wie Agent Orange und Blei — und andere mehr.“

Webb dokumentiert, wie die USA „mehr Atomwaffentests durchgeführt haben als alle anderen Nationen zusammen", wie der US-Militärinterventionismus im Irak „zu einer Wüstenbildung von 90 Prozent des irakischen Territoriums führte, wodurch die Agrarindustrie des Landes lahmgelegt und es zum Import von mehr als 80 Prozent seiner Nahrung gezwungen wurde“ und wie „US-Militärstützpunkte, im In- und Ausland, immer wieder zu den am stärksten verschmutzten Orten der Welt gehören“.

„Während die zurückliegende Umweltbilanz des US-Militärs darauf hindeutet, dass seine derzeitigen Methoden nicht nachhaltig sind, hat dies das US-Militär keineswegs davon abgehalten, zukünftige Kontaminationen der Umwelt durch fehlgeleitete Bemühungen bei der Abfallentsorgung offen zu planen“, schreibt Webb.

„Im vergangenen November gab die US-Marine ihren Plan bekannt, im Laufe dieses Jahres 20.000 Tonnen an Umwelt-Stressoren, darunter Schwermetalle und Sprengstoffe, in die Küstengewässer des Pazifischen Nordwestens der USA einzubringen.“

Das alles ist eine gewaltige Umweltbelastung, die eine Abteilung der Regierung auf sich nimmt, die niemandem einen anderen Dienst erweist, als den Rest der Welt zum Gehorsam zu zwingen, würden Sie dem nicht zustimmen? Also weg damit.

Sicherlich werden wir, bei all dem Gerede über die gewaltigen, umfassenden Veränderungen, die erforderlich sind, um eine Klimakatastrophe abzuwenden, doch nicht den schlimmsten Umweltverschmutzer der Welt übersehen, nur weil einige Mitarbeiter von Denkfabriken und ihre plutokratischen Sponsoren der Meinung sind, dass es für die US-zentralisierte Machtallianz wichtig sei, ihre totale globale Hegemonie beizubehalten?

Sollten wir also immense, weitreichende Veränderungen vorhaben, dann wäre die völlig unnötige weltumspannende US-Kriegsmaschinerie der naheliegende Ausgangspunkt.

Das können wir in den Mainstreamdialog einbringen, während diese Umweltbewegung wächst, und das Tolle daran ist, dass die Manipulatoren des Establishments sie nicht ablehnen können, ohne sich selbst zu entlarven. Es ist etwas, was wir verlangen können, und dass sie legitimerweise nicht ablehnen können.

Wir können mit diesem klaren, konkreten, aufregenden und absolut unanfechtbaren Plan im Aufschwung dieser Klimademonstrationen surfen, und der gleiche gesunde Impuls, unseren Planeten zu retten, den diese aufkeimenden Aktivisten jetzt verkörpern, wird ihn direkt nach oben heben und bis ganz nach oben ins Mainstream-Bewusstsein tragen.

Keine vernünftige Person wird dies ablehnen, und wenn sich jemand dagegen stellt und „Nein, das nicht“ sagt, wird das sofort die wahnsinnigen Absichten beleuchten, denen diese Person dient.

Die USA brauchen nicht mehr militärische Macht wie andere gewöhnliche Staaten: genug, um ihre eigenen, leicht zu verteidigenden Küsten vor unprovozierten Angriffen zu schützen. Alles, was darüber hinausgeht — und mit Sicherheit die Hunderte von umweltschädlichen Militärbasen, die unseren Planeten umstellen — existieren ausschließlich zum Wohle mörderischer dominierender Imperialisten und soziopathischer Kriegsprofiteure.

Die Forderung nach einer Abkehr vom US-Militärexpansionismus als Teil der Umweltbewegung ist allem Anschein nach vernünftig und wird jedem zugutekommen, und sie wird auch dazu beitragen, alle unheilvollen Elemente zu beleuchten, die dem Imperium die Treue halten.



Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Want To Save The Environment? De-Fund The Pentagon.“ und wurde von Michelle Warkentin übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.