Jenseits des Materiellen
Im Manova-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit der Philosophin Gwendolin Walter-Kirchhoff und dem Schriftsteller Stefan Weidner über die spirituellen Ursprünge des Yogas und dessen Relevanz für die materialistische Gegenwart.
Sie kennen vielleicht diese verdammte Zwickmühle: Soll man sich in sich zurückziehen, um sich vor der grellen Kakophonie des Realen in Sicherheit zu bringen? Oder soll man sich in den Lauf der Dinge stürzen, um die Welt ein bisschen zu reparieren und auf diese Weise ein wenig Contenance gewinnen? Könnte ein Yoga-Problem sein. Allerdings ist mit Yoga hier nicht die gymnastische Entspannungsübung für besserverdienende Grünen-Wähler gemeint, sondern eine uralte indische Weisheitstechnik, die sonderbarer Weise seit geraumer Zeit im Westen eine spirituelle Großmacht geworden ist. Und genau darüber hat der Orientalist Stefan Weidner gerade ein Buch veröffentlicht: „Yoga oder die sanfte Eroberung des Westens durch den Osten“ (1) heißt es.
Das Buch handelt von einer atemberaubenden Orientreise: 2500 Jahre sind die ersten Yoga-Sutren alt; Anweisungen für eine spirituelle Praxis, die von Buddhismus und Hinduismus aufgegriffen wurde. Im Mittelalter von den Arabern wiederentdeckt, inspirierte sie auch Muslime, Christen und Juden zu einer mystischen Gotteserfahrung. Philosophen wie Arthur Schopenhauer entdeckten in der altindischen Lehre die Möglichkeit reiner Erkenntnis. Im Kampf gegen die Kolonialherrschaft brachte sie das europäische Überlegenheitsgefühl ins Wanken. Heute tröstet Yoga die westliche Moderne über die technisch-rationalistische Entzauberung ihrer Welt hinweg.
Walter van Rossum im Gespräch mit Gwendolin Walter-Kirchhoff und Stefan Weidner
Hier können Sie das Buch bestellen: „Yoga oder Die sanfte Eroberung des Westens durch den Osten “
Hier können Sie das Buch bestellen: „The Great WeSet: Alternativen in Medien und Recht“

