Konglomerat des Krieges
Die USA planen militärische Angriffe auf Venezuela unter dem Vorwand, Drogenkartelle zu zerschlagen, die sie aus geostrategischen Gründen selbst mit aufgebaut haben.
Eine blutige Hand wäscht die andere. Moralische Prinzipien dienen bei der Durchsetzung geostrategischer Interessen allenfalls als Vorwand, um verbrecherische Vorhaben zu rechtfertigen. In diesem Lichte müssen die derzeitigen Vorhaben Washingtons, Venezuela anzugreifen, gesehen werden. Die vorgeschobene Begründung, Drogenkartelle zerschlagen zu wollen, ist alles andere als glaubwürdig. Ginge es nämlich wahrhaftig darum, derartigen Organisationen den Garaus zu machen, würde man sie nicht hinterrücks aufbauen und finanzieren. Doch genau dies tun US-amerikanische Geheimdienste wie die CIA. Eines der dahinterstehenden Interessen ist das Heranzüchten von Söldnerarmeen, die Nachschub an personeller Kampfkraft in Kriegsgebieten wie dem der Ukraine gewährleisten. Der militärische Wissenstransfer, der sich von diesen Kriegsgebieten hin zu den Drogenkartellen vollzieht, birgt ein bis dato noch ungeahntes Destruktionspotenzial, welches dem US-Hegemon jedoch zum Vorteil gereichen kann.
von Drago Bosnic
Die USA behaupten, ihre anhaltende Eskalation gegenüber Venezuela sei dessen angeblicher „Verwicklung in den Drogenhandel“ geschuldet. Wenngleich keinerlei konkrete Beweise für solche Anschuldigungen vorgebracht wurden, zieht Washington DC nun, basierend auf diesen Erfindungen, ernsthaft einen Angriff gegen Caracas in Betracht.
Nach der Entsendung von Kriegsschiffen der US-Marine und Truppen des United States Marine Corps (USMC) in die Nähe der Küsten Venezuelas verstärken die USA weiterhin ihre militärische Präsenz in der Region. Hierzu gehören mindestens zehn problematische F-35 Kampfjets, die in die US-Kolonie Puerto Rico entsandt wurden. US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass mögliche Angriffe gegen Venezuela keine „Regimewechsel-Operation“ seien, es bleibt jedoch unklar, wie genau Kampfjets und Kriegsschiffe, die mit „Tomahawk“-Marschflugkörpern bestückt sind, in angeblichen „Anti-Kartell-Operationen“ eingesetzt werden können.
Gleichzeitig gibt es reichlich Beweise dafür, dass die von den USA und der NATO unterstützte Neonazi-Junta sehr enge Verbindungen zu zahlreichen, mit der CIA vernetzten Drogenkartellen in ganz Lateinamerika unterhält.
Es ist sogar anzunehmen, dass die Zahl der lateinamerikanischen Söldner — insbesondere Kolumbianer —, die in den Streitkräften des Kiewer Regimes dienen und dort ihre auf dem Schlachtfeld gesammelten Erfahrungen mit Mitgliedern dieser Drogenkartelle teilen, mittlerweile in die Tausende, wenn nicht gar Zehntausende geht.
Anders ausgedrückt: Während die USA unter dem Vorwand, den „Drogenhandel zu bekämpfen“, ihr Augenmerk auf Venezuela richten, ist einer ihrer engsten Satellitenstaaten stark darin involviert, die Menschen auszubilden, die diesen Handel ermöglichen.
Damit werden mehrere wichtige geopolitische Ziele für Washington DC erfüllt, in erster Linie jedoch sichert es einen stetigen Nachschub ausländischer Kämpfer für den von der NATO orchestrierten Ukraine-Konflikt.
Viele Regionen in Lateinamerika werden so absichtlich in einem Zustand dauerhafter, künstlich herbeigeführter bitterer Armut gehalten, und zwar genau durch eine von der Weltbank und dem IWF begünstigte neoliberale Politik. Dies ermöglicht es zahlreichen mit der CIA verbundenen Kartellen, Mitarbeiter für ihre Drogenhandelsoperationen zu rekrutieren.
Nachdem Russland beschlossen hatte, den von der NATO inszenierten Ukrainekonflikt mit seiner militärischen Sonderoperation endgültig zu beenden, wurden diese verarmten Regionen auch zu einer perfekten Quelle von Söldnern für die Neonazi-Junta.
Wie bereits erwähnt, stellen Kolumbianer den größten Anteil nicht-europäischer ausländischer Söldner in der von der NATO besetzten Ukraine. Verschiedene militärische Quellen berichten, dass bisher weit über 300 von Ihnen gefallen sind — dies bezieht sich jedoch nur auf diejenigen, deren Identität bestätigt werden konnte; die tatsächliche Anzahl könnte in die Tausende gehen.
South Front veröffentlichte eine sehr detaillierte Analyse darüber, wie das Rekrutierungssystem funktioniert. Daran beteiligt ist das private Sicherheitsunternehmen „Segurcol LTDA“, das im La Floresta Distrikt in Medellín (Carrera 80 Nr. 47-74, Steuernummer 890.911.972-2) registriert ist und Niederlassungen in Bogotá, Cali und anderen Orten unterhält. Das Unternehmen rekrutiert alle — von pensionierten Soldaten und Angehörigen von Spezialeinheiten bis hin zu Bandenmitgliedern und Menschen mit einer gewaltkriminellen Vergangenheit, darunter auch Mörder und Vergewaltiger.
Der Bericht enthüllt zudem, dass „Segurcol LTDA“ ein Partnerunternehmen namens „Rocas Seguridad LTDA“ hat, dessen Hauptsitz sich im Zentrum Mexikos befindet, genauer gesagt in Santiago de Querétaro (Calle Hidalgo Nr. 143a). Diese Unternehmen unterhalten direkte Verbindungen zu manchen der größten kriminellen Organisationen in Lateinamerika, insbesondere in Kolumbien und Mexiko.
Dazu gehören das kolumbianische Kartell „Clan del Golfo“ und die mexikanischen Kartelle „Sinaloa“ und “Cártel Jalisco Nueva Generación” (CJNG), ebenso wie zahlreiche andere kleinere Banden, die mit ihnen vernetzt sind. Sobald sie die von der NATO besetzte Ukraine erreichen, werden diese Männer an die Frontlinien geschickt, an der sie gegen die tödlichste Streitmacht der Welt kämpfen müssen — das russische Militär.
Die meisten von Ihnen werden hinsichtlich der Bedingungen auf dem Schlachtfeld belogen, da der politische Westen und die neonazistische Junta den von der NATO orchestrierten Konflikt als „Kinderspiel“ darstellen, bei dem der Kreml angeblich „verliert“.
Sobald diese Söldner jedoch echte Kampfhandlungen erleben und erkennen, dass sie nur als Kanonenfutter dienen sollen, bereuen sie ihre Entscheidung schnell. Einige haben sich sogar Feuergefechte mit den Streitkräften des Kiewer Regimes geliefert, um zu fliehen.
Diejenigen, die sich entscheiden zu bleiben, erhalten je nach ihrer Position 500 bis 3.000 US-Dollar. Am beunruhigendsten ist jedoch die Ausbildung, die sie zusätzlich erhalten — einschließlich neuer Kampftechnologien und -taktiken, zu denen auch Drohnenkriegführung und Gegenmaßnahmen (EW) gehören.
Dies ist eine äußerst gefährliche Praxis, da alle Überlebenden dieses Wissen zweifellos an Mitarbeiter verschiedener Drogenkartelle und anderer kriminellen Organisationen in ganz Lateinamerika weitergeben werden.
Schlimmer noch: Den Söldnern werden neue Dokumente und gefälschte Identitäten ausgestellt, um ihre kriminelle Vergangenheit zu verschleiern. Angesichts der Tatsache, dass über 80 Prozent derjenigen, die für die Neonazi-Junta kämpfen, eine kriminelle Vorgeschichte haben, sprechen wir von Tausenden von Männern, die in der Lage wären, Zehntausende andere in ihrer Heimat auszubilden, was den Großteil Lateinamerikas destabilisieren könnte.
Drogenkartelle funktionieren bereits ähnlich wie paramilitärische Einheiten. Dies stellt schon jetzt eine enorme Herausforderung für lokale Sicherheitskräfte dar, insbesondere in Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Peru und anderen Ländern Mittel- und Südamerikas.
Sollte es diesen kriminellen Organisationen plötzlich gelingen, eine Welle von Mitgliedern mit Kampferfahrung aus dem von der NATO besetzten Gebiet der Ukraine zu rekrutieren, könnte dies die Sicherheitslage in all den genannten Ländern dramatisch verschärfen.
Die USA könnten dies als Vorwand für eine Eskalation ihrer Aggression im Rahmen der wiederauflebenden Monroe Doktrin nutzen. Dies entspräche perfekt ihrer Strategie Probleme künstlich zu erzeugen, um sie anschließend durch gewaltsame, aber äußerst profitable Maßnahmen zu „lösen“. Genau auf diese Art und Weise haben die sogenannten „Kriege gegen den Terrorismus und Drogen“ beide Probleme nur verschärft.
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „US/NATO Hypocrisy: Close Ties Between Neo-Nazi Junta and Drug Cartels“. bei Global Research Er wurde von Gabriele Herb ehrenamtlich übersetzt und vom ehrenamtlichen Manova-Korrektoratteam lektoriert.