Ostdeutsche Identität und westdeutsche Medienrealität

Im Manova-Einheizpodcast diskutieren Sven Brajer und Aron Morhoff mit der Journalistin Katrin Huß und dem Professor für Kommunikationswissenschaft Michael Meyen über den ostdeutschen Blick in den Medien.

Im Manova-Einheizpodcast haben der Historiker Sven Brajer und der Medienethiker Aron Morhoff diesmal die Moderatorin Katrin Huß sowie den Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Michael Meyen zu Gast. Sie diskutieren darüber, was ostdeutsche Identität ausmacht und warum diese so oft in Opposition zum Haltungsjournalismus der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖRR) und westdeutschen Privatmedien steht. Am Ende wurde die Frage in den Raum gestellt, welche Rolle die alternativen Medien gesamtgesellschaftlich spielen und ob die aktuell zurückgehende Spendenbereitschaft durch mehr Transparenz wieder wettgemacht werden könnte.

Katrin Huß und Michael Meyen waren beide Anfang zwanzig, als 1989 die Mauer fiel. Von der DDR haben sie so einiges mitgenommen. Als Teil der ostdeutschen „entgrenzten Generation“ (Ahbe und Gries 2006) wurden sie zu Beginn der 1990er-Jahre in ein völlig neues politisches System geworfen.

Gerade die westdeutschen „Medienmenschen“, die damals innerhalb kürzester Zeit die Chefposten in den Redaktionen in TV, Funk und den Zeitungen besetzten, hatten dabei ganz andere Vorstellungen von der Medienrealität als die spätere langjährige Moderatorin beim MDR und der prominente Kommunikationswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.

Zusammenhalt, (echte!) Solidarität, Kritik gegenüber den Herrschenden, das Zwischen-den-Zeilen-Lesen, wenn es um Nachrichten beziehungsweise Propaganda geht — macht das eine ostdeutsche Identität aus? Durchaus, genau wie eine mindestens noch im Jugendalter (mit-)erlebte Deutsche Demokratische Republik, meinen unsere Gäste. Vom Westen wurden sie dafür mitunter müde belächelt — und auch ein sächsischer Dialekt konnte und kann einer Fernsehkarriere im „Westfernsehen“ im Wege stehen.

Fast 34 Jahre nach der „Wende“ werden die bundesdeutschen Medien noch immer von Westdeutschen dominiert; differenzierter sieht das bei den alternativen Medien aus. Die müssen allerdings im Gegensatz zu den zwangsgebührenfinanzierten ÖRR, der Springer-Presse oder dem Spiegel täglich ums Überleben kämpfen. Wie groß die Kluft zwischen beiden Welten heute ist und welche Parallelen und Unterschiede es zwischen der DDR der späten 1980er-Jahre und der Bundesrepublik der 2020er-Jahre gibt, davon handelt dieses Gespräch.


Sven Brajer und Aron Morhoff im Gesprch mit Katrin Huß und Michael Meyen


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