Risse in der Matrix

Es sieht aus, als hätte das globale Establishment den Höhepunkt seiner Macht über die Seelen schon überschritten. Die imperiale Propaganda versagt auf beispiellose Weise.

Sie können nicht alle Menschen auf unbegrenzte Zeit täuschen. Kein Imperium — so stark es auch zu seinen Glanzzeiten gewirkt haben muss — war von ewiger Dauer. Das gilt auch für die Vorherrschaft von Narrativen. Wenn diese nicht in der Wahrheit verankert sind, tauchen hier und da immer Zweifel auf, breiten sich aus und bringen die Lüge schließlich zu Fall. Auch die rhetorischen Mittel, um Gegner zu delegitimieren oder zum Schweigen zu bringen, nutzen sich mit der Zeit ab. Im Fall der Dominanz prozionistischer Sichtweisen war es vor allem die Antisemitismus-Keule, die Kritik am brutalen Vorgehen der israelischen Regierung in Gaza immer wieder zum Schweigen brachte. Auch die wirkt jedoch schon lange nicht mehr so wie gewünscht. Die brillante kritische Journalistin Caitlin Johnstone vermittelt in diesem Beitrag etwas, das man von ihr nicht unbedingt gewöhnt ist: Hoffnung. In der jetzt raumgreifenden Atmosphäre einer kippenden Stimmung der Weltöffentlichkeit mit Blick auf den Völkermord der israelischen Armee kann nach ihrer Ansicht nur derjenige als Realist gelten, der hofft.

Sie sind in der Defensive. Dies war noch nie der Fall. Wir haben eine echte Chance, diese Sache zu gewinnen.

Christina fragt auf Twitter:

„Kannst du bitte noch einen deiner wunderbaren Posts über Hoffnung schreiben? Ich glaube, ich habe keine mehr. Wir brauchen Hoffnung.“

Ich persönlich verstehe nicht, wie jemand zu diesem Zeitpunkt ohne Hoffnung sein kann. Die imperiale Propagandamaschine bröckelt auf noch nie in unserem Leben gesehener Weise. Sie würden nicht so hart daran arbeiten, die Kontrolle über die Narrative aufrecht zu erhalten, wenn es nicht nötig wäre, und ihre Kontrolle über die Narrative bricht zusammen.

Schauen Sie sich Israel an. Dies ist ein Arm des Imperiums, der die Wichtigkeit der Narrativkontrolle so scharfsinnig versteht, dass er (sogar) einen eigenen Begriff dafür hat — „Hasbara“ — und über unzählige Systeme verfügt, um die Sichtweise der Westler auf die zionistische Entität zu beeinflussen. Aber sie verlieren schon.

Mehr als jedes andere Volk der Welt sind sich Israel und seine Unterstützer der Wichtigkeit der Narrativkontrolle bewusst, und dennoch sind sie im Begriff, die Kontrolle über das Narrativ zu verlieren.

Die weltweite Unterstützung für Israel sinkt rapide und zum ersten Mal in der Geschichte sympathisieren mehr US-amerikanische Wähler mit den Palästinensern als mit den Israelis.

Und Israel gerät in Panik. Es hat seine Ausgaben für Propaganda und Einflussnahme erhöht, während milliardenschwere Zionisten wie Larry Ellison ihr Vermögen einsetzen, um ihre Kontrolle über Social-Media-Plattformen und Mainstream-Nachrichtenkanäle zu erhöhen. Sie würden dies nicht tun, wenn sie es nicht für erforderlich hielten, und es wird nicht einmal funktionieren. Keine noch so aufwändige Propaganda wird die Menschen dazu bringen, einen zwei Jahre lang live übertragenen Völkermord zu vergessen. Propaganda ist ein mächtiges Instrument, aber kein Zauberstab.

Auch die Zionisten im Weißen Haus geraten in Panik. Donald Trump hat erklärt, sein Ziel bei der Sicherung eines Waffenstillstands sei gewesen, Israel aus der von Netanjahu verursachten PR-Krise zu retten:

„Bibi ist sehr weit gegangen und Israel hat weltweit viel Unterstützung verloren. Ich werde jetzt all diese Unterstützung zurückgewinnen.“

In einem Interview bei “60 Minutes“ wurden diese Ansichten kürzlich von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner wiederholt, der sagte, der Präsident „hatte das Gefühl, die Israelis gerieten gerade ein wenig außer Kontrolle“ und er müsse sie zügeln — nicht um der Opfer Israels willen, sondern „um sie daran zu hindern, Dinge zu tun, die seiner Meinung nach nicht in ihrem langfristigen Interesse liegen“.

Wir haben also einen Punkt erreicht, an dem Elemente des Imperiums auf die öffentliche Wahrnehmung ihrer Taten reagieren und beginnen, ihr Verhalten zu verändern — und zwar nicht, weil sie plötzlich ein Gewissen entwickelt haben, sondern weil sie das Wahrnehmungsmanagement aufrechterhalten müssen. Sie verstehen, dass sie sich in eine sehr gefährliche Lage begeben, wenn die Öffentlichkeit sich über einen bestimmten Punkt hinaus gegen sie wendet.

Jedes Mal in der Geschichte, wenn sich die Öffentlichkeit gegen ihre tyrannischen Herrscher erhob und ihnen die Köpfe abschlug, horchten die Oligarchen und Imperiumsverwalter der Welt auf und wurden aufmerksam. Die Reichen und Mächtigen sind sich stets eindringlich dessen bewusst, dass wir viel zahlreicher sind als sie und dass wir diese Überzahl nutzen können, um uns ihrer zu entledigen, wann immer wir wollen — also haben sie ein existenzielles Interesse daran, uns davon abzuhalten, dies zu wollen.

Deshalb investierten Israel, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten so viel Energie in die Aufrechterhaltung der ausgefeiltesten Propagandamaschinerie, die je geschaffen wurde. Sie wissen, dass das von ihnen betriebene Imperium davon abhängt, die Art und Weise manipulieren zu können, wie normale Menschen denken, sprechen, handeln und wählen, indem sie uns ununterbrochen in Richtung genehmer und weg von unbequemen Gedanken und Verhaltensweisen lenken.

Diese ganze Dystopie wird durch massenhafte Gedankenkontrolle aufrechterhalten und die Gedankenkontrollmaschine wird von Tag zu Tag schwächer. Immer mehr Menschen werden sich bewusst, dass wir von Tyrannen beherrscht werden, dass unsere Politiker und Medien uns schon lange täuschen und dass alles eine Lüge ist, was uns über unsere Nation, unsere Regierung und unsere Welt beigebracht wurde.

Während die Lage also kurzfristig düsterer denn je erscheint, zeigen uns die aktuellen Trends, dass die Gitterstäbe unserer Käfige aus schmelzendem Eis bestehen. Wir befreien unseren Geist gerade von künstlichen Verblendungen, die uns zu braven und gehorsamen Rädchen im Getriebe gemacht haben, und erwecken die gesunden Instinkte in uns zum Leben.

Unter solchen Bedingungen ist es mir unmöglich, ohne Hoffnung zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob alles perfekt laufen wird, aber ich finde es unmöglich, ohne Hoffnung zu sein.

Sie sind in der Defensive. Dies war noch nie der Fall.

Wir haben eine echte Chance, diese Sache zu gewinnen.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „The Imperial Propaganda Machine Is Failing In Unprecedented Ways“. Er wurde von Gabriele Herb ehrenamtlich übersetzt und vom ehrenamtlichen Manova-Korrektoratteam lektoriert.