Tödliche Krönung

Die Corona-Krise 2020 zeigt die Tragik des mechanistischen Denkens in der Medizin und ist zugleich dessen Gipfel.

Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die gesamte Medizin in Forschung, Diagnostik und Therapie von einer Denkweise bestimmt, die als mechanistisch zu bezeichnen ist. Die politisch beschlossene und von Wissenschaftlern und Medizinern gestützte Strategie in der „Corona-Krise“ stellt den tragischen Gipfel dieses Denkens dar. Es ist die endgültige Abkehr von der Sicht auf den Menschen als ganzheitliches Wesen. Die Fokussierung auf den angeblich zu vernichtenden Feind, das Virus Sars-Cov-2, droht uns selbst zu vernichten.

Um die Situation der heutigen Medizin verstehen zu können, müssen wir auf ihre Wurzeln zurückblicken. Im 17. Jahrhundert vollzog die Medizin erste Schritte zu einer wissenschaftlichen, sich der Gesetze der Logik bedienenden Disziplin. Sie folgte dabei dem Gedankengebäude, das René Descartes (von 1596 bis 1650) entwickelte.

Das sogenannte kartesische Paradigma war ein an der Technik orientiertes Denken. Für Descartes waren biologische Modelle ein wesentlicher Bestandteil seiner Philosophie. Er reduzierte den lebenden Organismus auf dessen Mechanik: „mechanistischer Denkansatz“. Er beschreibt den Menschen als „Gliedermaschine“, also als mechanischen Apparat, dessen Funktionsweise man beispielsweise mit einem Uhrwerk oder einer Maschine vergleichen kann.

Um bei dem Beispiel des Uhrwerks zu bleiben: Funktioniert ein solcher Apparat nicht mehr, muss man versuchen, durch Aufteilen einzelne Teile, zum Beispiel Zahnräder oder Federn, zu ermitteln, die die Funktionsstörung verursacht haben. Dann wird das schadhafte Teil repariert, ausgetauscht oder ersetzt. Die gesamte Maschine funktioniert danach wieder.

Diesem Denken folgte damals die Medizin in vollem Umfang. Die ersten Leichensektionen ließen erkennen, dass man den Menschen unterteilen kann: zum Beispiel in Organe, die einzelne Aufgaben im Körper erfüllen. Diese Aufteilung ging — mit immer besseren Möglichkeiten in der Medizin — weiter.

Die Zelle im Mittelpunkt

Der größte medizinische Erfolg im 19. Jahrhundert war die Entdeckung der menschlichen Zelle. Rudolf Virchow (von 1821 bis 1902) begründete die Zellularpathologie, nach der Krankheiten auf Störungen der Körperzellen beziehungsweise ihrer Funktionen zurückzuführen sind. Als Krankheitskonzept ersetzt sie die seit der Antike gültige Humoralpathologie, die Säftelehre im Mittelalter, und ist damit für eine umfassende Umwälzung in der Vorstellung von Krankheitsentstehung und Krankheit im Allgemeinen verantwortlich.

Paul Ehrlich (von 1854 bis 1915) gelang dann die Anfärbung einzelner Zellen. So konnte er zum Beispiel Leukozyten, genauer gesagt Mastzellen, anfärben und identifizieren. Bis zu dem Gedanken, nicht nur Leukozyten, sondern auch Bakterien anzufärben und den Farbstoffen giftige Eigenschaften zu geben, war es nur noch ein kleiner Schritt: Das erste Chemotherapeutikum — das allerdings mit schweren Nebenwirkungen einhergehende und aus mehreren Arsenverbindungen bestehende Salvarsan gegen die Syphilis — war gefunden.

Drehscheibe der gesamten Forschung war und ist die Zelle. Bis heute bedient sich die medizinische Wissenschaft des kartesischen, aufteilenden Denkmodells, das seinen Höhepunkt in der Entdeckung der Zelle hat. Völlig folgerichtig deshalb die Entdeckung der Medikamente, die als Wirkprinzip diese Zellen abtöten: Antibiotika die Bakterien, Antimykotika die Pilze, Zytostatika die Krebszellen. Und eben Virustatika, die die Vermehrung von Viren hemmen sollen.

Im Prinzip war dieses aufteilende, mechanistische Denken richtig und hat zu hervorragenden Ergebnissen geführt. Ganze wissenschaftliche Bereiche, wie zum Beispiel die Biochemie und die Molekularmedizin, haben sich folgerichtig aus diesem Denkverfahren entwickelt. Zum großen Nutzen für die Menschheit.

Kulminationspunkte in der Entdeckung waren neben den Zellen die einzelligen Lebewesen, mit denen wir es ständig zu tun haben: die Bakterien, Pilze und in der Folge die viel kleineren Viren. Jede dieser „Spezies“ kommt in vielfältiger Ausformung und großer Anzahl in unserem Organismus vor.

So verfügen wir über mehr Bakterien, die mit uns in Symbiose und zu unserem Nutzen zusammenleben, als wir Körperzellen aufweisen. Wir tragen auch ständig Viren in uns. Mehr als 90 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Epstein-Barr-Viren. Aber nur ein verschwindend geringer Prozentsatz muss die durch dieses Virus hervorgerufene Erkrankung „Pfeiffersches Drüsenfieber“ ertragen.

Friedliche Koexistenz mit Viren und anderen

Ebenfalls rund 90 Prozent von uns tragen Herpesviren — Herpes-simplex-Viren 1 — in sich, aber bei Weitem nicht jeder leidet unter Lippenherpes. Diese unterschiedlichen Viren existieren auf der Erde übrigens weitaus länger, als es den Menschen gibt (1). Auch die unterschiedlichsten Corona-Viren gehören seit vielen Jahren zu unserem Leben dazu.

Dass der Mensch schon seit ewigen Zeiten in friedlicher Koexistenz mit einer Vielzahl von Viren lebt, wird auch aus der Tatsache ersichtlich, dass rund 8 Prozent des menschlichen Genoms viralen Ursprungs ist. Mittlerweile wird vermutet, dass Viren die Hauptquelle für neue Gene in unserer Biosphäre darstellen (2).

Inzwischen wissen wir, dass ohne diese Vielzahl von Mikroben, von denen wir mit den allermeisten in einer friedlichen Symbiose leben, kein höheres Leben möglich wäre. Es ist absolut unmöglich, all diese Mikroben durch umfangreiche Desinfektion oder sterilisierende Maßnahmen zu beseitigen. Wäre es möglich, würde uns das schlecht bekommen, denn wir wären dann nicht mehr lebensfähig (3).

Robert Koch, der über dieses Wissen noch nicht verfügte, glaubte zu seiner Zeit, alle Infektionskrankheiten ausschließlich durch Hygiene, Quarantäne, Sterilisation des Menschen von außen wie von innen ausrotten zu können. In einem gesunden Organismus befinden sich aber immer eine Vielzahl von Mikroben. Die meisten helfen uns, indem sie für unsere Verdauung sorgen, Vitamine produzieren oder unserem Immunsystem hilfreich zur Seite stehen. Die wenigen pathogenen, also schädlichen Mikroben werden in einem gesunden Organismus in der Regel durch ausreichend hilfreiche Mikroben so in Schach gehalten, dass sie gar nicht erst gefährlich für uns werden.

Eine einfache Frage: Können wir denn wirklich ausreichend Erkenntnisse erlangen, indem wir uns in der Forschung ausschließlich mit den pathogenen Individuen, also den krankmachenden Bakterien, Pilzen und Viren befassen? Wir können sie noch so gut kennen, ihren genetischen Code analysieren, ihr Verhalten studieren, wir werden auf diese Weise nicht erklären können, warum sie dem einem Menschen Schaden zufügen, dem anderen nicht. Mehr Licht in die Angelegenheit gelangt, wenn wir uns gedanklich wegbewegen vom Individuum Virus und uns der Umgebung des Virus zuwenden, dem MILIEU, welches das Virus vorfindet, nämlich dem

Gesamtsystem Mensch

Die Begründer des mechanistischen Denkens in der Medizin sind möglicherweise etwas zu weit gegangen in ihrem aufteilenden Denken: Voll übergroßer Freude über die Entdeckung der zellulären Individuen hat man übersehen, dass die UMGEBUNG dieser Kleinstlebewesen einen entscheidenden Einfluss auf Lebensqualität und -Dauer ausübt. Die Umgebung steht in ständiger Interaktion mit dem Individuum.

Weil die etablierte Medizin auch heute noch diese Sichtweise zum großen Teil vernachlässigt, feiert sie ihre therapeutischen Erfolge auch nahezu ausschließlich auf den Gebieten der „Vernichtungsstrategien“.

Die hauptsächlichen Todesursachen für Menschen in Industrienationen sind aber heute keine Infektionskrankheiten mehr, sondern chronische Erkrankungen wie koronare Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Krebs und Autoimmunerkrankungen. Bei all diesen Krankheiten kommen wir aber mit dem mechanistischen, aufteilenden Denken nicht zu einer fundamentalen Gesundung. Für solche Erkrankungen wäre eine andere Sicht der Dinge, nämlich der Blick auf das Zellmilieu, dringend erforderlich.

Möglicherweise haben wir den Einsatz von Antibiotika in den letzten Jahrzehnten auch etwas übertrieben, denn mittlerweile mehren sich die Todesfälle durch multiresistente Keime und nosokomiale Infektionen — also im Krankenhaus erworbene Infektionen —, bei denen keine herkömmlichen Antibiotika mehr greifen. Offizielle Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) gehen von bis zu 20.000 Toten pro Jahr in Deutschland aus (4). Auch die Strategien zur Vernichtung von Tumorzellen bei Krebserkrankungen sind in den letzten Jahrzehnten, trotz milliardenschwerer Investitionen, nicht wirklich erfolgreicher geworden. Dazu genügt ein Blick auf die Erkrankungs- und Sterbezahlen im nationalen Krebsregister. Immer noch sterben in Deutschland jährlich 220.000 Menschen an Krebs, das entspricht ungefähr jedem 4. Todesfall (5).

Böses Virus — armer Mensch

Wenn wir uns ausschließlich auf die Betrachtung eines potenziell pathogenen, also schädlichen Keimes — oder Virus — konzentrieren, werden wir nicht umhinkommen, als einzige Strategie zum Gesundbleiben die Vermeidung des Kontakts mit diesem „bösen Feind“ anzusehen. Psychologisch werden wir in eine möglichst komplette Abwehrhaltung geraten, die aber immer logischerweise die Angst in sich birgt, dass wir uns den bösen Feind „einfangen“, ihm unterliegen und sterben könnten. Gerade diese Gefühls-Gemengelage beeinträchtigt tatsächlich unsere beste Abwehrwaffe, unser Immunsystem.

Und damit wären wir beim fundamentalen Unterschied der beiden Denkrichtungen angelangt. Während sich die mechanistischen Denker in erster Linie mit dem Virus selbst befassen, beziehen die „Milieudenker“ die Umgebung des Virus, sein Lebensmilieu, seine Lebensumstände mit in ihre Denkweise ein. Und zur Umgebung des Virus gehört eben vor allem das ubiquitär präsente Immunsystem. Max von Pettenkofer, der berühmte Arzt und Gegenspieler von Robert Koch, war ein prominenter Vertreter dieser Denkrichtung, der das erkannt hatte und formulierte. Er konnte sich leider mit seiner medizinischen Sicht nicht durchsetzen.

Zur Umgebung des Virus gehört aber weit mehr: Bereits vor dem Andocken an eine Körperzelle oder an ein Bakterium befindet sich das Virus im sogenannten Grundgewebe. Zu ihm gehört neben den Blut- und Lymphbahnen auch das, was wir allgemein wenig beachten: das Bindegewebe. Biologische Mediziner bezeichnen diese Trias als „Grundgewebe“. Es beherbergt unter anderem auch unser komplettes Immunsystem (6).

Unser Immunsystem: die einzige Chance zur fundamentalen Gesundung
Erst wenn eine „Durchseuchung“ stattgefunden hat, das heißt ein größerer Anteil der Bevölkerung die Antikörper — oder eine zelluläre Immunität — gegen ein Virus in sich trägt, kommt die Epidemie automatisch zum Stillstand. Es ging also bei den Separierungsmaßnahmen, jedenfalls am Anfang im März 2020, ausschließlich darum, die Ausbreitung des Virus so zu verlangsamen, dass die Gesundheitssysteme nicht überfordert werden und ausreichend Krankenhaus- und Intensivbetten zur Verfügung stehen.

Stichwort: „Flatten the curve“. Das bedeutet: Das Maximum der Infizierten muss gedrückt werden, um unter die Kapazitätsgrenze des betroffenen Gesundheitssystems zu gelangen. Dies hat natürlich zwangsläufig, je nach Intensität der Trennungsmaßnahmen, eine weniger oder stärker ausgeprägte Verlängerung der Epidemiedauer zur Folge. Denn es braucht dann zwangsläufig mehr Zeit, bis eine Durchseuchungsrate von zum Beispiel 65 bis 75 Prozent erreicht ist. Mit erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Schäden für die gesamte Bevölkerung.

Das Gesundheitssystem in Deutschland war aber zu keinem Zeitpunkt überfordert. Da es auch bereits seit April/Mai keine nennenswerten oder außergewöhnlich hohen Erkrankungszahlen beziehungsweise Sterberaten mehr gibt, hätte die epidemische Lage von nationaler Tragweite daher längst vom Bundestag aufgehoben werden müssen (7).

Verhindert wird die Rückkehr zur Normalität — und zwar zur alten Normalität, nicht der „neuen“, die keine mehr sein wird — durch den kategorischen Denkansatz der mechanistischen Denker. Ärzte, Gesundheitspolitik, moralische Institutionen und pharmazeutische Industrie sind hierin unheilvoll vereint, das neue Dogma lautet: Die Pandemie kann erst dann zu Ende sein, wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht. Wieder denkt man in korpuskulären, mechanistischen Mustern.

Die völlig neue Impfstrategie

Den wenigsten Mitmenschen ist dabei bewusst, dass die Strategie, die den allermeisten neuen „Corona-Impfungen“ zu Grunde liegt, völlig neuartig ist und mit einer klassischen Impfung nichts zu tun hat. Eingesetzt werden nämlich nicht Erregerbestandteile, Erreger-Toxine, tote oder abgeschwächte lebende Erreger, die dafür sorgen sollen, dass der geimpfte Organismus Antikörper produziert und so beim nächsten „Angriff“ des Erregers schneller reagieren kann, sondern vielmehr — bei den m-RNA-Impfstoffen — deren genetischer Bauplan, eine m-RNA-Sequenz. Auch bei den von Herrn Spahn für Deutschland bereits georderten 80 Millionen „Vektor“-Impfdosen der Firma Astra-Zeneca handelt es sich nicht um einen klassischen Tot- oder Lebendimpfstoff, sondern um einen, der auf einem genmanipulierten Adenovirus basiert.

Nun ist es der erklärte Wunsch des global merkwürdigerweise anerkanntesten Impf-Experten Bill Gates, 7 Milliarden Menschen auf diese völlig neuartige Weise mit Immunität gegen Covid-19 zu beglücken (8). Eine derart gigantische Zahl an Impfdosen kann aber auf die klassische Weise, wie zum Beispiel bei einem Grippeimpfstoff, niemals hergestellt werden. Dazu bräuchte man Milliarden Hühnereier und müsste ein aufwendiges Verfahren auf Massenproduktion umstellen können. Angeblich geht es aber auch einfacher:

Man verabreicht den genetisch hergestellten Bauplan des Virus und zwingt die menschliche Zelle, Virusbestandteile (!) zu produzieren.

Die Eiweiß-produzierenden Bestandteile unserer Zellen, die Ribosomen, werden quasi gekapert. Künstlich erzeugte Erbinformation zwingt unseren Organismus, körperfremde — potenziell gefährliche — Virusbestandteile selber herzustellen, die dann unser Immunsystem dazu veranlassen sollen, Antikörper zu produzieren.

Das ist ein absolut neuartiger Eingriff in die Schöpfungstätigkeit unseres Körpers, der einer Gentherapie weit mehr ähnelt als einer Impfung und den es noch niemals zuvor gab!

Theoretisch kann man über diesen Mechanismus natürlich unsere Zellen zum Herstellen der verschiedensten Eiweißkörper zwingen. Wie bei der Nutzung der Kernenergie mit guten oder weniger guten Absichten. Theoretisch könnte man Zellen auch beispielsweise dazu bringen, Insulin zu produzieren und den Typ-1-Diabetes zu besiegen. Theoretisch wäre es aber auch vorstellbar, unsere Ribosomen zur Herstellung von anderen körpereigenen oder auch körperfremden Eiweißstoffen aller Art zu veranlassen.

Aber wie die Kernenergie birgt dieses völlig neue Verfahren auch ein großes Risikopotenzial. Hier nur ein kleiner Aspekt: Natürliche „Baupläne“ — messenger-RNA —, die ja an der DNA im Zellkern des Menschen abgegriffen werden, werden in relativ kurzer Zeit durch Enzyme, RNasen, wieder zerlegt, um die Reaktion in Grenzen zu halten. Natürliche m-RNA unterliegt also einem diffizilen Regulationsprozess, den wir kaum durchschauen.

Künstliche m-RNA wird natürlich auch schnell von diesen Enzymen zerlegt, aber eben das will man bei dem neuen „Impfstoff“ auf keinen Fall: Er soll ja Virusprotein hervorbringen, das dann zur Bildung von ausreichend vielen Antikörpern führt. Deshalb muss man sie zum Beispiel in Nanopartikeln verkapseln und vor der Zersetzung durch zellständige Enzyme schützen. Aber wie, wann und warum hört diese künstliche m-RNA irgendwann auf mit ihrer Tätigkeit? Unterliegt sie irgendeiner körpereigenen Regulation? Kann es durch die verlängerte Halbwertszeit auch zu einer überschießenden Immunantwort kommen? Wie wirkt die m-RNA auf die Keimzellen? Ist es vorstellbar, dass diese künstliche m-RNA „aus Versehen“ in unseren Zellkern gelangt und dort unsere DNA dauerhaft verändern kann?

Die Aufzählung der möglichen Gefahren von überschießender Immunantwort bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Lungenembolie klingt selbst im entsprechenden — normalerweise sehr pharma-freundlichen — Schwarmlexikon Wikipedia alles andere als hoffnungsfroh und optimistisch (9).

Das sind nur einige der Fragen, die ich gerne beantwortet hätte, bevor ich mich „impfen“ lassen muss.

Ein normaler, sprich herkömmlicher Impfstoff benötigt mindestens 5 Jahre für die dann oft immer noch unvollständige Testung. Nebenwirkungen wie Krebsentstehung oder Autoimmunerkrankungen können möglicherweise erst nach 10 oder mehr Jahren erkannt werden. Es ist ein Unding, dass mit der Angst vor einem Virus, das laut einer großen Anzahl von Fachleuten nur unerheblich gefährlicher ist als die bekannten Influenza-Viren, ein völlig neues therapeutisches Verfahren im Eilzugtempo durchgepeitscht werden soll.

Es geht auch anders

Wie — schon aus medizinhistorischen Gründen, siehe oben — zu erwarten war, beschäftigt sich die gesamte Forschung mit dem Individuum Virus und eben nicht mit der zweiten Seite der Medaille: der Umgebung des Virus, den Lebensbedingungen des Virus, dem Grundgewebe. Ebenso wenig wie ein Einzeller im Meerwasser, eine Alge oder eine Amöbe selber entscheiden können, wie ihr Leben verlaufen wird, kann es das Virus. Die Umgebung, das Milieu, das Regulationsmilieu, ist mindestens ebenso wichtig: Bei den Algen ist es das Meerwasser, beim Menschen das Grundgewebe.

Ein Virus fühlt sich in einer Umgebung wohl, die dem Immunsystem seine Arbeit erschwert, wie eine verrauchte Lunge zum Beispiel. Warum sagt niemand, dass es jetzt endlich an der Zeit wäre, mit dem Rauchen aufzuhören?

Oder die erhöhte Feinstaubbelastung, Partikelchen, die die Viren wie Taxis in die kleinsten Lungenbläschen, die Alveolen, transportieren. 8,8 Millionen vorzeitige Todesfälle weltweit durch Luftverschmutzung im Jahr 2015 laut einer Studie des Max-Planck-Instituts (10). Warum bleiben die Politiker beim Schutz unserer Gesundheit vor erhöhter Luftverschmutzung so gelassen und reagieren bei einem Virus so hektisch und meist ohne Evidenz?

Gar nicht zu reden von der Ernährung und dem Übergewicht. So gilt Übergewicht nach neuesten Erkenntnissen als zusätzlicher Risikofaktor, schwer an Covid-19 — mit einem akuten Atemnotsyndrom — ARDS acute respiratory distress syndrom — zu erkranken (11).

Ausreichend Schlaf ist essenziell wichtig für das Immunsystem, Stress und Angst machen ihm dagegen vehement zu schaffen.

Was tun unsere Medien? Eine Nachricht, die keine Angst erzeugt, ist keine bemerkenswerte Nachricht. Ganz einfach. Ganz einfach kontraproduktiv für das Immunsystem!

Wir alle wissen, dass ein Zuviel an Alkohol uns schadet, besonders aber dem Immunsystem schadet. Bezeichnenderweise waren die beiden ersten großen Infektionsherde in Deutschland alkoholgeschwängerte Feste einer eher betagten Bevölkerungsgruppe mit schon altersmäßig beeinträchtigter Grundregulation: ein Starkbierfest in Mitterteich/Bayern und eine Karneval-Veranstaltung in Gangelt/Nordrhein-Westfalen. Niemand aus dem RKI oder der Charité verbreitet den sinnvollen Tipp, wenigstens mit extremem Alkoholgenuss vorsichtig zu sein. Klar, die denken ja nur an das Virus. Der Mensch, so scheint es, kommt ihnen gar nicht in den Sinn.

Es gibt eine Fülle von Methoden, mit denen sich die körpereigenen Regulations- und damit Abwehrkapazitäten erweitern lassen. Sie sind alle in der biologischen Medizin angesiedelt. Biologische Mediziner wissen sehr gut, was zu tun wäre, um sich vor einer Virusinfektion zu schützen oder sie besser zu überstehen. Ich will dem einzelnen Therapeuten hier nicht vorgreifen, denn nur er kennt seinen individuellen Patienten genau.

Einige wichtige Maßnahmen seien hier kurz erwähnt:

  1. Die Säure-Base-Balance muss stimmen. Achten Sie darum auf eine überwiegend pflanzliche, basenbildende Ernährung, vor allem in Erkältungszeiten.
  2. Ausreichend trinken, am besten unbelastetes Wasser.
  3. Die Funktion der Mitochondrien muss möglichst optimiert werden.
  4. Die Darmbakterienflora sollte intakt sein. Ein Großteil unserer Immunzellen sind im Darm lokalisiert. Dafür sind vor allem die Ballaststoffe in der täglichen Ernährung unverzichtbar.
  5. Schwermetalle und Umweltgifte sollten so weit wie möglich ausgeleitet werden.
  6. Unterschwellige Entzündungen, sogenannte „silent inflammations“, müssen beseitigt werden.
  7. Wichtige Vitalstoffe, besonders solche, die die Ausbreitung des Virus direkt hemmen und zusätzlich modulierend auf eine Vielzahl von Immunreaktionen wirken, wie zum Beispiel Vitamin D, sollten getestet und gegebenenfalls supplementiert werden.
  8. Entgiftungsorgane wie Leber und Niere, die auch für die Entsorgung von Viren beziehungsweise Virenbestandteilen zuständig sind, kann man gezielt stärken.
  9. Die relative Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, vor allem im Schlafzimmer, sollte bei circa 50 Prozent liegen, um der zellulären Immunabwehr den Zugang zu den äußeren Schleimhautschichten zu erleichtern.

Würden wir alle unsere zivilisatorischen Verpflichtungen wie gesunde Ernährung, Vermeidung von Stress, guter Nachtschlaf, ausreichend Bewegung, Vermeidung von Übergewicht und gesunde soziale Kontakte statt Trennung und Vereinsamung beachten, hätten wir alleine dadurch schon die Kurve so verflachen können, dass wir ohne „Shutdowns“ ausgekommen wären.

Wenn wir künftig die Möglichkeiten therapeutisch nutzen würden, die uns mit dem Milieudenken, mit dem Einbeziehen der Regulationsmöglichkeiten unseres Organismus zu Verfügung stehen, könnten wir auch Risikopatienten besser schützen und vermeiden, unser Gesundheitssystem zu überlasten.

Aber das systemische Milieudenken kommt in der etablierten Medizin leider viel zu kurz.

Der Medizinjournalist und Dokumentarfilmer Bert Ehgartner hat es vor Jahren schon so formuliert:

„Die Ursachenforschung und die sozialmedizinischen Ansätze Virchows oder Pettenkofers sowie psychologische Denkansätze hatten kein industriell nutzbares Reparaturkonzept anzubieten. In ihrem gewaltigen Siegeszug hat die naturwissenschaftliche Medizin in nur einem Jahrhundert fast alle ganzheitlich orientierten Wissenschaftsansätze an den Rand gedrängt.

Doch heute fördern neue Fachrichtungen wie die Psychoneuroimmunologie oder auch die Epidemiologie unbestreitbare Resultate zutage, die belegen:

So gut wie immer ist das gesamte Milieu eines Organismus am Gesundbleiben, Krankwerden oder Kranksein beteiligt, auf einzelne Fehlfunktionen zielende Reparaturansätze mögen immanent noch so logisch sein, sie werden bei einer großen Zahl der Betroffenen scheitern müssen“ (12, Hervorhebung vom Autor).

Mit meinen Ausführungen habe ich hauptsächlich die Bedeutung des mechanistischen Paradigmas aus Therapeutensicht beleuchtet.

Wahrscheinlich weit wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass auch ein Großteil unserer Mitmenschen in diesem alten Paradigma gefangen und deshalb sehr empfänglich für Angststrategien gegen ein „böses Virus“ ist.

Nur dann, wenn man das Virus im Zusammenhang mit seiner Umgebung, dem Grundgewebe, dem Immunsystem, den psychischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen des einzelnen Menschen in Beziehung zu setzen in der Lage ist, wenn man also dem mechanistischen Denkansatz entkommt, ist eine realistische Beurteilung der Lage und ein angstfreies Leben und Wirken möglich.

Mitdenkende und reflektierende Zeitgenossen, die „Fallzahlen“ in Relationen setzen, durchschauen die verquere Zahlenakrobatik der offiziellen Stellen längst, den Grund, dass das Virus eben nicht diesen vielfach prognostizierten Super-GAU hervorgebracht hat. Der Grund dafür, dass die Menschheit bis heute eben nicht bösen Viren zum Opfer gefallen und ausgestorben ist, liegt nicht in der modernen Medizin oder gar — im Jahr 2020 — in den unglaublich rigorosen Maßnahmen der Regierenden, sondern in der wundervollen, in ihren Einzelheiten nur zu einem winzigen Teil erforschten Regulations- und Reaktionsfähigkeit unseres Organismus. Wenn wir ihn nicht mutwillig und unnötig belasten, können wir uns auf seine Regulationsfähigkeit verlassen.

Die mechanistische Denkweise, das kartesische Paradigma, dominiert übrigens viele Lebensbereiche. Soziale Distanzierung, Masken, die vor Viren schützen sollen, Home-Schooling, Home-Office, Kontaktvermeidung, keine Umarmungen, kein Lächeln und am besten überhaupt keine sozialen Interaktionen mehr zulassen. Keine Konzerte, keine Feste, keine Kultur, kein Sport, keine Lebensfreude. Nur noch Angst vor einem Virus, seit Monaten medial vergrößert.

Wollen wir wirklich alle so leben? Oder ist es endlich an der Zeit, sich aus diesem mechanistischen Denken zu befreien?


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.tagesspiegel.de/wissen/ursprung-des-lebens-am-anfang-war-das-virus/11867530.html
(2) Koonin EV, Dolja VV. A virocentric perspective on the evolution of life. Curr Opin Virol. 2013;3(5):546–557. doi:10.1016/j.coviro.2013.06.008
(3) https://innovationorigins.com/de/ohne-viren-kein-corona-aber-auch-kein-leben-auf-der-erde/"
(4) https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/14_2019.html
(5) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/k/krebsregister.html
(6) Stellungnahme hierzu von Prof. Dr. Thorsten Kinggreen, der auf Anfrage der FDP bereits am 30. Juni 2020 dem Bundestag gutachterlich riet, die „Epidemie von nationaler Tragweite“ zu beenden und dies in einem zweiten Gutachten am 9. September 2020 nochmals unterstrich.
https://www.fdpbt.de/gutachter-bestaetigt-forderung-ende-pandemie-notlage?fbclid=IwAR0kuykRlRVaa7e2Mq5CDgfBNJYEUmw-10sd91QMbyDHWpDb5KN7RA_X0bo
https://www.bundestag.de/resource/blob/711094/b9a4cf52e94d8add55525142b5c8bd5c/19_14_0197-2-_Prof-Dr-Kingreen-data.pdf?fbclid=IwAR30yfiGc_18s_p4yxzKTD8025aBaqpmHsbumOBjWOg0uV8opgjjRIGpd7s
(7) Siehe Pischinger, Alfred: Das System der Grundregulation, ISBN 9783830473268
(8) Bill Gates im Interview in den Tagesthemen vom 12. April 2020
https://youtu.be/083VjebhzgI
(9) https://de.wikipedia.org/wiki/RNA-Impfstoff, siehe Absatz: „Problembehaftete Immunantwort“, Abruf am 30. August 2020
(10) Luftverschmutzung ist eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken; Max-Planck-Gesellschaft, https://www.mpg.de/14551647/gesundheitsrisiko-luftverschmutzung
(11) Deutsches Ärzteblatt Int 2020; 117: 271-8; DOI:10.3238/arztebl.2020.0271
(12) Kurt Langbein, Bert Ehgartner: Das Medizinkartell, die sieben Todsünden der Gesundheitsindustrie, Piper München Zürich, 2. Auflage Dezember 2004, Seite 79 folgende