Viel Lärm um wenig

Die Infektions- und Sterbestatistiken in Italien rechtfertigen keinesfalls die Außerkraftsetzung von Grundrechten.

Nicht der Bürger muss begründen, warum er seine Freiheitsrechte wahrnehmen möchte; vielmehr muss der Staat sehr sorgfältig erklären, warum er die Einschränkung solcher Rechte — sehr selten und in Ausnahmefällen — für nötig hält. Dies ist in Italien nicht anders. Eigentlich. Das Land ist aber seit dem Frühling 2020 zu einer Art Symbol der Corona-Katastrophe geworden — ein Land, als dessen Wahrzeichen nicht länger das Colosseum in Rom gilt, sondern sich stapelnde Särge. Wirft man einen genaueren Blick auf die Zahlen, die jetzt veröffentlicht wurden, so zeigt sich: Der Italien-Mythos beruht auf einer ziemlich dünnen Datenbasis.

Gemäß den offiziellen Mitteilungen gibt es in Italien am 28. Oktober 2020 insgesamt 617.000 positive Covid-19-Fälle, von denen 279.000 genesen sind. Verstorben sind 38.127 (die Zahl bezieht sich auf die Zahl der Positiven, unabhängig von der tatsächlichen Todesursache). Die Positiven sind in der überwältigenden Mehrheit jene, die man einst als gesunde Träger definierte (nun nennt man sie seltsamerweise „symptomlos Erkrankte“).

Die Einwohnerzahl Italiens ist 60.391.000. Im Jahr 2017 sind in Italien 650.614 Personen verstorben (2019 waren es 647.000). Die Zahl der an respiratorischen Erkrankungen Verstorbenen lag 2017 bei 53.372. Die der an kardiovaskulären Erkrankungen Verstorbenen bei 230.283 (ISTAT-Daten).

Gemäß den wissenschaftlichen Studien beträgt die IFR (Infection fatality rate oder Sterblichkeitsrate) von Covid-19 ungefähr 0,6 Prozent (vergleiche „Organisms. Journal of Biological Sciences“, Ausg. 4, Nr. 1, 2020, S. 6).

Auf Basis dieser Daten sind die verfassungsmäßigen Freiheiten außer Kraft gesetzt und die Bevölkerung terrorisiert, das soziale Leben unterbunden, die mentale und physische Gesundheit der Menschen ernstlich bedroht worden.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien unter dem Titel „Alcuni dati“. Er wurde von Thorsten Schewe aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzerteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.