Vom Abwickeln einer Pandemie

Im Rubikon-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit dem Anwalt Alexander Christ, dem Pastor Jürgen Fliege und dem Datenanalysten Tom Lausen über die Aufarbeitung der Pandemie.

Es machte Puff! — und dann verröchelte die Pandemie fast unbemerkt im Lärm eines neuen Schlachtfeldes. Was so pompös begann, versank am Schluss ohne Staatsbegräbnis. Offenbar genügte die Ankündigung unseres Staatsvirologen Christian Drosten in der Tagesschau, und es rieselten die Masken zu Boden, die gezückten Impfspritzen platzten, und selbst ein Karl Lauterbach murmelte etwas von ein paar Fehlern, die man wohl gemacht habe. Heerscharen von verlogenen Chefärzten, geifernden Leitartiklern und schwer geimpften Politikern machen Platz für ein neues Aufmarschgebiet des Katastrophischen. Die Jahre der Pandemie liegen hinter uns wie eine unerlöste diffuse Störung enormen Ausmaßes. Doch das kann es nicht gewesen sein. Wir hätten da noch ein paar Fragen zur Abwicklung.

Da wurden im Zeichen einer vorsätzlich hochtoupierten Gefahr mal kurz die ganze Gesellschaft umgepflügt, die Grundrechte zur Gefahr erklärt. Hunderttausende Kinder erlitten seelischen Schaden, alte Menschen starben einsam in vergatterten Heimen, Zehntausende verloren ihre Arbeit und ihr Einkommen, eine Unzahl von Menschen wurde diffamiert, weil sie Zweifel an der Show zu äußern wagten.

Einer der sanftesten Kritiker, der österreichische Biologe Clemens Arvay, hat den Druck nicht mehr ausgehalten und sich im Alter von 42 Jahren vor einigen Tagen das Leben genommen. Der Firnis der Zivilisation erwies sich als Theatervorhang. Medien, Politik, Wissenschaft, Kirche und Kunst beugten sich leidenschaftlich dem Diktat eines vermeidlichen Notstands. Anhand neu entdeckter Zahlen zeigt Tom Lausen, wie gering die Bedrohung in Wahrheit war.

In jüngster Zeit schien es, als ob die Macher moderate Selbstkritik übten. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab es einige Beiträge, die tatsächlich publik machten, dass es doch ein paar erhebliche Impfschäden zu beklagen gibt. In der Talkshow von Markus Lanz fallen der Moderator und drei Gäste über den Gesundheitsminister her. So schnell kann das gehen. Markus Lanz hatte sich fast drei Jahre lang als effizienter Verstärker der Katastrophe vorausgabt. Und von seinen neuerdings kritischen Gästen war in jener Zeit nichts Kritisches zu vernehmen. Sieht eher so aus, als wolle man die Kritik unter Kontrolle halten. Verständlich: Das Unrecht, um das es geht, ist um einiges epochaler.

Geht es um Fehler, um Vergehen, um kriminelle Taten, um Versagen, um Vorsatz? Wen wollen wir, was können wir vor welchem Gericht anklagen? Alexander Christ und Tom Lausen unterbreiten Vorschläge, wie man Anklageschriften erstellen könnte. Jürgen Fliege misstraut den Erwartungen an Aufklärung. Eine ganze Gesellschaft wurde missbraucht. Das müsse individuell zur Sprache gebracht werden. Reparieren lässt sich nichts. Wir werden nicht umhinkommen, eine neue Welt zu errichten.


Walter van Rossum im Gespräch mit Alexander Christ, Jürgen Fliege und Tom Lausen


Quellen und Anmerkungen:

Das im Interview angesprochene Formular zur Fallerfassung durch das ZAAVV finden Sie hier: https://www.zaavv.com/de-de/fallerfassung