„Wir lassen uns Diesel nicht verderben!“

Immer mehr Deutsche bestellen sich Kreuzfahrtschiffe.

Jubel in der heimischen Schiffbaubranche. Immer mehr Bundesbürger haben die Nase voll vom Affentheater um den Diesel-Pkw und bestellen sich ein kleines Kreuzfahrtschiff. Wie ein Sprecher des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik heute in Hamburg bekanntgab, waren allein im Monat Februar 30 Prozent mehr Aufträge für Mini-Kreuzfahrer eingegangen als noch Ende 2017.

Mit dem Einstiegsmodel SMART AIDA (erstes Zweisitzer-Kreuzfahrtschiff), dem Mittelklasseschiff MS Passat (für 5 Passagiere und mit Beiboot) sowie ab Anfang April auch dem Luxusliner AIDA Cayenne (mit ausklappbarer Außenkabine und Platz für ein Planschbecken an Deck) stehen derzeit drei Minikreuzfahrtschiffe zur Verfügung, die dem Diesel Urteil „eins husten.“

Unterdessen fühlt sich die neue uralte Bundesregierung vom Wähler hintergangen und will jetzt nachlegen. Wenn der Bürger das Dieselfahrverbot auf diese Weise hinterlistig umgehe, müsse man zu drastischeren Maßnahmen greifen, um die Bevölkerung auf die Palme zu bringen, so ein Regierungssprecher in Berlin.

Dem Satire-Quickie liegt ein internes Papier vor, nach dem schon in Kürze ein bundesweites Toast-Verbot in deutschen Innenstadtwohnungen ausgesprochen werden soll. Untersuchungen hätten ergeben, dass der CO2 Ausstoß beim Toasten rund 100-mal höher liege als bei anderen Vorgängen in einem geschlossenen Backofen.

Und der Bürger? Er lässt sich von all dem nicht mehr beeindrucken und tauscht munter seine alten Diesel-PKW in Minikreuzfahrtschiffe, für die derzeit eine Wechselprämie in Höhe von 5.000 „Knoten“ (Anm. d. Red.: anderes Wort für Euro) gilt.

Bleibt zum Schluss noch die Frage: Was soll mit den alten Diesel-PKW passieren? Der designierte Heimatminister Horst Seehofer hat hier schon traditionell eine von Grund auf reichlich dämliche Idee. In einem Interview mit dem Bayernkurier hatte Seehofer vorgeschlagen, die ausgemusterten Diesel-PKW als mobile Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen. Hier könnten sich die zunächst Eingereisten, mit einer einmaligen Ausnahmegenehmigung, direkt selbst wieder außer Landes befördern, so ein Sprecher der CSU.

Egal wie die Politik am Ende entscheidet. Die Prognosen für den Mini-Schiffbau sehen glänzend aus: Sollte der Klimawandel weiter in diesem Tempo voranschreiten, könnten schon ganz bald alle Menschen weltweit von den Mini-Kreuzfahrtschiffen profitieren.

Auch ein älterer Herr namens Noah soll bereits mehrere dieser Schiffe bestellt haben. Na dann:

Volle Kraft voraus.


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