Der positive Klimawandel

Im Manova-Exklusivgespräch erklärt der Experte für nachhaltiges Wassermanagement Silvano Rizzi, wie regenerierte Wasserkreisläufe der Klimaerwärmung entgegenwirken.

„Wasser kann den Klimawandel bekämpfen“, schreibt die Unterorganisation der Vereinten Nationen, UN Water, auf ihrer Website. Wieso thematisieren Medien also nicht das Wasser, wo doch der Klimawandel Dauerthema ist? Während Industrie und Landwirtschaft ihrem Profitstreben folgen, Regierungen Klimagespräche führen und Wissenschaftler nach technologischen Lösungen zur Anpassung an die angeblich unvermeidbare Katastrophe suchen, setzen lokale Initiativen an verschiedenen Orten der Welt bereits Schritte um, die der Klimaerwärmung entgegenwirken können. Silvano Rizzi arbeitet an einigen davon mit und hat andere besucht. Im Interview mit Elisa Gratias spricht er über seine Arbeit und Erfahrungen. Ein Video zum #Wasserspezial.

„Wasser kann den Klimawandel bekämpfen. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung ist von zentraler Bedeutung für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften und Ökosystemen und für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen. Jeder muss eine Rolle spielen — Maßnahmen auf der Ebene des Einzelnen und der Haushalte sind entscheidend.“

So steht es auf der Website von UN Water. Und doch werden von der Politik keinerlei Maßnahmen in diese Richtung umgesetzt. Das verwundert jedoch nicht in einem System, in dem Lobbyisten im Namen der Großkonzerne die Politik bestimmen. In einem System, in dem Profit höher gewertet wird als das Leben, auch wenn immer wieder die Sprache so verdreht wird, dass die meisten diese Tatsache im Alltag verdrängen können. In einem System, in dem die einzelnen Menschen sich zusehends machtlos fühlen angesichts all der Krisen, die radikal anders gelöst werden müssten — und können.

Anstatt auf Regierungen und Konzerne zu warten, beginnen viele Menschen an verschiedenen Orten der Welt, konkrete Schritte umzusetzen — mit Erfolg. Das Friedensforschungszentrum Tamera in Portugal ist dank seines nachhaltigen Wassermanagements auch nach Dürrejahren noch resistent. Langsam kommt jedoch auch dieses Projekt an seine Grenze, weil eine Regeneration des Grundwasserspiegels und des Klimas ein nachhaltiges Regenwassermanagement in der ganzen Region erfordert. Ein Beweis dafür ist das Projekt Tarun Bharat Sangh in Indien, wo Rajendra Singh durch großflächige Regenwasserauffangsysteme inzwischen 13 ausgetrocknete Flüsse in der Region Rajasthan regenerierte, was die Temperaturen senkte und den Grundwasserspiegel deutlich anhob.

Silvano Rizzi lebt seit 11 Jahren in Tamera und wirkt dort im Ökologie- und Landschaftsteam mit. Im November 2023 besuchte er Rajendra Singh und sein Projekt in Indien. Im Manova-Exklusivgespräch erklärt er, dass die Menschen wieder verstehen müssen, wie die Wasserkreisläufe funktionieren, und dann selbst dort, wo sie leben, konkrete Schritte umsetzen können, damit Regenwasser nicht mehr ungenutzt abfließt, sondern langsam in den Boden einsickern und das Grundwasser auffüllen kann.


Elisa Gratias im Gespräch mit Silvano Rizzi

Manova sammelt keine nutzerbezogenen Daten. Auf YouTube, Spotify und Co. haben wir leider - noch - keinen Einfluss. Wenn Sie den Inhalt wiedergeben möchten klicken Sie bitte auf diese Box. Dann werden gegebenenfalls einige Ihrer Nutzungsdaten durch die jeweilige Plattform erfasst.

Am 22. März ist Weltwassertag. Es ist wichtig, dass Medien es nicht dabei bewenden lassen, stets nur auf den neuesten Wahnsinn in der Welt zu reagieren, sondern selbst in das Agieren kommen. Deshalb setzen wir zusammen mit einer Reihe von weiteren Medienportalen selbst ein Thema auf die Agenda. Die beteiligten Medienpartner, bei denen in der Woche vom 18. bis 24. März im Rahmen des #Wasserspezial Beiträge zu finden sein werden, sind derzeit:

Manova
Zeitpunkt
Fair Talk
apolut
Radio München
Punkt.Preradovic
Terra Nova