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Die andere Wange

Die andere Wange

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel wird diskutiert, welche Seite mehr Recht hat, gegen die andere zur Waffe zu greifen. Die Lösung wäre jedoch radikale Gewaltlosigkeit.

Die Gründe für das Phänomen des reflexartigen Stellungsbezugs sind mehrschichtig. Er beruht auf einer Reihe von „Fakten“, die sich bei genauerer Betrachtung als festgefügte Überzeugungen, Glaubenssätze, ja Dogmen erweisen.

In der obersten Schicht lässt sich der Reflex noch leicht erklären. Israel genießt spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg in der westlichen Welt grundsätzlich viele Sympathien. Nachdem die Welt erfahren hatte, dass Nazideutschland die Juden systematisch umgebracht hatte, mit dem Ziel, das Judentum auszurotten, waren die meisten Menschen entsetzt, erschüttert und tief betroffen, so tief, dass so etwas wie ein kollektives schlechtes Gewissen entstand. Wie konnte so etwas passieren? Wie konnte eine Kulturnation wie Deutschland, das wie alle Staaten des Westens eigentlich tief in der christlich-jüdischen Tradition verankert ist, derartige Grausamkeiten begehen?

Nie wieder

Auf der Basis der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, den kollektiven Schuldgefühlen und der Scham wurde unmittelbar nach dem Krieg im Sinne des „Nie wieder“ der israelische Staat als sicherer Hort für alle Juden dieser Welt geschaffen. Nie mehr sollten Juden um ihr Recht auf Leben fürchten müssen. Seither wird jeder Angriff auf diesen Staat und seine Einwohner – und solche gab es viele, von allem Anfang an – als abscheuliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet und entsprechend vehement verurteilt. Dagegen wäre auch grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn nicht bei der Darstellung der Staatsgründung 1948 wesentliche Ereignisse ausgeblendet oder parteiisch dargestellt würden. Und damit sind wir bei der zweiten Schicht.

Wenn binnen weniger Stunden nach einem Ereignis die ungeschriebenen Gesetze der Medienwelt Staatspräsidenten, Regierungschefs, Parteiführer und allerlei andere Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit zur Stellungnahme zwingen, geht zwangsläufig in der Hektik und Aufregung jede Differenziertheit verloren. Das bedeutet, dass zum Beispiel der historische Hintergrund eines Ereignisses gar nicht in Betracht gezogen wird. Wenn hinterher die Medien allenfalls geschichtliche Informationen nachliefern, unter Umständen sogar hervorragende, ist der Schaden bereits angerichtet.

Erstens sind die Positionen ja schon bezogen. Zweitens sind alle in den Massenmedien veröffentlichten historischen Hintergrundberichte zwangsläufig lückenhaft – Geschichte ist so komplex, dass der Journalismus beim besten Willen keine adäquate Schilderung der Ereignisse in der Vergangenheit liefern kann; das gelingt ja nicht einmal der Geschichtswissenschaft – und drittens ist jeder Blick in die Vergangenheit von der Gegenwart geprägt. Eine Schilderung der Ereignisse von 1945 bei Kriegsende bis 1948 bei Gründung Israels ist je nach Standpunkt des Autors gefärbt, zum Beispiel durch die oben geschilderte Grundsympathie für Israel. Mit einer durchaus vorstellbaren Grundsympathie für die Palästinenser fällt die Erzählung der Ereignisse rund um die Staatsgründung Israels mit Sicherheit anders aus.

Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die erste Schicht, die Grundsympathie, die historische überlagert und zum heftigen Zusammenprall der Überzeugungen in der aktuellen Situation führt: Die Grundsympathie für die Palästinenser ist seit 1948 politisch inkorrekt. Das war anfänglich kein Problem, weil es im Westen kaum Unterstützer der palästinensischen Sache gab, nicht zuletzt dank der entsprechend ausgerichteten Propaganda zugunsten des israelischen Staates. Das ist heute aber anders. Im Lauf der Zeit wuchs der Kreis der Sympathisanten für Palästina, und heute prallen die beiden Haltungen voll aufeinander.

Neutrale Haltung unmöglich

Einer der Gründe, warum die Konfrontation so heftig ausfällt, ist der, dass eine Differenzierung der eigenen Haltung schwerfällt. Wer sich nämlich das jeweilige Narrativ, also das der Israelfreunde oder das der Palästinensersympathisanten, zu eigen macht, kann noch so sorgfältig und abwägend argumentieren, er lässt immer im Hintergrund und meistens unbewusst einen ganzen Argumentationskatalog mitschwingen, der vom extremen Rand der jeweiligen Blase vorgebracht wird. Im Falle der Israelsympathie ist es die Argumentation der ultraorthodoxen Juden, einer Minderheit in Israel mit großem Einfluss, die auf die Besiedlung des gesamten Gebiets und damit die Verdrängung der arabischstämmigen Bevölkerung abzielt. Im Falle der Palästinenser ist es die Argumentation der Hamas und anderer extremistischer Gruppen, die die Eliminierung des Staates Israel anstreben.

Es gibt also keine gleichsam neutrale, sachliche Argumentation, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Das heißt doch: auf beiden Seiten ist jeder davon überzeugt, dass er sachlich argumentiert, das Problem ist nur, dass er es nicht in der Hand hat, wie seine Argumentation ankommt. Sein Gesprächspartner in der Diskussion entscheidet nämlich selbständig, ob er den anderen in die Schublade mit den Extrempositionen stecken will, auch wenn dieser gar nicht so argumentiert. Er unterstellt ihm einfach, dass er die mitschwingenden Extremargumente teilt. Das passiert spätestens dann, wenn ihm die eigenen Argumente ausgehen. Und hier endet die Diskussion, es beginnt der lautstarke Streit.

Ich habe den Eindruck, dass wir im öffentlichen Diskurs immer in dieser Endphase der Diskussion einsetzen und gleich mit dem Streit beginnen.

Das wirft natürlich die Frage auf, ob wir denn alle zu allen Fragen des öffentlichen Diskurses Stellung nehmen müssen. Ich meine Nein, aber dazu später mehr. Zunächst müssen wir noch etwas tiefer graben.

In der Israel-Palästinafrage geht es meines Erachtens nur scheinbar um Sympathie mit den einen oder den anderen. Vielmehr dreht sich die Diskussion um das Thema Gewalt, ohne dass es direkt angesprochen wird. Wer hat wann das Recht, welche Form von Gewalt anzuwenden? Das scheint mir die zentrale Frage zu sein. Und das Erschreckende daran ist, dass nicht die Frage gestellt wird: Gibt es denn eine Lösung des Konflikts ohne Gewalt? Unsere Gesellschaft ist so daran gewöhnt, dass Gewalt als Problemlösung angewendet wird, dass die Gewaltlosigkeit überhaupt nicht in Betracht gezogen wird.

Das Recht auf Selbstverteidigung

Eines der Dogmen, das jeweils ins Feld geführt wird, ist die selbstverständliche, also nicht diskutierbare Anwendung von Gewalt zur Selbstverteidigung. Jedes Land hat das Recht, zur Verteidigung seiner Grenzen und zum Schutz der eigenen Bevölkerung seine Armee einzusetzen. Dieser Grundsatz ist völkerrechtlich abgestützt und kann deshalb nicht in Frage gestellt werden. Und in der Tat ist es unmöglich, dagegen irgendein schlagendes Argument vorzubringen. Die Selbstverteidigung, der Schutz der Grenzen und der Bevölkerung gehören unabdingbar zur Aufgabe eines Staates. Ja, man könnte so weit gehen und sagen, ein Territorium ist so lange kein Staat, so lange es keine Armee hat. Diese Feststellung spielt den Israelfreunden das Killerargument in die Hand, denn es ist unbestreitbar, dass Israel ein völkerrechtlich anerkannter, legitimer Staat und deshalb berechtigt ist, Gewalt zur Selbstverteidigung anzuwenden.

Ein leises Stimmchen mag dagegen noch einwenden, dass vielleicht zuerst geklärt werden müsste, wie weit die Selbstverteidigung gehen darf, aber im Getöse des öffentlichen Diskurses wird diese Stimme schon gar nicht mehr gehört. Andererseits ist ebenfalls klar, dass das Palästinensergebiet eben gerade kein völkerrechtlich anerkannter Staat ist und Hamas nicht die rechtmäßige Armee eines solchen Staates darstellt, sondern eine Miliz, eine Terrororganisation ohne jede Legitimität für die Anwendung militärischer Gewalt.

Auch diesem scheinbar endgültigen Standpunkt liegt – und damit kommen wir zu einer weiteren Schicht der Dogmen – noch ein Glaubenssatz zu Grunde: dass es gute und böse Gewalt gibt, gute, legitime Kriege, und böse, zu verabscheuende Kriege.

Die „guten“ Kriege werden von den „Guten” zum Schutz eines „guten” Zwecks: wie erwähnt zur Selbstverteidigung eines Staates, dann zur Abwehr von „bösen” Weltanschauungen, siehe Vietnamkrieg gegen den Kommunismus, zur Entfernung von Diktatoren und zur Verbreitung der Demokratie, siehe Irakkrieg, zur Verteidigung von Werten im Krieg in der Ukraine, zur Bekämpfung des Terrors im Krieg in Afghanistan und so weiter geführt und entsprechend propagandistisch begleitet: Die Gegner der „Guten” müssen stets als das absolut „Böse” dargestellt werden. Es ist wohl offensichtlich, dass die Unterscheidung in „gute” und „böse” Gewalt ein ziemlicher Unsinn ist, der aber dennoch die Argumentation, wie hier dargestellt, massiv beeinflusst.

Spätestens jetzt beantwortet sich die Frage, ob wir Normalos, also Menschen ohne öffentliche Funktion, überhaupt in diesem Konflikt Stellung nehmen müssen. Wie sich zeigt, ist eine neutrale Betrachtung gar nicht möglich, ohne in den Verdacht der Sympathie zu öffentlich Geächteten oder dubiosen Gruppen zu geraten, egal für wen wir uns entscheiden. Es geht eben nicht um Pro Israel oder Pro Palästinenser, sondern es geht letztlich um die Frage nach der Anwendung von Gewalt beziehungsweise nach dem Einsatz von kriegerischen Mitteln. Wer sich hier neutral verhalten will, muss sich entscheiden: Akzeptiere ich die Gewalt oder befürworte ich strikte Gewaltlosigkeit? Wenn ich weder für Israel noch für die Palästinenser Stellung nehmen, also neutral bleiben will, bleibt mir nur die Entscheidung für die Gewaltlosigkeit! Neutral bleiben heißt also, einen der zitierten Glaubenssätze zu hinterfragen.

Gewalt und Krieg gehören so selbstverständlich zur Lösung von Problemen auf Staatsebene, dass es illusorisch wäre, darauf zu hoffen, dass die Gewaltspirale, die jetzt schon während vieler Jahrhunderte regelmäßig gewisse Gebiete oder gar die ganze Welt in grausame Schlachtfelder verwandelt, jemals ein Ende haben werde. Staaten sind das Produkt von Kriegen, ihre Grenzen Waffenstillstandslinien von Schlachten in der näheren oder ferneren Vergangenheit. Die Gewaltanwendung ist Staatswesen inhärent. Solange die Gesellschaft in Staaten organisiert ist, wird es keinen Frieden geben.

Ist damit die Diskussion zu Ende? Müssen wir uns damit abfinden, dass auf alle Ewigkeiten Gewalt und Krieg unsere Welt verwüsten werden? Nein, wir müssen sie nur auf eine andere Ebene verschieben. Aber auf welche denn?

Ausweg aus der Gewaltspirale

Als Basis für den reflexartigen Stellungsbezug habe ich ja die verschiedenen Glaubenssätze oder Dogmen ausgemacht. Diese haben aber nichts mit dem Staat oder der Öffentlichkeit zu tun, obschon es so aussehen mag. Nein, Glaubenssätze haben zwar Auswirkungen auf dieser Ebene, aber sie sind Überzeugungen eines jeden Individuums. Jeder Einzelne entscheidet selber, häufig natürlich unbewusst, welcher Überzeugung, welchem Dogma er mehr Glauben schenkt.

Überraschenderweise werde ich beim Israel-Palästinenser-Konflikt letztlich mit einer Entscheidung auf persönlicher Ebene konfrontiert. Und das weist den Weg aus der nicht enden wollenden Gewaltspirale.

Wenn tatsächlich die Gewaltfrage auf persönlicher Ebene diskutiert werden muss, wie ich das hier behaupte, müssen wir uns natürlich fragen, woran wir uns denn jetzt orientieren sollen. Offensichtlich taugen die Glaubenssätze, die allgemein im Gebrauch sind, dafür nicht. Sie führen uns immer wieder in unauflösbare Widersprüche oder leicht angreifbare Positionen. Und noch etwas muss diskutiert werden: der Ausdruck „Glaube”. Wir leben doch in einer durch und durch säkularen Gesellschaft, da hat Religion, also der Glaube an eine transzendente Sphäre, gar nichts zu suchen. Ja, auf der persönlichen, privaten Ebene, da hat sie ihren Platz, aber doch nicht in der Politik. Da geht es um Fakten!

Das ist einer der großen Irrtümer der nachaufklärerischen Welt! Wir sind überzeugt, dass wir mit der Aufklärung die „religio”, also den Rückbezug auf etwas Absolutes, die Rückversicherung im Göttlichen, hinter uns gelassen haben und den Menschen ausschließlich in seiner weltlichen Dimension verstehen und Ernst nehmen. „Gott ist tot”, verkündete Friedrich Nietzsche in der Folge selbstsicher. Seither ist der Mensch überzeugt, dass er dank seiner überragenden geistigen Fähigkeiten sich genügend Wissen über die Natur angeeignet hat, um dem Menschen die Souveränität über diese zuzuweisen. Während im Mittelalter zumindest noch der Versuch gemacht wurde, den Willen Gottes zu berücksichtigen, rückt mit der Philosophie der Aufklärung allein der Wille des Menschen ins Zentrum. Und verkauft wird diese Verschiebung als Befreiung! Inzwischen dämmert vielen, darunter Wissenschaftler, Philosophen, Theologen, dass den Menschen diese Zuweisung vielleicht doch eher überfordert als befreit.

Die Aufklärung hat zwar den Bezug zu Gott aus der Weltanschauung eliminiert, nicht aber das Bedürfnis des Menschen nach Halt im Absoluten.

An die Stelle Gottes, – ob christlich, buddhistisch oder sonstwie ist diesbezüglich einerlei –, haben sich im Laufe der Zeit andere Instanzen gesetzt und sich selber als absolut, also nicht hinterfragbar, gesetzt, allen voran die Wissenschaft. Aber auch andere wie die Wirtschaft oder die Politik nehmen für sich in Anspruch, auf dem Boden der absoluten Wahrheit zu argumentieren. Das heißt, dass die von diesen Instanzen in die Welt gesetzten Grundsätze genau so geglaubt werden wie einst die Dogmen der christlichen Kirche. Kurz: Anstelle des Glaubens an Gott haben wir heute den Glauben an die Wissenschaft, was in der Coronakrise besonders deutlich wurde, oder wie im aktuellen Fall des Israel-Palästina-Konflikts den Glauben an die Politik. Wohin das führt, zeigt sich gerade an diesem Beispiel deutlich: in eine argumentative Sackgasse.

Absolute Gewaltlosigkeit

Zurück also zur Gewaltfrage. Wenn dieses Thema tatsächlich auf der persönlichen Ebene zu diskutieren ist und wir uns ohnehin in den Gefilden des Glaubens bewegen, heißt das, sich bei der dafür zuständigen Instanz nach Orientierung umzusehen, der Religion, in meinem Fall konkret: Jesus Christus. Die Quelle aus der wir unser Wissen über ihn schöpfen, ist die Bibel, und darin äußert sich Jesus Christus explizit zur Gewaltfrage, nämlich in der Bergpredigt (Mat. 5, 38, 39): „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der Böses tut, keinen Widerstand! Nein! Wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.”

Man braucht keine komplette und stringente Auslegung dieser Bibelstellen vorzunehmen, um festzustellen, dass hier Jesus Christus eine konsequente, ja radikale Gewaltlosigkeit fordert. Sie ist so radikal, dass man geneigt sein könnte, sie als völlig weltfremd, unrealistisch und unerfüllbar abzutun. Ebenso wie die genauso radikale Forderung nach der Feindesliebe ein paar Verse weiter (Mat 5, 43-45): „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, so werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.”

Das geht doch alles gar nicht.

Du, liebe Leserin, lieber Leser, bist hiermit eingeladen, dem ersten, nachvollziehbaren Impuls, eine solche Forderung anzuzweifeln, nicht zu folgen, sondern darüber nachzudenken, ob nicht vielleicht doch etwas mit diesen Geboten anzufangen ist. Es geht zunächst darum, eigene Fragen zu stellen. Hier nur ein paar Hinweise, in welche Richtung dies gehen könnte.

Der Frieden beginnt bei dir!

Gewalt beginnt nicht erst, wenn es über deiner Stadt Bomben regnet oder Panzer durch die Strassen rollen. Krieg ist nur die Spitze einer Pyramide von Gewalt, die ganz verschiedene Formen annehmen kann. Je nach Kontext ist das vielleicht bereits eine Geste oder ein verbaler Ausdruck einer Person, den du als beleidigend empfindest. Wie reagierst du darauf? Bist du dagegen gefeit, als Reaktion auf eine solche Beleidigung mit gleichen Mitteln zurückzuschlagen? Oder gar eine Stufe härter? Überhaupt: Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wo und wann du Opfer von niederschwelliger Gewalt geworden bist? Und wo und wann Täter? Und was macht es mit dir, in beiden Fällen? Wie begegnest du grundsätzlich dem Anderen, ängstlich, verunsichert, wütend, oder selbstbewusst, unerschütterlich, in Liebe, ganz egal, was dieses Andere ist?

Eines ist sicher: Gewalt beginnt bei mir und dir, als Opfer wie als Täter. Aber lass dir, auch durch mich, nicht vorschreiben, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. Frage weiter, fange an, selber nachzudenken, auch und vor allem, über dich. Es mag paradox erscheinen, aber damit fängt der sehr lange Weg zum Frieden an. Aber wenn du ihn gehst, trägst du mehr zum Weltfrieden bei, als wenn du im öffentlichen Diskurs mit argumentierst, wer mehr Recht hat, gegen den Anderen zur Waffe zu greifen, oder an einer Demo Parolen brüllst.


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