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Die rote Pille

Die rote Pille

Michael Meyen fordert in seinem soeben erschienenen Spiegel-Bestseller „Die Propaganda-Matrix“ dazu auf, der unbequemen Wahrheit hinter unserer künstlichen Realität ins Auge zu blicken.

Ihm geht es dabei nicht darum, die Matrix zu zerstören. Vielmehr dechiffriert er Stück für Stück ihre Funktionsweisen und Mechanismen. In den Filmen ist es jenen, welche die Matrix verlassen haben, möglich, ihren Quellcode als lange Reihe von grünen Zeichen auf einem ansonsten schwarzen Bildschirm zu lesen. Der wesentliche Unterschied zwischen der Realität und den Filmen ist der, dass es uns unmöglich ist, die Matrix zu verlassen, um sie von außen zu betrachten. Es gibt keine von der Matrix getrennte Wirklichkeit. Vielmehr erzeugt gerade die Matrix die Realität. Michael Meyen liefert mit seinem Buch jedoch die Mittel, die Matrix zu durchschauen, gewissermaßen ihren Quellcode, durch den es möglich ist, sie zu durchschauen.

Er bezieht sich auf die Gedanken und Erkenntnisse großer Namen wie Michel Foucault, Hannah Arendt und Noam Chomsky, aber auch die Urväter der Matrix-Propaganda, wie Edward Bernays oder Walter Lippman, überträgt ihre Aussagen und Modelle jedoch stets auf die derzeitige Wirklichkeit. Dazu verdeutlicht er die Techniken und Funktionsweisen der Propaganda-Matrix an Beispielen aus der Realität und verlässt auf diese Weise die Theorienblase. Durch deren anekdotischen Charakter wird es ermöglicht, das Wirken der Propaganda-Matrix in unserem Leben und anhand konkreter Beispiele mit zu verfolgen.

Auch an Beispielen aus seinem eigenen Leben mangelt es Michael Meyen nicht. Ausführlich berichtet er, wie er selbst durch eine Allianz aus proisraelischen Aktivisten, Mainstreamjournalisten und Richtern zum Antisemiten erklärt wurde, weil er in Kontakt mit den falschen Leuten stand und das Thema der israelischen Besatzung Palästinas nicht großzügig genug umschifft hat.

Dem Autor gelingt es, all die vereinzelten Beispiele und theoretischen Modelle, von denen der ein oder andere schon gehört hat, zu einem anschaulichen Gesamtbild der uns umgebenden Propaganda-Matrix zusammenzusetzen. Eine Ergänzung zu den klassischen Werken über die Propaganda und Meinungsmache bieten auch die eigenen Erweiterungen des Autors, der als Professor für Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München lehrt und forscht.

So führt er zwar auch das Filtermodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman an, verdeutlicht die darin beschriebenen Filter auch an aktuellen Beispielen aus der Berichterstattung über Corona und vom Umgang mit Kritikern, stellt diesem Modell aber sein eigenes von vier Arenen zur Seite, in denen medial um die Aufmerksamkeit gekämpft wird. Diese vier Arenen sind: Diskursordnung, Medienlogik, Medialisierung und das journalistische Feld. Dies tut er, wie er schreibt, weil er in seinem Modell, im Gegensatz zum Filtermodell von Chomsky und Herman, einen Funken Hoffnung sieht, wohingegen die fünf Filter die Menschen ohnmächtig zurücklassen, da man sich bei dieser Betrachtungsweise einer übermächtigen Medienmaschinerie ausgesetzt sieht.

„Die Propaganda-Matrix“ ist, so schreibt Meyen es selbst, kein Buch über Corona. All die Mechanismen zur Herstellung einer „Realität“ durch Medien gab es schon lange, bevor ein an sich eher gewöhnliches Virus zur internationalen Bedrohung verklärt wurde.

Doch ohne Corona hätte Meyen das Buch wohl nicht oder zumindest noch nicht und nicht so geschrieben. Gerade dieses, die Medien und damit die Gesellschaft vollkommen beherrschende Thema führt das Wirken der Propaganda-Matrix anschaulich vor die Augen derjenigen, die ihre Wirkungsweise kennen.

Es gelingt ihm im letzten Kapitel sogar, der Coronakrise etwas Hoffnungsvolles abzugewinnen. Denn für eine Reform des Medienapparates, wie er sie als Ausblick vorschlägt, führt er die Notwendigkeit einer Zusammenbruchserfahrung, die er selbst 1989 erlebt hat, ins Feld. Ähnliches erfahren in diesen Tagen immer mehr Menschen, wenn sie eine Demonstration besuchen und anschließend die medialen Verzerrungen zur Kenntnis nehmen. Dies immunisiert gegen Leichtgläubigkeit und eröffnet die Chance, den Medienapparat dahingehend zu reformieren, dass mehr gesellschaftliche Kontrolle und echte Demokratie möglich sein könnten. Hoffen wir, dass sich seine Hoffnungen bald erfüllen.


Pressestimmen zum Buch:

„Ist zu den Themen Medien und Medienkritik bereits alles Wichtige gesagt? Michael Meyen belehrt uns auf fulminante Weise eines Besseren. Der Autor führt in die verzweigte Debatte ein, verdichtet sie, spitzt sie zu und treibt sie voran, entwickelt Perspektiven — stilistisch brillant, mitreißend, erhellend. Medienkritische Aufklärung als Lesegenuss!“
Ulrich Teusch, Mitherausgeber Multipolar-Magazin

„Michael Meyens Buch ist trotz des knalligen Titels vor allem eines: solide Wissenschaft. Der Autor verbindet dabei zwei Qualitäten, die im akademischen Feld Seltenheitswert haben: Er schreibt prägnant, ohne Umschweife und vermeidet zugleich jede Selbstgerechtigkeit. Dieser Stil ist auch den politischen Debatten zu wünschen, die dieses Buch mit seinen brisanten, brandaktuellen Überlegungen hoffentlich anstößt.“
Paul Schreyer, Bestsellerautor

„Wer wie Goethes ‚Faust‘ wissen will, was ‚die Welt im Innersten zusammenhält‘, der muss Michael Meyens brillante Darstellung lesen, die tiefe Einblicke in die gegenwärtige Medien-Matrix liefert. Mit erzählerischer Leichtigkeit und analytischer Schärfe werden die Erkenntnisse von intellektuellen Größen wie Hannah Ahrendt, Ulrich Beck, Pierre Bourdieu, Noam Chomsky, Michel Foucault, Walter Lippmann oder Niklas Luhmann für die Beobachtung von Beobachtung fruchtbar gemacht. Sichtbar werden die ‚blinden Flecken‘, aber auch die neuen Chancen von demokratischer Beteiligung und selbstbestimmter Erkenntnis.“
Carsten Gansel, Literaturwissenschaftler

„Michael Meyen geht es um mehr als um Verständnis für sein Fach. Er bietet seine Expertise, klärt auf, macht verstehbar und veranschaulicht Mechanismen mit nichts weniger als der Freiheit im Blick. Ein Weißbuch für einen besseren Journalismus, wenn nicht für eine Revolution der Medien!“
Martin Sinzinger, Naturfotograf

„Michael Meyen, einer der wenigen Experten im deutschsprachigen Raum, der das Mediensystem des Ostens und Westens kennt, schreibt über die Propaganda-Matrix des 21. Jahrhunderts und die Geiselnahme ganzer Gesellschaften in ihrem totalitären Sog. Es geht um die Medienmaschine, die von Konzerninteressen finanziert und von Politikern legitimiert wird. Meyen verurteilt die Rolle der Leitmedien als Komplizen der Kriegsakteure. Der Journalismus ist tot! Es lebe der Journalismus der sich der Propaganda-Matrix widersetzt! Was hierbei aus den letzten Jahren der DDR zu lernen ist, wird in diesem Buch ebenfalls offen gelegt.“
Yana Milev, Soziologin



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