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Die selbstorganisierte Gesellschaft

Die selbstorganisierte Gesellschaft

Gesellschaftsordnungen entstehen stets wie von allein und reihen sich wie einzelne, scharf voneinander abgegrenzte Glieder einer geschichtlichen Kette aneinander.

Ad absurdum

Die aktuellen politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Entwicklungen sind Spiegel totalitärer Tendenzen und widersprechen unserer bisherigen freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung. Die meisten politischen Beschlüsse, Anordnungen, Äußerungen widersprechen zudem dem gesunden Menschenverstand und wirken wie an den Haaren herbeigezogen — Beispiel Energiepolitik: Die Versorgungsengpässe in Deutschland haben ein bedrohliches Ausmaß angenommen, dennoch priorisiert die Politik die CO2-Reduktion und erntet breite Zustimmung in der Bevölkerung. Man sieht, dass Windräder bei Windstille keinen Strom liefern, und schlussfolgert, dass deshalb noch mehr gebaut werden müssen, belegt den Hauptlieferanten von Energie mit Sanktionen und schaltet obendrein noch die eigenen, stetig Energie liefernden Kraftwerke ab.

Ein weiteres Beispiel, aus dem sozialpolitischen Bereich: der staatlich verordnete Genderismus. Im Kinderprogramm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden Kinder in Dauerberieselung von geschminkten Männern liebevoll zur Geschlechtsumwandlung — ab vierzehn ohne elterliche Einwilligung — überredet.

Der weitaus überwiegende Teil der Bevölkerung wendet sich in Anbetracht solcher Absurditäten einfach desinteressiert ab und nimmt Ausflüchte in Stereotype wie „Alles wird gut“. Solche Parolen offenbaren eine beängstigende kindliche Einfältigkeit. Den kritischen Beobachter befällt das Gefühl von Ausgeliefertsein, denn noch bis vor kurzer Zeit erschien ein solcher Lauf der Dinge als undenkbar. Die Werteordnung wird staatspolitisch pervertiert, und wir sind unversehens Zeitzeugen einer Zäsur, eines Paradigmenwechsels, suchen spontan nach Kontinuität und gelangen schließlich zu der Frage, die wir in diesem Aufsatz diskutieren werden: Gibt es natürliche Muster, die der geschichtlichen Folge von Gesellschafts- und Werteordnungen zugrunde liegen?

Die Frage hat sich jeder schon einmal gestellt, und sie entspringt im Grunde genommen der zutiefst menschlichen Suche nach etwas Gutem, nach Hoffnung, um schlussendlich Halt zu finden. Im Weiteren verstehen wir die Gesellschaft als komplexes System, das natürlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegt.

Welche natürlichen Gesetzmäßigkeiten sind gemeint?

Um zu verdeutlichen, welche natürlichen Gesetzmäßigkeiten gemeint sind, wenn komplexe Systeme eine Struktur, ein Muster annehmen, betrachten wir zunächst den Strukturbildungsprozess in der Natur, etwa Wolkenbänder, Dünen oder die Wasseroberfläche eines Flusses um einen Brückenpfeiler herum. Die Muster darin sind immer wiederkehrende, wohlbestimmte Strukturen, die ohne einen steuernden Eingriff ganz von allein entstehen, man spricht hier von den Phänomenen der Selbstorganisation.

Veranschaulichen wir uns einen Selbstorganisationsvorgang an dem Bild eines Flusses um einen Brückenpfeiler herum, wenn sich die Fließgeschwindigkeit stetig erhöht: Zunächst sei die Fließgeschwindigkeit niedrig, das Wasser umfließt den Pfeiler ruhig, und die Wasseroberfläche ist glatt. Dieses Oberflächenprofil ist der zugehörige erste Attraktor, die erste ersichtliche Struktur. Erhöht sich die Fließgeschwindigkeit, bilden sich plötzlich Wellen, die vom Pfeiler ausgehen und die Wasseroberfläche strukturell verändern — der zweite Attraktor. Bei noch höherer Fließgeschwindigkeit schlägt das Bild der Wasseroberfläche abermals um und ist von Turbulenzen geprägt — der dritte Attraktor. In unserem Anschauungsbeispiel entsteht eine Folge von drei strukturell sowie qualitativ unterschiedlichen Attraktoren. Der Wechsel findet sprunghaft statt, ohne einen Eingriff und stets dann, wenn die Fließgeschwindigkeit einen bestimmten Wert überschreitet.

Selbstorganisationsvorgänge wirken in komplexen Systemen, die aus ähnlichen Teilen bestehen. Die Teile im System wechselwirken miteinander und sind unspezifischen, äußeren Einflussgrößen unterworfen, die den Selbstorganisationsvorgang auslösen, das sind die Ordnungsparameter. Im Anschauungsbeispiel ist der Ordnungsparameter die Fließgeschwindigkeit.

Bei kleinen Änderungen des Ordnungsparameters passt sich das System zunächst ohne qualitative Änderung an. Überschreitet dieser jedoch einen bestimmten Wert, kommt es zu sprunghaften, qualitativen Änderungen: Zuerst ist die Wasseroberfläche glatt, dann schlägt sie um und ist wellig, dann ist sie plötzlich turbulent. Man bezeichnet solche Systeme als komplexe adaptive Systeme. Überschreitet der Ordnungsparameter einen bestimmten Wert, so durchläuft das System Instabilitätsmomente und nimmt sprunghaft einen neuen Attraktor an mit völlig neuen Qualitäten, die vorher weder inhärent noch strukturell vorhanden waren; man spricht hier von der Emergenz neuer Qualitäten (1).

Die Gesellschaft als komplexes System unterliegt dem Wirkprinzip der Selbstorganisation

Im Folgenden beziehen wir den Wechsel von einer zur nächsten Gesellschaftsordnung auf den Selbstorganisationsvorgang und betrachten ihn als das übergeordnete natürliche Wirkprinzip.

Spiegelt sich der Selbstorganisationsvorgang bei der Strömung um den Brückenpfeiler in der spontanen Musterbildung auf der Wasseroberfläche wider, so spiegelt er sich analog dazu beim komplexen System Gesellschaft in der Gesellschaftsordnung beziehungsweise ihrer Werteordnung wider. Die Gesellschafts- und Werteordnungen sind die jeweiligen Attraktoren und ergeben zu einer Folge aneinandergereiht schließlich die Geschichte.

Der Feudalismus mit seiner Ständeordnung endete im frühen 19. Jahrhundert, als der neu einsetzende Kapitalismus die weitere gesellschaftliche Entwicklung mit freiheitlich-demokratischer Werteordnung ermöglichte, die ihrerseits sozialistische Gesellschaftsordnungen hervorbrachte. Gegenwärtig erleben wir den Wechsel von der freiheitlich-demokratischen Werteordnung, der freien, pluralistischen Gesellschaft in die eines technokratischen Kontrollstaates mit sozialistisch geprägter Gesellschaftsordnung.

Welcher Ordnungsparameter löst den Wechsel von einer Gesellschaftsordnung zur nächsten aus?

Eine äußere Einflussgröße, deren historische Änderungen mit Anpassungsprozessen der Gesellschaftsordnung korrelieren und die somit als Ordnungsparameter wirksam sein kann, sind die Zinsen.

Empirisch bewertet, stabilisieren sich Zinsen vor und während Kriegen, wohingegen sie in den Nachkriegszeiten stark fallen; das kann man in der Zeitspanne der Weltkriege im vergangenen Jahrhundert beobachten. Betrachtet man jedoch den Langfristtrend, so verläuft die historische Zinskurve nach Wirtschaftshistoriker Paul Schmelzing seit über fünfhundert Jahren in einem Abwärtskanal, der im gegenwärtigen Jahrzehnt gegen den markanten Wert Null läuft. Die Annäherung an den Wert Null ist ein historisches Moment, denn es ist das erste Mal in der Geschichte überhaupt, dass die Zinsen auf null fallen. Dies führt zu zwei möglichen Szenarien mit jeweils gegensätzlicher systemischen Bedeutung:

Das Szenario der Nullzinspolitik

Wenn die Zinskurve asymptotisch gegen null läuft beziehungsweise, gleichbedeutend, null unterschreitet, so sprechen wir in diesen Ausführungen der Einfachheit halber von Nullzinspolitik: Es gibt keine Verzinsung, gegebenenfalls wohl aber Strafzinsen auf Geld, das im Bankensystem angelegt ist.

Wirtschaftlich gesehen können Schuldner dann nur noch die Zinsen bedienen, die Schulden selbst jedoch nicht mehr abbauen, und geraten darüber in die Abhängigkeit der Politik —die Stunde der sogenannten Rettungsmaßnahmen interventionistischer Staatswirtschaft schlägt. Diese Wortwahl ist jedoch nur Euphemismus der linken Politik, in Wirklichkeit ist es das, was man metaphorisch als die Zombiefizierung der Wirtschaft bezeichnet: Eine wachsende Anzahl von Unternehmen, die ihre Kapitalkosten aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr erwirtschaften kann, wird durch zinsfreie Kredite vor Insolvenz bewahrt. Fortan kommt es für diese Unternehmen nicht mehr auf Wettbewerbsfähigkeit, sondern auf das Wohlwollen der Politik an.

Die systemische Bedeutung der Nullzinspolitik steht im essenziellen Widerspruch zum kapitalistischen System und führt langfristig dessen Ende herbei. Zur Verdeutlichung: Wenn Geld wegen erhobener Strafzinsen weder akkumulierbar noch kreditierbar ist, bedeutet das langfristig das Ende profitabler Kapitalgeschäfte und damit die Aufhebung der bisherigen Geldarchitektur.

Derzeit werden von Notenbanken kontrollierte Digitalwährungen erprobt. Digitalwährungen sind programmierbares Geld, das heißt, seine Verwendbarkeit als Zahlungsmittel kann beliebig auf bestimmte Konsumenten- beziehungsweise Anbietergruppen beschränkt oder an beliebige Bedingungen geknüpft werden; beispielsweise kann es mit Verfallsdaten versehen werden. Der Zahlungsverkehr unterliegt damit der Kontrolle des Staates. In Anbetracht dessen haben Digitalwährungen den Charakter von Bezugsscheinen und nicht den des frei verfügbaren Zahlungsmittels (2).

Welche Auswirkungen haben fehlende Wettbewerbsfähigkeit und Digitalwährungen auf die freiheitlich-demokratische Werteordnung?

In einer wegen dysfunktionaler Geldpolitik aus dem Ruder laufenden Konjunktur bietet Digitalgeld eine Möglichkeit, die befürchtete Depression durch Kontrolle von Wirtschaft und Gesellschaft hinauszuzögern. In der entstandenen Notwendigkeit von Kontrolle und Abhängigkeit liegt zugleich die systemische Bedeutung der Nullzinspolitik. Der Weg von interventionistischer Staatswirtschaft hin zur Planwirtschaft im Rahmen einer sozialistischen Technokratie ist in diesem Rahmen vorgezeichnet.

Das Szenario des Zinsanstiegs

Der Abwärtskanal der Zinskurve besteht nunmehr schon seit über fünfhundert Jahren. Der nachhaltige Zinsanstieg käme einem historischen Trendbruch gleich, denn rein monetär betrachtet bilden höhere Zinsen die Gegenkraft zur Schuldenwirtschaft und begünstigen deshalb den freien Markt. In diesem Umfeld besteht keine Notwendigkeit für staatliche Interventionen, mehr noch: Ohne politische Restriktionen entsteht Freiraum für individuelle Freiheit und Eigenverantwortung.

Der Prozess der Selbstorganisation nimmt seinen Lauf

Unter der Annahme, dass die Zinskurve der Ordnungsparameter ist und der Schnittpunkt mit der Nullachse aufgrund seiner historischen Einmaligkeit den Triggerpunkt darstellt, wird es im Rahmen dieses Jahrzehnts zu einer sprunghaften Änderung der Gesellschaftsordnung mitsamt den tradierten Wertevorstellungen kommen. Doch bevor wir die anstehende sprunghafte Änderung diskutieren, noch eine Bemerkung zum Wesen der Selbstorganisation: Das Szenario der Nullzinspolitik mit den zugehörigen Zerfallserscheinungen bedeutet nicht zwingend das Erreichen eines Kipppunktes ins Chaos, also das, was man im Allgemeinen als Crash bezeichnet; vielmehr widerspricht das Auftreten chaotischer Zustände sogar dem Wesen der Selbstorganisation.

Die Selbstorganisation komplexer adaptiver Systeme bedeutet einfach eine Folge sprunghafter, makroskopischer Strukturänderungen ein und desselben Systems in annähernde Gleichgewichtszustände. Und gesellschaftliche Gleichgewichtszustände sind vergleichsweise stabil.

Selbstorganisationsvorgänge beziehen sich stets auf ein System, das aus ähnlichen Einzelteilen besteht; bezogen auf die Gesellschaft ergibt sich die Ähnlichkeit aus der Schnittmenge gleichwertiger Attribute zwischen den Individuen. Die Ähnlichkeit ist damit der kleinste gemeinsame Nenner, gleichsam ihr zivilisatorischer Zustand, aus dem heraus sich die sprunghaften Strukturänderungen plötzlich vollziehen. Gustave Le Bon nennt diesen Zustand „psychologische Masse“: eine Ansammlung unzähliger Einzelner, die — ausgelöst durch beliebige äußere Ereignisse, welche die Gesamtheit zugleich betreffen — zur psychologischen Masse werden; als Entität ist diese mit einem einzelnen Wesen vergleichbar (3).

Der zivilisatorische Zustand vor der sprunghafte Änderung

Der zivilisatorische Zustand, die psychologische Masse spiegelt sich in der gesellschaftlichen Reaktion auf beliebige Ereignisse wider. Betrachten wir als Fallbeispiel die Coronakrise mit ihren zwei Seiten der Medaille:

Einerseits — und das sei die Vorderseite der Medaille — wurde das Auftreten des Coronavirus medial zu einer Art Endzeitseuche hochstilisiert, in deren Folge Teile der Wirtschaft heruntergefahren wurden und es zur großen Einschließung der Bevölkerung kam. Die sogenannten Coronamaßnahmen waren eigentlich eine neuartige Kategorisierung der Menschen in Nicht-Getestete beziehungsweise Negativ- oder Positiv-Getestete. Unter Einbeziehung des Impfstatus fungierte diese Kategorisierung dann als Eintrittsberechtigung in das öffentliche Leben (4).

Andererseits — nun die Kehrseite der Medaille — das sorgsam vertuschte politische Geheimnis, das der öffentlichen Wahrnehmung bis heute verborgen bleibt:

Sowohl die politischen Maßnahmen als auch die experimentelle genetische Therapie durch massenhafte Injektion bedingt zugelassener mRNA-Seren, deren Wirkung — behördlicherseits auf betrügerische Zahlenmanipulationen gestützt — als gesichert galt, hatten weder Auswirkungen auf das Virus selbst noch auf das Krankheitsbild COVID-19. Im Gegenteil, sie führten zu Übersterblichkeit, Babysterben, massenhafte Zunahme von Autoimmunkrankheiten und vielem mehr.

Flankiert wurde diese Verengung der öffentlichen Wahrnehmung auf die politisch gewünschte Seite der Medaille durch medial geschürte Angst in der Bevölkerung beziehungsweise durch Stigmatisierung und Verfolgung der Kritiker. Von nun an war es möglich, völlig widersprüchliche, unlogische, absurde, falsche, groteske, verwirrende und ohne Evidenz begründete Maßnahmen durchzusetzen, denken wir nur an die Maskenregeln. Die Minderheit der Kritiker war das neue Feindbild und damit Fokus des gemeinsamen Hasses.

Kennzeichen dieses Vorganges ist vor allem die emotionale Fokussierung auf die permanente polit-mediale Manipulation, die in den Menschen einen Bedrohungswahn auslöst. Ein Angstaffekt, der differenzierte Erkenntnis verhindert und in Realitätsverzerrung, schließlich in Realitätsverlust mündet: Die Gesellschaft ist in einer Massenpsychose gefangen. Das ist der Moment, wenn die allermeisten Menschen zu Mitläufern werden, die euphorisch-fanatisch alle beliebigen Maßnahmen mitmachen und Kritikern mit Ausbruch offenen Hasses begegnen: Die Mehrheit der Traumatisierten stigmatisiert die Minderheit der Skeptiker, der verbliebenen rational abwägenden, souveränen Menschen. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz bezeichnet diese kollektive psychopathologische Entwicklung als Corona-Normopathie (5).

Der Angstaffekt schaltet die Menschen mental gleich und wirkt dekompositorisch auf die bestehenden Gesellschaftsstrukturen, es kommt zur Auflösung von Traditionen und Bindungen der Menschen untereinander. Der neue zivilisatorische Zustand ist der des Kollektivs aus vereinzelten Mitläufern, es ist der Weg in den technokratisch-totalitären Behördenstaat und mündet in der behördlichen Verwaltung des Einzelnen. Der einzelne Mensch wird entmündigt und verliert seine Souveränität (4).

Der letzte Schritt des Weitspringers vor dem Absprung

Die Zinskurve als der Ordnungsparameter hat den Wert Null erreicht. Sie löst damit die sprunghafte Änderung in die neue Emergenz aus: Wir leben gegenwärtig noch in der postdemokratisch-freiheitlichen Gesellschaft, diese befindet sich jedoch kurz vor der sprunghaften Veränderung und zerfällt derzeit.

Die psychologische Masse steht unter dem Diktat einer dem sozialistischen Spektrum zuzurechnenden Politikerklasse, die ihren Brennpunkt bei der Partei DIE GRÜNEN verortet. Allein hinsichtlich der oben geschilderten Energiepolitik ließe sich entweder auf Inkompetenz oder gar auf absichtliche Zerstörung des wirtschaftlichen Gefüges unseres Landes schließen.

Beides ist der Wählerschaft vernünftig nicht vermittelbar, womit wir zur gesellschaftlichen Komponente der Zerstörung kommen: Wenn die Menschen vernünftig über die Situation nachdenken würden, wäre die Politik schnell entlarvt, also ist rationales Abwägen fortan eine politische Gefahr und wird kurzerhand durch die Gesinnungsfrage ersetzt.

Es ist die Stunde der Kampfthemen, die nur die eine politisch korrekte Antwort zulassen und jeden Dissidenten mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft bedrohen: Klimaschutz, Corona, Genderismus, Übernahme beliebiger Feindbilder wie Trump, Russland oder die AfD, Befürwortung der Masseneinwanderung und vieles mehr. Damit entlarvt sich die vielbeschworene Transformation als die der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft in eine hypermoralische Gemeinschaft, und das ist fatal, denn das bedeutet Faschismus. Doch handelt es sich hier wirklich bloß um das Versagen der polit-medialen Eliten? Oder führen diese Eliten nur das aus, wonach die infantilisierte Bevölkerung von sich aus giert?

Gegenwärtig dominiert das affektive, infantile Handeln auf allen Ebenen der Gesellschaft. Doch dieser zivilisatorische Zustand kann nur vor kurzer Dauer sein, denn im Affekt handelt man ohne Orientierung, hat Panik und ist verführbar.

Mephisto in Goethes „Faust II“:

Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,
Des Menschen allerhöchste Kraft,
Lass nur in Blend- und Zauberwerken
Dich von dem Lügengeist bestärken,
So hab ich dich schon unbedingt.

Wir ziehen das Fazit …

Die Massen zerstören sich im letzten Schritt vor dem Sprung in die neue Emergenz selbst.

... und kommen zur Quintessenz

Die gegenwärtige kurze Phase der Überleitung in die sprunghafte Strukturveränderung ist von besonderer Bedeutung, denn diesen letzten Schritt vollziehen die Menschen aktiv selbst. Die anschließende Veränderung in eine neue Emergenz entzieht sich ihrer Gewalt. Die Natur stellt uns vor die Wahl: Gehen wir naiv oder souverän in den Wandel? Der naive Mensch lässt sich verführen — das bedeutet, für eine Rolle in einem totalitär verwalteten Kollektiv zu sterben. Der souveräne Mensch entscheidet selbst, was er aus den Händen gibt und was er behält. Was der Weitspringer beim Absprung in seinen Händen hält, hat er auch bei der Landung noch bei sich.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Vgl. Klaus Mainzer, Komplexe Systeme und Nichtlineare Dynamik in Natur und Gesellschaft, 1999, S. 32 ff.
(2) Vgl. Norbert Häring (16. Mai 2022), Mit Sozialpunkten und digitalem Euro sollen wir zu präzise gesteuerten Teilen einer sozialen Maschine werden
(3) Vgl. Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, 1911, S. 11
(4) Vgl. Gunnar Kaiser, Der Kult, 2022, S. 36 ff.
(5) Vgl. Hans-Joachim Maaz, Angstgesellschaft, 2022, S. 39 ff.


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