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Die Zukunft des Geldes

Die Zukunft des Geldes

Finanzielle Stabilität lässt sich auch innerhalb eines maroden Finanzsystems erlangen.

Nicht umsonst spricht man vom Geldfluss. Es ist ein fluides Mittel, mit dem bewusste Entscheidungen getroffen werden können, etwa welche Bereiche und Ideen unserer Gesellschaft man unterstützen möchte und welche Realwerte angeschafft und produziert werden sollen. In einer aufgeklärten Gesellschaft muss der einzelne Bürger auch finanziell mündig werden, das Wesen des Geldes verstehen lernen um sich dadurch letztlich mittels neu gewonnener Kompetenz aus der Abhängigkeit von Beratungen falscher Finanzheilbringer zu emanzipieren. Die Mittel stehen dem Bürger heute offen zur Verfügung.

Im Windschatten der „Kronen-Mikroben-Krise“ sorgen sich immer mehr Menschen um die Sicherheit ihrer Ersparnisse. Zu Recht, wirft man einen genaueren Blick hinter die Kulissen der Finanzindustrie.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der vermeintlichen Pandemie wackelte unser Finanzsystem gewaltig. Und dies nicht erst seit September letzten Jahres im sogenannten „Repo-Markt“, einer wichtigen Finanzierungsquelle für große Finanzinstitute, die sich untereinander kurzfristig Geld leihen. Insider schätzen, dass dort täglich ein Volumen von rund einer Billion US-Dollar gedreht wird. Wenn jedoch das Vertrauen einiger Marktteilnehmer schwindet, versiegt dieser kreditinduzierte Finanzfluss schnell. Dies geschah im Herbst 2019 und konnte nur durch das Eingreifen „von oben“ vorerst geglättet werden.

Das fast vergessene Vorspiel

Ja, es begann schon viel früher und zeigte sich letztmalig drastisch im Jahr 2008 in den Resultaten der sogenannten „Suprime-Krise“, wo es nicht nur Bankrotte von großen Finanzinstitutionen gab, sondern Millionen davon betroffener US-Amerikaner, deren Traum vom Eigenheim sich binnen weniger Monate in Luft auflöste. Damals wurden Kredite zigtausender Immobilienbesitzer durch Finanzinstitute gebündelt und auf der anderen Seite des Marktes als „Wertpapiere“ verbrieft und vor allem an institutionelle Anleger verkauft. Da in diesen Kreditpaketen jedwede noch so schlechte Bonität „versteckt“ wurde, war kritischen, jedoch vom Hauptstrom ignorierten Insidern lange zuvor klar, dass es irgendwann zu massenhaften Ausfällen kommen muss. Dies wurde dann 2008 offenbar.

Bereits im Frühjahr 2006 während einer USA-Reise hielt ich eine dort populäre Zeitung in den Händen, wo in einem Artikel beinahe marktschreierisch berichtet wurde, dass man die Bonitätsanforderungen für die Vergabe von Hypothekenkrediten gesenkt habe — auch einkommensschwache Singles, Zuwanderer und Pensionäre sollten nun leicht an Immobiliendarlehen kommen! Mir schwante nichts Gutes und es fühlte sich an, als werfe das System nunmehr seine letzten Reserven an die Verschuldungs-Front. Da bei unserem zentral gesteuerten Geldsystem in seiner Gesamtbilanz die Guthaben des einen zugleich die Kredite des anderen sind, verloren letztlich beide Seiten: die Investoren in jene verzinsten „Mortgage Bonds“ ebenso wie die Schuldner, welche oft ihre mit Krediten belasteten Häuser verlassen und in Obdachlosen-Camps ziehen mussten.

Virtuelle Billionen „stabilisieren“ noch

Damals versuchten uns Politiker und Massenmedien glaubhaft zu machen, unsere Ersparnisse seien trotz jener Verwerfungen weiterhin sicher und Finanzinstitutionen hätten aus dieser Krise für die Zukunft gelernt. Das Gegenteil war jedoch der Fall: Die Verschuldungskurve von Staaten, Großunternehmen und auch Privathaushalten verwandelte sich binnen nur eines Dutzends Jahre in eine Exponentialfunktion! Dies zeigt klar an, dass weiteres Wachstum in gesättigten Märkten nur durch noch mehr Kreditvergabe erzeugt werden kann. Und all dieser schon rein mathematisch sichtbaren Disharmonie versucht man seit dem Ausrufen eines weltweiten Lockdowns im März 2020 mit noch mehr virtuellen Zentralbank-Billionen zu begegnen. Das ist in etwa so, als wenn jemand versucht, ein bereits bis zum Rand volles und überlaufendes Glas weiter zu füllen, statt ein neues zu nutzen und damit achtsamer zu wirtschaften …

Mittlerweile sickern verschiedene Szenarien bezüglich der möglichen Umgestaltung dieses maroden Finanzsystems durch Informationskanäle aller Couleur. Als „Otto Normalverbraucher“, der sich ohnehin schon permanent fragt, wohin seine berufliche und auch private Reise wohl gehen wird, scheinen viele mit einer fundierten Bewertung dieser Optionen schlicht überfordert zu sein. Das Spektrum dieser Szenarien reicht von Modellen digitaler oder goldgedeckter Währungen bis hin zum „bedingungslosen Grundeinkommen“ als künftige Existenzgrundlage für alle nach einem „Great Reset“. Was hat das Potenzial, den festgezurrten „Geldsystem-Knoten“ möglichst schadlos aufzulösen und eine faire Alternative für eine gerechtere Welt anzubieten?

Von gesellschaftlicher Theorie zur persönlichen Praxis

Auf diese Frage vermag auch ich auf gesellschaftlicher Ebene keine klare Antwort zu geben. Sehr wohl vermag ich es aber, die Gedanken des Lesers auf die entscheidenden Punkte sowie unsere persönliche „Mitgestaltungspflicht“ zu lenken. Weshalb ist dies so wichtig in einer technokratischen Welt, wo alles „von oben“ vorgegeben zu sein scheint? Nun, weil wir zuallererst menschliche Wesen sind, Geschöpfe einer weitaus höheren universellen Intelligenz, die uns selbst mit großer Schöpferkraft auf Erden ausstattete. Und als solche haben einige von uns immer wieder Systeme ersonnen, um die realwirtschaftlichen Austauschprozesse der Menschen zu vereinfachen beziehungsweise zu optimieren.

Grundsätzlich kann man jedem — wie auch immer strukturierten — Geldsystem be- und abwertend gegenüberstehen oder das Tauschmittel Geld an sich als „Wurzel allen Übels“ titulieren.

Ein solches Verhalten ist ja auch viel leichter, als sich mit der Natur und Funktionsweise des Geldes intensiv auseinanderzusetzen. Und ja, weder die Schule noch die Universitäten sind Quellen für eine umfassende finanzielle Bildung. Deshalb ist es zwingend erforderlich, sich diesbezüglich selbst zu bilden, um aus der Opferposition herauszukommen! Worauf kommt es dabei an und was hat das mit unserer Beziehung zum Geld zu tun?

Warum es nicht um‘s Geld an sich geht

Zunächst gilt es zu verstehen, dass Geld — ob in bar oder virtueller Form — ein notwendiges „Fließmittel“ ist, sozusagen das „Blut der Realwirtschaft“. Ohne solch ein Bindeglied wäre unser Alltagsleben, wie wir es heute kennen, nicht möglich. Im Umkehrschluss wird damit sofort klar, warum es kontraproduktiv ist, Geld über lange Zeit auf Konten bei Banken oder Versicherungen anzusparen und zu horten. Dann erfüllt es nämlich nicht seine ursprüngliche Funktion als universelles Tauschmittel für ökonomische Interaktionen, sondern befriedigt nur ein künstlich erzeugtes Sicherheitsbedürfnis.

Womit wir bei wichtigen Schlussfolgerungen für den Umgang und den bestmöglichen Einsatz unseres Geldes, unserer Ersparnisse sind, und dies ganz losgelöst davon, ob und wann nun beispielsweise ein sogenannter „digitaler und programmierbarer Euro“ eingeführt wird. Denn neben seiner Nutzung im alltäglichen Produktion-Konsum-Kreislauf sichert Geld vorrangig Eigentumsrechte! In solche wird es umgewandelt, wenn beispielsweise Immobilien, Unternehmensbeteiligungen oder Edelmetalle erworben werden. Dann nämlich wird das Allgemeingut Geld sozusagen in Privateigentum verbrieft. Dies besitzt erhebliche Relevanz angesichts der Struktur unseres Geldsystems, in dem durch Zentralbanken de facto unbegrenzt virtuelles Geld geschöpft werden kann. Denn dieses „neue“ und aktuell in nie erlebter Dimension aus dem Nichts erzeugte Geld wertet das bereits im Umlauf befindliche ab, was wir als Inflation kennen.

Allein aus diesem Blickwinkel erscheint es angeraten, sein Geld nicht weiterhin nur in Geldanlagen mit Nullzins bei abstrakten Institutionen anzusparen, sondern es stattdessen systematisch in begehrte Eigentumsrechte zu konvertieren. Verbunden mit Faktoren wie Angebotsknappheit und weltweiter Akzeptanz kann es sich dabei um sogenannte „Sachwerte“ wie Wohnimmobilien, land- und forstwirtschaftliche Liegenschaften oder auch gefragte Edelmetalle wie Silber oder Platin handeln.

Dazu kommt noch die Option der Umwandlung in „Produktivkapital“ in Form von börsennotierten Aktien oder direkten Unternehmensbeteiligungen, die übrigens manchmal schon im persönlichen Umfeld gefunden werden können. All diese Investment-Bausteine verkörpern Eigentumsrechte und sind – bei optimaler Strukturierung – nur rudimentär mit dem schwächelnden, rein auf einem ungedeckten Stabilitäts-Versprechen stehenden Finanzsystem verbunden.

Jeder hat Macht!

Unter den gegenwärtigen Krisenbedingungen kommt es also darauf an, nicht gutgläubig auf eine Fortsetzung nach gewohnten Mustern zu hoffen à la „Da kann man sowieso nichts tun ...“ oder „Die werden das schon machen ...“. Auch das Verharren in einem passiven „Angstmodus“ vor den durchsickernden Szenarien rund um einen jederzeit möglichen „Crash“ oder den Unsicherheiten eines zukünftigen Finanzsystems ist unangemessen. Es geht vielmehr darum zu erkennen, dass jeder von uns die Macht hat, auch mit seinem Portemonnaie bewusst „abzustimmen“, was meint Finanzentscheidungen abseits vom Hauptstrom zu fällen. Je mehr Zeitgenossen bewusst eigenverantwortlich mit ihrem Geld umgehen, desto weniger kann diese so umgeleitete Geldenergie einem selbst und der Gemeinschaft Schaden zufügen!

Kein finanzieller Beitrag ist zu klein

Das beginnt bereits mit unserem Einkaufsverhalten und einigen simplen Fragen dazu: Bringen wir unser Geld nur in die großen Einkaufstempel, um den Einkaufskorb mit vitalstoffarmen Fertiggerichten von Großkonzernen zu füllen, oder kaufen wir für eine ausgewogene Ernährung hochwertige Lebensmittel auch vom „Bauern um die Ecke“? Helfen uns regelmäßig gekaufte und allseits bekannte Zeitungen und Zeitschriften dabei, uns besser zu fühlen und bewusster aus eigenen Erkenntnissen heraus das Leben zu gestalten?

Oder hilft der Erwerb solcher Publikationen eher den etablierten Herausgebern und macht sie über diese stetig sprudelnde Einnahmequelle noch (einfluss)reicher? Oder ist es sinnvoll, beispielsweise 100 Euro monatlich über 30 Jahre für eine sogenannte Altersvorsorge anzusparen, wenn man weiß, dass die Netto-Rendite längst unterhalb der offiziellen Inflationsrate liegt und rund 85 Prozent der institutionell verwalteten Geldanlagen aus Schuldpapieren bestehen? Letzteres meint „Wertpapiere“, die ihren Namen oft nicht verdienen, da sie durch marode und überschuldete Staaten und Großkonzerne emittiert und bei Versicherungs- und Investmentgesellschaften im Kapitalstock eingebucht worden sind!

Eigenverantwortlich und wissensbasiert wachsen

Wem diese paar Beispiele mit sofortigem Umsetzungspotenzial im Alltag zu unbedeutend erscheinen, der kann diesen Pfad natürlich noch entschlossener beschreiten, indem er sich mit seinen Investments direkt auf realwirtschaftliche Projekte fokussiert, die eine maximale Balance von Ökonomie, Ökologie und Sozialem aufweisen. Direkt meint hier sinnbildlich in der „Monopoly-Sprache“: gehe nicht über Los, um dort staatliche Subventionen oder Zinsen abzugreifen, sondern direkt zum Opernplatz ... dahin, wo die Musik der Realwirtschaft gespielt wird! Und dies kann bereits mit geringem Geldeinsatz starten, möglicherweise im familiären Umfeld, wo jemand ein kleines Geschäft betreibt oder modifizieren möchte, was der Bankensektor derzeit nicht unterstützt. Es reicht bis hin zu Privatplatzierungen in Nischenmärkten weltweit, denn Limitierungen setzen lediglich unsere Fantasie und eine konditionierte „Vollkasko-Mentalität“!

Bei solcherart eigenverantwortlich und bewusst getroffenen Finanzentscheidungen geht es ausschließlich um Qualität, also um nachhaltigen Nutzen für Mensch und Natur. Selbstverständlich ist dafür eine permanente Finanz(weiter)bildung zwingend erforderlich, was angesichts einer weltoffenen Bibliothek — genannt „Internet“ — selbst für vermeintliche Laien keine wirkliche Hürde darstellt.

Zudem kann eine Vernetzung mit Gleichgesinnten sowie Menschen, die bereits den erstrebten finanziellen Frieden für sich realisiert haben, die Zielerreichung beschleunigen. Dies schreibe ich nicht als „verträumter Idealist“, sondern als erfahrener Praktiker. Es erscheint mir allemal sinnvoller, in zukunftsorientierten Lösungen zu denken, anstatt wie das legendäre Kaninchen angstvoll vor der Schlange zu verharren. Insofern hat für mein Geld die Zukunft bereits begonnen und ich bestimme sie selbst, ganz gleich, was „die da oben“ noch aushecken, und es bleibt dem Leser frei zu entscheiden, ob er es mir gleichtun möchte!


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