Zum Inhalt:
Unterstützen Sie Manova mit einer Spende
Unterstützen Sie Manova
Freiwillige Selbstzensur

Freiwillige Selbstzensur

Die Medien verschweigen das Giftgas-Dementi der USA.

Die Aussagen Mattis‘ vom 2. Februar 2018, welche in scharfem Kontrast zu der westlichen Medienberichterstattung der letzten Jahre zu angeblich ständigen und bewiesenen Giftgasattacken der syrischen Regierung gegen die eigene Bevölkerung stehen, kann jeder auch heute noch auf der Website des US-Verteidigungsministeriums nachlesen.

Ins Deutsche übersetzt lautet ein aussagekräftiger Teil der entsprechenden Passagen des Transkriptes der Pressekonferenz folgendermaßen:

„Journalist: Also gibt es glaubwürdige Beweise da draußen, dass sowohl Sarin als auch Chlorin...

Mattis: Nein, ich habe die Beweise nicht, nicht spezifisch. Ich habe keine Beweise. Was ich sage ist, dass andere — dass Gruppen am Boden, NGOs, Kämpfer am Boden gesagt haben, dass Sarin benutzt wurde. Also suchen wir nach Beweisen. Ich habe keine Beweise, glaubwürdig oder unglaubwürdig.“

Im englischen Original lauten die beiden Wortbeiträge – tatsächlich gibt es noch mehr Stellen, bei denen der Verteidigungsminister der USA sagt, er habe keine Beweise für Giftgas – wie folgt:

„Q: So there’s credible evidence out there that both sarin and chlorine...

SEC. MATTIS: No, I have not got the evidence, not specifically. I don’t have the evidence. What I’m saying is that other — that groups on the ground, NGOs, fighters on the ground have said that sarin has been used. So we are looking for evidence. I don’t have evidence, credible or uncredible.“

Nun sind diese Aussagen der US-Regierung nichts Neues für Beobachter des Syrienkrieges. Zahlreiche Giftgas-Fälschungen sind bekannt. Den meisten Konsumenten der deutschen Massenmedien dürfte das aber neu sein angesichts der jahrelangen gegenteiligen Propaganda. Und sie werden auch kaum von der Presse mit den Aussagen des US-Verteidigungsministers konfrontiert werden, denn wieder einmal haben sich die deutschen Medien zu einem einhelligen Boykott eines sensationellen Geständnisses unserer westlichen Regierungen entschlossen und eine freiwillige Nachrichtensperre errichtet.

Diese Farce erinnert an die Nachrichtensperre zu dem Dementi der angeblich russischen U-Boote vor Stockholm. Monatelang hatten westliche Politik und Medien eine Angstkampagne nach dem Motto „Russische U-Boote vor Schweden! Alarm! Alarm!“ gefahren und dies, obwohl der gleiche Psychotrick zugunsten der NATO bereits in den achtziger Jahren in Schweden eingesetzt wurde und das eigentlich auch bekannt sein sollte. Als die schwedische Regierung dann zugegeben hat, dass es keine russischen U-Boote vor Schweden gab, verstummte plötzlich die U-Boot-Propaganda gegen Russland und über das schwedische Eingeständnis wurde in den Massenmedien einfach nicht berichtet.

Als ein schwedischer Journalist in der Sache in Deutschland in der Bundespressekonferenz nachfragte, weil statt eines russischen ein deutsches U-Boot vor Schweden gesichtet worden sein soll, gab sich der Regierungssprecher ahnungslos und lachte den schwedischen Journalisten quasi aus. Selbst danach hat die deutsche Presse die Aufklärung der Bevölkerung zu dem Fall weiter verweigert. Dabei hatte sie bis zu dem Tag der Aufklärung durch die Schweden ein riesiges Interesse an dem Thema.

Und natürlich erinnert die Sache mit dem Nichtberichten des Giftgas-Dementis auch an die freiwillige Nachrichtensperre zu dem Aleppo-Al-Qaida-Eingeständnis des US-Verteidigungsministeriums. Als ein Militärsprecher sagte „Aleppo wird von al-Nusra gehalten“ – und al-Nusra ist der syrische Arm der Terrorgruppe al-Qaida –, da verbreiteten unsere Medien dieses sensationelle Eingeständnis nicht, sondern bissen sich geschlossen auf die Zähne. Tapfer ertrugen sie sämtliche Hinweise auf die Sache durch ihre Zuschauer und Leser.

Apropos gezielte Arbeitsverweigerung der Presse: Wie sieht es eigentlich mit den Beweismitteln zum Abschuss des Fluges MH17 über der Ukraine aus? Der damalige US-Außenminister Kerry hatte in den Wochen nach dem Abschuss des Flugzeuges in Interviews und bei Pressekonferenzen immer wieder gesagt, dass die US-Regierung Bilder vom Abschuss und dem Flug einer Rakete sowie dem Treffer habe und man gesehen habe, wie das Flugzeug dann vom Radar verschwand. Die Beweiskette sei lückenlos, man habe für alles Bilder. Vorgelegt wurden solche Bilder nie. Unsere Medien hat das in den letzten Jahren nie interessiert.

Die Reihe ließe sich noch lange fortsetzen. Und während die aktuelle Mattis-Aussage in den Medien unter der Decke gehalten wird, wird gleichzeitig mit Hilfe von White Helmets und Co. wieder einmal die immer gleiche billige Kinder-Krankenhaus-Propaganda gegen Syrien und Russland und zugunsten der Kämpfer um al-Nusra ausgerollt, dieses Mal in Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Ausgerechnet in Ghouta, wo 2013 durch unsere al-Qaida-Rebellen ein großer Giftgasangriff der syrischen Regierung vorgetäuscht wurde.

Der frühere UN-Waffeninspektor Richard Lloyd und der MIT-Professor Theodore A. Postol legten allerdings damals schon bald nach dem Ereignis dar, dass die syrischen Regierungstruppen alleine schon dadurch, dass sie mindestens sechs Kilometer von den angeblichen Zielorten des Angriffs entfernt waren, nicht für den Angriff verantwortlich sein konnten. Denn die Reichweite der sichergestellten improvisierten Trägerraketen betrug höchstens zwei Kilometer. Noch so eine Sache, die es nicht in die 20-Uhr-Tagesschau geschafft hat…


Bild


Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.

Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.