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Kakofonie des Korporatismus

Kakofonie des Korporatismus

Die Hymne der neuen Normalität ist eine Melange aus Neusprech, Propaganda-Parolen und antidemokratisch-autoritärer Rhetorik. Teil 1/2.

„Kein anderes Ressort steht so für den neuen gesellschaftspolitischen Sound der Ampel wie das Justizressort“, ließ die Süddeutsche Zeitung am 18. Juli 2022 verlauten. Und diese Einschätzung ist korrekt. Denn selten war Demokratie mehr Makulatur, Justiz dysfunktionaler und der administrative Tenor totalitärer konnotiert als jetzt. Der Schlussakkord des Kasino-Kapitalismus im Postfaktum des Medienzeitalters geht in einem chaotischen Krisenkanon auf, den korrupte Profiteure eines Finanzsystems anstimmten, das schon 2008 dem immanenten Kollaps geweiht war. Ihre Marionetten im Staatsapparat stimmen willfährig ein. Denn auch deren Stammkapital — die Vertrauenswerte — war weitestgehend verzockt. So verhallt der Sirenengesang vom ewigen Wachstum nun in der klirrenden Kälte eines dunkeldeutschen „Wutwinters“.

Die moralisch-ethischen Paradigmenwechsel der zurückliegenden zweieinhalb Jahre, die Egalisierung von Sprache, Logik und Kohärenz, die Erosion eines Europas befreundeter Völker sowie die kreative Zerstörung der Lieferketten zeitigen den Übergang von verfassungsrechtlich souveränem Staat und unilateraler Pax Americana zur regelbasierten internationalen Ordnung.

Rhythmisch akzentuiert von Propaganda-Posaunen, konformistischer Kunst und intellektuellem Inzest wirbt ein ausgemergeltes Herrschaftsmodell in zunehmend hektischem Takt für das postulierte Resultat seiner als Fortschritt getarnten, sozialdarwinistischen Metamorphose — die Global Governance der Public-Private-Partnerships. Im Modus Operandi des temporär-dauerhaften Ausnahmezustands bereitet der paternalistische Verordnungsstaat dem orwellschen Dystopia eines euphemistisch als vierte industrielle Revolution verklärten Neofeudalismus die Bühne. Mit Symbolpolitik und infantilisierender Bildsprache buhlt der supranationale Korporatismus um die Restaufmerksamkeit medial sedierter Massen.

Eine monopolisierte Plattform-Ökonomie komplementiert unterdes den Überwachungsstaat, verwirklicht den gläsernen Bürger. Big-Tech-Konsortien koordinieren die von Washington, London und Europäischer Kommission elegant outgesourcte Diskurskontamination. Sie implementieren die von perfidem Neusprech und sperrig titulierter Legislatur wie dem „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ legitimierte, algorithmisierte Zensur von Häretikern und Nonkonformisten. Von jenen, die sich erdreisten, hoheitlich goutierte Einheitsmeinungen nicht akkommodieren zu wollen. Parallel dazu bricht sich die digitale Bücherverbrennung Bahn. Unter dem fadenscheinigen Vorwand der Online-Sicherheit setzen die Wahrheitsministerien einer dogmatisch-dunkelgrünen Endzeitsekte die alexandrinische Bibliothek unserer Zeit in Flammen — das freie Internet.

Heterodoxe Thesen werden von der Cancel Culture großflächig ausgemerzt. Mit Rückenwind der Vereinten Nationen (UN), die „Verschwörungstheorien“ im August 2022 offiziell den Krieg erklärten. Denn Meinungsfreiheit steht im „New Normal“ für Mikroaggression — und Krieg für Frieden. Zwielichtig finanzierte Thinktanks, Stiftungen und eine Armada von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) „nudgen“ Untergangshymnen, elitistische Narrative, Stressoren oder eindimensionale Weltanschauungen in die Köpfe des Humankapitals, dirigieren die durch oktroyierte Transformationsprozesse angeregten Amplituden instrumentalisierter Emotion in zunehmend fragmentierten Feedback-Blasen. Divide et impera. Nach Façon eines Ancien Régime. Aus Echokammern werden Angsträume. Hegelsche Dialektik und Social Engineering sollen Konsens evozieren. Oder Furcht. Siehe „Panikpapier“ des Bundesinnenministeriums vom März 2020 — eine von Regierungsberatern verfasste Anleitung zur psychologischen Kriegsführung. Präferierter gesamtgesellschaftlicher Sollzustand: Submissivität. Denn Widerstand verteuert den alternativlosen Wandel.

Dennoch scheint im wohlstandsverwahrlosten Wertewesten nebst sozialem Unfrieden nun selbst der Bürgerkrieg in den Bereich des Möglichen zu rücken. Der Lynchmob ist nicht mehr ganz abwegig. Nick Hanauer, Mitgründer von Amazon, prognostizierte bereits 2014 in einem offenen Brief an seine superreichen Freunde und Milliardärskollegen in den USA: „Wisst ihr, was ich sehe? Ich sehe Mistgabeln.“ Betrachtet man das Handeln der monokausal argumentierenden deutschen Regierung im anbrechenden Herbst 2022, stellt sich durchaus die Frage, ob die Lobbyisten und Apparatschicks der globalistischen Taktgeber Unruhen nicht förmlich provozieren.

„Alle Tyrannen herrschen mit Betrug und Gewalt. Aber wenn der Betrug aufgeflogen ist, müssen sie sich ganz auf Gewalt verlassen“ (George Orwell).

In den Nachbarstaaten regt sich bereits deutlicher Widerstand gegen die repressive Demokratur einer korrumpierten Classe politique. Ökonomische Unbill tut ihr Übriges, um Demonstranten auf die Straße zu treiben. Und die Strategie, neue „Ordnung aus dem Chaos“ entstehen zu lassen, ist beileibe nicht neu. Das testieren zwei von angloamerikanischem Kapital finanzierte Weltkriege. Ohne diese Schlachten für die Mär von der „freien Welt“ stünden weder die performative Geopolitik noch das derzeitige Finanzsystem unter der Ägide des US-Hegemons. Das 1971 vom Kriegsverbrecher Henry Kissinger maßgeblich initiierte und seitdem von Klaus Schwab, dem Sohn eines wohlhabenden Nazi-Kollaborateurs, geleitete Weltwirtschaftsforum (WEF) versucht, die transformative Agenda der Upperclass positiv besetzt zu kommunizieren, dient als Frontorganisation und zur Nachwuchsförderung. Mit einem Alumni-Netzwerk von 3.800 Young Global Leaders „penetriert“ das WEF — wie Schwab stolz elaboriert — nicht nur Konzerne, Medien und NGOs, sondern zwischenzeitlich auch Kabinette derart effektiv, dass sein illegal paktierendes Personal die kontroversen Programme von organisiert kriminell agierenden Oligarchen global zu orchestrieren und promoten vermag.

Ja, wir sind im Krieg. Es ist der asymmetrische Krieg gegen uns selbst. Er wird medizinisch, medial und mental geführt. Im Hintergrund arbeiten unzählige öffentlichkeitsscheue Organisationen wie der Wellcome Trust nicht gegen externe Feinde, sondern gegen die eigene Bevölkerung — und an „Trojan Horse Civilian Systems“, wie Dennis Bushnell, Chefwissenschaftler der NASA seit den Gemini-Programmen, es nennt. Sprich: Waffensysteme, auch biologische, die, als zivile Projekte getarnt, gegen Zivilisten eingesetzt werden. Seine verstörende, 131 Folien umfassende Präsentation namens „Future Strategic Issues/Future Warfare, Circa 2025“ von 2001 zeigt, warum das positive Image der US-Weltraumagentur trügerisch ist. Die NASA investiert 80 Prozent ihres Budgets in militärische Projekte, nicht in die Erkundung der unentdeckten Weiten des Alls, und prophezeite vor zwei Dekaden treffsicher einen Quantensprung in der biologischen Kriegsführung gegen den „inneren Feind“ im Jahr 2020 — den Beginn der Ära invasiver mRNA- und Nano-Technologie, Bio-Hacking und Humangenetik. Benito Mussolini, „Duce“ Italiens von 1922 bis 1943, bemerkte seinerzeit: „Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“ Bei Betrachtung des Status quo dürfte unstrittig sein, dass die Organisations-, Beteiligungs- und Kommunikationsstrukturen des heutigen Systems dem Ideal des einstigen italienischen Diktators beängstigend nahekommen. Die Fusion des von der Finanzbranche kontrollierten militärisch-industriellen Komplexes mit der Digitalwirtschaft macht es möglich.

Dass die „Superclass“ Kategorien wie Partizipation, Nationalstaat oder Menschenrechte längst hinter sich gelassen hat, veranschaulicht — neben Kriegstreiberei und Geheimdienstaktivtäten der Hegemonialmächte — eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „The Network of Global Corporate Control“. Die von den Forschern visualisierte Topografie der internationalen Gouvernanz verdeutlicht die frappierende Kapitalakkumulation auf dem Planeten. Die Studie beleuchtet nicht nur den direkten Einfluss von Investments auf Märkte und Politik, sondern analysiert erstmals auch indirekte Einflussnahme über multiple Beteiligungsebenen hinweg. Ausgewertet wurden Daten von 43.000 Unternehmen. Im Ergebnis beherrschten schon zum damaligen Zeitpunkt nur 147 Entitäten circa 40 Prozent aller Vermögenswerte transnationaler Konzerne. Doch jede Krise beschleunigt die Konsolidierung der Märkte.

Das reichste Prozent der Menschheit besitzt derzeit so viel wie die ärmere Hälfte, 0,1 Prozent der Weltbevölkerung besitzen 81 Prozent des Weltvermögens. Diese illustre Spitze der Nahrungskette trifft sich bevorzugt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bei Meetings des Council on Foreign Relations (CFR), Chatham House, der Atlantik-Brücke, den Bilderberg-Konferenzen, der Trilateralen Kommission oder beim Bohemian Grove in den Redwood-Wäldern Kaliforniens — um nur einige zu nennen. Niemand, der heutzutage ernstzunehmende Machtfülle besitzt, ist nicht bei einem der zahlreichen „Invite-only Clubs“ akkreditiert.

„Das Illegale erledigen wir sofort, das Verfassungswidrige dauert etwas länger“ (Henry Kissinger).

Der Gemeinwohlgedanke wurde eliminiert und gewissenlos ad acta gelegt. Das war kaum jemals offensichtlicher. Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert. Schamlos. Preisspirale, Inflationszuwachs — und Gasumlage. Wie der Zufall spielt, profitierte von der Finanzspritze für die Energiewirtschaft zunächst das Unternehmen Uniper mit Sitz in Düsseldorf. Es gehörte zu 56 Prozent dem finnischen Energiekonzern Fortum, der im laufenden Geschäftsjahr beträchtliche Boni ausschüttet. In dessen Aufsichtsrat wiederum sitzt WEF-Günstling Philipp Rösler, ehemaliger FDP-Bundesvorsitzender und Vizekanzler. Analog der Causa Scholz — mit CumEx, WireCard, Brechmittel-Folter und Intensivbetten-Betrug — ein Exempel für die obszöne Dreistigkeit der „Mächtigen“. Diese manifestiert sich anschaulich im Umgang mit der in den 1970ern lancierten, neoliberalen Konterrevolution, einem über Privatisierungswellen initialisierten, fiskalischen Raubzug, der aktuell in der finalen wie letalen Enteignungswelle kulminiert — welche im Zuge einer hausgemachten Wirtschaftskrise erst Privathaushalte ruinieren, dann das Restvermögen nach oben umverteilen und anschließend die natürlichen Ressourcen mittels Green Economy und „Nachhaltigkeitszielen“ (SDG, Sustainable Development Goals) an das internationale Großkapital übereignen wird. Denn das letzte „Asset“, die letzte Anlageklasse, die es nach feindlicher Übernahme der Privatvermögen noch zu kapitalisieren gilt, ist die Natur.

Flankiert wird dieser Coup d’État von der Machtrestauration einer technokratisch-faschistoiden Deutungselite, die weder Kosten noch Mühen scheut, um Lufthoheit über den Diskurskorridoren zu halten. Omnipräsente „Telescreens“ (George Orwell) und die Konsolidierung von Medienmacht im Mainstream ermöglichen de facto eine Gleichschaltung des Informationsangebots. Gerade einmal sechs Unternehmen kontrollieren 90 Prozent der Medien in den USA. Lediglich vier Presseagenturen zeichnen für den Inhalt von 90 Prozent aller Zeitungen weltweit verantwortlich. Ein Studie von Swiss Policy Research mit dem Titel „The Propaganda Mulitplier: How Global News Agencies and Western Media Report on Geopolitics“ dokumentierte 2019 die erschreckende Machtagglomeration hiesiger Meinungsmacher. Edward Bernays, Neffe von Sigmund Freud und Vater professioneller Propaganda, hätte die digitalisierte Manipulationsmaschinerie der „Build Back Better“-Kampagne kaum besser kalibrieren können.

So erleben sogar vergessen geglaubte Ideen der Reproduktionsmedizin unter neuen Labels ein Revival. Was heute als Bioethik angepriesen wird, in Magazinen wie dem Journal of Biosocial Science, das bis 1969 The Eugenics Review hieß, paraphrasiert Thesen aus dunklen Zeiten vor dem Nürnberger Kodex. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bis weit in die 1960er-Jahre waren diese durchaus salonfähig, wie das mit einigem Aufwand betriebene Eugenik-Archiv Kanadas veranschaulicht. Ob George Bernard Shaw, Henry Ford, Alexander Graham Bell, Sir Francis Galton, H.G. Wells oder William Henry Gates, der verstorbene Vater von Bill Gates, sie alle pflegten Visionen von Herrenrassen und minderwertigem Leben, räsonierten über genetische Optimierung der Zucht, waren euphorische Eugeniker und/oder Antisemiten. Pikant bei Gates' Vater: Er saß lange Jahre im Vorstand der Planned Parenthood Federation, einer Nachfolgeorganisation der 1916 von Margaret Sanger gegründeten American Birth Control League, die sich für die obligatorische Sterilisation von Ureinwohnern, Behinderten, Armen oder Straftätern engagierte. Vielleicht spricht sein Sohn aus diesem Grund bei jeder Gelegenheit über Depopulationsprogramme. Wie auch Julian Huxley, Bruder des „Schöne neue Welt“-Autors Aldous Huxley, der von 1959 bis 1962 Präsident der Britischen Eugenik-Gesellschaft war, 1961 den World Wildlife Fund mitgründete und als erster Direktor der UNESCO fungierte. Im konstituierenden Pamphlet der Globalisten-Organisation mit dem Titel „UNESCO — ihr Zweck und ihre Philosophie“ insinuiert er 1946 (Seiten 20 folgende):

„Obwohl also eine radikale eugenische Politik für viele Jahre politisch und psychologisch unmöglich sein wird, wird es für die UNESCO wichtig sein, dafür zu sorgen, dass das eugenische Problem mit größter Sorgfalt untersucht und die Öffentlichkeit über die Probleme informiert wird, sodass vieles, was jetzt undenkbar ist, zumindest denkbar werden kann.“

Bezeichnend ist in diesem Kontext, dass die gleichen Wall-Street-Magnaten, die den Faschismus, der Europa in den 1930er-Jahren in den Würgegriff nahm, finanzierten, auch in den USA konspirierten, um eine faschistische Diktatur zu installieren. Schlussendlich setzen sich 1933 aber demokratische Kräfte durch. Der aus New York finanzierte Staatsstreich war abgewendet. Franklin D. Roosevelt wurde als Präsident vereidigt. Seinem „New Deal“ war zu verdanken, dass die angloamerikanische Hochfinanz für einige wenige Jahre der jüngeren US-Geschichte nicht treibende Kraft im Lande war. Nazideutschland war derweil inspiriert von den Sterilisationsprogrammen, Rassengesetzen und Konzentrationslagern der USA. Adolf Hitler schickte Fanpost an amerikanische Eugeniker, denen Josef Mengele hinsichtlich seiner verabscheuungswürdigen Menschenversuche Bericht erstattete. „Mein Kampf“ ist in weiten Teilen eine Adaption von Henry Fords antisemitischen Machwerk „The International Jew“. Selbst der Hitler-Gruß ist mitnichten eine Kreation des deutschen Diktators, sondern stammt aus den USA, nennt sich „Bellamy Salute“, nach dem Sozialisten Francis Bellamy, und wurde dort bis zum 22. Dezember 1942 in Schulen als offizieller Treueschwur auf die US-Flagge repetiert. Dann ersetzte man die faschistische Geste. Bei der Zwangssterilisation von Ureinwohnern hingegen war man weniger zimperlich. Diese blieb Usus bis in die 1970er.

Auch jetzt ist es wieder ein pervertierter Gesundheitsschutzgedanken, ein krankes Ideal vom genetisch optimierten Volkskörper, das als Hebel dient, um von Eugenik geprägte Irrlichterei zu rechtfertigen.

Die COVID-Biosicherheitsdoktrin stellt eine durchschaubare Fortsetzung des auf Lügen fußenden „War on Terror“ dar. Sie erlaubt der Kommandoebene, den Überwachungsstaat auf ein neues Level zu hieven. Zusätzlich bietet die invasive Agenda eine Chance, die Gesellschaft für Transhumanismus und die von Silicon-Valley-Granden wie Ray Kurzweil oder Eric Schmidt herbeigesehnte Singularität zu sensibilisieren. Elon Musk, der liberal wirkende „Bad boy“ der Milliardäre, schlägt mit seinen Neuralink-Gehirnimplantaten in die gleiche Kerbe. Die Metaverse Joint Ventures von WEF und Facebook sind ein weiteres Symptom technokratischer Entmenschlichung.

Nächste Evolutionsstufe: Cyborg. Menschen verkommen zu orientierungsloser Verfügungsmasse. Zu Produkten. Nach Yuval Noah Harari, Vordenker für Transhumanismus und Dataismus beim WEF, liegt genau dort die Zukunft des arbeitslosen, immobilen, verarmten und nutzlosen Homo sapiens — des Homo demens — in „einem Mix aus Computerspielen und Drogen“. In der virtuellen Realität. Oder wahlweise, ab einem gewissen Alter, in der Euthanasie. Für das Kollektiv. Der Biofaschismus des „New Normal“ exekutiert seine Gegner nicht. Er isoliert, diffamiert und assimiliert. Nach Couleur der Borg.

Corona, Krieg, Klimawandel und Armut haben bereits Sprengkraft. Doch als additiven Spaltpilz peitscht die stetig moralfreier auftretende „Woko Haram“ auch noch eine Neuinterpretation von Kulturrevolution durch die akut von Deindustrialisierung bedrohte Republik. Political Correctness extrem und Genderstern — anstelle von Prosperität. Im Bestreben, die Illusion aufrechtzuerhalten, es handele sich bei den mannigfaltigen Zerwürfnissen dieser Tage um organisch gewachsene Konflikte spezifischer Milieus, politischer Strömungen oder diametral gegensätzlicher Wertekataloge. Um Kultur- und Klassenkampf. Obschon tradierte politische Spektren weder für die gegenwärtigen geopolitischen Turbulenzen noch das Herrschaftskonstrukt der sich abzeichnenden, multipolaren Weltordnung von Belang sind — der öffentliche Diskurs kreist stoisch um diesen Fixpunkt. Ungeachtet der Tatsache, dass der Absolutismus der dekonstruktivistischen Postmoderne keinen Götzen kennt, kein Parteibuch braucht.

Es ist ein gesichtsloses Imperium. Ein bürokratischer Moloch, der Verantwortlichkeiten wegdelegiert, bis davon nichts mehr übrig ist. Diese fatale Mélange aus Technokratie und Korporatismus kennt weder links noch rechts — nur oben und unten.

Das verdeutlicht der Ukrainekonflikt, bei dem der linksdrehende Wertewesten ein von Asow-Bataillon und anderen Nazigruppen unterwandertes, korruptes Regime unterstützt. Einen Stellvertreterkrieg der USA, die mit Regimechange-Vehikeln wie dem National Endowment for Democracy (NED) oder George Soros’ Open Society Foundation auf dem „Euromaidan“ eine europäische Variante der Permakonflikte im arabischen Raum induzierten — um Erzfeind Russland zu destabilisieren. Exakt so, wie vom US-Thinktank RAND Corporation im 354 Seiten umfassenden Strategiepapier mit dem Titel „Extending Russia: Competing from Advantegous Ground“ aus dem Jahr 2019 vorgeschlagen. So kämpfen derzeit drei geopolitische Machtblöcke um die Führungsrolle in der neuen multilateralen Welt, obgleich sie in puncto Technokratie allesamt stramm auf Linie der autoritären Agenda 2030 sind. Und das eigentliche Opfer der Reibungshitze ist wie immer: die friedliebende, aber gespaltene Bevölkerung.

Nicht von ungefähr bezeichnete ein Panoptikum an Elitisten — unter anderem Angela Merkel, Olaf Scholz, Ursula von der Leyen, Donald Trump, der demente Joe Biden, Justin Trudeau, Prince Charles oder Boris Johnson — COVID-19 als „einmalige“ bis „historische Chance“, die es „zu nutzen gelte“. Denn das Lockdown-Regime begünstigte die größte Vermögensumverteilung der Geschichte. Die Bilanzwerte von Kapitalsammelstellen wie BlackRock, Vanguard oder State Street legen Zeugnis davon ab, dass Corona einem Steroid für die Konzernoligarchie gleichkam. Unternehmen wie Alphabet (Google), Amazon, Microsoft und Meta (Facebook) waren neben den mRNA-Drückerkolonnen von Pfizer oder dem DARPA-Spin-off Moderna die größten Profiteure; während der Normalbürger sich inmitten eines traumatischen Desasters wähnte. Die Standardfrage der Kriminalistik — Cui bono? — dürfte somit geklärt sein. So funktioniert Korporatismus.

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter — Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt“ (Jean-Claude Juncker, SPIEGEL, 27. Dezember 1999).

Die Natur der jeweiligen Krise definiert, welche Branche in direkter Folge das konstant schwindende Volksvermögen absorbiert. Mussolini wäre stolz auf die Zentralkomitees in Brüssel, London und Washington. Das Stelldichein korrupter Inkompetenz und organisierter Kriminalität in Berlin dürfte den einstigen Herrscher Italiens wohl ebenfalls verzücken. Ein Kanzler, dem ein bunter Strauß von Korruptionsskandalen anhängt, desavouiert den Souverän in Existenznöten mit Durchhalteparolen und Wohlfühlplattitüden. Dicht gefolgt von Plagiatorin und Sprachakrobatin Annalena Baerbock, der „egal ist, was ihre Wähler denken“. Von Lauterbach und Buschmann gar nicht anzufangen. Doch all die Shitstorms, Talkshow-Grabenkämpfe, Strohmann-Argumente und Nebelkerzen sind Beschäftigungstherapie oder eher noch Ablenkungsmanöver.

Denn die hässlichen Fakten liegen seit Langem auf dem Tisch. Und auch wenn die Wahrheit nicht immer populär sein mag, wird sie sich langfristig durchsetzen. Schwer erträglich ist angesichts des zunehmenden Leids, dass dies nicht schon längst der Fall war. Man vergisst ob des allgegenwärtigen Dilettantismus allenthalben, dass es sich bei dieser inszenierten, plumpfüßigen Farce, dieser Simulation von Demokratie, um die Lebensrealität gutgläubiger Rundfunk-Konsumenten und „Smombies“ handelt anstatt um „Scripted Reality“ oder eine miserabel gecastete „Truman Show“. Es wirkt und klingt alles nur noch surreal. Nach einem Kult. Nach Massenhypnose. Man muss es wirklich glauben wollen.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel erschien zuerst unter dem Titel „Kakophonie des Korporatismus Teil 1 von 2.“ im TUMULT-Magazin — Vierteljahresschrift für Konsensstörung, Winter-Ausgabe 2022/2023.


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