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Mut zum Neubeginn

Mut zum Neubeginn

Vom konstruktiven Umgang mit „Corona“ — ein Appell an unsere Ganzheitlichkeit.

Corona: Ein tödliches Killervirus? Der künstlich herbeigeführte Wirtschaftscrash? Der Geldsegen für unsere Hedgefonds? Die endgültige Kapitulation der WHO vor der Pharma-Industrie? Der Anfang vom Überwachungsstaat? Oder doch ein Bier?

Wer sich mit unabhängigen Experten, Statistiken und Untersuchungen befasst, wer die Wirkungsweise von dunkler PR in unseren Medien analysiert, der merkt schnell, dass hier nicht nur etwas nicht stimmt, sondern steht angesichts des offiziellen Narratives eher vor einer Art Scherbenhaufen, in dem fast nichts stimmt.

Die Fragen, die sich dann auftun, machen die Welt aber auch nicht rosarot, was manchmal den Kritikern der Pandemie vorgeworfen wird. Sie sind im Gegenteil ziemlich unbequem. Sie verlangen von uns, dass wir die Unstimmigkeiten in unserer Gesellschaft zu Ende denken und fühlen, jeder für sich, weil uns genau das niemand abnimmt.

Die Medien können uns informieren und manchmal auch inspirieren, aber die Positionierung in all dem, was passiert, bleibt dann bei uns selbst. Das ist der entscheidende Unterschied zu einer Welt, in der eine Anne Will oder die Redaktionen das Meinungsspektrum vorher festlegen, die gerade noch erlaubten kritischen Standpunkte frei Haus dazu, und in der Bill Gates in den Tagesthemen in einem beispiellosen Kundenakquise-Gespräch sieben Milliarden Impfdosen verkauft.

Trotz Corona-Lockdown: Draußen ist Frühling. Frühling bedeutet Neubeginn. Corona und die globalen politischen Folgen davon sind ein historisch nie dagewesenes Phänomen. Demnach wird auch in Zukunft vieles nicht bleiben, wie es war. Jeder Neubeginn braucht Mut. Dazu will dieser Text inspirieren.

Wozu ermutigt uns „Corona“?

Mut zur Beschäftigung mit Demokratie

Wie möchten wir Demokratie leben? Ist das, was wir haben, noch Demokratie? In einem Interview von Ken Jebsen mit Anselm Lenz auf KenFM hörte ich, dass Leute vor der Volksbühne in Berlin Grundgesetze verschenken. Um mir das anzusehen, spazierte ich am 18. April 2020 dorthin.

Die gute Nachricht war dann: Das Thema Grundrechte bewegt so viele Menschen, dass aus den Spaziergängen mit Grundgesetz eine nicht zu übersehende Demo geworden war.

Die Spaziergänger, die ich traf, waren alle friedlich und bemühten sich, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten, einige hatten dazu einen Meterstab dabei. Die Schriftzüge, die ich sah, verwiesen auf Demokratie, Meinungsfreiheit und das Grundgesetz. Manche waren bunt und kreativ. Die Menschen dahinter völlig unterschiedlich.

Die in unverhältnismäßiger Anzahl anwesende Polizei arbeitete von Anfang an darauf hin, die Zusammenkunft baldmöglichst aufzulösen, und setzte dies auch mit Polizeigewalt durch.

Ein Bekannter von mir hatte eine Kamera dabei und wurde zweimal von der Polizei gebeten, den Platz zu verlassen, und das lange, bevor das Gelände gesperrt war. Also spazierte ich mit meinem Mikro los und traf dabei die Sängerin und Journalistin Paula P‘Cay, die gerade ihren Live Stream aufzeichnete:

Der ehemalige TAZ-Journalist Anselm Lenz spricht von 2.500 Spaziergängern, die Polizei nannte ihm zufolge nur 500. Der Verein „Kommunikationsstelle für demokratischen Widerstand“ erfreue sich großen Zulaufs und komme mit der Bearbeitung von Anfragen kaum nach.

Ja, die Polizeigewalt, mit der einige Aktivisten festgenommen und mitgenommen wurden, war erschreckend, auch für mich. Sollte sich nicht jeder Mensch in jedem Augenblick fragen: „Dient meine Tätigkeit noch der Allgemeinheit?“ Anstatt zu sagen: „Es spielt keine Rolle, was ich persönlich davon halte ...“ — so etwa hat sich ein Beamter geäußert, den ich im Vorbeigehen in einer Diskussion mit einem Aktivisten hörte.

Zugleich sehe ich in dem ganzen Geschehen eine Art große Lupe:

Corona ist die Lupe, die nun auf den Zustand unserer Demokratie gerichtet wird. Mithilfe von Corona können wir erkennen, wo wir stehen, und uns selbst fragen, wo wir stehen möchten.

Denn all das, was jetzt geschieht, war genaugenommen schon seit vielen Jahren spürbar. Die plötzliche, aus einer Panik heraus erklärte Einschränkung unserer Freiheit sowie die Gefahr einer gesteigerten Überwachung kennen wir spätestens seit 9/11. In den USA handelte es sich dabei um den „Patriot Act“, der seit damals in Kraft ist. In Deutschland wurden unter anderem zahllose Überwachungskameras installiert. Aber nicht nur das. Die Welt berichtete im August 2016:

„Oktober/November 2011: Bundestag und Bundesrat verlängern die Anti-Terror-Gesetze bis Ende 2015. Die Nachrichtendienste können künftig bei zentralen Stellen Auskünfte über Kontodaten oder Flüge von Terrorverdächtigen einholen. (...) Im November 2015 werden die Anti-Terror-Gesetze ein weiteres Mal bis Januar 2021 verlängert. (…) Juni 2016: Wer eine Prepaid-Karte fürs Handy kaufen will, muss künftig einen Ausweis vorlegen. Diese Regelung gehört zu einem neuen vom Bundestag beschlossenen Anti-Terror-Paket. Außerdem soll der Austausch von Geheimdienstinformationen mit ausländischen Partnerdiensten ausgeweitet werden. Die Bundespolizei soll künftig auch verdeckte Ermittler einsetzen dürfen.“

Der Unterschied von damals zu heute ist, dass die Lupe auf das Geschehen fehlte: Wir konnten solche Entwicklungen in den vergangenen neunzehn Jahren als Gesellschaft mehr oder weniger ausblenden, wenn wir das wollten. Unser auf finanziellen Erfolg beschränktes Wertesystem blieb unangetastet und lief einfach weiter. Wir durften noch auf die Straße, also fühlten wir uns frei.

Jetzt rücken uns die Vorschriften, Maßnahmen und Verbote so nah zu Leibe, dass wir nicht anders können, als hinzusehen, und darin liegt eine große Chance.

Die Chance hier besteht darin, zurückzufinden in eine gesunde Form von Selbstermächtigung, statt passiv abzuwarten, was als nächstes von oben beschlossen wird. Dies beginnt im Inneren. Die Form, wie unser Schulsystem uns kollektiv geprägt hat, spiegelt sich in unserem bisherigen gesellschaftlichen Verhalten. Jetzt ist die Zeit gekommen, in welcher es nicht mehr gesund ist, zu warten, wann der Gong erklingt und wir aufstehen und den Raum verlassen dürfen. Der Mensch ist kreativ und schöpferisch, das ist seine Natur. Es ist auch die Grundlage von Demokratie.

Demokratie erfordert ein Mindestmaß an Vertrauen ins Menschsein, auch in sich selbst. Ohne dieses Vertrauen gibt es nur Chaos und Ausbeutung. Mit diesem Vertrauen können wir schrittweise herausfinden aus der aktuellen Fassaden-Demokratie, hin zu einer funktionierenden Demokratie.

Vielleicht beginnt das im Kleinen. Wir nehmen wahr, wer in unserer Umgebung Geschäfte oder Restaurants betreibt und wie die Menschen jetzt um ihre Existenz fürchten. Wir fühlen uns verbunden, weil wir die Läden und ihre selbständigen Betreiber mögen. Wir wollen nicht, dass große Ketten, die vom Lockdown weniger betroffen sind, diese Geschäfte ersetzen. Was wir im Kleinen erkennen, spielt sich auch im Großen ab.

Durch diese Verbundenheit mit den Menschen können wir auch spüren, dass wir selbst, wir alle, letztlich die Macht haben, unsere Gesellschaft zu gestalten, und dass nicht Einzelne über uns bestimmen. Jeder Umbruch macht auch kreativ. Wir müssen nicht klein beigeben und ignorieren, wohin unsere Arbeitskraft fließt.

Wenn wir in diesen Wochen einander bewusster wahrnehmen, dann merken wir auch, dass wir Menschen mit Herzen und guten Absichten sind, dass wir einander unterstützen und dass nur auf der Basis der Herzebene neue demokratische Strukturen entstehen können und früher oder später auch werden. Ganz besonders betroffen ist unser Gesundheitssystem, in welchem von jetzt an sicherlich vermehrt Alternativen gesucht und entwickelt werden. Dahinter liegt das Thema Geld, und auch hier wird schon lange konstruktiv geforscht, vom Grundeinkommen bis zu Regional- oder Komplementärwährungen. Die Grundlage für all diese Projekte ist ein neues, ehrliches Verständnis von Demokratie.

Die nun verordnete Zwangspause gibt uns Zeit zum Nachdenken, Zeit, Erkenntnisse zu gewinnen und ein gesundes Gespür fürs Menschsein und für Gemeinschaft zu entwickeln. Haben wir den Mut, die Zukunft selbst zu gestalten!

Mut zur Beschäftigung mit unserem Körperbild und unserer Gesundheit

Die Beschäftigung mit „Corona“ kann uns ermutigen, unser Menschenbild zu überdenken, auch und besonders in Bezug auf Gesundheit. Ich möchte an der Stelle nicht näher auf die Hygienevorschriften eingehen, von welchen einige bei jeder Grippewelle sinnvoll sind, andere Ärzten zufolge sinnlos, wie etwa das Zuhausebleiben der Gesunden anstelle von Sonne tanken in der frischen Luft.

Als ermutigend empfinde ich es, die Corona-Panik in einen größeren Zusammenhang zu stellen: Macht unser Gesundheitssystem uns gesund? Wieviel Vertrauen hat es verdient? Wieviel davon tut mir gut, und was nicht?

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi ist selbst im Ruhestand und wirkt dabei kerngesund und vital. Er erklärt im Gespräch mit Ken Jebsen auf KenFM, der Mensch könne bei gesunder Lebensweise problemlos einhundert Jahre alt werden. Vorbelastungen entstünden etwa durch falsche Ernährung oder Rauchen. Er führt auch aus, dass wir jeweils etwa zehnmal so viele Bakterien und Viren in uns tragen wie Körperzellen (!). Es handele sich dabei um eine Art Zusammenleben mit ihnen, und je weniger gefährlich oder bösartig das Virus für uns sei, desto gelungener sei diese Co-Existenz. Es handelt sich ihm zufolge also zunächst einmal um einen ganz natürlichen Zustand und nicht um einen fortwährenden Kriegszustand in unseren Körpern.

Die Vorstellung, Gesundheit ließe sich herstellen durch das Bekämpfen von etwas Bösem in unserem Körper, erscheint auch mir grundsätzlich zu einseitig, auch zu kriegerisch, unausgewogen und damit ungesund. Anders gesagt: Schlimme Krankheiten sind multikausal, erst recht, wenn man die psychischen Faktoren hinzurechnet, und nur sehr selten monokausal, also einer einzigen Ursache zuzuordnen. Meinem Empfinden nach wird also die Jagd nach dem Bösen im Körper in der westlichen Kultur schon lange stark überbewertet, und das Streben nach Ausgewogenheit, nach einem neuen Gleichgewicht durch das Berücksichtigen vieler Faktoren kommt viel zu kurz. Es mag auch hier wieder wirtschaftliche Gründe und Interessen geben — mit dem Verkauf von Vitaminen, Kräutern und guten Gesprächen wird man nicht so schnell reich, zugespitzt gesagt.

Weil dieses Ungleichgewicht schon seit vielen Jahren besteht, empfinde ich Corona auch hier wieder als Lupe: Es ist eine bis ins Absurde hinein hochgedrehte monokausale Erklärung für das Versterben der an verschiedenen Dingen bereits erkrankten und zumeist alten Patienten. Das geht soweit, dass beispielsweise auch ein abgestürzter Fallschirmspringer als Corona-Toter zählt, sofern ihn im Nachhinein jemand positiv testet.

Diese Absurdität ruft uns dazu auf, mutig zu sein. Mutige Ärzte und Wissenschaftler gehen derzeit voran. Ich sehe darin einen Aufruf an uns als Gesellschaft, auch in Bezug auf unsere Gesundheit wieder mehr in die Eigenverantwortung zurückzufinden. Nicht die Götter in Weiß sagen uns, ob wir krank oder gesund sind, erklären dem Bösen in uns den Krieg und dann ist alles wieder gut. Nein. Wir sind selbst verantwortlich. Wir sind keine Autos oder Laptops, die man in die Wartung bringen muss. Wir sind Menschen, je nach Weltanschauung beseelte, in jedem Fall lebendige Wesen. Unser Körper reagiert auf unser Leben und bringt Dinge zum Ausdruck. Wir sind jetzt aufgerufen, wieder ein Gefühl für uns selbst, unseren Körper und auch für unsere gesunden Grenzen zu entwickeln.

Zur Würde des Menschen gehört es, selbstbestimmt über den Körper zu verfügen, nicht zuletzt auch, selbstbestimmt zu sterben.

Dazu ist es gegenwärtig notwendig geworden, sich via Patientenverfügung vor sinnloser Intensivmedizin zu schützen. Das jedenfalls schließe ich aus einem Interview zum Thema Corona mit dem Palliativmediziner Mathias Thöns im Deutschlandfunk.

Zu unserer Würde gehört auch, was seit jeher zum Menschsein gehörte, nämlich in den letzten Wochen des Lebens seine Liebsten noch sehen zu dürfen. Grenzen in diesem Bereich werden gegenwärtig überschritten, und das dürfte nicht sein. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um ein großes Geschäft mit unserer Angst vor dem Tod. Unsere Aufgabe ist es nun, hinzusehen. Das aber konfrontiert uns mit unserer eigenen Vergänglichkeit auf Erden sowie mit unserem Glauben und unserer Spiritualität.

Wenn wir uns selbst wieder spüren und Verantwortung für unsere Gesundheit übernehmen, dann stoppt auch das Damoklesschwert der Urteile von Göttern in Weiß über uns. Wir verwechseln dann Tests nicht mehr mit Todesurteilen. Wir suchen dann Ärzte auf, die multikausal denken und behandeln. Meist sind deren Praxen schon heute überfüllt. Wenn wir ein verantwortungsvolles Gefühl für unsere Gesundheit entwickeln, dann entwickeln wir im nächsten Schritt auch ein ganzheitlicheres und weniger korrumpierbares Gesundheitssystem. Wie das alles aussehen wird, wissen wir noch nicht. Vielleicht werden verschiedene gute Lösungen parallel entstehen. Das wiederum würde eine wahrhaft pluralistische Gesellschaft fördern. Auf diese Vielfalt neuer Lösungen freue ich mich.

Das Wort Krise heißt im Chinesischen zugleich auch Chance. Ich will uns alle hiermit ermutigen, die Chancen in der Krise zu sehen. Es sind verschiedene Chancen darin enthalten Wir können sie erkennen und schrittweise Neues gestalten. Wir sollten uns, soweit möglich, immer wieder mit der Natur verbinden, denn wir können viel von ihr lernen. Im Frühling sind die Blätter vielleicht noch nicht sichtbar, aber die Idee dazu hat der Baum schon längst. Also gilt es, Geduld zu haben und dran zu bleiben. Hier und da hat sogar ein Kiosk offen, davor im Park kann man die Abendsonne genießen und vielleicht sogar ein Corona dazu trinken.


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Besuch der „Hygiene-Demo“ in Berlin am 18. April 2020, Fotos: Angela Mahr


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