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Adler ohne Krallen

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Weil die russische Wirtschaft kräftig wächst, werden die Sanktionen des Westens irrelevant.

von Mac Slavo

Die USA haben das Problem, dass ihre Sanktionen nicht mehr wirken, weil Staaten zunehmend missachten, was ihnen Regierungen anderer Staaten vorschreiben wollen. Trotz der gegen Russland verhängten Sanktionen wächst die russische Wirtschaft weiterhin.

Die russische Inflationsrate ist im letzten Jahr niedrig geblieben, während die Wirtschaft nach Angaben der Weltbank gewachsen ist. „Obwohl die Wirtschaftssanktionen verschärft wurden, ist die russische Inflationsrate auf relativ niedrigem Niveau stabil geblieben, und die Erdölproduktion konnte gesteigert werden. Infolge der robusten Binnenkonjunktur betrug das russische Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr 1,6 Prozent“, heißt es im Bericht der Weltbank.

Die USA setzen schon lange Sanktionen ein, um der Wirtschaft anderer Staaten aus unterschiedlichen Gründen zu schaden, in jüngerer Zeit scheinen solche Sanktionen aber nicht mehr zu greifen. Nach einem RT-Bericht hat die Weltbank darauf hingewiesen, dass Russland und andere Ölexporteure „wegen steigender Ölpreise im Jahr 2018 ein stabiles Wachstum zu verzeichnen hatten“. In Russland sei „das Wachstum durch den privaten Verbrauch und die Exporte unterstützt“ worden. Für das laufende Jahr sagt die Weltbank einen kurzzeitigen Wachstumsrückgang auf 1,5 Prozent voraus, erwartet für die Jahre 2020 und 2021 aber eine Steigerung des russischen Bruttoinlandsprodukts um jeweils 1,8 Prozent.

Im Oktober hat der Internationale Währungsfonds, IWF, seine Prognose für das BIP-Wachstum Russlands im Jahr 2019 auf 1,8 Prozent angehoben. Sein Chefökonom Maurice Obstfeld stellte dazu fest, der positive Einfluss, den die auf dem Weltmarkt steigenden Erdölpreise auf die russische Wirtschaft hätten, gleiche die negative Wirkung der von Washington verhängten Sanktionen mehr als aus (1).

Im Mai 2018 hat Bloomberg berichtet, die Wirkung der US-Sanktionen stoße an ihre Grenzen. Die von US-Sanktionen betroffenen Staaten ließen bei der Abwicklung ihrer Handelsgeschäfte den Dollar „wie eine heiße Kartoffel fallen“ und machten die US-Sanktionen damit wirkungslos.

Als das Finanzamt des Staates New York vor sechs Jahren wegen des Verdachtes, die von den USA gegen den Iran verhängten Sanktionen missachtet zu haben, gegen die in London ansässige Bank Standard Chartered Plc (2) ermittelte, beschwerte sich ein Abteilungsleiter dieser Bank in einer E-Mail nach New York folgendermaßen:

„Ihr verdammten Amis, wer seid ihr eigentlich, dass ihr dem Rest der Welt verbieten wollt, Handel mit dem Iran zu treiben?“

Russland ist nicht der einzige Staat, den die gegen ihn verhängten Sanktionen kaum noch beeinträchtigen können. China hat mit der Asian Infrastructure Investment Bank, AIIB, eine Handelsbank gegründet, die der Weltbank und dem IWF, die beide in Washington residieren, Konkurrenz macht und über die internationale Geschäfte in Yuan (1 chinesischer Yuan entspricht 0,13 Euro) abgewickelt werden können. Und China wird seinen Handel mit dem Iran vermutlich ausweiten, unabhängig davon, wie Trump darauf reagieren wird.

Was China getan hat, könnte auch Europa tun, wenn es sich ebenfalls über die US-Sanktionen hinwegsetzen möchte. „Aus berechtigtem Eigeninteresse wird China ganz sicher Wege finden, um nicht auf US-Banken angewiesen zu sein“, äußerte Jeffrey Sachs, ein Wirtschaftsprofessor der Columbia University.


Mac Slavo ist Herausgeber der Online-Platform www.shtfplan.com.


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.rt.com/business/448357-russian-economy-grows-sanctions/
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Standard_Chartered_Bank

Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien unter dem Titel „Sanctions Lose Power: Russia’s Economy Continues To Expand, Sanctions Irrelevant wurde von Wolfgang Jung übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.*


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