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Das Land, das alles darf

Das Land, das alles darf

Israel stürzt sich unter fadenscheinigen Gründen in einen Krieg mit dem Iran, und seine westlichen Verbündeten machen sich der Komplizenschaft schuldig.

Im November 2024 schrieb ich diesen Beitrag:

Wir haben uns den 3. Weltkrieg verdient

„Nichts wird gründlicher vorbereitet, als plötzlich ausbrechende Kriege“ (Verfasser unbekannt).

„Wir können dabei zusehen, mitmachen oder desertieren“ (Verfasser mir bekannt).

Mit „wir“ meinte ich nicht alle jene, die weder über Krieg, noch über Frieden entscheiden, sondern alle die Kriegseliten im „Wertewesten“, die das Ende der US-dominierten Weltherrschaft aufhalten wollen.

Nun hat Israel, das sich bekanntlich seit Jahrzehnten im Selbstverteidigungskrieg — überall auf der Welt — befindet, den latenten Krieg mit Ermordungen, Sabotage und Militärschlägen, wo auch immer, in einen offenen Krieg gegen den Iran eskaliert.

Der Grund sei das iranische Atomprogramm, das darauf hinarbeite, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Wenn sich irgendjemand damit auskennt, wie man ein ziviles in ein militärisches Atomprogramm überführen kann, dann ist es der Westen. Das bezieht sich nicht nur auf Israel, sondern gerade auch auf Deutschland, das mit der „Wiederaufbereitungsanlage“ (WAA) in Wackersdorf genau diesen militärischen Kreislauf schließen wollte.

Israel betont bis heute mit großer Scheinheiligkeit, dass sie nicht im Besitz von Atomwaffen sei. Wer das in Israel behauptet und beweisen könnte, wird mundtot gemacht.

Nun hat die iranische Regierung vor ein paar Tagen bekannt gegeben, dass sie im Besitz genau jener Unterlagen sei, die bestätigen, dass Israel ein militärisch ausgerichtetes Atomprogramm besitzt — mit der vollen Unterstützung all jener Staaten, die davon nichts wissen wollen.

Die israelischen Angriffe auf den Iran sind mit den USA und sicherlich auch mit anderen imperialen Mächten des Westens abgesprochen. Trump hat dies in aller Großmäuligkeit bestätigt, indem er seine irre „60-Tage-Frist“ abgelaufen sieht und nun der Iran die Folgen zu tragen hätte.

Der Iran hat diese massiven militärischen Angriffe zurecht als eine Kriegerklärung bezeichnet.

In Israel ist de facto der Ausnahmezustand verhängt worden, der die Bevölkerung nicht schützt, sondern einzig und allein das israelische Kriegskabinett.

Wobei man dazu sagen muss, dass sich die Kriegseliten schon alleine darum kümmern, dass der Krieg nicht sie umbringt. Das Präsidentenflugzeug Benjamin Netanjahus wurde bereits am Himmel in Richtung X gesichtet. Zurück bleiben die Menschen, die den Kriegskurs Israels im Großen und Ganzen befürworten beziehungsweise ablehnen.

Tatsächlich hat das israelische Kriegskabinett die Hölle, die man den anderen jeden Tag macht, nun auch für sich selbst geöffnet.

Was wäre, wenn als legitimes, militärisches Ziel zur Abwehr eines Angriffskrieges die israelischen Atomanlagen bombardiert werden? Atomanlagen, die es ja gar nicht gibt?

Komplizenhafte Berichterstattung

Seitdem Russland Krieg auf ukrainischem Boden führt, verkünden deutsche Medien mit jeder Kurznachricht, dass es sich dabei um einen Angriffskrieg handelt. Bei dem israelischen Angriff auf den Iran schreibt und sagt das niemand. Kein einziges Mal ist von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg die Rede. Stattdessen wird den Deutschen dieser propagandistisch und militärisch lang vorbereitete Krieg als Präventivkrieg verkauft.

Man kann also sagen: Wenn die Falschen einen Krieg anfangen, dann ist es ein Angriffskrieg. Wenn es die Richtigen tun, dann ist das ein Präventivkrieg.

Auch das lang erklärte Kriegsziel, die Atomanlagen im Iran zu zerstören, wäre, wenn man dies Russland vorwerfen könnte, ein Kriegsverbrechen, ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. Wenn dies jedoch Israel macht, dann ist die Berichterstattung voller Verständnis, verbunden mit dem Umstand, dass man die Verhältnisse auf den Kopf stellt und behauptet, dass der Iran selbst schuld daran sei.

Der Spiegel fasst die deutsche Beihilfe zu Kriegsverbrechen so zusammen:

„Viele Gespräche, große Sorge — aber keine Kritik an Israel: Für Bundeskanzler Friedrich Merz ist der Umgang mit der Eskalation in Nahost eine außenpolitische Bewährungsprobe. Merz betont, für wie bedrohlich er das iranische Atomprogramm hält — und verurteilt den israelischen Angriff nicht. Damit positioniert er sich ähnlich wie Frankreichs Präsident Macron.“

Kriegsverbrecher-Komplizen

Was der Bundeskanzler Merz nicht sagt, spricht sein CDU-Kollege Roderich Kiesewetter, Obmann im Auswärtigen Ausschuss, offen und strafrechtlich relevant aus:

„Israels gezielter Angriff auf Nuklearanlagen und militärische Hochwertziele ist nötig und dient der Sicherheit der ganzen Region“ (Post vom 13. Juni 2025).

Abgesehen davon, dass sich Kiesewetter wie ein Kolonialverwalter für die „ganze Region“ hält, ist sein Hurra auf „militärische Hochwertziele“ besonders widerlich: Dazu gehören ganz offensichtlich auch iranische Atomwissenschaftler, die im Zuge dieses Angriffskrieges ebenfalls ermordet wurden.

Auch der CDU-Außenminister Johann Wadephul findet in Kairo weilend herzliche Worte für ein Land, das aus lauter „Verteidigungswillen“ noch genug Kapazitäten hat, um das Land Iran anzugreifen: Nach dem Angriff auf den Iran werde Deutschland einmal mehr Israel „solidarisch begleiten“.


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Quellen und Anmerkungen:

Wir haben uns den 3. Weltkrieg verdient, Wolf Wetzel, 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/09/03/wir-haben-uns-den-3-weltkrieg-verdient-teil-ii/
Der Kampf gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage/WAA in Wackersdorf, Wolf Wetzel, 2011: https://wolfwetzel.de/index.php/2011/05/22/der-kampf-gegen-die-atomare-wiederaufbereitungsanlagewaa-in-wackersdorf/

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