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Die Corona-Ballade

Die Corona-Ballade

Die Poetik-Ecke XXIX kleidet eine sattsam bekannte Geschichte in eine neue Sprache.

Die Corona-Ballade

Einst hörte viele Berichte man
Im Winter vor einigen Jahren:
Eine Seuche grassierte im fernen Wuhan,
Man fragte schon nach den Gefahren.
Die Experten waren sich einig bald:
Die Seuchen kommen und gehen halt,
Auch Masken davor nicht bewahren.

Doch bald schon da änderte sich der Ton:
Ein „Weiter so!“ durft's nicht mehr geben,
Wer das ignorierte, war voller Hohn,
Auch Abwarten schien schon daneben.
Man zeigte im Fernsehen uns Särge —
Auch Bilder versetzen ja Berge —
Denn jetzt ging's ums nackte Leben.

Was vorher gegolten hat, galt nun nicht mehr:
Statt Ruhe war Panik das Ziel,
Und Isolation statt Immunabwehr,
Mit Masken gelang so manchem ein Deal.
Frohlockend witterte Morgenluft schon,
Wer den Neustart der Welt pries am Mikrophon —
Wahrlich, für Macht hat Krise Sexappeal.

Und ein neuer Test erobert die Welt:
Mit Hilfe der Polymerasen
Die Anzahl der Fälle nach oben schnellt,
Sie vermehrn sich wie sonst nur die Hasen.
Man sagt es uns täglich: „So geht es nicht weiter!
Gehorche, sonst wirst du zum Superverbreiter
Und tötest noch Oma und Opa und Basen!“

Statt früher „gesund“ nun „symptomlos krank“,
So ließ man es fortan beschreiben;
Man saß nur mit Abstand im Park auf der Bank
Und Ödnis ersetzte das bunteste Treiben.
„Ob Schulkind oder guter Christ —
Beweis' dass du nicht schädlich bist,
Sonst musst du draußen bleiben!“

So manches Geschäft, Jahrzehnte gehegt,
In kurzer Zeit ging zugrunde;
Und manch Alten, nicht mehr von Lieben gepflegt,
Schlug einsam die letzte Stunde.
Statt Schule und Sport vorm Bildschirm allein,
So durften sie kaum noch Kinder sein,
Bis heut' nicht verheilt ist die Wunde!

Nach so viel Not, ganz sonnenklar,
Wird ein jeder den Ausweg ersehnen,
Da brachte man uns die Spritzen dar,
Die genial sind bestückt mit des Virus Genen.
„Ein kleiner Pieks, ganz ohne Qual,
Mach's einmal und dann noch einmal,
So wird dir keiner die Freiheit mehr nehmen!“

Doch ach, die ersten beklagten sich
Über Schwindel und Lähmung und Schmerz überall,
Sei's nach einem oder dem zweiten Stich,
Sei's Herzinfarkt oder Schlaganfall.
In Scharen jetzt liegen Athleten am Boden
Mit Perikarditis und Tumor am Hoden —
Mehr Invalide als Künstler am Ball.

Doch wehe, wer zweifelt, das darf man nicht:
„Wir wissen doch, dass uns die Spritze schützt,
Wer das einfach leugnet, gehört vor Gericht,
Weil er stänkert, statt dass er dem Volke nützt;
Um solch Querulanten mach einen Bogen,
Der gehört doch aus dem Verkehr gezogen,
Bis er endlich bereut und die Strafe absitzt!“

So tönte es lange landauf, landab:
„Wer nicht mitmacht, gefährdet nicht nur seine Lieben,
Es schaufelt auch sein eigenes Grab,
Wer so handelt nach eignem Belieben.
Solch’ Schmarotzer, die halten die Seuche am Laufen,
Ohne sie könnt' man längst wieder reisen und kaufen.
Schließt sie aus, denn sie haben uns bös hintertrieben!“

Aber sieh: Die Spritzen Gespritzte nicht schützten,
Sie infizierten sich wieder und wieder,
So gesellten Erkrankte sich zu den Verletzten,
Zum Hohn auf Versprechen unserer „Leader“.
Immer löchriger wurde so nun die Geschichte
Der Macht und der Medien gestützt durch Gerichte,
Wie ein Kartenhaus purzeln die Lügen hernieder.

Doch wer stellt sich hin? Und sagt: „Tut mir leid!
Ich hab mich geirrt und euch Unrecht getan!
Euch leitete stets Hippokratischer Eid,
Der Schutz der Menschen steht allem voran!“?
Wer ruft Professoren, verfemt und verscheucht?
Wer ruft Schreiber und Lehrer und Sänger: „Uns deucht,
Kommt bitte zurück und fangt wieder an!“?

Und wer stellt sich hin? Und sagt: „Ich war's
Hab Millionen Wähler und Leser verschaukelt,
Hab betrogen sie mit den Geschichten von SARS,
Hab ihnen allerlei vorgegaukelt.
Der Druck war zu groß, die Verlockung vom Geld —
So ist sie nun mal, die heutige Welt —
Mit der Schuld muss ich leben und flöh ich zum Mars!“?

Ob's was brächte, das sei dahingestellt,
Es wird nicht geschehn, wir warten nicht drauf,
So ist sie nun eben, die heutige Welt,
Doch wir brauchen euch nicht, denn wir wachen auf:
Keine glücklichen Sklaven mit Netflix und Futter,
Wir nehmen Konzernen vom Brote die Butter,
Denn wir steigen aus, und zwar zuhauf.

Globale Akteure, Vermögensverwaltung,
Lobbyvertreter und Pharmaverbände,
Wir glauben euch nicht, überwinden die Spaltung,
Wer erwartet schon gierig die nächste Spende?
Gechipt und gedopt mit totaler Kontrolle —
Zu gerne verzichten wir auf diese Rolle!
Die Menschen, sie reichen sich friedlich die Hände.

So erschaffen wir uns eine neue Erde
Mit Zuhören, Tanzen und Singen,
Mit Gemeinsinn aktiv statt gehorsame Herde,
Mit Gedichten und Liedern, die nicht mehr verklingen.
Ohne Saatgutpatente bestellen wir pur
Unsern blühenden Garten reicher Natur,
Gemeinsam unbeugsam wird das uns gelingen!


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