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Die Jugend will den Wandel!

Die Jugend will den Wandel!

Rubikons Jugendredaktion interviewt Fridays-for-Future-Aktivisten in München.

von Burak Erbasi

Seit einigen Wochen weht der jugendlich-rebellische Geist der Fridays-for-Future-Bewegung durch Europa und inzwischen hat er auch einige deutsche Städte erfasst. Wie bereits an den Freitagen zuvor, versammelten sich auch am 5. April 2019 wieder hunderte von Schülerinnen und Schülern in München, um gemeinsam ein Zeichen für Klima- und Umweltschutz zu setzen. Anlässlich der 2. Jugendklimakonferenz fand am Münchner Marienplatz eine bayernweit zentralisierte Protestkundgebung mit anschließendem Demonstrationszug zur Tagungsstätte statt.

Die Fridays-for-Future-Bewegung und ihre Initiatorin, die schwedische Jugendliche Greta Thunberg, sind medial umstritten und es wird rege darüber diskutiert, welche Interessensgruppen hinter dieser Bewegung stecken könnten. Als Reporter vor Ort wollten wir aber abseits von solchen Spekulationen die aktuelle Stimmung einfangen und herausfinden, welche Menschen sich da aktivistisch betätigen und wie ihre Sicht der Dinge ist.

Sofort aufgefallen sind uns die zahlreichen selbstgebastelten Plakate und Transparente, die darauf hindeuten, dass es vielen Jugendlichen tatsächlich um mehr als „nur“ Klimaschutz und die CO2-Belastung der Erdatmosphäre geht. Auf einigen Schildern war beispielsweise der Spruch: „system change — not climate change“ zu lesen. Einige andere Sprüche richteten sich auch gezielt gegen Banken, Großunternehmen und den Kapitalismus an sich. Neben diesen politisch zielbewussten Demo-Teilnehmern bestand der Großteil der Protestierenden jedoch aus neugierigen Jugendlichen, die den Trend offenbar aufregend finden und sich von der euphorischen Stimmung mitreißen lassen.

Auch wenn bei einigen jüngeren Teilnehmern das politische Verständnis und die kritische Reflexion der eigenen Gewohnheiten erst noch wachsen müssen, war es ein bestärkendes und mutmachendes Erlebnis, so viele junge Menschen, die ein gemeinsames Ideal verfolgen, beim freudigen Demonstrieren zu sehen. Diese lebendigen Proteste haben uns gezeigt, dass die junge Bewegung bereits ein nicht zu unterschätzendes aktivistisches Momentum aufgebaut hat und den Zeitgeist der schulpflichtigen Generation voll einfängt. Wenn diese freiwerdende Empörungsenergie aussagekräftig und friedlich bleibt, kann durchaus eine breitere und wirkmächtigere Protestkultur auf deutschen Straßen wiederbelebt werden, die den Druck nach oben weiter erhöht.



Burak Erbasi, Jahrgang 1991, ist derzeit Student der Wirtschaftswissenschaften. Als Kind türkischer Gastarbeiter ist sein Leben geprägt von der Auseinandersetzung mit kulturellen und spirituellen, aber auch klassenkämpferischen Fragestellungen. Sein politischer Aktivismus kreist um die Themenkomplexe Digitalisierung der Wirtschaft, Finanz- und Geldsystem, basisdemokratische Gesellschaftsformen und die kritische Auseinandersetzung mit Pseudo- und Elitendemokratien.


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