Die Utopie eines kollektivistischen Systems, in dem Alle alles teilen und glücklich bis an ihr Lebensende sind, taucht im Laufe der Geschichte immer wieder auf. Sie ist aber nichts weiter als ein Märchen, welches stets in Tyrannei abdriftet. Der russische Mathematiker Igor Schafarewitsch schreibt in seinem lesenswerten Werk „Der Todestrieb in der Geschichte“: Jeder neue sozialistische Menschenversuch bestehe immer wieder aus vier Komponenten, nämlich der Zerstörung von Privateigentum, Tradition, Familie und Religion. Roland Bader schrieb dazu: „Insofern sind zum Beispiel die millionenfache Abtreibung in den westlichen Staaten oder die Unterbringung von Kleinkindern in 'Krippen' genannten staatlichen Verwahranstalten heute auch Indikatoren dafür, wie weit der 'schleichende Sozialismus' bereits vorangepirscht ist.”
Schon vor dem Ersten Weltkrieg ging das Gespenst des Sozialismus um. Nahum Goldmann hoffte, dass der Erste Weltkrieg den Sieg für den Sozialismus bringen würde. Wie dieser Sozialismus erreicht werden sollte, beschrieb er 1915 in „Der Geist des Militarismus" unverhohlen.
Goldmann plädierte dafür, alle sozialen Schichtungen und gesellschaftlichen Formungen, die das alte System geschaffen hat, zu vernichten. Die einzelnen Menschen müssten aus ihren angestammten Milieus herausgerissen werden; keine Tradition dürfe mehr als heilig gelten. Die totale Zerstörung solle auf wirtschaftlich-sozialem Gebiet der Kapitalismus und die Demokratie auf politisch-geistigem erledigen.
Nachdem es in beiden Weltkriegen nicht gelungen war, ganz Europa in ein sozialistisches Armenhaus von Einheitssoldaten zu transformieren, musste eine neue Strategie her. Es entstand die Neue Linke, die Mord und Totschlag durch Subversion ersetzte. Eine Kriegslist, die Sun Tsu schon vor über 4000 Jahren in seinem Werk „Die Kunst des Krieges“ beschrieb. Dieses Mal sollte der Kampf nicht überwiegend ökonomisch, sondern gegen die Werte der Gesellschaft geführt werden. Die Köpfe der Jugend wurden mit Ideen infiziert, die sich in den Köpfen einer Gruppe von Intellektuellen, bekannt als Frankfurter Schule, wie ein Krebsgeschwür ausgebreitet hatten. So begann der Marsch durch die Institutionen, der heute weitgehend vollendet scheint.
Ideologische Subversion
Es begann harmlos und mit einem echten Anliegen, der Gleichberechtigung der Frau und der Homosexuellen. Doch dabei sollte es nicht bleiben, er war nur das, was man ein negationsresistentes Trojanisches Pferd nennt. Es folgten Drogenreformen, die Unterwanderung von Kirchen, Schulen und Universitäten und schließlich landeten wir beim Genderismus. Und weil das alles noch nicht ausreichte, um weltweit das gewünschte „friedliche Hineinwachsen“ in den sozialistischen Kollektivismus zu ermöglichen, musste man sich etwas Umfassenderes einfallen lassen. Etwas, was die gesamte Menschheit in Angst versetzen konnte: Die Angst vor der kochenden Erde.
Das Narrativ von der menschengemachten Klimaerwärmung war geboren und wurde zu einem weltweiten Erfolgsmodell. Endlich konnte der Kampf gegen Individualismus, Freiheit und Kapitalismus ganz neu definiert werden, mit Aussicht auf Erfolg.
Es musste nur noch ein Sündenbock gefunden werden und den fand man in einem unscheinbaren chemischen Molekül namens Kohlendioxid. Ein farb- und geruchloses Gas ist der perfekte Feind. Dass es sich hier nicht um Klimaschutz, das Klima kann nicht geschützt werden, und schon gar nicht um Umweltschutz dreht, lässt sich schon daran erkennen, dass die Umwelt gerade durch Windräder und die wachsende Zahl an Sonnenkollektoren auf ehemals landwirtschaftlichen Flächen zerstört wird. Auch der Biologe und langjährige Naturschützer Wolfgang Epple sagt: Windkraft und Naturschutz sind nicht vereinbar.
Was wir hier sehen, ist ideologische Subversion in der Praxis. Eine Spielart der kognitiven Kriegsführung, vor der schon 1983 der sowjetische Überläufer Yuri Bezmenov, alias Tomas Schuman, in zahlreichen Vorträgen und Interviews warnte. Diese Zersetzung verläuft jeweils in vier Schritten: Demoralisierung, Destabilisierung, Krise, Normalisierung. Wir dürften uns kurz vor der Krise befinden, welche laut Bezmenov entweder in Bürgerkrieg oder in Invasion kulminiert. Ich tendiere zur Invasion. Damit meine ich nicht eine Invasion durch eine fremde Nation, sondern eine Invasion durch die Feinde im Inneren. Ich spreche von der Degrowth-Bewegung, die sich dank gut situierter Gönner wie ein Tumor durch alle Teile der Gesellschaft gefressen hat. Und die, dank der erfolgreich vollführten Destabilisierung, nun gute Chancen hat, uns ihren „demokratischen“ Sozialismus überzustülpen.
Entscheidend für den Erfolg war, dass der neue Ansatz der Gleichmacherei, der heute mit „Diversity, Equity and Inclusion“ (DEI) verkauft wird, von einflussreichen Kreisen gefördert und finanziert wurde und noch immer wird. Heute wird die menschenverachtende sozialistische Ideologie aus Deindustrialisierung, Sozialdividende, persönlichen CO2-Zertifikaten und dem drohenden digitalen Totalitarismus bevorzugt mit Gerechtigkeit, Gleichheit, Inklusion, Sicherheit und einem Leben in „planetaren Grenzen“ als alternativlos verkauft.
Rote Lügen in neuem Gewand
Der Degrowth-Bewegung geht es aber in Wirklichkeit um etwas anderes. Es geht ihr darum, die letzten Reste des Wohlstands umzuverteilen, einen gigantischen Schuldenberg zur Finanzierung ihres Wohlfahrtsstaates aufzutürmen und eine ehemals freie Gesellschaft in eine digitalisierte, kollektivistische Zwangsgesellschaft zu überführen. Es geht darum, unter dem Vorwand von Gerechtigkeit, von Fairness und von Gleichheit, ein System zu etablieren, in dem die meisten tatsächlich gleich sein werden: gleich arm. Hinter dem, was uns Vordenker wie Marianna Mazzucato und Thomas Piketty beschönigend als „partizipativer“ oder „demokratischer“ Sozialismus verkaufen, versteckt sich in Wirklichkeit eine moderne Form der Leibeigenschaft.
Es geht um eine Art Kastensystem, in dem eine technokratische Herrscherkaste den längst totgeglaubten Feudalismus zu neuem Leben erwecken will.
Auch Goldmann war kein Sozialist im konventionellen Sinne, für ihn war der Sozialismus nur ein Prozess, ein Übergang zu einer pyramidalen Struktur mit eindeutigen Herrschern und Beherrschten.
Wer sich genauer mit den Ideen der Degrowth-Bewegung befasst, wird erkennen, dass die aktuelle Deindustrialisierung nichts, aber rein gar nichts mit Dummheit zu tun hat. Vielmehr ist sie die logische Konsequenz einer äußerst gut geplanten Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Erdacht in Denkfabriken und NGOs, vorangetrieben durch Internationalsozialisten und finanziert durch eine transatlantische Politikerkaste, auf Kosten der Bürger. Deutschland soll seine alten Industrien verlieren und sich, vor dem Hintergrund eines möglichen Krieges, auf KI-gesteuertes Militärequipment fokussieren. Und weil KI enorme Mengen an Strom und Wasser benötigt, müssen diese Ressourcen eben rationiert werden.
Das grüne Paradies der Degrowth-Bewegung wird kein Garten Eden, es wird wohl eher die grüne Hölle werden. Und diejenigen, die heute noch dem Ökosozialismus frönen, werden bald erkennen, dass sie nur nützliche Idioten gewesen sind, wie Bezmenov es einst so treffend erklärte.
Sollten Sie zu den Menschen gehören, die noch immer glauben, deutsche Politiker seien dumm und würden die Wirtschaft aufgrund ihres fehlenden Sachverstandes vor die Wand fahren, dann sind sie leider einer Ente aufgesessen. Die katastrophale Energiewende, die Energie unbezahlbar macht, ist keine Dummheit, sie ist unabdingbar, um den Schrumpfungsprozess einzuleiten.
Denn nur wenn Leben zum Luxus wird, wenn immer mehr Menschen am Existenzminimum dahinvegetieren, gelangen wir zur gewünschten Krise. Die Deindustrialisierung ist also kein Zufall, sie ist gewollt. Die horrenden Energiepreise sollen Unternehmen, die sich nicht digitalisieren lassen, entweder in die Insolvenz oder gleich aus dem Land treiben. Es handelt sich um eine Art Umsturz, beschönigend als Zeitenwende tituliert, eingeleitet durch eine „tödliche Pandemie“.
Wir befinden uns gerade am Anfang dieses Prozesses, noch gibt es keine Verbote, sondern vor allem steigende Preise. Als nächstes ist die Digitalisierung des Geldes geplant und im Laufe der Zeit dürfte dieses wohl Schritt für Schritt mit einer Programmierung versehen werden. Selbstverständlich ausschließlich zum Wohle des Planeten und des Klimas. Und wenn immer mehr Menschen ihre Arbeit an KI verlieren, dann sollen staatliche Almosen und CO2-Budgets den Konsum effizient kontrollieren können. Eine Idee ist auch die Kriegswirtschaft, um Ressourcen zu rationieren und Geld durch Bezugsscheine ersetzen zu können. So ließe sich der Konsum auf ein Minimum reduzieren. Wer noch finanzielle Mittel besitzt und die geforderten 2,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr überschreitet, wird anfangs dafür tief in die Tasche greifen müssen, später dann bestraft werden.
Der Putsch von oben
Das hört sich verrückt an, ich weiß, aber die zahllosen Verfechter dieser Kulturrevolution, ich nenne es einen Putsch von oben, sprechen ganz offen darüber, nichts davon ist geheim. Das Gefährliche daran ist, sie sitzen nicht nur in NGOs, sondern auch in Regierungen weltweit und in der Europäischen Kommission (EU), wo sie Gesetze erlassen, die nationales Recht aushebeln. Die Ideen einer EU-Studie mit dem Titel „Beyond Growth“ werde ich noch im Detail vorstellen. Was dort geschrieben steht, wird nur mit der Abschaffung des demokratischen Rechtsstaates und der bürgerlichen Mitbestimmung funktionieren, oder eben durch Krieg. Schon Otto Bauer schrieb 1919: „Die Völker sind durch den Krieg arm, unsäglich arm geworden. Diese Umwälzungen machten „den Sozialismus zu einer unentrinnbaren Notwendigkeit“. Und der Ökonom Günther Chaloupek sieht Bauers Broschüre mit dem Titel „Der Weg zum Sozialismus“ als das „vielleicht bestdurchdachte Sozialisierungskonzept der damaligen Zeit“.
Wie bereits erwähnt, ist die Degrowth-Bewegung international, wie die Mitglieder des International Degrowth Network zeigen. Dort finden sich unter anderem Degrowth Norway, Degrowth Japan, Degrowth Australia, Degrowth Poland, Degrowth Vienna, Degrowth California, Degrowth London und sogar Degrowth Switzerland. Zum Netzwerk gehört auch die NGO Research & Growth International, die sich die 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr hat einfallen lassen. Sogar die unteren 50 Prozent der Menschen würden noch etwa 7 Tonnen CO2 pro Jahr emittieren, so die Beschwerde. Was glauben Sie, wie die unteren 50 Prozent in Zukunft leben werden, wenn sich dieser Wert fast dritteln muss? Wer das berücksichtigt, der versteht auch, weshalb dieser Verein einen „grünen Wohlfahrtsstaat“ fordert. Und damit dieser bezahlbar wird, sollen diejenigen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, um sich einen bescheidenen Wohlstand zu erarbeiten, zur Kasse gebeten werden. Hier war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens, denn die wirklich Reichen sind hier, wie stets, außen vor.
Klimaschutz heißt Opfer bringen
Die Idee mit der Kriegswirtschaft stammt von der Hardcore-Ökosozialistin Ulrike Herrmann, deren feuchter Traum ebenfalls das Ende des Kapitalismus ist, wozu sie sogar einen gleichnamigen Spiegelbestseller verfasst hat. In diesem Werk plädiert die taz-Redakteurin für eine Kriegswirtschaft mit Preiskontrollen, Rationierungen und staatlichen Produktionsaufträgen auf unbestimmte Zeit. Wie das in der Praxis aussehen soll? Ganz einfach, „Kriegswirtschaft ist demokratische Planwirtschaft“, sagt Herrmann. Was meint diese Dame mit demokratischer Planwirtschaft? Ganz einfach, „demokratischen Sozialismus“ und sie und „ihre“ Zivilgesellschaft werden demokratisch entscheiden, was für uns alle gut ist. So geht Demokratie im Sozialismus.
Wir müssen 50 Prozent schrumpfen, sagt sie, Fliegen gehe gar nicht mehr, auch E-Autos nicht, die bräuchten zu viel Strom. Wer noch Arbeit hat, und das werden laut Vorhersagen der Analysten immer weniger sein, der wird, so Herrmann, Windräder aufbauen, aber zu einem deutlich geringeren Lohn versteht sich.
Was der Linken vorschwebt ist „Rationierung und jeder bekommt das Gleiche“. Und die erste Rationierung wird das Wasser sein, sagt sie. Vor allem die Reichen, womit mit Sicherheit Menschen wie Sie und ich gemeint sind, würden Verzicht üben müssen.
In einem Video sagte Herrmann kürzlich: „Was nützt Geld, wenn es nur noch Bezugsscheine für Wasser gibt? Was nützt Geld, wenn sie nur noch auf 50 qm leben dürfen?“ Die wirklich Reichen meint natürlich auch Herrmann nicht, denn das sind ja die Architekten dieser Schrumpfungsagenda. Sie treiben sie an, indem sie riesige Summen an Geld in solche NGOs pumpen und die „richtigen“ Akademiker mit den nötigen Forschungsgeldern beglücken.
Unter Berücksichtigung des digitalen Umbaus Deutschlands, machen all diese Ideen sehr viel Sinn. Denn Rechenzentren brauchen nicht nur Unmengen an Strom, sondern zur Kühlung auch sehr viel Wasser. Um Industrie 4.0 zu etablieren, muss die wachsende Masse der „nutzlosen“ Menschen ihre Ressourcen eben zu einem großen Teil an Maschinen abgeben. Und wie könnte man das besser rechtfertigen als mit dem Gemeinwohl und dem Schutz des Planeten.
Das Forum for a New Economy
Herrmanns Ideen sind nicht nur der fromme Wunsch einer verwirrten Linken, sie werden auch vom einflussreichen Forum for a New Economy vorangetrieben. Die akademischen Partner, zu denen auch der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz zählt, sehen den Glauben an den Markt und damit den Kapitalismus als gescheitert an, weshalb sie auf ihrer Website auch Herrmanns Kapitalismuskritik vorstellen. Fast kommt es mir so vor, als hätten sie alle von Goldmann abgeschrieben. Und weil sie nun, nachdem sie alle dick Kasse gemacht haben, den Glauben an den Kapitalismus verloren haben, wollen sie auch die Schuldenbremse in Deutschland abschaffen, um massive staatliche Investitionen durchzusetzen, also eine Art Staatswirtschaft einzuführen, die dann erneut internationalen Monopolkonzernen zugute kommen kann.
Diskutiert werden:
- Die Einführung einer Investitionsgesellschaft für Kommunen.
- Neuberechnung der Wirtschaftspotenziale, um höhere Staatsverschuldung zu rechtfertigen.
- Umfangreiche Klimainvestitionen, finanziert über erhöhte Schulden.
- Ein neues Finanzrahmenwerk, das die Parlamente in ihrer Budgethoheit einschränkt.
Jetzt wird auch etwas besser verständlich, weshalb Friedrich Merz, seines Zeichens Bundeskanzler Deutschlands und ehemaliger BlackRock-Angestellter, das größte Schuldenpaket aller Zeiten in die Wege geleitet hat. Die Abstimmung im Parlament diente lediglich dazu, die Illusion einer Demokratie aufrechtzuerhalten.
Die Vorschläge zur deutschen Politik werden in Hinterzimmern und Workshops diskutiert — nicht im demokratischen Prozess. Während die Masse einen grünen Sozialismus zu erwarten hat, erfährt der Staat eine technokratische Umgestaltung, getragen von denen, die sich als transatlantische Eliten verstehen.
Das Forum steht in enger Verbindung mit Organisationen wie dem Watson Institute (Brown University), dem Institute for New Economic Thinking (INET) in New York und der OECD. Gefördert wird es von Stiftungen wie der Hewlett Foundation (USA), der Mercator Stiftung und der European Climate Foundation. Ein Blick auf die zahlreichen nicht-deutschen Partner und ihre Lebensläufe ist empfehlenswert.
Im zweiten Teil erfahren Sie mehr über die Feinde im eigenen Land, ihre kollektivistischen Ideen und deren Finanzierung.
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