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Konstruktive Isolation

Konstruktive Isolation

Anstatt die breite Masse noch aufklären zu wollen, sollten wir eigene Strukturen schaffen, die die „alte Welt“ obsolet machen.

Es ist alles gesagt worden! Zu Corona sind die wichtigsten Worte bereits ausgesprochen. Und diese Worte konnten theoretisch auch schon alle erreichen. Nur hatten die meisten ihre Ohren verschlossen. Mal aus Ignoranz, mal aus Angst um das eigene Weltbild und manchmal, weil mancher nicht die Rolle des moralisch Erhabenen verlassen wollte.

Ja, was soll man noch sagen? Zu dem Killervirus, der hierzulande nicht einmal eine Übersterblichkeit produziert? Zu dem pandemischen Goldstandard des PCR-Tests, der sich allenfalls als medizinischer Scherzartikel in einem nanunana-Shop eignet? Zu der nachweislich schädigenden Wirkung der Masken? Dem Leid und dem Elend, welches der Lockdown verursacht hat? Zu der himmelschreienden Verantwortungslosigkeit, einen nicht einmal im Ansatz ausreichend geprüften und zudem vollkommen neuartigen Impfstoff auf die Bevölkerung loszulassen? Zu all den Interessen der Reichsten der Reichsten, die im Schatten dieser Pandemie Erfüllung fanden oder einen gewaltigen Schritt näher an diese heranrücken? Stichwort Lockdown-Profit der Großkonzerne, Bargeldabschaffung, Digitalisierungs-Vormarsch der Tech-Unternehmen und natürlich der Great Reset?

Zu alledem und mehr füllen die Fakten beinahe schon ganze Bibliotheken. Doch bei der breiten Masse stoßen diese sich jedem klar denkenden Menschen aufdrängenden Tatsachen auf keinen fruchtbaren Boden. So sie diese überhaupt vernehmen.

Weiterhin laufen jene Gefahr, die per Attest maskenbefreit die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, von jenen Mitbürgern angepöbelt zu werden, die in der Stunde der Pandemie beziehungsweise „Plandemie“ sich zu moralisch überlegenen Seuchen-Sheriffs aufschwingen. Die Spaltung der Gesellschaft erreicht sukzessive lebensgefährliche Dimensionen für alle aufgeweckten, wachsamen Bürgerinnen und Bürger, die nicht von allen guten Geistern verlassen sind, sich nicht dem Polterzeitgeist angeschlossen haben und gegen Unrecht und Menschenverachtung klar und deutlich die Stimme erheben.

Der Anblick vorbeifahrender Polizeiwagen kann bereits die Pulsfrequenz ansteigen lassen, selbst wenn man wie eh und je einfach unbescholten den Bürgersteig entlanggeht. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln ist man stets den taxierenden Blicken der maskierten Mitmenschen ausgesetzt. Wer entsprechende Demos für das Grundgesetz und den Erhalt humanistischer Standards besucht, muss fürchten, im Anschluss bedrängt und bedroht zu werden von selbsternannten Antifaschisten, die häufig selbst so agieren wie jene, die sie zu bekämpfen vorgeben.

Wer sich von der bisher beispiellosen Spaltung der Gesellschaft ein kompaktes Bild machen möchte, der gebe einfach mal bei Instagram den Hashtag #querdenker ein. Ein Schwall aus Hass und Hetze eröffnet sich dem Betrachter. Paradoxerweise kommt ebenjener Hass häufig von genau denen, die immerzu vorgeben, diesen bekämpfen zu wollen.

Re-Naturalisieren statt Radikalisieren

Es ist wohl nun an der Zeit, mit einer gewissen Bitterkeit zur Kenntnis zu nehmen, dass man nicht alle retten kann. Das kollektive Strömen in Richtung Abgrund lässt sich nicht aufhalten. Die meisten unserer Mitmenschen werden in der Impfung den Heilsbringer sehen, der ihnen eine Rückkehr in die alte Normalität verspricht. Doch so wie die Spritze kein Heilsbringer ist, so wissen wir auch keinen Heilsbringer auf unserer Seite – außer uns selbst.

Keine Künstler, keine sich selbst als (außer)parlamentarische Opposition verstehende Gruppierung der alten Normalität leisten einen Beistand, der als solcher bezeichnet werden kann. Im Gegenteil.

C.J. Hopkins schrieb hierzu:

„Wir haben es hier nicht mit einem Missverständnis zu tun oder mit einer rationalen Debatte über wissenschaftliche Fakten. Sondern mit einer fanatischen, ideologischen Bewegung. Einer globalen, totalitären Bewegung ... die erste ihrer Art in der Menschheitsgeschichte.

Es handelt sich hierbei nicht um einen nationalen Totalitarismus, denn wir leben in einem globalen, kapitalistischen Imperium, welches nicht von Nationalstaaten regiert wird, sondern von supranationalen Akteuren und dem globalen, kapitalistischen System an sich. Und dadurch hat sich das Kult-/Kultur-Verhältnis (gemeint ist der Maskenkult, Anmerkung NR) umgedreht. Anstatt dass der Kult eine Insel innerhalb einer dominanten Kultur darstellt, wurde eben dieser Kult zur dominanten Kultur und jene von uns, die sich diesem nicht angeschlossen haben, leben ihrerseits nun auf kleinen Inseln inmitten diesem.“

Daher ist es nun an der Zeit, sich mit den verbliebenen Menschen, die des Denkens und Fühlens noch mächtig sind, sich — so gut es geht — von der Hysterie der Masse zu isolieren.

Die etablierten Medien würden dies wahrscheinlich als eine neue Form der Radikalisierung interpretieren. Doch angesichts des öffentlichen Sittenverfalls und des sich bereits latent andeutenden Rückfalls in barbarische Zustände muss die Frage gestellt werden, wer sich hier radikalisiert. Wenn wir uns isolieren, stellt dies keine Radikalisierung dar. Mehr eine Re-Naturalisierung. Denn das Wort „Radikal“ wurzelt wortwörtlich in dem lateinischen Begriff „radicitus“, was so viel bedeutet wie „mit der Wurzel“ oder „von Grund auf“. Diese Begriffs-Semantik ist im Zusammenhang mit dem folgenden Zitat von Giorgio Agamben sehr aufschlussreich. So schrieb er:

„Altern: ‚Nur in den Wurzeln wachsen, nicht mehr in den Zweigen‘. Sich nur mehr in die Wurzeln vertiefen, ohne Blüten oder Blätter. “

Die Worte Agambens — der auch viel zum Thema Biopolitik verfasste — lassen sich deuten als das verzweifelte Klammern der breiten Masse an ihr rein biologisches Leben. Das wahrliche Leben mit der ihm inne liegenden Lebendigkeit („Blüten oder Blätter“) wird dem Fortbestand des nackten Lebens geopfert („nur in die Wurzeln wachsen“).

Radikal sind im Grunde genommen die, die das Leben mit ihrem Hygienewahn und der hysterischen Angst vor dem Tod so entstellen, dass es als solches nicht mehr erkennbar ist. Diejenigen, die sich so sehr an die Wurzeln ihres irdischen Daseins klammern und nicht bereit sind zu akzeptieren, dass auch ihr Blätterwerk eines Tages – oder vielleicht sogar vorzeitig – welken könnte. Die, die den Tod hinauszögern, und sei es zu dem Preis, auf ein vor Lebendigkeit sprühendes Leben zu verzichten.

Wenn die kritische Masse sich nun isoliert, ist sie nicht radikal, sondern dabei, sich zu re-naturalisieren. Denn in dieser Isolation geht es um nicht mehr und nicht weniger als den Aufbau von Strukturen, die genau jenes lebendige Leben in Freiheit und Selbstbestimmung ermöglichen können und sollen.

Und auf dem Weg dorthin sollen eben all diese „besten Sachen im Leben, (die) keine Sachen (sind)“ wieder kultiviert werden. Umarmungen sind (über)lebensnotwendig und keine potenziellen — unbeabsichtigten / fahrlässigen — Tötungsdelikte. Einander zuzuhören hat etwas mit Achtsamkeit und Empathie zu tun und nicht mit dem Anheimfallen von „Verschwörungsideologien“, vorgetragen von kruden Spinnern. Und das Einstehen für die eigenen, elementarsten Bedürfnisse ist in keinster Weise ein wie auch immer gearteter Egoismus!

Notwendiger Rückzug

Wälder wachsen bekanntlich leise, industrielle Innovationen werden im Schutz der Verheimlichung vorangebracht und jedes unserer Leben gedieh in der neunmonatigen Abschottung des Mutterleibs. Beispiele, wie Großes und Wichtiges nur in Isolation entstehen konnte, gibt es in der Natur und der Menschheitsgeschichte noch und nöcher.

Das wohl prominenteste Beispiel für einen produktiven Isolationsmechanismus dürfte Isaac Newton sein. Infolge der Pest — also einer wirklichen Seuche — schloss 1665 das Trinity College in Cambridge, und Newton war zum analogen Homeschooling verdammt. Diese zwei Jahre der Isolation entpuppten sich für ihn als regelrechtes Erblühen autodidaktischen Lernens, in denen er zu Entdeckungen vorstieß und teils heute noch gültige Theorien entwickelte, die er in dem zerstreuenden und regen Treiben des Campus-Lebens wohl niemals entwickelt hätte. Ohne die Pest und die damit verbundene Isolation wäre Newton niemals zu diesen Erkenntnissen gekommen, die seine Nachwelt maßgeblich beeinflusst haben, ganz gleich wie man persönlich zu diesen stehen mag. Rückblickend wurden diese Jahre auch als die „Jahre der Wunder“ bezeichnet.

Dies könnte man nun als erfreulichen Einzelfall abtun. Aber tatsächlich benötigen wir alle immer wieder Zeiten der Isolation, der Stille; das Allein-Sein, diese Kontaktbeschränkung, das Für-Sich-Sein, um zu regenerieren, zu neuer Kraft zu kommen, das Erlebte zu verarbeiten um danach wieder ausgeruht und mit Tatendrang sich den neuen Herausforderungen stellen zu können.

Eine Isolation ist nicht per se als etwas so Negatives zu verstehen, wie man dies — gerade in diesen Zeiten, in denen Isolations-Konzepte pervertiert werden — gemeinhin tut. Isolation ist manchmal nicht mehr und nicht weniger als der notwendige Schritt zurück, um für eine größere Sache Anlauf zu nehmen.

Die Letzten werden die Ersten sein

Die Zeiten sind vorbei, in denen es vordergründig darum ging, alles haarklein zu analysieren — denn dafür fehlt uns mittlerweile die Zeit. Frei nach Karl Marx könnte man nun eine Art 11. Neo-Feuerbachthese für 2021 formulieren:

„Die Demokraten haben die neue Normalität nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“

Im Kern geht es um folgendes:

Die Struktur der breiten Masse wird früher oder später komplett in sich zusammenfallen. Deswegen muss die kritische Masse jetzt schon alternative Strukturen aufbauen, die den Schutzsuchenden Zuflucht und Halt bieten kann.

Ein Beispiel: Wer für die ersten beiden Quartale des Jahres 2021 einen Bankencrash prognostiziert, pokert nicht hoch. Die ersten Blitze einer Weltwirtschaftskrise erleuchten bereits jetzt immer wieder den Himmel. An diesem zeichnen sich ebenfalls schon die eben erwähnte Bargeldabschaffung sowie die Etablierung von digitalem Zentralbankgeld ab.
Um von diesen Ereignissen nicht überrannt zu werden, ist es nun unerlässlich, sich mit den eigenen Mitstreitern tiefergehend mit Kryptowährungen zu befassen und dabei etwaige Berührungsängste zu überwinden.

Diese Berührungsängste könnten in einem baldigen Bankencrash einer Existenzangst weichen — so diese nicht schon längst besteht —, wenn das eigene Geld nichts mehr wert ist. Ohne das Kryptowährung-Thema hier groß auszuschlachten, sei an dieser Stelle erwähnt, dass dieses nicht allein eine Wertsteigerungsfunktion, sondern eben auch eine Handelsfunktion besitzt. Während der Bitcoin sich mehr dazu eignet, das eigene Vermögen zu sichern und mitunter auch enorm zu erhöhen, eignen sich weniger starke Cryptowährungen besser zum wechselseitigen — anonymisierten — Handeln.

Während die breite Masse das gute alte Bargeld mittlerweile als Keimträger verbucht hat und überwiegend mit Fiatgeld vermittels kontaktloser Kartenzahlung oder per Handy, Smartwatch — und bald auch per RFID-Chip? — bezahlt, kann die kritische Masse in ihrem sozialen Schutzmilieu bereits damit beginnen, reziprok mittels Kryptos zu handeln und sich damit peu a peu von dem hiesigen Finanzsystem zu emanzipieren.

Damit es auch was zu handeln gibt, wäre ein weiterer denkbarer wie notwendiger Schritt der Zusammenschluss von Haushalten beziehungsweise WGs zu wirtschaftlichen wie kulturellen Handelsföderationen, vergleichbar mit der damaligen Hanse, nur eben in einer kleineren Dimension und auf anderer Ebene. Ob so etwas verboten ist? Nein! Statt mit Kryptowährungen könnte man sich ja genauso gut gegenseitig mit Briefmarken bezahlen. Welches Gesetz verbietet das?

So können Haushalte untereinander beginnen, mit nicht mehr benötigen Handelsgütern wie Möbeln, Haushaltsgeräten, Lebensmitteln oder auch mit Dienstleistungen zu handeln. Gleichzeitig wird dadurch das Nachbarschaftsgefühl (wieder) kultiviert, welches im Zuge der durch die Verstädterung bedingten Anonymisierung verloren gegangen und daher eigentlich nur noch auf dem Land bekannt ist.

Vernetzen, statt dem System ins Netz zu gehen

Damit sich ein solches Schutzmilieu der kritischen Masse überhaupt bilden kann, ist systematische Vernetzung das, was für die Pflanzen das Wasser ist. Das größte Vernetzungspotenzial bergen Demonstrationen. Dort bleibt dieses Potenzial allerdings meist ungenutzt. Wie viele potenzielle Mitstreiter und Gleichgesinnte tummeln sich auf diesen, ohne dass man sie wirklich kennenlernt und nach der Demo gemeinsame Sache macht? Man bleibt in der Bubble innerhalb der Bubble. Wenn eine Kontaktaufnahme zustande kommt, dann meist eher zufällig. Doch soll man dieses Potenzial dem Zufall überlassen, statt es bewusst herbeizuführen? Es wäre zu schade drum und angesichts der Dringlichkeit, aktiv eigene Strukturen aufzubauen, fast schon fahrlässig. Daher folgender Vorschlag:

Denken wir Demonstrationen neu! Betrachten wir sie nicht mehr als reine Symbolveranstaltungen, als Ablassventile unseres Frustes! Bislang dienten Demonstrationen als Plattformen für Aufmerksamkeit, für die Bekundung des Unmuts gegenüber bestimmten, verantwortlichen Politikern. Das Problem liegt auf der Hand. Der Protest, der Lärm verhallt wenige Stunden nach dem Ende der Demo. Die Forderungen und kecken Sprüche auf den Schildern und Transparenten werden von den Teilnehmern und den Gegendemonstranten, nicht aber von den Adressaten gelesen.

Könnte man dieses Medium der Demos nicht sinnvoller und zielgerichteter nutzen? Und ob! Statt uns also mit den Schildern und Transparenten reziprok in der eigenen Meinung zu bestätigen, könnten wir die Schilder doch mit unseren Fähigkeiten oder mit unserem Beruf beschriften. Was das bringen soll? Würde diese Praxis Schule machen, dann wären Demos nicht länger einfache Veranstaltungen des Abreagierens — mit Betonung auf „Reagieren“ —, sondern eine Plattform zum agieren. Diese Plattform kann verstanden werden als eine Art Messe für die jeweils eigenen Talente und berufsspezifische Expertise, die für das Errichten autonomer Strukturen genutzt werden kann.

Als Besucher ginge man in solch einem Falle nicht mehr zu Demos, um sich tolle Reden anzuhören oder überschüssige Energie durch Applaus und Buhrufe abzulassen, um danach ausgepowert wieder nach Hause zu gehen. Nein, man ginge dann mit der Absicht auf diese „Demo“, spezifische Kontakte für das jeweils eigene Vorhaben zu suchen. Man möchte etwa in der Lebensmittelversorgung autarker sein oder solche autark agierenden Menschen unterstützen? Dann könnte man auf der Demo ja anhand der Schilder nach einem solchen Landwirt Ausschau halten.

Oder man sucht andere Eltern, mit denen man gemeinsam für das Wohl der eigenen Kinder an Schulen eintritt. Oder man sucht Mitstreiter, die einem dabei helfen, eine auflagenstarke Wochenzeitung zu verteilen? Oder man sucht nach Medizinern und Heilpraktikern, die einem oder einer ganzen Gruppe bei der Unterstützung des Immunsystems helfen können.

Um wie viel ertragreicher wäre eine solche Form von „Demonstrationen“ beziehungsweise „Talent- und Kompetenz-Messen“, wenn man von dieser mit einer Handvoll neuer Kontakte nach Hause geht, um von dort aus gleich damit zu beginnen, konkrete Projekte zu starten?
Um nicht falsch verstanden zu werden — der Nutzen konventioneller Demonstrationen soll hier gar nicht bestritten werden! Im Gegenteil. Diese waren richtig und wichtig, um machtvoll zu demonstrieren, dass weit mehr als nur wenige verstrahlte Spinner mit dem derzeitigen Zivilisationsbruch nicht einverstanden sind. Doch nun ist es eben wichtig, dass dieses Potenzial auch genutzt wird und nicht mit dem Ende der Demos — seien es die kleinen oder die Millionendemos mit 17.000 Teilnehmern — ungenutzt versiegt. Die nächste Stufe der Rakete muss nun gezündet werden.

Filtern statt Spalten

Und was passiert mit den anderen? Denen außerhalb der kritischen Masse? Sagen wir diesen nun endgültig „Adieu“? Brechen wir mit diesen und überlassen sie ihrem Schicksal?
Hier bedarf es der Filterung. Das grundlegende Problem: die Anderen sind gerade nicht die Anderen! Sie sind gerade nicht sie selbst. Die Dauerbeschallung der Angstmedien hat vormals rational denkende Menschen zu hypochondrischen Hysterikern werden lassen, denen mit Zahlen, Daten und Fakten nicht mehr beizukommen ist. Die Angst regiert in ihren Köpfen und Herzen. Wie nun mit diesen Menschen umgehen?

Menschen, die derzeit in Angst verfangen sind, agieren vollkommen irrational. Sie haben teils höllische Angst und suchen nach Ventilen, um die durch Angst induzierte Spannung irgendwie zu lösen. Wie sollen wir auf solche Menschen zugehen, mit ihnen ins Gespräch kommen, wenn sie – statt uns aufmerksam zuzuhören – nur mit weit aufgerissenen Augen auf potenziell aus unserem Mund austretende Aerosole stieren?

Mit einer hysterischen Angstmasse lassen sich keine Rettungsboote bauen, geschweige denn ihr Einsatz koordinieren. Es bedarf des notwendigen Rückzugs der Mutigen, um rasch und effektiv Rettungspläne zu erstellen.

Wir müssen uns wohl oder übel — auch wenn es teils schweren Herzens geschieht — temporär von diesen Menschen abschotten und im gegenseitigen Schutz innerhalb der kritischen Masse die Rettungsboote errichten, die dann letztlich auch die Rettungsboote der derzeit an Corona-Angst leidenden Menschen sein werden. Wenn diese dann irgendwann — ob in wenigen Wochen, Monaten oder Jahren — wieder zu uns zurückkehren, sollten wir uns auch darin üben, diese nicht zu verurteilen oder hämisch zu begrüßen, mit Worte wie etwa: „Na! Wer kommt da denn wieder angekrochen? Hab ich es nicht all die Zeit über prophezeit?“ Stattdessen sollten wir versuchen, auch wenn es schwer fällt, Verständnis für die zurückliegende Irrationalität aufzubringen. Vergessen wir nicht — hätten wir uns im Frühjahr 2020 aus anderen Quellen informiert — was lässt uns sicher sein, dass wir vielleicht nicht auch der Medien-Panik anheimgefallen wären?

Auch ist es wichtig, dass wir dann nicht missionierend agieren. Nach dem Motto: „So, du Schaf! Jetzt wo du auf der ‚richtigen Seite‘ bist, erklären wir dir nun, wie die Welt funktioniert.“ Sondern wir sollten dann die Sichtweisen der aktuell Verängstigten bei einer etwaigen Rückkehr als Bereicherung betrachten.

Und auch bis es so weit ist und wir abgebrochene Kontakte wieder erneut knüpfen, ist es wichtig, dass wir nach wie vor mit diesen Menschen gesittet kommunizieren, so weit wie notwendig zusammenarbeiten und ihnen — in gewissen Notsituationen — auch selbstverständlich zu Hilfe eilen. Eine der wesentlichen Fähigkeiten, die wir in der konstruktiven Kontaktbeschränkung erlernen müssen, ist die Entwicklung der Empathie, die wir bei den Anderen derzeit so schmerzlich vermissen.


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