Irgendwie hatte man übersehen, dass die Rationalität der Moderne auch nur ein Sprachspiel war. Wir können immer mehr und wissen nie, was wir wollen. „Seit Gott tot ist, sind wir noch lange keine Atheisten geworden“, diagnostizierte Jean-Paul Sartre. Die Moderne ist charakterisiert durch einen Überhang der Mittel über die Zwecke. Statt rationalen Zwecken huldigen wir Fetischen: dem Superauto, der Weltherrschaft, dem Eigenheim. Alle rationalen Kalkulationen münden im Meer von Ersatzmythen, und umgekehrt wird die Rationalität von getarnten Devotionalien gestiftet.
Raymond Unger hat in seinem Essayroman „Die Heldenreise des Bürgers“ das Epos einer eventuell glückenden Sinnsuche konstruiert. Jürgen Fliege kann von den Tröstungen eines Gottes erzählen – wenn man sich ihm öffnet, die Yogalehrerin Gwendolin Kirchhoff findet in der spirituellen Versenkung ganze Welten. Doch Matthias Burchard fragt, ob die Realität besser wird, wenn nur einzelne Individuen des Segens der Spiritualität teilhaftig werden können.
Walter van Rossum im Gespräch mit Matthias Burchardt, Jürgen Fliege, Gwendolin Kirchhoff, Raymond Unger
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