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Nicht mit uns!

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Menschen, die ihr Persönlichkeitswachstum bewusst fördern, stehen zu ihren Ansichten.

Die Menschheit und Kriege scheinen untrennbar miteinander verbunden zu sein. In Wikipedia sind die ersten kriegerischen Auseinandersetzungen auf das 26. Jahrhundert vor Christus datiert (1). Sie tobten im alten China. Sicherlich gab es schon viel früher Kriege. Aufgehört hat die Gewalt zwischen Völkern und Volksgruppen bis heute nicht.

Natürlich gab es auf der Erde immer wieder Zeiten des friedlichen Miteinanders, selbst wenn anderswo gekämpft wurde. Kriege waren immer territorial und zeitlich begrenzt. Von Weltkriegen spricht die jüngere Geschichtsschreibung nur in zwei Fällen. Beide Weltkriege gingen bekanntlich von deutschem Boden aus.

Die unsägliche Gier

Nach wie vor sind die Gier nach immer mehr Macht und immer mehr Reichtum die Gründe dafür, dass Kriege angezettelt werden. Mancher Kriegsherr glaubt gar, dass ein Sieg ihm Ruhm bringe, selbst wenn Menschen dafür mit ihrem Leben bezahlen müssen. Haben die Kriege den Mächtigen und Reichen tatsächlich mehr Macht und Reichtum gebracht? Wenn sie gewonnen wurden, wurde ihr Einflussbereich wahrscheinlich größer.

Ob ein gewonnener Krieg mehr Reichtum brachte, dürfte fraglich sein, denn die Scherbenhaufen, die während der Kämpfe entstanden, dürften zumeist riesig gewesen sein. Erfolge waren nie von Dauer, denn selbst die mächtigsten Reiche zerfielen irgendwann wieder. Was immer blieb, das waren die riesigen Friedhöfe der Kriegstoten sowie Verletzte, traumatisierte Menschen und Ströme voller Tränen.

Ich kann nicht begreifen, warum die Menschheit aus all dem Blutvergießen nichts gelernt hat, warum sie keine Maßnahmen ergriff, die Kriege unmöglich machen.

Und selbst einer hoch entwickelten Zivilisation, für die wir uns halten, ist es nicht gelungen, Kriegstreibern Einhalt zu gebieten. Diesem Ziel waren wir schon näher.

Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein

Willy Brandt sprach am 11. Dezember 1971 zum Thema „Friedenspolitik in unserer Zeit“ im Rahmen der Verleihung des Friedensnobelpreises an ihn die folgenden Worte:

„Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, Kriege abzuschaffen, nicht nur, sie zu begrenzen. Kein nationales Interesse lässt sich heute noch von der Gesamtverantwortung für den Frieden trennen. Jede Außenpolitik muss dieser Einsicht dienen. Als Mittel einer europäischen und weltweiten Sicherheitspolitik hat sie Spannungen abzubauen und die Kommunikation über die Grenzen hinweg zu fördern.“(2)

Willy Brandt war von 1969 bis 1974 Bundeskanzler. Auch ihm haben wir zu einem wesentlichen Teil zu verdanken, dass wir Deutschen seit fast 78 Jahren in Frieden leben. Frieden ist ein kostbares Gut, das es zu bewahren gilt. Kein Volk braucht Krieg. Ich bin davon überzeugt, dass die allermeisten Menschen einfach nur in Frieden und unter menschenwürdigen Bedingungen leben wollen.

Die Worte unserer derzeitigen Außenministerin hören sich allerdings ganz anders an. Im Januar dieses Jahres kamen ihr folgende Worte über die Lippen: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“ (3). In meinem Namen sprach sie nicht.

Die Eskalationsgefahr ist immens

Durch die technischen und technologischen Fähigkeiten der Menschheit besteht inzwischen die Gefahr, dass ein Krieg in kürzester Zeit zu einem Flächenbrand eskaliert, der ganz Europa oder gar unseren gesamten Planeten erfasst. Ein Krieg, der dieses Potential hat, einen solchen Flächenbrand auszulösen, tobt unweit unseres Landes in der Ukraine. Und statt im Rahmen von Verhandlungen um eine friedenssichernde Lösung zu ringen, stellt der Westen der Ukraine immer mehr Waffen zur Verfügung.

Mit der Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, Streubomben an die Ukraine zu liefern, eskaliert die Situation weiter (4). Immer mehr Menschen werden dadurch ihr Leben verlieren, immer mehr Menschen wird der Krieg unsägliches Leid bringen, auch der ukrainischen Bevölkerung. Allein unter den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten sind laut ZDF bisher allein 15.500 bis 17.500 Gefallene zu beklagen (5).

Bei dem Leid, das das deutsche Volk in zwei Weltkriegen vielen Völkern, besonders dem russischen, gebracht hat, macht es mich fassungslos, dass sich die Regierung unseres Landes nicht vehement für eine Friedenslösung in der Ukraine einsetzt und sich stattdessen an Waffenlieferungen beteiligt.

Unser Friedenswille ist riesig

Obwohl sich ein großer Teil der Bevölkerung unseres Landes für Friedensverhandlungen ausspricht, immerhin unterzeichneten bis zum 1. August 2023 848.626 Menschen das Manifest für Frieden, eine Petition, die Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht auf den Weg brachten (6) und Woche für Woche auf Straßen und Plätzen tausende Menschen im ganzen Land ihren Friedenswillen zum Ausdruck bringen, ändert die Bundesregierung ihren Kurs nicht.

Ich weiß, dass diese Ignoranz viele Menschen schockiert. So schwindet das Vertrauen in die Regierenden immer mehr.

Offenbar schweben die Politiker der ehemaligen Volksparteien inzwischen in anderen Sphären. Kein Wunder, dass die AfD immer erfolgreicher wird.

Eine bessere Zukunft kann ich mir mit der AfD an der Spitze allerdings nicht vorstellen. Was nützen uns neue Versprechungen, die am Ende wieder nicht gehalten werden?

Inzwischen ist unsere Lebensqualität, für die die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes tagein tagaus hart arbeiten, in Gefahr. Damit sie bewahrt bleibt und Deutschland dauerhaft eine wichtige Rolle im Ringen um eine menschlichere Welt spielen kann, brauchen wir dringend politische Alternativen mit glaubwürdigen Politikerinnen und Politikern, die wahrhaft zum Wohl der Menschen handeln.

Sich vertrauenswürdige Informationsquellen suchen

Leider sind die etablierten Medien inzwischen kaum noch eine Orientierungshilfe bei gesellschaftlichen Fragen. Vielleicht waren sie auch schon immer nur ein Feigenblatt. Mein Vertrauen haben sie jedenfalls inzwischen weitestgehend verspielt.

Jeder kann sich inzwischen mithilfe des Internets eine eigene Meinung bilden. Die Entscheidung, welches Angebot glaubwürdig ist, nimmt einem allerdings niemand ab. Es bedarf eigener Informationsstrategien, sonst verwirrt uns die tägliche Informationsflut zusätzlich. Ich beschränke mich auf wenige Informationsanbieter, überfliege täglich nur die Überschriften und lese nur das, was mir neue Einsichten und Erkenntnisse verspricht.

Wachsen als Mensch

Mit all den neuen Informationswegen erschließen sich uns auch neue Impulse, unter ihnen Impulse, die anregen, als Mensch zu wachsen, sich zu einer gereiften Persönlichkeit zu entwickeln. Deren Eigenschaften nannte man früher Tugenden. Diesem und weiteren Themen in diesem Zusammenhang widmete sich Jürgen Todenhöfer in seinem Buch, „Teile dein Glück … und du veränderst die Welt!“, ein Buch, das mich nun schon seit über zehn Jahren immer wieder inspiriert (7).

Ausdruck wahrer Menschlichkeit sind für mich Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Fairness, Gerechtigkeit, Respekt, Aufrichtigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Achtsamkeit, Mitgefühl und Güte.

Sich solche Verhaltensweisen auf die Fahne zu schreiben, reicht jedoch nicht. Diese Fahne muss auch in die Welt getragen werden, ins eigene Dorf oder in den eigenen Stadtteil, aber auch darüber hinaus und vielleicht sogar im tatsächlichen Sinne, in die Welt. Ich versuche das, indem ich Artikel schreibe und meine Erfahrungen und Kompetenzen Menschen weitergebe, die sich dafür interessieren.

Wichtig bei all dem ist meiner Meinung nach eine Vorstellung vom eigenen Leben. Für mich gehören hierzu Gesundheit, existenzielle Grundsicherung, Familie und Freunde, Inspirationen, Wirksamkeit, Begeisterung und Ausgelassenheit. Wirksamkeit ist mir vor allem bei den Themen Frieden, Freiheit, wertschätzendes Miteinander und Wohlergehen der Menschen wichtig. Ein Kapitän muss das Ziel kennen, wenn er sein Schiff auf Kurs halten will. Kapitänen waren die Sterne gute Wegweiser. Uns können unsere Vorstellungen vom Leben den Weg weisen.

Sich zu einer gereiften Persönlichkeit zu entwickeln, ist ein Beitrag zu einer menschenwürdigeren Welt. Indem wir als Mensch wachsen und reifen, sind wir ein Tröpfchen im sich entwickelten Menschenmeer. Indem wir wachsen, erlangen wir auch die Befähigungen, die wir für eine menschenwürdige Zukunft brauchen. Und sicherlich ist es auch ein wesentlicher Teil des Sinns des Lebens, als Mensch zu wachsen.

Der Lohn sind Erfüllung und Zufriedenheit, statt sinnentleertes Dasein.

Jenen, die nach immer mehr Macht und immer mehr Reichtum streben, passt unser persönliches Wachstum nicht ins Konzept. Sie brauchen zur Umsetzung ihrer Pläne angsterfüllte, steuerbare und willenlose Menschen. Aufgeklärte und selbstbestimmte Persönlichkeiten machen es ihnen unmöglich, ihre Ziele zu erreichen.

„Der Mensch ist leider primitiv“, singt Marius Müller-Westernhagen in seinem Lied „Freiheit“. Beweisen wir, dass wir das nicht sind, dass Krieg mit uns nicht zu machen ist.


Anmerkungen und Quellen
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen#%C3%84gypten_und_Vorderasien
(2) https://www.willy-brandt-biografie.de/wp-content/uploads/2019/09/WB_Rede_Nobelpreis_1971.pdf
(3) https://orf.at/stories/3302889/
(4) https://www.deutschlandfunk.de/streumunition-lieferung-usa-ukraine-100.html
(5) https://www.zdf.de/nachrichten/politik/pentagon-leaks-usa-verluste-ukraine-krieg-russland-100.html
(6) https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden
(7) Teile dein Glück … und du veränderst die Welt, Jürgen Todenhöfer, C. Bertelsmann Verlag, München, 2010


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