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Propagandakrieg für Big Pharma

Propagandakrieg für Big Pharma

Die Geheimdienste der USA und Großbritanniens nutzen ihr Cyber-Waffenarsenal, um die Impfstrategie gegen Kritiker durchzusetzen.

von Whitney Webb

Gerade in der letzten Woche haben die nationalen Sicherheitsapparate der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs diskret bekannt gegeben, dass die Cyber-Werkzeuge und Online-Taktiken, die zuvor für eine Verwendung im „Krieg gegen den Terror“ nach dem 11. September konzipiert worden waren, nun für den Einsatz gegen Informationsquellen zweckentfremdet werden, die „Impfzurückhaltung“ und Informationen mit Bezug zu Covid-19 fördern und den staatlichen Narrativen widersprechen.

Am Montag hat das Government Communications Headquarter (GCHQ), der Geheimdienst für Fernmelde- und Elektronische Aufklärung des Vereinigten Königreichs, eine neue Cyber-Offensive gestartet, die Internetseiten ins Visier nehmen soll, die als Propaganda betrachtete Inhalte veröffentlichen, welche Bedenken gegen die staatlich finanzierte Covid-19-Impfstoffentwicklung und die daran beteiligten multinationalen Pharmakonzernen wecken.

Ähnliche Anstrengungen unternimmt man in den Vereinigten Staaten, wo das US-Militär kürzlich eine CIA-gestützte Firma — vollgestopft mit ehemaligen Beamten aus der Terrorbekämpfung, die hinter der Besetzung des Irak und dem Aufstieg des sogenannten Islamischen Staates steckten — finanzierte, um einen KI-Algorithmus zu entwickeln, der speziell auf neue Internetseiten zielt, die „unter Verdacht stehen“, Falschinformationen über die Covid-19-Krise und die vom US-Militär angeführte und unter dem Namen Operation Warp Speed bekannte Bemühung um einen Covid-19-Impfstoff zu verbreiten.

Krieg gegen kritische Medien und Journalisten

Beide Länder bereiten sich darauf vor, unabhängige Journalisten zum Schweigen zu bringen, die legitime Bedenken bezüglich der Korruption der Pharmaindustrie oder der extremen Geheimhaltung äußern, die die staatlich finanzierten Bemühungen um eine Covid-19-Impfung umgibt, nun, da der Impfstoffkandidat von Pfizer kurz davor steht, Ende des Monats durch die Food and Drug Administration (FDA), der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel, genehmigt zu werden.

Pfizers Historie von Geldbußen in Milliardenhöhe für illegales Marketing und für die Bestechung von Regierungsbeamten, damit diese bei der Vertuschung eines illegalen Medikamententests halfen, der — neben anderen Verbrechen — elf Kinder tötete, blieb in den Massenmedien unerwähnt, die stattdessen die anscheinend unmittelbar bevorstehende Zulassung der Covid-19-Vakzine des Unternehmens feierten, ohne die Geschichte des Unternehmens in Frage zu stellen oder den Umstand, dass die in dem Impfstoff verwendete mRNA-Technologie durch die normalen Sicherheitsstudienprotokolle geeilt ist und niemals für den Einsatz beim Menschen zugelassen wurde.

Ebenfalls erwähnte man nicht, dass die Leiterin des Center for Drug Evaluation and Research der FDA, Patrizia Cavazzoni, Pfizers ehemalige Vizepräsidentin für Produktsicherheit ist, die den Zusammenhang eines seiner Produkte mit Geburtsfehlern vertuschte.

Grundsätzlich verlegt sich die Staatsmacht wie nie zuvor auf die Verfolgung der freien Meinungsäußerung im Internet und darauf, Nachrichtenseiten von ihren Plattformen zu vertreiben, um die Interessen mächtiger Konzerne wie Pfizer und anderer skandalgeschüttelter Pharmagiganten ebenso zu schützen wie die Interessen der Sicherheitsapparate der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs, die ihrerseits in die Covid-19-Impfbemühungen engstens verflochten sind.

Cyberkrieg gegen „impffeindliche Propaganda“

Die britische Zeitung The Times berichtete, dass das GCHQ des Vereinigten Königreichs „eine offensive Cyber-Operation begonnen habe, um von feindlichen Staaten verbreitete impffeindliche Propaganda zu unterbrechen“, und — um dies zu tun — „Werkzeuge (verwendet), die entwickelt wurden, um mit vom Islamischen Staat in Umlauf gebrachten Falschinformationen und Rekrutierungsmaterial zurechtzukommen“. Zusätzlich hat die britische Regierung der 77. Brigade des britischen Militärs, die auf „Informationskrieg“ spezialisiert ist, den Auftrag erteilt, eine Online-Kampagne zu starten, um gegen „irreführende Narrative“ über COVID-19-Impfstoffkandidaten vorzugehen.

Der jüngst erklärte Cyberkrieg des GCHQ wird nicht nur „impffeindliche Propaganda“ bekämpfen, sondern sich auch bemühen, „die Operationen der verantwortlichen Cyber-Akteure zu unterbrechen, was einschließt, deren Daten zu verschlüsseln, damit sie nicht darauf zugreifen können, und deren Kommunikation untereinander zu blockieren“. Die Unternehmung wird auch einschließen, dass das GCHQ in andere Länder innerhalb der Allianz der „Five Eyes“ — das sind Großbritannien, USA, Australien, Neuseeland und Kanada — hineinwirkt, um seine Partnerbehörden in diesen Ländern zu warnen, damit diese sich derartigen, innerhalb ihrer Grenzen ansässigen „Propaganda“-Seiten widmen können.

The Times stellte fest, dass „die Regierung es in dem Maße zusehends als prioritär betrachtet, falsche Informationen über Impfungen anzugehen, wie die Aussicht auf einen verlässlichen Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus greifbarer wird“, und vermutet, dass die Bemühungen in dem Maße anwachsen werden, wie der Impfstoffkandidat einer Zulassung näher kommt.

Es scheint, dass man aus der Perspektive des britischen Sicherheitsapparats auf diejenigen, die die Frage aufwerfen nach Korruption in der Pharmaindustrie und ihren möglichen Auswirkungen auf die führenden experimentellen Covid-19-Impstoffkandidaten — die allesamt experimentelle Impftechnologien nutzen, welche nie zuvor für die Verwendung an Mensch zugelassen waren —, Werkzeuge anwenden sollte, die ursprünglich dazu gedacht waren, terroristische Propaganda zu bekämpfen.

Kritiker zu „Staatsfeinden erklärt

The Times bekräftigte, dass die Unternehmung nur auf Inhalte ziele, „die von Staatsfeinden stammen“, und dass man die Seiten „gewöhnlicher Bürger“ nicht ins Visier nehmen werde; die Zeitung vermutete, die Unternehmung werde sich für die Entscheidung, ob eine Seite Teil einer Operation „ausländischer Falschinformation“ ist oder nicht, auf die US-Regierung stützen.

Dies ist höchst beunruhigend vor dem Hintergrund, dass die USA erst kürzlich die Domains vieler Seiten einschließlich der des American Herald Tribune beschlagnahmt hat, welcher fälschlich als „iranische Propaganda“ markiert wurde, obwohl sein Chefredakteur Anthony Hall in Kanada ansässig ist. Die US-Regierung äußerte diese Unterstellung hinsichtlich des American Herald Tribune, nachdem die Cyber-Sicherheitsfirma FireEye, ein Vertragspartner der US-Regierung, behauptete, es bestehe eine „moderate Gewissheit“, dass die Seite „im Iran gegründet“ worden sei.

Zusätzlich gibt der Umstand, dass das GCHQ behauptet hat, dass die meisten Seiten, die es anzuvisieren beabsichtige, „Verbindungen zu Moskau“ hätten, weiteren Grund zur Sorge, wurde doch die britische Regierung überführt, das Institute for Statecraft‘s Integrity finanziert zu haben , welches Kritiker des britischen Regierungshandelns ebenso wie ihre Narrative bezüglich des Syrienkonflikts irrtümlich als in Verbindung zu „russischen Desinformationskampagnen“ stehend bezeichnet hatte.

Angesichts dieses Vorfalls ist es gewiss plausibel, dass das GCHQ auf das Wort einer verbündeten Regierung hin, eines Vertragspartners der Regierung oder vielleicht einer verbündeten Medienorganisation wie Bellingcat oder das DFRLab des Atlantic Council, dass eine gegebene Seite „ausländische Propaganda“ darstelle, eine Cyber-Offensive dagegen starten könnte.

Solche Sorgen werden nur verstärkt, wenn eine der Hauptquellen der Times in der Regierung rundheraus feststellte, dass „man dem GCHQ gesagt“ habe, es solle „Impfgegner online und auf sozialen Medien herauspicken. Sie haben Wege gefunden, terroristische Propaganda zu überwachen und zu unterbrechen“, was nahelegt, dass die Ziele des neuen Cyberkriegs des GCHQ tatsächlich eher über die Inhalte als über die „ausländische“ Herkunft bestimmt werden. Der „ausländische“ Aspekt scheint hingegen ein Mittel zu sein, das Verbot im operationalen Mandat des GCHQ zu umgehen, gegen die Meinungsäußerung oder die Websites gewöhnlicher Bürger vorzugehen.

Dieser größere Schwenk in Richtung einer Behandlung angeblicher „Impfgegner“ als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ vollzieht sich in diesem Jahr bereits seit geraumer Zeit, vorangetrieben zum Teil durch Imran Ahmed, den Geschäftsführer des in Großbritannien ansässigen Center for Countering Digital Hate, Mitglied der Pilot Task Force der Steuerkommission zur Extremismusbekämpfung des Vereinigten Königreichs, die ihrerseits Teil der Kommission zur Extremismusbekämpfung der britischen Regierung ist.

Vorbereitungen bereits vor der Pandemie

Ahmed sagte gegenüber der britischen Zeitung The Independent im Juli:

„Ich würde weiter gehen, als Impfgegner als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen, und sagen, dass sie eine extremistische Gruppe sind, die ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen.“

Dann behauptete er, „sobald jemand einer Art von Verschwörungstheorie ausgesetzt“ gewesen sei, sei „es leicht, ihn auf einen Abwärtspfad zu bringen, auf dem er sich radikalere Weltsichten zu eigen macht, die zu gewaltsamem Extremismus führen können“, womit er implizierte, „Impfgegner“ könnten Akte gewaltsamen Extremismus‘ verüben. Unter den Websites, die von Ahmeds Organisation als Förderer eines solchen „Extremismus“, der ein „nationales Sicherheitsrisiko“ darstelle, angeführt werden, befanden sich unter anderem Children‘s Health Defense, das National Vaccine Information Center, das Informed Consent Action Network und Mercola.com.

In ähnlicher Weise argumentierte eine Denkfabrik, die mit den US-Nachrichtendiensten — deren GCHQ-Äquivalent, die National Security Agency (NSA), an dem jüngst verkündeten „Cyberkrieg“ teilnehmen wird — verbunden ist, in einer nur Monate vor dem Beginn der Covid-19-Krise veröffentlichten Forschungsarbeit, dass „die US-amerikanische Bewegung der Impfgegner im Falle einer ‚Pandemie mit einem neuartigen Organismus‘ eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellt“.

InfraGard, „eine Partnerschaft zwischen dem Federal Bureau of Investigation und Mitgliedern des privaten Sektors“, warnte in dem im letzten Juni veröffentlichten Dokument, dass „die US-amerikanische Impfgegnerbewegung auch mit von Russland orchestrierten ‚Fehlinformations- und Propagandakampagnen in sozialen Medien‘ verbunden sei“, wie The Guardian zitierte. Das InfraGard-Dokument behauptete darüber hinaus, dass prominente „Impfgegner“ in Verbindung „zu anderen verschwörungstheoretischen Bewegungen einschließlich der extremen Rechten (…) und zu Fehlinformations- und Propagandakampagnen in den sozialen Medien seitens vieler ausländischer und einheimischer Akteure“ stünden. „Zu diesen Akteuren gehört die Internet Research Agency, eine mit der russischen Regierung verbundene Organisation.“

Pharma-Kritiker werden kriminalisiert

Ein im letzten Monat in der Washington Post erschienener Artikel argumentierte, dass sich „Impfzurückhaltung mit Corona-Leugnung mischt und mit amerikanischen Verschwörungstheorien der extremen Rechten einschließlich QAnon verschmelze“, die das FBI im letzten Jahr als potenzielles einheimisches Terrorrisiko bezeichnete. Der Artikel zitiert Peter Hotez, den Dekan der Schule für Tropenmedizin am Baylor College of Medicine in Houston, als dieser erklärte: „Die US-amerikanische Impfgegnerbewegung globalisiert sich und entwickelt sich in Richtung extremistischerer Tendenzen.“

Es ist bemerkenswert, dass so viele „Impfgegner“ eigentlich Kritiker der Pharmaindustrie sind und nicht zwingend prinzipiell gegen Impfungen, was Labels wie „Impf-“ und „Impfstoffgegner“ irreführend erscheinen lässt. Vor dem Hintergrund, dass viele Pharmagiganten, die an der Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen beteiligt sind, massiv an Politiker beider Länder spenden und in zahlreiche Sicherheitsskandale verwickelt waren, ist es nicht nur höchst beunruhigend für die Zukunft des Journalismus, wenn staatliche Nachrichtendienste genutzt werden, um Cyberkrieg gegen Seiten zu führen, die solchen Bedenken nachforschen; es lässt vermuten, dass Großbritannien einen gefährlichen Entwicklungsschub in Richtung eines Landes vollzieht, das mit Staatsmacht Konzernfeinde wie Staatsfeinde behandelt.

CIA-gestützte Firma „Wahrheit zum Kampfbegriff“

Anfang Oktober verkündeten die U.S. Air Force und das U.S. Special Operations Command, dass sie einen Vertrag im Multimillionen-Umfang mit dem auf „maschinelle Aufklärung“ spezialisierten, in den USA ansässigen Unternehmen Primer abgeschlossen hätten. Laut Pressemitteilung „wird Primer die erste Plattform auf Basis von Maschinenlernen entwickeln, um automatisiert mutmaßliche Desinformation zu identifizieren und zu bewerten (kursive Hervorhebung durch W. Webb). Primer wird außerdem seine Plattform für die Verarbeitung natürlicher Sprache verbessern zur automatisierten Analyse taktischer Ereignisse, um Befehlshabern bislang nicht gekannte Einsichten in aktuelle Geschehnisse beinahe in Echtzeit zu verschaffen“.

Laut Primer „baut“ das Unternehmen „Softwaremaschinen, die in englischer, russischer und chinesischer Sprache lesen und schreiben, um automatisiert Trends und Muster innerhalb großer Datenbestände aufzuspüren“, und seine Arbeit „unterstützt die Mission der Nachrichtendienstgemeinschaft und des größeren Verteidigungsministeriums durch die Automatisierung von Lese- und Forschungsaufgaben, um die Geschwindigkeit und Qualität von Entscheidungsprozessen zu verbessern“.

Primer entwickelt mit anderen Worten einen Algorithmus, der es dem nationalen Sicherheitsapparat gestatten wird, zahlreiche militärische und nachrichtendienstliche Analystenstellen durch eine künstliche Intelligenz (KI) zu ersetzen. Tatsächlich gesteht das Unternehmen dies offen ein, wenn es konstatiert, seine gegenwärtigen Bemühungen würden „die typischerweise durch Dutzende Analysten in einem Sicherheitszentrum verrichtete Arbeit automatisieren, alle für ein ablaufendes Ereignis relevanten Daten aufzunehmen und in einer vereinheitlichten Benutzerschnittstelle zu bündeln“.

Cyber-Kriegstreiber beschuldigen die anderen

Letztlich besteht das Ziel von Primer darin, seine KI zu verwenden, um die Formung der öffentlichen Wahrnehmung vollständig zu automatisieren und zum Schiedsrichter der „Wahrheit“ zu werden, wie der Staat sie definiert. Sean Gourley, der Gründer von Primer, der zuvor KI-Programme für das Militär schuf, um „Aufstände“ im post-invasionären Irak aufzuspüren, versicherte in einem Blogbeitrag im April 2020, dass „computergestützte Kriegführung und Desinformationskampagnen im Jahr 2020 eine ernstere Bedrohung werden als physischer Krieg, und wir werden neu durchdenken müssen, welche Waffen wir auffahren, sie zu bekämpfen“.

Im selben Post plädierte Gourley für die Schaffung eines „Manhattan Projects der Wahrheit“, das eine öffentlich zugängliche Datenbank im Stil der Wikipedia erstellen soll, aufgebaut aus „Wissensdatenbeständen, (die) schon bei den Nachrichtendiensten vieler Länder für nationale Sicherheitszwecke bestehen“. Gourley schrieb dann, dass „es bei diesem Unterfangen letztlich darum geht, unsere kollektive Aufklärung aufzubauen und zu verbessern und eine Grundlage dafür, was wahr ist und was nicht“, wie es von den Nachrichtendiensten festgestellt wurde. Er beschloss seinen Blog-Beitrag mit der Bemerkung, dass „wir im Jahr 2020 beginnen werden, die Wahrheit in eine Waffe zu verwandeln“.

Vor allem berichtete die US-amerikanische Website NextGov am 9. November 2020, dem Tag, an dem auch das GCHQ seine Pläne bekannt gab, „Antiimpfpropaganda“ ins Visier zu nehmen, dass die durch das Pentagon finanzierten Bemühungen von Primer sich inzwischen speziell auf „mit Covid-19 im Zusammenhang stehende Desinformation“ richteten. Laut John Bohannon, dem wissenschaftlichen Leiter von Primer, „wird Primer das Aufspüren von Bots, synthetischen Texten und Analysefertigkeiten für unstrukturierte textförmige Aussagen in unsere existierende KI-Plattform integrieren, die gegenwärtig im Verteidigungsministerium Verwendung findet. (…) Dies wird die erste vereinheitlichte, einsatzbereite Plattform schaffen, um Covid-19-bezogene Desinformation annähernd in Echtzeit zu bekämpfen“.

Bohannon, der früher als bei den NATO-Kräften eingebetteter Mainstreamjournalist in Afghanistan gearbeitet hat, erzählte NextGov auch, dass Primers neue, auf Covid-19 fokussierte Bemühungen „Dokumente automatisiert in eine von zehn Kategorien einsortieren, um das Aufspüren der Auswirkungen von Covid-19 (auf Bereiche wie) Geschäft, Wissenschaft und Technologie, Beschäftigung, die globale Wirtschaft und Wahlen zu ermöglichen“. Man rechnet damit, dass das fertige Produkt im zweiten Quartal des nächsten Jahres an das Pentagon ausgeliefert wird.

Privatfirmen und Sicherheitsapparate Hand in Hand

Wenngleich ein sogenanntes Privatunternehmen, so ist Primer doch tiefgreifend mit dem nationalen Sicherheitsapparat verwoben, den es mittels der Umfunktionierung von „Wahrheit als Waffe“ zu beschützen konzipiert ist. Primer wirbt stolz damit, 15 Prozent seiner Belegschaft aus der Nachrichtendienstgemeinschaft oder dem Militär zu beziehen. Der Direktor der Gruppe für nationale Sicherheit des Unternehmens ist Brian Raymond, ein ehemaliger CIA-Nachrichtendienstoffizier, der im U.S. National Security Council als Direktor für den Irak diente, nachdem er den Dienst verlassen hatte.

Das Unternehmen nahm kürzlich auch einige prominente Beamte aus dem Bereich der nationalen Sicherheit in seinen Vorstand auf. Dazu gehören:

General a.D. Raymond Thomas, der das Kommando über sämtliche Special Operations Forces (Einheiten von Spezialkräften) der USA und der NATO in Afghanistan innehatte und ehemaliger Kommandeur sowohl des U.S. Special Operations Command als auch der Joint Special Operations Command (JSOC) ist.

Generalleutnant a.D. VeraLinn Jamieson, ehemalige stellvertretende Stabschefin der Aufklärung, Überwachung und Erkennung der Air Force, die die Aufklärungs- und Cybereinheiten der Air Force leitete. Sie hat außerdem persönlich „strategische Partnerschaften“ zwischen der Air Force und Microsoft, Amazon, Google und IBM entwickelt, um „die digitale Transformation der Air Force zu beschleunigen“.

Brett McGurk, gemeinsam mit der berüchtigten Kaganfamilie als NSC-Direktor für den Irak und dann als Sonderassistent des Präsidenten und leitender Direktor für Irak und Afghanistan während der Bush-Administration einer der „Hauptarchitekten“ der „Woge“ des Irakkriegs. Unter Obama und während eines Teils der Trump-Administration war McGurk präsidentieller Sonderbotschafter für die Globale Koalition zur Überwindung des ISIS im Außenministerium und half, den „schmutzigen Krieg“ zu managen, den die USA und Großbritannien und andere Verbündete gegen Syrien vom Zaun gebrochen hatten.

Zusätzlich zu diesen aktuellen Vorstandsbesetzungen brachte Primer die ehemalige stellvertretende Direktorin der nationalen Nachrichtendienste Sue Gordon als strategische Beraterin ins Spiel. Zuvor pflegte Gordon „Partnerschaften innerhalb der US-Nachrichtendienstgemeinschaft und beriet den nationalen Sicherheitsrat in ihrer Rolle als stellvertretende Direktorin der nationalen Nachrichtendienste“; sie blickt auf eine Karriere von 27 Jahren bei der CIA zurück. Diese tiefen Verbindungen sind nicht überraschend, wird Primer doch durch den Risikokapitalzweig der CIA In-Q-Tel und den Risikokapitalzweig Bloomberg Beta des Milliardärs Mike Bloomberg finanziell unterstützt.

Blitzkrieg gegen „Desinformation“

Das rasche Anwachsen des Interesses für „Desinformation“ zu Covid-19 aufseiten der US-amerikanischen und britischen Sicherheitsapparate, insbesondere da, wo es um bevorstehende Covid-19-Impfkampagnen geht, steht in enger Beziehung zur Strategie des Medienengagements der Operation Warp Speed der US-Regierung.

Operation Warp Speed, die offiziell eine „öffentlich-private Partnerschaft“ mit dem Ziel ist, bis Januar 300 Millionen Amerikaner geimpft zu haben, wird durch das US-Militär dominiert und bindet außerdem einige US-Nachrichtendienste ein, einschließlich der NSA und des Department of Homeland Security (DHS), ebenso wie die geheimdienstnahen Techgiganten Google, Oracle und Palantir. Einige bei The Last American Vagabond durch die Autorin und den Journalisten Derrick Broze veröffentlichte Berichte haben die extreme Geheimhaltung der Operation, ihre zahlreichen Interessenkonflikte und ihre tiefen Verbindungen zu vom Silicon Valley ausgehenden und technokratisch-Orwellschen Initiativen aufgedeckt.

Die offizielle Leitung von Warp Speed diskutiert ausführlich ihren Stufenplan zur Einbeziehung der Öffentlichkeit und zum Umgang mit Fragen der „Impfzurückhaltung“. Laut dem Warp-Speed-Dokument mit dem Titel „From the Factory to the Frontlines“ (deutsch: aus der Fabrik an die Front) „sind strategische Kommunikation und Botschaften an die Öffentlichkeit entscheidend, um maximale Akzeptanz von Impfstoffen zu erzielen, was eine Sättigung mit Botschaften quer durch die nationalen Medien voraussetzt“.

Man bemerkt auch, dass „die Zusammenarbeit mit etablierten Partnern — vor allem solchen, die dem Zielpublikum als vertrauenswürdige Quellen erscheinen — entscheidend ist, um das öffentliche Verständnis, den Zugang und die Akzeptanz bezüglich möglicher Impfstoffe zu fördern“, und dass es, „um eine hohe Reichweite zu erzielen, notwendig sein wird, die richtigen Botschaften zu identifizieren, um Vertrauen in Impfungen zu fördern sowie Falschinformationen zu bekämpfen, und darauf zu zielen, vulnerable und Risikogruppen zu erreichen“.

Das Dokument merkt auch an, dass Warp Speed sich für seine kommunikativen Anstrengungen des dreiarmigen strategischen Gerüsts der Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums) bedienen will. Die dritte Säule dieser Strategie trägt den Titel „Mythen beenden“ und hat einen Hauptfokus darauf, „Partnerschaften zu etablieren, um die Ausbreitung von Fehlinformationen zu begrenzen“, sowie auf „der Arbeit mit lokalen Partnern und vertrauenswürdigen Botschaftern, um das Vertrauen in die Impfstoffe zu erhöhen“.

Plattformen für kritische Stimmen im Visier

Zwar liefert dieses spezielle Warp-Speed-Dokument nur spärliche Details; das Covid-19 Vaccination Program Interim Playbook (vorläufiges Drehbuch zum Covid-19-Impfprogramm) der CDC enthält jedoch zusätzliche Informationen. Es stellt fest, dass Operation Warp Speed „ein breites Spektrum von Partnern, Kooperationen und Kommunikations- und Nachrichtenkanälen einbeziehen und nutzen wird, um Kommunikationsziele zu erreichen, wohl wissend, dass Vorlieben für bestimmte als glaubwürdig erachtete Kanäle unter Zuschauern und Menschen mit erhöhtem Risiko einer schweren Erkrankung und kritischen Bevölkerungsanteilen variieren, und Kanäle variieren auch in ihrer Eignung, verschiedene Kommunikationsziele zu erreichen“. Es erklärt, dass man seine Bemühungen in dieser Hinsicht auf „traditionelle Medienkanäle“ (Presse, Radio und Fernsehen) ebenso wie auf „digitale Medien“ (Internet, soziale Medien und Messengerdienste) konzentrieren werde.

Das CDC-Dokument legt weiterhin offen, dass die Kampagne „öffentlicher Botschaften“, die die „Impfbereitschaft steigern“ soll und sich gegen „Impfzurückhaltung“ richtet, in vier Phasen unterteilt ist, und fügt hinzu, dass die übergreifende Kommunikationsstrategie von Warp Speed „zeitnah und auf die jeweils aktuelle Phase des Covid-19-Impfprogramms anwendbar sei“.
Die Phasen sind:

  • Vor der Verfügbarkeit eines Impfstoffs.
  • Der Impfstoff ist in begrenzter Menge für bestimmte früh zu fokussierende Bevölkerungsteile verfügbar.
  • Der Impfstoff ist in wachsendem Maße für andere kritische Bevölkerungsteile und die allgemeine Öffentlichkeit verfügbar.
  • Der Impfstoff ist weitgehend verfügbar.

Unter der Annahme, dass der von Pfizer produzierte Covid-19-Impfstoffkandidat voraussichtlich gegen Ende November zugelassen wird, scheint es, als bereite sich der nationale Sicherheitsapparat der USA, der im Wesentlichen die Operation Warp Speed durchführt, gemeinsam mit „vertrauenswürdigen Botschaftern“ in den Massenmedien darauf vor, in die zweite Phase seiner Kommunikationsstrategie einzutreten, eine Phase, in der Nachrichtenorganisationen und Journalisten, die legitime Bedenken gegen Warp Speed äußern, ihrer Plattformen beraubt werden, um der „benötigten“ Sättigung mit impffreundlichen Botschaften quer durch die englischsprachige Medienlandschaft zu weichen.


Whitney Web ist seit 2016 professionelle Autorin, Forscherin und Journalistin. Sie schrieb von 2017 bis 2020 für verschiedene Webseiten und war angestellte Autorin und leitende Ermittlungsreporterin für Mint Press News. Derzeit schreibt sie für The Last American Vagabond.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Cyber War declared in U.S. and UK“ und wurde vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzerteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.


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