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Seit einem Jahr frei

Seit einem Jahr frei

Fast vergessen ist das Exempel, das der Westen an Julian Assange statuiert hat, doch der Geist seines oppositionellen Journalismus lebt weiter.

Nicht oft hat man das Glück, sich gemeinsam, grenzüberschreitend, auf nahezu allen Kontinenten, für etwas einzusetzen, das dann tatsächlich zum gewünschten Ergebnis führt. Seit vielen Jahren haben sich Menschen für die Freilassung von Julian Assange engagiert — ob mit lautem Protest, Konzerten, Interviews, Essays oder Mahnwachen (an dieser Stelle geht ein besonderer Dank an Almut Stackmann, Thilo Haase und Raja, die bei Wind und Wetter über Jahre hinweg alle zwei Wochen vor der Botschaft der USA in Berlin standen und ohne Rampenlicht und Applaus auf den Fall Assange aufmerksam gemacht haben). Weltweit stand man zusammen, um auf den Verlust der Pressefreiheit hinzuweisen.

Auch wenn es letzten Endes ein Deal mit den Behörden war — völlig egal: Jeder weiß, dass der Fall Assange genutzt wurde, um weltweit ein Zeichen zu setzen, dass man als investigativer Journalist mit seinen Recherchen doch lieber ein bisschen vorsichtig sein sollte, wenn man nicht so enden will wie er.

Das hat ja bei einem großen Teil der Mainstream-Journalisten auch gut funktioniert. Man gewinnt den Eindruck, dass immer seltener sauber recherchiert wird. Genau das wurde durch die Berichterstattung nach unserer Friedensprozession in Dresden am Karfreitag 2025 wieder mal bestätigt. Es wurde u.a. behauptet, auf unserer Veranstaltung hätte ein vorbestrafter Neonazi gesprochen — was gelogen war. Die Strafanzeige, die wir gestellt hatten, führte immerhin zu einem Etappensieg. Das Landesgericht in Köln hat t-online unter Androhung einer Strafe von 250.000 Euro, untersagt, die und andere Falschbehauptungen zu verbreiten. FAZ, Focus und Die Welt haben ähnlichen Unfug verbreitet.

Ein Großteil der Konzernmedien sind mittlerweile zu Gehilfen einer entfesselten Politik geworden. Sie unterstützen den irrsinnigen Kriegskurs der Regierung mit ihren Berichten, Interviews und Talkshows, was nicht nur fahrlässig, sondern brandgefährlich ist, da sie kaum noch kritische Fragen stellen, immer weiter Benzin ins Feuer kippen und so die Bellizisten bestätigen, anstatt sie für ihre Kriegsrhetorik in die Mangel zu nehmen.

Umso wichtiger sind die freien Journalisten und Publizisten, die sich von dem Fall Assange eben nicht abschrecken lassen und dafür immer wieder Repressalien und Diffamierungen in Kauf nehmen müssen. Patrik Baab, der in seinen Büchern eine ganz andere Sicht zur Lage in der Ukraine anbietet, Ulrike Guérot, die in den letzten fünf Jahren mal eben sieben Bücher und hunderte Videos veröffentlicht hat, Kayvan Soufi-Siavash, der seit Jahren dem Treiben des Deep State auf den Grund geht, Milosz Matuschek, der in einer zuverlässigen Regelmäßigkeit auf seinem Portal Freischwebende Intelligenz Einschätzungen zur Lage der Welt gibt, die ihrer Zeit meistens ein bisschen voraus sind, Jens Berger, Tobias Riegel und Florian Warweg von den Nachdenkseiten, der in der BPK nicht aufhört den Finger in die Wunde zu legen, Eva Schmidt von Radio München, die eine große Auswahl an Essays sendet und zusätzlich, wie Ihre Kollegen Walter van Rossum, Jasmin Kosubek Markus Fiedler, Michael Meyen, und Flavio von Witzleben, hervorragende Interviews führt, Paul Schreyer, der mit seiner Plattform Multipolar zu so vielen Themen berichtet und zeigt, wie sauberer, ernsthafter Journalismus aussehen kann, Uli Gellermann (Initiator des ersten Soli-Konzerts für Assange in Berlin), der mit seiner Rationalgalerie die Dinge in aller Kürze auf den Punkt bringt, Giovanna Winterfeld, die in ihrer erfrischenden Art auch die jungen Leute anspricht, Hermann Ploppa mit seinen gekonnten historischen Kontextualisierungen, Roland Rottenfußer, Nicolas Riedl und ihr Team von Manova, Epoche Times,Demokratischer Widerstand, Die Freien — von den großartigen ausländischen Journalisten wie Whitney Webb, Glenn Greenwald, Efrat Fenigson, Max Blumenthal, Yama Wolasmal, Kim Iversen und vielen mehr, ganz zu schweigen — die Liste ließe sich ewig fort führen. Es gibt sie, die Unverbogenen — aber eben immer weniger in den Mainstreammedien.

Julian Assange hat mit seinen Enthüllungen auf Wikileaks dem freien Journalismus einen riesigen Dienst erwiesen. Dass er sich jetzt erst einmal zurückgezogen hat, um die jahrelange Folter der Einzelhaft zu verarbeiten und um endlich Zeit mit Frau und Kindern verbringen zu können, ist mehr als verständlich.

Und just in dem Moment, wo man gar nicht damit gerechnet hat, erscheint er in Cannes zu den Filmfestspielen mit einem T-Shirt, das die Namen der ermordeten Kinder in Gaza trägt — und solidarisiert sich leise mit dem Schicksal der Palästinenser — bravo!

Die Weltenlenker haben es nicht geschafft, Mut, Liebe, Wahrheit, Solidarität und Humor auszurotten — auch wenn sie das gern tun würden und es immer wieder versuchen werden. Ein stumpfes, unempathisches und unmündiges Volk lässt sich nun mal besser regieren und lenken. Sorgen wir dafür, daß es ihnen auch in Zukunft nicht gelingen wird.

Wir, die 99 Prozent, sind da – und wir werden bleiben, bis sie, die 1 Prozent, gegangen sind.

Zum Jahrestag seiner Freilassung wollen wir Euch Auszüge aus dem letzten der sechs Soli-Konzerte für Julian Assange, die wir in Berlin organisiert haben, zeigen. Mein Dank geht an all die Künstler und Publizisten, die die Veranstaltung über Jahre mit Musik und Redebeiträgen unterstützt und bereichert haben. Ein besonderer Dank geht an Jens Reule-Dantes von der Musikbrauerei — ohne ihn und sein Team wäre das so nicht möglich gewesen.


Zum Jahrestag der Freilassung von Julian Assange am 25.6.24 — Auszüge aus dem 6. Solikonzert

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