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Wo Olivenbäume weinen

Wo Olivenbäume weinen

Ein Dokumentarfilm versucht die Schrecken des Lebens in Gaza — schon vor dem Völkermord — ungeschönt einzufangen.

von A’ida al-Shibli, Uri Ayalon und Martin Winiecki aus Tamera

„Es geht nicht darum, eine Seite zu wählen. Es geht um das Schicksal der Menschheit“ (Gabor Maté).

Unsere Herzen schreien nach einem Ende des Blutvergießens angesichts der unvorstellbaren Gewalt, die nach wie vor in Israel-Palästina herrscht.

Was dort geschieht, ist nicht nur eine Angelegenheit von Israelis und Palästinensern; der Völkermord in Gaza wäre nicht möglich ohne die aktive Unterstützung fast aller westlichen Länder, anderer Staaten und der NATO. Massaker an fliehenden Familien, fast 16.500 getötete Kinder, Hunderttausende am Verhungern, Massenfolter und sexueller Missbrauch von Gefangenen: Genug ist genug!

Wir in der westlichen Welt haben die ethische Verpflichtung, uns für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, für die sichere Rückkehr aller Geiseln und für einen gerechten Frieden für alle Menschen zwischen Fluss und Meer einzusetzen.

Diese Haltung ist nicht antiisraelisch, im Gegenteil: Die Sicherheit Israels und die Freiheit der Palästinenser bedingen einander. Die Israelis werden so lange in Gefahr leben, wie ihre Regierung die Palästinenser unterdrückt.

„Palästina ist ein moralischer Prüfstein für die Welt“, sagt Angela Davis.

Das gilt in beide Richtungen. Auf der einen Seite warnt Susan Abulhawa:

„Wenn wir zulassen, dass dieses Grauen so weitergeht, dass es ohne Rechenschaft oder ernsthafte Konsequenzen so weitergehen kann, dann wird es keine Grenzen mehr geben für das, was diese Faschisten tun werden — und es wird nicht bei Gaza aufhören.“

Andererseits betonen die Gründer unseres Friedensforschungszentrums Tamera, dass ein echter Frieden in Israel-Palästina nicht nur die Region betreffen, sondern einen Präzedenzfall für die kollektive Befreiung in der ganzen Welt schaffen würde. Wir halten weiter an dieser Vision fest, nähren und arbeiten für sie. Und laden ein, sich ihr anzuschließen.

In diesem Sinne laden wir auch Sie ein, mitzuhelfen und Ihre Herzen zu öffnen.

Falls Sie ihn noch nicht kennen, schauen Sie sich den neuen preisgekrönten Dokumentarfilm „Where Olive Trees Weep“ („Wo Olivenbäume weinen“) an. Der Film wurde von den Gründern von „Science and Nonduality“, Zaya und Maurizio Benazzo, produziert. Während das Schicksal der Palästinenser und Palästinenserinnen oft nur durch Zahlen beschrieben wird, bietet dieser abendfüllende Film eine unerschrockene Darstellung der menschlichen Erfahrung unter israelischer Besatzung. Er schildert Lebenssituationen der Aktivistin und Journalistin Ashira Darwish, der Aktivistin Ahed Tamimi, der legendären israelischen Journalistin Amira Hass, der Menschenrechtsaktivistin Helena Manrique und des Trauma-Spezialisten Dr. Gabor Maté.

Um den Film zu sehen, können Sie sich hier anmelden.

Der Film wird auf Spendenbasis angeboten. Untertitel gibt es in Englisch, Arabisch, Hebräisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und weiteren Sprachen.

Ein Link wird Ihnen direkt zugesandt, und Sie haben 48 Stunden Zeit, sich den Film anzusehen. Wenn Sie mehr Zeit brauchen, können Sie die Anmeldung mit einem beliebigen Spendenbetrag wiederholen. Mit Ihrer Spende für den Film unterstützen Sie zum einen die Arbeit von Tamera und zum anderen helfen Sie, Olivenbäume in Palästina zu pflanzen.

Eine der Protagonistinnen des Dokumentarfilms, Helena Manrique, leistet seit vielen Jahren humanitäre Hilfe in Gaza und im Westjordanland. Sie hat eine GoFundMe-Kampagne gestartet, um die Familie ihrer Freunde — Sawsan und Refaat Harb — aus dem Gazastreifen zu holen.

Mögen Frieden und Gerechtigkeit im Fruchtbaren Halbmond und für alle beseelten Wesen auf diesem Planeten herrschen.

„Wenn das Leben siegt, kann es keine Verlierer geben“ (Dieter Duhm).


Anmerkung von Elisa Gratias: Im Juni und Juli nahm ich an einem Seminar namens „Sacred Activism“ in Tamera teil und freundete mich dort mit Helena Manrique an. Wir sahen uns als Gruppe gemeinsam diesen Film an, in dem Helena wie oben beschrieben selbst zu Wort kommt. Die Bilder und Worte berühren das Herz. Sie sind schwer zu ertragen und bringen das Schicksal der Menschen in Gaza zugleich sehr nah. Mein immer wiederkehrendes Gefühl von Ohnmacht wich dem endgültigen Entschluss, mich jeden Tag aufs Neue, für den Frieden einzusetzen und meine Stimme zu erheben. Deshalb veröffentliche ich als Leiterin der Mutredaktion diese Filmempfehlung. Es handelt sich bei diesem Text um eine leicht veränderte Version eines Newsletters der Tamera-Mitarbeiter A’ida al-Shibli aus Palästina, Uri Ayalon aus Israel und Martin Winiecki aus Deutschland.


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