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Zusammen kommen wir weiter

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Optimisten und kritische Realisten sollten kooperieren statt sich zu bekämpfen.

Auf ein Neues! Wie mag das Jahr werden? Was hält es für uns bereit? Während ich in meinem freundlichen südfranzösischen Dorf mit meinen Nachbarn anstoße und am Neujahrsmorgen am Mittelmeer spazieren gehe, ertrinken, hungern und erfrieren anderswo Menschen. Während die einen draußen ihre Raketen zünden und die Sektkorken knallen lassen, geht anderswo die Welt in Flammen auf.

Ist es nicht vermessen gegenüber all jenen, die jetzt, in diesem Augenblick, leiden, von guten Wünschen zu schreiben, von Hoffnung und Optimismus? Warm eingepackt und abwechselnd mit einer Katze und einer Wärmflasche auf den Knien sitze ich unter meinem schlecht isolierten Dach und schaue in den rotglühenden Morgenhimmel. Zur selben Zeit sind andere mit ihrem bloßen Überleben beschäftigt und haben nicht die Möglichkeit, sich schöne Gedanken zu machen, geschweige denn, die der anderen zu lesen.

Mir geht es in diesem Moment gut, während es vielen anderen schlecht geht. Ich sitze hier gesund und munter nach einer überstandenen Krebserkrankung, während andere gerade an dieser Krankheit sterben. In jedem Augenblick meines Lebens prallen sich gegenüberstehende Wirklichkeiten aufeinander. Mehr noch: Mit jeder einzigen meiner Handlungen riskiere ich, anderen Schaden zuzufügen. Mit jedem Schritt, den ich tue, zermalme ich Leben unter meinen Füßen. Schon die Tatsache, dass ich hier nur auf einen Knopf drücken muss, um es warm und bequem zu haben, stürzt andere ins Elend.

Zwischen Hoffnung und Resignation

Wie kann es einem dabei gut gehen? Müssten wir uns nicht ganz klein machen vor Scham darüber, was wir anrichten, und stillschweigen? Doch würde die Welt dadurch besser? Würde das jenen helfen, denen Leid zugefügt wird? Sollte ich nicht das, was mir geschenkt wurde, annehmen und versuchen, etwas daraus zu machen?

So entscheide ich mich auch in diesem Jahr dafür, das Glas halbvoll zu sehen. Diese Entscheidung hilft mir, den Horizont nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn ich meine Gedanken hinausschicke, tue ich das mit der Absicht, mich im Sinne der Einheit zu engagieren, Versprengtes zusammenzubringen und Isoliertes miteinander zu verbinden.

Der Grat ist schmal zwischen Träumerei und Schwarzmalerei. Es ist ein anspruchsvoller Balanceakt, in der Mitte zu bleiben, nicht in die Abgründe der Extreme zu stürzen und die Hoffnung als Kap beizubehalten. Es ist unbequem sich immer wieder ins Bewusstsein zu rufen: Welche Seite nähre ich? Die der Spaltung oder die der Einheit? Trage ich gerade dazu bei, das Trennende, Auseinandertreibende, Zerstörerische zu unterstützen oder das Verbindende, Zusammenbringende, Heilende?

Die Kraft der Gedanken

Ob arm oder reich, krank oder gesund, oben oder unten — wir alle sind über ein subtiles, vibrierendes Netzwerk miteinander verbunden, das sich aus den Informationen speist, die wir hineingeben. Es sind nicht nur unsere Handlungen, die dieses Netz gestalten, sondern auch unsere Gedanken. Alles, was sich in Wort oder Tat äußert, existiert als Idee, bevor es sich realisiert. Nichts kann sich im Materiellen manifestieren, was nicht vorher im Geiste zum Leben erweckt wurde.

Gedanken und Gefühle können einen Organismus krank oder gesund machen. Mit der bloßen Kraft unserer geistigen Energie können wir unseren Herzschlag regulieren, Blutungen zum Stillstand bringen und Schmerzen ausschalten. Wir können Prothesen bewegen, Drohnen steuern und Tetris spielen, ohne auch nur einen Finger zu krümmen.

Unsere geistige Einstellung bestimmt, welche Form und welche Richtung die Dinge in uns und um uns herum annehmen. Wir wissen heute, dass sich Ereignisse entsprechend unserer Erwartungshaltungen realisieren. Self-fulfilling prophecy nennen wir den Mechanismus, nach dem die Katastrophe, die wir uns vorgestellt haben, auch tatsächlich eintritt. Aus der Placeboforschung wissen wir, dass die Wirksamkeit einer medizinischen Behandlung vor allem davon abhängt, ob der Patient daran glaubt oder nicht. Wir sind es, die vorgeben, in welcher Weise sich ein Prozess entwickelt.

Ob wir das wahrhaben wollen oder nicht: Diese Erkenntnis ist eine wissenschaftlich begründete Realität.

„Aus Sicht der Quantenphysik ist die Wirklichkeit kreativ, hat keine Grenzen, ist offen, dynamisch, instabil, das unauftrennbare Ganze. Die Grundlage der Welt ist nicht materiell, sondern geistig“,

schreibt der Physiker Hans-Peter Dürr in seinem Buch „Verbundenheit“ (1). Wenn wir das verinnerlichen, wenn wir auch nur annährend begreifen, welche Auswirkungen unsere geistige Haltung auf uns und unsere Umgebung hat, wäre unsere Welt in der nächsten Minute eine andere.

Gefahr für das System

Das herrschende System würde von ganz alleine in sich zusammenfallen, wenn wir nicht mehr dem Materiellen den Vorrang geben würden, sondern annehmen, dass es der Geist ist, der die Materie formt. Das Wirtschaftssystem, das die Zerstörung unserer Welt gnadenlos vorantreibt, kann ja nur aus einem Grund existieren: Wir kaufen Gegenstände und Dienstleistungen, um etwas zu bekommen, von dem wir meinen, es nicht oder nicht genug zu haben — Ansehen, Respekt, Zuneigung, Gesundheit, Schönheit, Zeit, Bequemlichkeit, Zufriedenheit, ...

Nicht das, was wir tatsächlich zum Leben brauchen, macht unseren Planeten kaputt, sondern das, was wir begehren, das, womit wir bespielt und abgelenkt werden. Unsere Gier wird durch diejenigen geschürt, die davon leben, dass wir ihren Tand kaufen — ob Kleidung, Autos, Kosmetik, Pillen, Sicherheit, Naschzeug, Snacks, Dekoartikel, Gadgets oder Unterhaltung. Sie profitieren davon, dass wir uns leer fühlen und den Zugang zu unserem Innenleben und zu unserem geistigen Potential versperrt halten.

Menschen, die beginnen aus sich selbst heraus zu schöpfen, sind eine so große Gefahr für das System, dass alles daran gesetzt wird, uns in der Illusion unserer Ohnmacht gefangen zu halten. Besonders deutlich wird dies im Bereich Medizin. Wenn wir ein Problem haben, so meinen wir, kann uns nur eine chemische Formel oder ein invasiver Akt helfen. Jede Form energetischen Heilens wird gemeinhin als unwissenschaftlicher Humbug abgetan. Selbst bewährte Behandlungen werden heute ins Abseits gedrängt, wie das aktuelle Homöopathie-Bashing zeigt.

Von diesen mit Zähnen und Klauen ausgefochtenen Grabenkämpfen hängt ab, wie lange sich unser System noch halten kann. Zunächst müssen wir erkennen, dass die industrielle Medizin wie jede Industrie in erster Linie zu ihrem eigenen Besten handelt — die Medizin, von der wir glauben, sie könne irgendwie immer wiedergutmachen, was wir in unseren Körpern und um uns herum anrichten. Wenn wir uns erneut auf die Selbstheilungskräfte unseres Körpers und die Intelligenz des Lebendigen besinnen und unser geistiges Potential zum Erblühen bringen, dann würde eine der wichtigsten Säulen wegbrechen, die unser System noch aufrecht erhält.

Gedankenpflege

Wir sollten gut darauf aufpassen, was sich in unseren Köpfen abspielt. Mit unserer geistigen Haltung entscheidet sich, wie es mit uns weitergeht und wie sich das dynamische Ganze weiterentwickelt. Wir müssen uns nicht bewaffnen und in den Kampf ziehen, um dann letztendlich doch wieder diejenigen zu stärken, gegen die wir uns eigentlich richten. Es reicht, wenn wir begreifen, dass es zu einem großen Teil unsere eigenen Gedanken und Gefühle sind, die die Welt so gestalten, wie sie ist.

Wir wissen heute, welchen Einfluss Meditierende auf ihre Umgebung ausüben können. Das Phänomen ist unter dem Ausdruck Maharishi-Effekt bekannt. Seit den 60er Jahren wird in verschiedenen Experimenten in der ganzen Welt immer wieder beobachtet, wie Aggressivität, Kriminalität und kriegerische Handlungen allein dadurch gesenkt werden können, dass sich Menschen zusammenfinden, die für Harmonie und Frieden meditieren (2).

Ich wünsche uns für dieses Jahr, dass wir in diesem Sinne zusammenfinden, in Gedanken, Wort und Tat. Ich habe Grund zur Hoffnung: Zählt man die Ziffern der Jahreszahl 2019 zusammen, dann ergibt sich daraus am Ende die Quersumme 3. Sie steht symbolisch für Zusammentreffen, Gemeinsamkeit, Kommunikation. Nehmen wir die Verbindung auf. Vergeuden wir nicht unsere Zeit damit, weiter nach dem Spaltenden zu suchen und das Trennende zu nähren. Pflegen wir unser Gespür für das, was uns vereint und wenden wir uns dem vielfältigen Gemeinsamen zu, um es zusammen zu pflegen und weiter zu entwickeln.


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.rubikon.news/artikel/die-unteilbare-welt
(2) https://www.lebensqualitaet-technologien.de/maharishi-effekt_und_weltfrieden_f.html


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