Die Region. Die Sichtweisen der Akteure.
Im unerklärten Krieg zwischen dem Westen auf der einen, China und Russland auf der anderen Seite liegen die politisch-militärischen Hauptkampflinien derzeit in einem gedachten Viereck zwischen der Südspitze Schwedens, dem Golf von Aden, Indonesien und den Japanischen Inseln. Es ist nicht das ganze Eurasien nach der gängigen Definition, aber hier lebt mehr als die Hälfte der Menschheit, hier entsteht mehr als die Hälfte der weltweiten Waren und Dienstleistungen, hier sind die wichtigsten Handelswege — und hier ballen sich die weltweit stärksten Truppenkonzentrationen und die meisten Militärstützpunkte.
Hier werden die Systemkonkurrenzkämpfe zwischen Demokratie und Autokratie, unipolaren und multipolaren Ordnungsvorstellungen, Ressourcennationalismus und der Forderung nach offenen Rohstoffmärkten, Kollektivismus und Individualismus, westlichen Werten, politischem Islamismus und eurasischen, christlich-orthodoxen Zivilisationsprojekten am schärfsten ausgetragen. Hier finden zurzeit zwei Kriege statt, in die insgesamt — direkt oder indirekt — an die 60 Staaten involviert sind.
Russland sieht sich, ähnlich wie China, als Ziel einer andauernden Einkreisungs-, Eindämmungs- und Regime-Change-Politik zur Absicherung US-amerikanischer Hegemonie — zugleich aber auch als Speerspitze einer multipolaren, völkerrechts-, nicht regelbasierten Weltordnung, in der die postkoloniale westliche Dominanz endgültig zugunsten einer faktischen Gleichberechtigung der Nationen überwunden ist.
Joe Biden hingegen, Vorgänger des jetzigen US-Präsidenten Donald Trump, deutete die Lage mit Blick auf Russland und China als existentielle globale Auseinandersetzung – als „große Schlacht“ zwischen Demokratie und Autokratie, zwischen Freiheit und Unterdrückung, „zwischen einer auf Regeln basierenden Ordnung und einer, die von brutaler Gewalt beherrscht wird“ – als Kampf, dessen Entscheidung aus seiner Sicht noch in diesem Jahrzehnt fallen wird (1).
Die Wahrnehmung beider Mächte als Gegner änderte sich in der Amtszeit des designierten US-Präsidenten Trump nicht, wohl aber die Berufung auf demokratische Werte und regelbasierte Ordnung: „Das Universalmoralische und aufgeklärt Technokratische, das den politischen Kosmos des Westens prägte“, schrieb die FAZ im Januar 2025, hat an Attraktivität verloren. Das Recht des Stärkeren kehrt zurück; die zurückliegende Phase war, wie sich zeigt, die Ausnahme von der historischen Realität (2). Deutschland hingegen positioniert sich unverändert in der Kontinuität wertebasierter Außenpolitik, als Macht im Systemkonflikt zwischen liberalen Demokratien und einer Achse anti-liberalen Autokratien (3).
Nun gehören plakative Agenden und idealisierte Selbstdarstellung zum Handwerkszeug jeder Macht. Aber die Geopolitik von Großmächten zielt primär auf die Erringung strategischer Vorteile und die Durchsetzung politökonomischer Interessen, in deren Dienst — in einem komplexen Wechselspiel — die jeweiligen Werte und Sichtweisen stehen.
Im Falle des Westens ist es die Berufung auf Moral und liberale Demokratie. Aber diese Berufung ist stets brüchig und wandelbar, weil Demokratien — wie alle politischen Systeme — Erosionen und Metamorphosen unterworfen sind und weil sie, was wenig beachtet wird, nach außen anderen Maßstäben folgen als nach innen. Die geopolitischen Denkmuster und Konfliktlinien hingegen überdauern: Die heutigen schließen bruchlos an die vordemokratischen Raumbeherrschungs- und Selbstbehauptungsstrategien des 19. Jahrhunderts an.
Eine kurze Geschichte eurasischer Geopolitik
Der Aufstieg Russlands und der Zugang zu den Meeren
Letzteres betrifft auch den aktuellen Mehrparteien-Konflikt in Eurasien. Er ist die erweiterte Fortsetzung des vor 200 Jahren begonnenen und nie wirklich beendeten Kampfes zwischen dem expansiven britischen Empire, dem ebenso expansiven Russland und dem Osmanischen Reich um die Vorherrschaft in Zentralasien und der Schwarzmeerregion. Dieser Konflikt begann lange vor der Etablierung demokratischer Systeme.
Die von Europa lange unbemerkte Ausdehnung des Zarenreiches bis zum Pazifik, die Erzwingung der Zugänge zur Ostsee unter Peter dem Großen und zum Schwarzen Meer unter Katharina machte Russland plötzlich zu einem ernsthaften Konkurrenten des britischen Empire. Die Briten, deren Furcht vor einem russischen Zugang zum freien Meer bis heute fast obsessive Züge trägt, führten allein aus diesem Grund ein Jahrhundert und mehrere äußerst verlustreiche Feldzüge lang Krieg in Afghanistan. Aus dem gleichen Grund unterbanden sie im Krimkrieg 1853 gemeinsam mit den Franzosen Russlands Ausdehnung in die Donauregion — und damit den militärischen Zugang zum Mittelmeer — sowie den russischen Ostsee-Zugang (4). Als das Zarenreich sich 50 Jahre später auf Kosten Chinas einen südlichen Pazifikzugang schaffen wollte, war es wiederum Großbritannien, das Japan half, die russischen Pläne zu durchkreuzen und als erster asiatischer Staat eine europäische Großmacht zu besiegen (5).
Russland ab 1914: Deutsche Kriegspläne und Einmarsch alliierter Truppen
Es folgten der Erste Weltkrieg, der Kampf um strategischen Einfluss in Westeurasien, also dem Nahen und Mittleren Osten, die kurzlebige Annexion der Ukraine und der Schwarzmeerregion durch das deutsche Kaiserreich nach dem Vertrag von Brest-Litowsk, die Geheimabsprache Großbritanniens und Frankreichs, Russland wie die arabische Halbinsel in Einflusszonen aufzuteilen (wie schon auf der Arabischen Halbinsel praktiziert) (6), In der Konsequenz dieser Absprache marschierten britische Interventionstruppen in Baku und in das Baltikum ein, französische Einheiten in Cherson, Odessa und Sewastopol, US-amerikanischer Soldaten in Nordrussland und Sibirien - insgesamt 180000 Soldaten aus 16 Ländern. (7).
Die Intervention scheiterte, aber immerhin entstanden als Ergebnis des Versailler Vertrages jene osteuropäischen Staaten, die als Sicherheits- und Isolationspuffer zwischen Westeuropa und dem neuen, international geächteten, aber territorial gewachsenen Sowjetrussland gedacht waren.
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Der Zweite Weltkrieg war die Fortsetzung des Ersten, die Kriegsziele blieben dieselben, nur größer und radikaler. In Fernost entstand mit Japans Zugriff auf China, die Mandschurei und das pazifische Asien ein ernsthafter Konkurrent für Russen, Franzosen, Briten, Niederländer und US-Amerikaner. Der Begriff „Weltkrieg“ verdunkelt den Umstand, dass die Hauptschauplätze der Kämpfe wiederum in Eurasien lagen: in der Ukraine, in Westrussland und in der asiatischen Pazifikregion. Gemessen am Ausmaß der Kämpfe und der Zahl der Truppen waren die Atlantik-Westfront und die Mittelmeerregionen eher Nebenschauplätze. Im Ergebnis des Krieges wurden die USA zum weltumspannenden Imperium und Russland zur Weltmacht, dessen Einflusszonen sich 40 Jahre lang vom Pazifik bis etwa 300 Kilometer vor dem Rhein erstreckten.
Nach 1945 blieb Eurasien der globale Brennpunkt. Europas östliche Grenzen und seine Konflikte waren im Patt der Konfrontation zwischen dem Westen und Russland 40 Jahre lang eingefroren. Die Kriege verlagerten sich nach Korea und Vietnam, nach Kambodscha, Laos, Afghanistan, in den Iran, in die Levante, auf die Arabische Halbinsel und nach Afrika. Die Kriege waren eine Mischung aus direkten Interventionen der Großmächte, Stellvertreterkriegen und antikolonialen Befreiungskriegen. Es ist erst ein knappes Menschenleben her, dass die Briten, Franzosen, Holländer und Portugiesen — die übrigens bis auf letztere schon Demokratien waren — ihre autokratisch geführten Kolonien in Fernost und Afrika aufgaben, gezwungenermaßen und nicht ohne schwerste Rückzugskämpfe bis hin zu Massakern.
Nach 1990: Wiederbeginn militärischer Konflikte
In Osteuropa und im Kaukasus machte der offene Krieg eine Pause, aber ideologisch und ökonomisch hatte er nie aufgehört. Im letzten Jahrzehnt des alten Jahrtausends kehrte er mit den Tschetschenien-Kriegen Russlands (1994 und 1999), dem Bürgerkrieg in Jugoslawien und der Bombardierung Serbiens durch die NATO (1999) zurück.
In diesen Jahren begann die Westorientierung der Ukraine und, trotz vieler Warnungen US-amerikanischer Außenpolitiker, die Osterweiterung der NATO unter Zurückweisung des beitrittswilligen Russlands, die die Distanz zwischen der NATO-Ostgrenze und Moskau auf gut 600 km schrumpfen ließ. Ihr folgten 2008 der russisch-georgische Konflikt, 2014 der vom Westen unterstützte Sturz der Regierung Janukowytsch, die ukrainische Entscheidung für einen NATO-Beitritt, der Beginn des russisch-ukrainischen Bürgerkriegs, die von Russland unterstützte Abspaltung der Ostukraine, die russische Annexion der Krim und schließlich der russische Einmarsch in die Ukraine 2022. Dieser Konflikt weitete sich durch die direkte oder indirekte Beteiligung von etwa 50 bis 60 Staaten aufseiten der Ukraine und die weltweite Zunahme westlicher Sanktionen gegen Drittstaaten, die weiter mit Russland Handel treiben, zu einem globalen Konflikt aus.
In West-Eurasien — Naher und Mittlerer Osten — haben sich die lange ungelösten Differenzen zwischen Kurden und Türken, Sunniten und Schiiten, zwischen Israel, dem Iran, den entwurzelten und vertriebenen Arabern und den Anrainerstaaten unter Beteiligung der Großmächte zu einem Flächenbrand ausgeweitet. Die israelische Expansion auf Kosten Syriens, des Iraks und der Palästinenser im Gazastreifen beziehungsweise Westjordanland. Die Einleitung einer direkten militärischen Konfrontation mit dem Erzgegner Iran im Juni 2025, lässt die Absicht erkennen, langfristig eine unangefochten dominierende Position in der Region zu erlangen.
Beide eurasischen Konfliktzonen sind also Schauplätze regionaler Auseinandersetzungen und zugleich — was die Eskalationsgefahr vergrößert — Schauplätze geostrategischer Stellvertreterkriege. Ihnen könnte in der Präsidentschaft Donald Trumps die Eskalation des Großmacht-Konflikts zwischen den USA und China in der pazifischen Asienregion folgen. Die sich abzeichnende Deeskalation der Trump-Regierung im Ukraine-Krieg und das Einfrieren US-amerikanischer Unterstützung bedeuten keine globale Entspannung. Trumps Politik ist, soweit sich das angesichts der erratischen, disruptiven Entscheidungsfindung des Präsidenten sagen lässt, lediglich eine Entlastung amerikanischer Militärressourcen zur weiteren bedingungslosen Unterstützung Israels und zur Vorbereitung kommender Auseinandersetzungen mit China, das als gefährlicherer Konkurrent gesehen wird.
Die EU-Staaten entschieden sich dafür, den Machtkampf mit Russland und die Unterstützung der Ukraine weiterzuführen — mit oder ohne USA. Müßig zu erwähnen, dass es natürlich auch um die immensen Rohstoffressourcen der Ukraine und deren Ausbeutung geht, denn darum geht es in solchen Konflikten auch immer.
Allerdings sicherten sich die USA hier bereits einen Startvorteil: Sie schlossen unter Trump mit der Ukraine einen langfristigen Vertrag über die Ausbeutung der Ressourcen, was bedeutet, dass die EU zwar die Ukraine weiter finanziert, sich aber mit den Ressourcenresten begnügen muss, während US-amerikanische Firmen im Falle eines ukrainischen EU-Beitritts zu direkten Konkurrenten der EU-Wirtschaft werden.
Die geostrategischen Dogmen der Raumbeherrschung
Schon in dieser kurzen und unvollständigen Skizze ist erkennbar, dass die eurasische Region ab dem frühen 19. Jahrhundert ein besonderes Zentrum geopolitischer Tektonik darstellt — eine Region, in deren Konflikte stets mehr Groß- und Imperialmächte involviert waren als etwa in Südamerika oder Afrika. Mitte des 19. Jahrhunderts tauchte für das Geschehen erstmals der Begriff „Great Game“ auf, und wenige Jahrzehnte später wurde er zum Synonym für geopolitische Zielsetzungen und imperiale Raumbeherrschungsstrategien in dieser Region.
Admiral Alfred Thayer Mahan, politisch einflussreicher Geburtshelfer US-amerikanischer Seemachtpolitik, plädierte Ende des 19. Jahrhunderts für ein Bündnis seines Landes mit Großbritannien, Deutschland und Japan. Den Zweck des Bündnisses beschrieb er als Eindämmung Russlands von Europa über den Nahen Osten bis nach China und Nordostasien (8). Die Ähnlichkeit mit den aktuellen geostrategischen Konstellationen liegt auf der Hand. Ein paar Jahre später schrieb der ebenso einflussreiche britische Geograph Halford Mackinder, dass die Kontrolle Eurasiens Russland die Möglichkeit des Flottenbaus eröffne.
Damit wäre die Gefahr einer Konkurrenz zur bisher führenden Seemacht Großbritannien und zugleich der Entstehung eines neuen Weltreiches in Sicht, das sowohl die asiatische Landmasse als auch die Meere dominieren könnte. Er war überzeugt davon, dass, wer Osteuropa beherrschte, auch das Herzland (das Russische Reich) kontrolliert; daraus folgte für ihn die Herrschaft über die Welt-Insel (Eurasien plus Afrika) — und damit letztlich Herrschaft über die Welt.
Auch wenn sich das Ganze ziemlich verstiegen anhört und Charles Clover vor Jahren in Foreign Affairs klagte, dass nur wenige moderne Ideologien „so intellektuell schlampig“ und so geeignet seien, „einen dritten Weltkrieg auszulösen, wie die Theorie der 'Geopolitik'“ (9): Die Herzland-Strategie war und ist in verschiedenen Varianten äußerst wirkmächtig und langlebig. Keine der Regierungen der USA ab dem 20. Jahrhundert verzichtete auf sie als Basis ihrer eurasischen Geopolitik — am Ende des Zweiten Weltkrieges insbesondere weiterentwickelt durch den Geostrategen Nicholas J. Spykman, der den chinesischen Aufstieg voraussagte und auf dessen Schriften das US-Außenministerium unter John Foster Dulles bei der Entwicklung der amerikanischen Containment-Politik zurückgriff (10).
In den letzten Jahrzehnten wurde sie insbesondere propagiert durch Zbigniew Brzeziński, US-Sicherheitsberater der beiden Bush-Präsidenten und Obamas, und übernommen von Joe Biden. Dessen Sicherheitsstrategie zufolge war keine Region „für die Welt und für jeden Amerikaner von größerer Bedeutung“ und würde den USA seit dem Zweiten Weltkrieg „mehr abverlangen“ als der Indo-Pazifik (11) — eine Linie, die unter Trump fortgesetzt werden wird. In Russland spielen die Rolle geostrategischer Stichwortgeber der von Putin gern zitierte Iwan Iljin (12) und der Großmachttheoretiker Alexander Dugin (13), deren Werke das russische geopolitische Denken ebenso prägen wie die Mackinders oder Mahans das US-amerikanische oder britische.
Und China? Xi Jinping zufolge war China unter Mao aufgestanden, unter Deng reich geworden, und unter ihm werde China stark werden (14). Eine Pekinger Studie von 2011 kam zu dem Schluss, dass es keine Rolle spiele, ob China zu einer Weltmacht werden wolle. Entscheidend sei, dass es sich entwickeln muss, worauf der Status als Weltmacht ganz natürlich folgen würde (15).
Beobachter sahen diesen Zeitpunkt, die „Transformation zum herausfordernden Hegemon“(16), bereits damals gekommen, ablesbar am rasanten Ausbau der Kriegsmarine, deren Zweck die Kontrolle geopolitischer Räume ist (17). Folgerichtig geht der Kampf heute darum, dem ökonomischen Status die entsprechende geopolitische Ellenbogenfreiheit folgen zu lassen, was vor allem die USA mit allen denkbaren Mitteln verhindern wollen.

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Quellen und Anmerkungen:
(1) jj/uh/ack (dpa, afp, rtr, kna, ap): Joe Biden stimmt die Welt auf langen Konflikt ein. In: Deutsche Welle vom 27. März 2022 (online). URL: https://www.dw.com/de/joe-biden-stimmt-die-welt-auf-langen-konflikt-ein/a-61270673
(2) Jochen Buchsteiner: Der Westen erlebt sein Gegen-68. In: FAZ vom 27. Januar 2025 (online). URL: https://www.faz.net/aktuell/politik/usa-unter-trump/donald-trump-jetzt-erlebt-der-westen-sein-gegen-68-110252848.html?campID=MAIL-E2400000740
(3) ntv.de, als/AFP: Merz sagt „Achse der Autokratien" den Kampf an. In: n-tv vom 23. Januar 2025 (online). URL: https://www.n-tv.de/politik/Merz-sagt-Achse-der-Autokratien-den-Kampf-an-article25510028.html
(4) Vgl. Anders Gardberg: Åland Islands. A Strategic Survey. Finnish Defence Studies. National Defence College Helsinki 1995 (online), Seite 7. URL: https://www.doria.fi/bitstream/handle/10024/119970/FDS%208%20OCR.pdf?sequence=2
(5) Vgl. insgesamt: Holger Alisch: Der Russisch-Japanische Krieg 1904/1905. In: Trierer Asien-Papiere. Nr. 1. August 2010 (online.) URL: https://www.martin-wagener.org/tl_files/Dokumente/Alisch%20-%20TAP%201%20-%203.%20August%202010.pdf
(6) Die geheime Konferenz in Paris wurde am 23. Dezember 1917 mit der „Anglo-French Convention“, in der Briten und Franzosen das südliche Russland in „spheres of activity“ zwischen sich aufteilten, beschlossen. Der Wortlaut des Abkommens „Anglo-French Conference“ (23 Decmber 1917, Minutes, CAB 28/3,NA, The Convention) findet sich in: Documents on British Foreign Policy, Series I, Vol III, Seiten 369 bis 370.
(7) Vergleichen Sie insgesamt: Anna Reid: A Nasty Little War: The Western Intervention Into the Russian Civil War. Basic Books. 2024. URL: A Nasty Little War: The Western Intervention Into the Russian Civil War
(8) John H. Maurer: The Influence of Thinkers and Ideas on History: The Case of Alfred Thayer Mahan. In Veröffentlichungen des Foreign Policy Research Institute. 11 August 2016 (online). URL: https://www.fpri.org/article/2016/08/influence-thinkers-ideas-history-case-alfred-thayer-mahan/
(9) Charles Clover: Dreams of the Eurasian Heartland: The Reemergence of Geopolitics. In: Foreign Affairs. März/April 1999 (online). URL: https://www.foreignaffairs.com/articles/asia/1999-03-01/dreams-eurasian-heartland-reemergence-geopolitics
(10) Vgl. Michael P. Gerace: Between Mackinder and Spykman: Geopolitics, containment, and after. In: Political Science. 1. Oktober 1991. Zu finden unter der URL: https://www.semanticscholar.org/paper/Between-Mackinder-and-Spykman%3A-Geopolitics%2C-and-Gerace/eacae61ae1481b4e7db2f86573a2666512ddae1e
(11) Vgl. The White House: National Security Strategy. 12 Oktober 2022. Seite 38. URL: https://www.whitehouse.gov/wp-content/uploads/2022/10/Biden-Harris-Administrations-National-Security-Strategy-10.2022.pdf
(12) Vgl. Ulrich M. Schmid: War Iwan Iljin ein Faschist? — In der Debatte um Putins Lieblingsphilosophen ergeben sich widersprüchliche Allianzen. In: NZZ vom 3. Mai 2024. URL: https://www.nzz.ch/feuilleton/war-iwan-iljin-ein-faschist-auch-in-russland-ist-man-sich-uneins-ld.1828424
(13) Vgl. Jörg Himmelreich: Deutsch – Russische Wahlverwandtschaften: Die „Neue Rechte“ In bpb vom 16 Oktober 2017. URL: https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/256080/deutsch-russische-wahlverwandtschaften-die-neue-rechte/
(14) Vgl. Ros Holmes: Xi Pings China. In: bpd vom 14. April 2021 (online). URL: https://www.bpb.de/themen/asien/china/330785/xi-jinpings-china/
(15) „It does not matter whether China wants to develop into a world power. The crucial point is that it needs to develop; its status as a world power will follow naturally.“ Ye Zicheng: Inside China‘s Strategy: The Perspective from the People’s Republic. Lexington 2011, S. Zit.n. Katja Schubert: Geopolitisches Schachspiel: China und Indien im Kampf um Einflusssphären im asiatisch-pazifischen Raum. Dissertation, Universität Rostock 2014. URL: http://rosdok.uni-rostock.de/resolve/id/rosdok_disshab_0000001553 Seite126.
(16) „Jenseits friedliebender Redekunst werden die außenpolitischen Interessen Chinas jedoch augenfällig immer militanter vertreten, wie die Auseinandersetzungen mit Japan in der Ostchinesischen See im Herbst 2013 oder jene mit Vietnam in der Südchinesischen See im Frühjahr 2014 zeigen. Beide Beispiele weisen darüber hinaus klassische geopolitische Muster im Sinne einer Kontrolle und Beherrschung von Räumen auf.“ Schubert, a.a.O., Seite 128.
(17) „Der starke maritime Impetus der Volksbefreiungsarmee, der im Geiste Mahans mit einem massiven Aufbau marinetechnischer Infrastruktur und der avisierten Kontrolle von Räumen, speziell im Indischen Ozean, einhergeht (..), bestätigt eine realistisch ausgerichtete Macht- und Geopolitik der Volksrepublik. Das Durchsetzen eigener Ordnungsvorstellungen, möglicherweise sogar die Etablierung eines eigenen Ordnungssystems, wird ausgehend von der lokalen über die regionale hin zur globalen Ebene zukünftig aller Voraussicht nachvollzogen werden.“ Schubert, a.a.O., Seite 132.