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Der globale Staatsstreich

Der globale Staatsstreich

Es gibt nur einen wirklichen Mythos: die Annahme, es gebe keine Verschwörung. Die Übernahme der Welt wurde lange vorbereitet und geht nun in die Zielgerade. Teil 1/3.

Im August dieses Jahres forderten die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, und Südafrika) — zu denen ab Januar auch Argentinien, Ägypten, Iran, Äthiopien, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören werden — auf ihrem Gipfeltreffen in Johannesburg, Südafrika, eine multipolare und gerechtere Welt und plädierten zudem für den Umbau der Vereinten Nationen (UN). Mit diesen Forderungen scheint sich endlich das zu erfüllen, wovon die Baumeister der Idee einer Weltregierung schon seit Jahrzehnten träumen — der freiwilligen Zustimmung aller Nationen. Mehr als 70 Jahre mussten seit der Gründung der UN ins Land ziehen, bis sich auch die letzten Skeptiker mit einer planetarischen Gesellschaft zumindest anfreunden konnten.

Für Antonio Guterres, seines Zeichens UNO-Generalsekretär, geht eine multipolare Welt allerdings nicht weit genug. Guterres fordert, dass die Multipolarität von starken und wirksamen multilateralen Institutionen unterstützt werden muss, nur so ließen sich Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit sowie eine friedliche beziehungsweise Globale Gemeinschaft gewährleisten. Und wo diese multilateralen Institutionen angesiedelt sein werden, dürfte klar sein — bei den Vereinten Nationen und damit in dem Land, das stets von Demokratie spricht, dabei aber nichts anderes als eine nackte Plutokratie ist.

Dies ist seit 2014 sogar amtlich. Damals haben Martin Gilens von der Princeton University und Benjamin Page von der Northwestern University in einer Studie festgestellt, dass politische Entscheidungen in den USA nicht den Wünschen der Bürger, sondern einzig und alleine den Interessen einer kleinen Wirtschaftselite dienen.

Doch wie konnte es soweit kommen? Wer waren die Baumeister dieses Welteroberungsplans? Wie konnte sich dieser Plan in den Köpfen der gegenwärtig Lebenden einnisten? Und wie wurde diese internationalistische Bewegung so stark, dass nun ein Coup d’État kurz vor der Umsetzung zu stehen scheint?

Um zu verstehen, wie die Welt in diese Misere geraten konnte, müssen wir in der Zeit zurückgehen und uns einige der Architekten dieses Bauplans ansehen.

Der Council on Foreign Relations

Obwohl die Idee eines Weltbürgertums und einer „Verbrüderung aller Menschen” sehr weit zurückreicht — genau genommen ist sie eine Idee der Freimaurerei und anderer aufklärerischer Logen —, werde ich mich hier auf die jüngere Vergangenheit, die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, beschränken. Einen sehr großen, wenn nicht sogar den größten Einfluss auf die nun in den Startlöchern stehende neue Weltordnung hat der am 29. Juli 1921 in New York City gegründete Council on Foreign Relations (CFR). Schon die erste gewählte Führungsmannschaft gehörte der politischen und akademischen Elite an.

Der erste Präsident war John W. Davis, der unter Präsident Woodrow Wilson als Generalstaatsanwalt diente. Zum Ehrenpräsidenten wurde der Republikaner Elihu Roos gewählt, der unter Roosevelt sowohl Kriegs- als auch Außenminister war. Und die Position des Schatzmeisters kam dem ersten Dekan der Harvard Business School, dem Ökonomen Edwin F. Gay zu.

Zu den illustren Mitgliedern zählten damals wie heute neben führenden Politikern zahlreiche Staatssekretäre, CIA-Direktoren, Bankiers, Anwälte, Professoren, Unternehmensbosse und auch wichtige Medienvertreter durften niemals fehlen, schließlich mussten die Botschaften des CFR in schönster Propagandamanier in die Welt getragen werden. Zu den finanzstarken Mäzenen dieses Plutokrateninstruments, die schon Ende der 1930er Jahre große Mengen an Geld spendeten, gehörten die Ford Foundation und die Rockefeller Foundation.

Eine lesenswerte Abhandlung zum CFR ist „The Council on Foreign Relations — A Short History” von 2021, in der George Gravilis — 2008 bis 2009 beim CFR für Internationale Angelegenheiten zuständig — einen Überblick über die Entstehung des Councils sowie die einflussreichen Männer hinter diesem Thinktank gibt. Nur einen Satz möchte ich aus dieser Abhandlung zitieren, weil er das Narrativ ad absurdum führt, mit dem die gesamte Welt nun in diese neue, zentral gelenkte Weltordnung gestupst werden soll.

Gravilis schreibt: „Am 29. Juli 1921, mitten in einer glühenden Hitzewelle in New York City, wurde der Council on Foreign Relations gegründet.” Eine glühende Hitzewelle also, im Jahr 1921 in New York! Sind glühende Hitzewellen nicht eigentlich ein Phänomen der Neuzeit?

Laut Gravilis wollte sich der CFR, dem Demokraten wie Republikaner gleichermaßen angehörten, nur überparteilich mit internationalen Fragen befassen, die die Vereinigten Staaten betreffen. Doch das Zitat von Edward M. House, Berater von Präsident Woodrow Wilson und eines der Gründungsmitglieder des CFR, spricht eine ganz andere Sprache.

1923 schrieb House in Foreign Affairs, der Publikation des CFR:

„Unser Volk, im In- und Ausland geboren, hegt den Glauben, dass diese Republik geschaffen wurde, um ein Instrument zur Verbesserung der Menschheit zu werden, und nicht nur ein angenehmer und sicherer Aufenthaltsort zu sein. Es wird nicht zufrieden sein, bis die Vereinigten Staaten wieder die Führung und die Verantwortung in den Weltangelegenheiten übernommen haben, die ihrer moralischen, wirtschaftlichen und politischen Position entsprechen.”

Keiner hat die Absicht eine Weltregierung zu errichten

Dass ein internationales anglophiles Netzwerk die Weltführerschaft anstrebt, ist mitnichten eine Verschwörungstheorie. Kein geringerer als der Eliten-Historiker Carroll Quigley schreibt in seinem Werk „Tragedy and Hope”: Der CFR sei Teil der von Cecil Rohdes gegründeten Round Table Groups, denen auch die superreichen Familien Rothschild, Morgan, Carnegie und Rockefeller angehörten, und dessen Frontorganisation das Royal Institute of International Affairs sei — heute bekannt als Chatham House.

W. Cleon Scousen schreibt in „The Naked Capitalist — A Review and Commentary on Dr. Carroll Quigley’s Book Tragedy and Hope“:

„Die Geschichte der britischen Verbindung zum Council on Foreign Relations lässt sich bis zu George Peabody, J.P. Morgan, Andrew Carnegie, Nicholas M. Butler und Oberst Edward M. House zurückverfolgen — sie alle können als britische Loyalisten bezeichnet werden.”

Wer sich eingehender mit den Round Tables befassen möchte, dem sei das Buch von Andrea Bosco „The Round Table Movement and the Fall of the ‚Second’ British Empire” empfohlen.

Quigley bestätigt auch die umhergeisternde These, dass eine globale Finanzmacht eine Weltordnung anstrebt, welche die finanzielle Kontrolle in private Hände legen möchte. Der erste Schritt, zu dem was Quigley beschreibt, erfolgte am 23. Dezember 1913 mit der Gründung des Federal Reserve Systems (kurz: Fed). Durch den Federal Reserve Act wurde die Macht über den US-Dollar und damit über die Geschicke der USA in die Hände privater Banken gelegt. Keine einzige Aktie an der Fed gehört dem amerikanischen Staat und dass der Fed-Chef vom US-Präsidenten ernannt wird, ist reine Augenwischerei.

Doch Quigley geht noch viel weiter, er spricht davon, dass ein etwas weiter entferntes Ziel dieser Finanzmacht ein privates Weltfinanzsystem sei, welches die politischen Systeme jedes Landes kapern und die Ökonomie der Welt als Ganzes dominieren wolle. Haben die Weltbank und der IWF (Internationaler Währungsfund), beide 1945 in Washington D.C. gegründete Sonderorganisationen der UN, nicht einen großen Teil zu dem beigetragen, was Quigley ausführt, nämlich Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen in die Schuldenfalle zu locken, um sie hinterher nach Strich und Faden auszurauben? Die schmutzigen Fakten zu dieser Strategie hat der ehemalige professionelle „Wirtschaftskiller” John Perkins in seinem Bestseller „Confessions of an Economic Hit Man” im Detail beschrieben.

Ein bedeutender Architekt von Weltbank und IWF war Harry Dexter White, ein hoher Beamter des US-Finanzministeriums. White legte nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Finanzminister Henry Morgenthau Jr. die amerikanische Finanzpolitik fest. Beide waren auch die Architekten des Morgenthau-Plans, der Deutschland zu einem Agrarstaat machen sollte und im September 1944 im kanadischen Quebec von Präsident Franklin D. Roosevelt und dem britischen Premierminister Winston Churchill unterzeichnet wurde.

Dass Quigleys Weltregierungsfantasien eher bittere Realität denn Fantasie sind, bestätigt auch ein prominentes Mitglied des CFR, James Paul Warburg. Der deutsch-amerikanische Bankier sagte am 17. Februar 1950 bei einer Anhörung vor dem „U.S. Senate Committee on Foreign Relations”:

„We shall have world government, whether or not we like it. The question is only whether world government will be achieved by consent or by conquest.” (Deutsch: “Wir werden eine Weltregierung haben, ob es uns nun gefällt oder nicht. Die Frage ist nur, ob die Weltregierung durch Zustimmung oder durch Eroberung erreicht wird).

Regelrecht besessen von einer neuen Weltordnung war auch der verstorbene David Rockefeller, der von 1941 bis zu seinem Tod im Jahr 2017 im Alter von 101 Jahren ein wichtiges Mitglied des CFR war. Von 1970 bis 1985 hatte er den Vorsitz des Verwaltungsrats inne, danach war er Ehrenvorsitzender des CFR. 1994 sagte er vor dem Wirtschafts-Ausschuss der Vereinten Nationen (UN Business Council):

„Wir stehen am Rande einer weltweiten Umbildung, alles was wir brauchen, ist die richtige allumfassende Krise und die Nationen werden in die neue Weltordnung einwilligen.”

Wenn wir uns die Fortschritte so ansehen, die in den letzten drei Jahren im Hinblick auf eine solche Weltordnung gemacht wurden, könnte man fast auf die irrwitzige Idee kommen, die von Medien, Wissenschaft und NGOs verkaufte Pandemie sowie die Dauerbeschallung mit Klimakatastrophe und Hitzetod, könnten der Startpunkt in eine solche allumfassende Krise gewesen sein.

Auch in seiner Autobiographie von 2006 nimmt Rockefeller kein Blatt vor den Mund:

„Manche glauben sogar, wir seien Teil einer geheimen Verbindung, welche gegen die besten Interessen der Vereinigten Staaten arbeitet; sie charakterisieren mich und meine Familie als Internationalisten und behaupten, dass wir uns weltweit mit anderen zur Einrichtung einer global-integrierten, politisch-wirtschaftlichen Struktur verschworen haben, (…). Wenn das die Anklage ist, bekenne ich mich schuldig, und ich bin stolz darauf.”

Ein weiteres namhaftes Mitglied des CFR ist seit 1956 der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger, der von 1977 bis 1981 Mitglied des Verwaltungsrats war. Kissinger setzte sich für die Öffnung Chinas ein und war auch maßgeblich daran beteiligt, dass China am 25. Oktober 1971 in die Vereinten Nationen aufgenommen wurde. Das Kissinger-Institut des Wilson Centers setzt sich unter anderem dafür ein, dass die China-Politik den langfristigen Interessen der USA dient (…). Und im März 2019 wurde am Henry Kissinger Center for Global Affairs der „legendären” Johns Hopkins University das „The America and the Future of World Order Project” (AFWO) ins Leben gerufen.

Dass der CFR weit mehr als ein unparteiischer Thinktank ist, sondern schon immer Einfluss auf die amerikanische Politik nahm, beweist der im Juli 1958 von Joseph Kraft in Harper’s veröffentlichte Artikel, in dem er den CFR als „School for Statesmen” bezeichnet. Wie recht er damit hatte, zeigen 21 Verteidigungsminister, 19 Finanzminister, 17 Staatssekretäre und 15 CIA-Direktoren, die alle dem CFR angehörten und damit dessen Ideologie wie ein langsam wirkendes Gift in die amerikanische Politik einsickern ließen.

Die Ideologie dieses vielleicht mächtigsten Thinktanks der USA war und ist nach wie vor, dass die USA eine globale Führungsrolle übernehmen, Isolationismus ablehnen und Internationalismus unterstützen müssen. Die Wichtigkeit des CFR für die amerikanische Außenpolitik wird auch daran ersichtlich, dass insgesamt acht US-Präsidenten Vorträge vor den CFR-Mitgliedern hielten.

Dass viele Amerikaner den CFR dagegen schon frühzeitig als eine Gefahr für ihre Verfassung und die Demokratie erkannten, zeigen die im Rahmen des „Freedom of Information Acts” vom FBI freigegebenen Dokumente, die auch zahlreiche Briefe besorgter Bürger an John Edgar Hoover, Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), enthalten.


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