Die Think7 Task Force Globale Gesundheit
Die Think7 steuern die G7-Staaten, und um dies möglichst effizient zu bewerkstelligen, wurden sogenannte Task Forces ins Leben gerufen. Die Mitglieder und Vorsitzenden der deutschen Task Forces sind im oben erwähnten Think7-Communiqué zu finden. Dort sind auch die 70 wissenschaftlichen Abhandlungen aufgeführt, die für die deutsche G7-Präsidentschaft von Belang waren. Co-Vorsitzende der Task Force Globale Gesundheit sind Githinji Gitahi (Group Chief Executive Officer, Amref Health Africa), Anna-Katharina Hornidge (Direktorin des DIE) und Ilona Kickbusch (Direktorin, Global Health Centre, Graduate Institute Geneva). Ein wichtiges Ziel, so Hornidge und Kickbusch, die die Inhalte präsentierten, müsse ein Global Health Compact 2030 mit folgenden Inhalten sein:
- die multilaterale Gesundheitssteuerung verbessern und stärken,
- den Bereich der Überwachung und Pandemievorsorge durch die Einrichtung einer Task Force on Planetary Health ausweiten und
- die Gestaltung eines multilateral koordinierten Gesundheitsforschungssystems verfolgen, welches ein gemeinsames Agenda Setting ermöglicht.
Das zentrale Ziel müsse aber lauten: Gemeinsame Standards zur Messung des menschlichen Wohlergehens zu etablieren. Nur wenn diese gemeinsamen Standards erreicht würden, seien die Voraussetzungen gegeben, dass sich die G7 gemeinsam mit der UNO, der OECD und der G20 für einen globalen Systemwandel einsetzen könnten, der das menschliche Wohlergehen innerhalb der ökologischen Grenzen des Erdsystems in den Mittelpunkt stelle, so Hornidge und Kickbusch.
Dabei gehe es aber weniger um das wirtschaftliche Wohlergehen der Menschen, sondern vielmehr um den Zustand der Umwelt und den sozialen Zusammenhalt. Auf der Website der OECD finden wir den Vorreiter dieser genialen Idee, das „glücklichste Land der Welt“ — Bhutan. Das kleine Land hatte 2023 ein Bruttoinlandsprodukt je Einwohner von 3.776 US-Dollar. Damit lässt sich sicher königlich leben!
Laut OECD prägte der 4. König Bhutans, Jigme Singye Wangchuck, in den späten 1970er Jahren den Begriff des „Gross National Happiness Index“ (GNH) und behauptete, dass „das Bruttonationalglück wichtiger sei als das Bruttoinlandsprodukt“.
Ist das nicht ein genialer PR-Schachzug? Während die Möchtegern-Eliten im Luxus schwelgen, Schlösser bewohnen, in ultrateuren Privatjets um die Welt jetten und unzählige Angestellte ihr eigen nennen, soll das Volk „ohne alles“ glücklich werden.
Pseudowissenschaftler als Experten
Um besser zu verstehen was hier läuft, und vor allem, mit wem wir es hier zu tun haben, werfen wir nun einen genaueren Blick auf einige der Denkfabriken und die dort agierenden Akteure. Was ins Auge fällt: die dort agierenden Experten sind in den allermeisten Fällen keine wirklichen Experten. Die dort agierenden Wissenschaftler gehören den sogenannten „Soft Sciences“ an, die mit echter Wissenschaft kaum etwas zu tun haben.
Wir finden dort Sozialwissenschaftler, Politikwissenschaftler, Ökonomen und Kulturwissenschaftler. Experten also, die nicht einmal im Stande wären, eine einfache chemische Gleichung auszugleichen, sich allerdings anmaßen, komplexe Systeme, die von zahlreichen Variablen abhängen und noch nicht einmal vollkommen verstanden sind, durch und durch verstanden zu haben.
Klicken Sie sich einfach einmal selbst durch die umfangreiche Liste der Wissenschaftler des IDOS oder schmökern Sie in den Lebensläufen der GSI-Mitstreiter. Und vergessen Sie dabei nie, diese Leute werden auch von Ihren hart erarbeiteten Steuergeldern finanziert.
Shepard Stone und das Aspen-Institute
Das beim T7-Gipfel anwesende Aspen-Institute zählt zu den einflussreichsten Denkfabriken überhaupt. Die deutsche Niederlassung wurde 1974 maßgeblich vom passionierten Transatlantiker Shepard Stone begründet und ist Teil eines weltweiten Netzwerkes mit Partnerorganisationen in der Tschechischen Republik, Frankreich, Italien, Rumänien, Spanien, Indien, Japan, Mexiko und der Ukraine.
Laut Wikipedia war Stone Sohn jüdischer Einwanderer aus Litauen und während des Krieges in der US-Nachrichtendienstarbeit tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei er nach Deutschland zurückgekehrt, wo er als Journalist und Politiker eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung einer freien, demokratischen Presse in Deutschland einnahm. Wenn man sich die deutsche Presselandschaft heute so ansieht, war sein Engagement tatsächlich ein einzigartiger Erfolg.
Auch das Aspen-Institute schickt sich an, die drängendsten globalen Herausforderungen unserer Zeit lösen zu wollen. Und wie immer geht es dabei um geopolitische und geoökonomische Konflikte, den Klimawandel, Gesundheitskrisen, Cyberrisiken sowie die Digitalisierung. Die illustren Damen und Herren des Kuratoriums sind selbstverständlich ausschließlich Menschenfreunde, die sich für das Wohlergehen der Welt einsetzen: Da hätten wir Eckart von Klaeden, Head of External Affairs bei der Daimler AG; Catherine von Fürstenberg-Dussmann von der Dussmann Group; Cecilie Rohwedder vom Wall Street Journal; Peter Wittig, ein ehemaliger Politiker, der 2020 zur Schaeffler AG wechselte und Adjunct Professor an der Georgetown University in Washington, D.C., ist. Wittig, der, bevor er die Drehtür in die Wirtschaft nahm, Botschafter in London gewesen ist, hat 1982 eine, wie ich meine, hochinteressante Dissertation mit dem Titel „Der englische Weg zum Sozialismus: Die Fabier und ihre Bedeutung für die Labour Party und die englische Politik“ verfasst. Einige Mitglieder der Fabian Society waren übrigens auch die Gründer der London School of Economics, in der heute die Führungspersönlichkeiten der Nationen ausgebildet werden. Sollte uns das nicht irgendwie bedenklich stimmen?
Von Shepard Stone, der sogar Ehrenbürger Berlins ist, gibt es sogar einen jährlich verliehenen Preis. Der Shepard-Stone-Award ging 2024 an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck für seine — aufgepasst — herausragende transatlantische Führung. Und damit Deutschland auch künftig transatlantisch geführt werden kann, wurde 1983 auf Stones Initiative hin das McCloy Academic Scholarship Program für herausragende deutsche Studenten an der Kennedy School of Government der Harvard University ins Leben gerufen. Stone, der eigentlich Cohen hieß, war auch Teilnehmer vieler Bilderberg- und Pugwash-Konferenzen, und er war sogar Mitglied des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Gruppe.
Das Netzwerk der McCloys
Machen wir einen kurzen Ausflug zu den Absolventen des McCloy-Stipendiums, die heute in einem Netzwerk organisiert sind. Zu den Absolventen zählt auch Jörg Kukies, der laut Wikipedia einer der wichtigsten Berater des ehemaligen Kanzlers Olaf Scholz gewesen ist und wohl dafür gesorgt hat, dass Deutschland unter Scholz’ Kanzlerschaft transatlantisch geführt wurde. Kukies arbeitete von 2000 bis 2011 bei Goldman Sachs in London und Frankfurt; 2010 wurde er sogar zum Partner ernannt und erhielt den Co-Vorsitz von Goldman Sachs Deutschland und Österreich. Anschließend nutzte auch er den „Revolving Door“ Effekt und fungierte von 2018 bis 2021 als Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und war von 2021 bis 2024 Staatssekretär im Kanzleramt. Von 2024 bis 2025 war er sogar kurzzeitig Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz.
Doch wer war eigentlich John Jay McCloy? Er war Jurist, Politiker und Bankier. 1930 heiratete er Ellen Zinsser, eine Cousine von Konrad Adenauers Ehefrau Auguste. Als Anwalt vertrat McCloy die Rockefellers, den Gründer der US-Zentralbank FED Paul Warburg sowie die JP Morgan Bank. Während des Zweiten Weltkriegs war er Unterstaatssekretär im US-Kriegsministerium und von 1947 bis 1949 Präsident der Weltbank. Als Hoher Kommissar der USA war McCloy der höchste Vertreter in der neu gegründeten BRD. Und von 1953 bis 1960 hatte er den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Chase Manhattan Bank inne. Wenn derartige Personen noch immer Einfluss auf die deutsche Politik besitzen, ist dies mehr als fragwürdig und sollte öffentlich diskutiert werden. Wäre es nicht an der Zeit, dass Deutschland seine volle Souveränität zurückerhält — und zwar ohne die subversive Einmischung aus den USA?
Tausendsassa Anna-Katharina Hornidge
Doch zurück zu den Think7 und ihren Denkfabriken und NGOs. Die Direktorin des DIE/IDOS ist Anna-Katharina Hornidge. Hornidge ist das, was man einen Tausendsassa nennt, denn sie ist Mitglied in einer Vielzahl von NGOs. In der Vita der Soziologin fallen vor allem die unzähligen Mitgliedschaften in Organisationen auf, für die sie eigentlich keinerlei Expertise besitzt. Hornidge ist neben ihrem Engagement bei DIE/IDOS auch Mitglied des Beratergremiums des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ). Seit 2024 ist sie dort sogar Co-Vorsitzende.
Eines der Schlüsselprojekte des WBGU sind die Empfehlungen für eine internationale Wasser-Governance, was gut zu dem von Hornidge und Kickbusch geforderten „menschlichen Wohlergehen innerhalb der ökologischen Grenzen des Erdsystems” passt. Das Policy Brief dazu finden Sie hier.
Der WBGU spricht sich in seinen Zielen ganz klar dafür aus, die Verteilung von Wasser zentral zu organisieren. Auf der Website heißt es: „Verschärfungen wasserbezogener Probleme sind weltweit zu beobachten und können in regionalen Wassernotlagen mit planetarer Dimension resultieren. Um einen sicheren Abstand zu Grenzen der Beherrschbarkeit zu wahren, ist es essenziell, die internationale Wasser-Governance neu aufzustellen. Die UN-Wasserkonferenzen 2026 und 2028 sind für die Weiterentwicklung des Wasservölkerrechts von zentraler Bedeutung.”
Der WBGU schlägt in seinem Panikgutachten „Wasser in einer aufgeheizten Welt“ sogar vor, eine internationale Wasserstrategie mit dem langfristigen Ziel eines völkerrechtlichen Abkommens zu entwickeln, eine Water-Mapping Initiative einzurichten und ein klimaresilientes, sozial ausgewogenes Wassermanagement zu etablieren. Wer keine Lust auf 300 Seiten hat, führe sich zumindest die 28 Seiten der Zusammenfassung zu Gemüte.
Doch Hornidge ist nicht nur Wasserexpertin — nein, als Soziologin kennt sie sich selbstverständlich auch ausgezeichnet mit Lebensmitteln und dem Nährstoffbedarf des Menschen aus. Deshalb wird auch das Projekt „Food4Future“ von ihr tatkräftig unterstützt. Die Projektkoordinatorin von Food4Future ist Monika Schreiner. Schreiner hat zwar einen Doktor in Agrarwissenschaften, doch von Physiologie, Metabolismus und Lebensmittelchemie dürfte sie ebenso viel verstehen wie die Expertin Hornidge — nämlich gar nichts.
Wenn es nach den beiden Damen geht, sollen wir alle — natürlich ungefragt —, in Zukunft Algen, Grillen und Quallen verzehren. Grund für den Umbau unseres Speiseplans ist natürlich der Klimawandel, dieser würde uns quasi zum Umdenken zwingen.
Schreiner spricht uns sogar jegliche Selbstbestimmung ab, wenn sie sagt:
„Die Menschen werden gar nicht schmecken, dass einzelne Komponenten des Lebensmittels von einer Makroalge oder von einem Insekt stammen.“
Das heißt also, dass der Umbau der Lebensmittel ohne Deklaration vonstattengehen dürfte, wogegen ich mich als echte Expertin für Lebensmittel vehement wehren werde.
Auch im Aktivistennetzwerk des Jeffrey Sachs, dem Sustainable Development Solutions Network Germany (SDSN Germany), ist Hornidge aktiv. Sie ist dort sogar Vorsitzende des Lenkungsausschusses. Das 2012 vom ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und dem Ökonomen Sachs gegründete SDSN arbeitet daran, Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und des Pariser Abkommens zum Klimawandel voranzutreiben. Dazu nutzt das Netzwerk, wie es auf der Website heißt, das weltweit größte Wissensnetzwerk.
Ist das der Jeffrey Sachs, der sich seit geraumer Zeit in die Belange der EU und Deutschlands einmischt und sich in unzähligen YouTube-Kanälen als Gegenspieler der bösen Globalisten geriert? Der Jeffrey Sachs, der sogar bei der Demonstration von Sarah Wagenknecht per Video aus den USA zugeschaltet war? Wenn man sich sein Netzwerk so ansieht, könnte man fast auf die irrwitzige Idee kommen, er würde mit seinen über 2.000 Mitgliedsorganisationen, hauptsächlich Universitäten, die von 57 nationalen und regionalen Netzwerken koordiniert werden und sich über sechs Kontinente erstrecken, einen nicht-legitimierten Einfluss auf souveräne Staaten nehmen wollen. Aber das ist mit Sicherheit alles ganz anders.
Zu den Schwerpunkten von SDSN gehörten der enge Kontakt zu den Wissensinstitutionen und die regelmäßige Organisation von Veranstaltungen zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen wie Klima-Governance, freiwillige Kohlenstoffmärkte und sozioökonomische Partizipation im Rahmen der Nachhaltigkeitstransformation. SDSN Deutschland trage außerdem zum Europe Sustainable Development Report bei. Im deutschen Netzwerk finden wir wie immer das „Who is Who” der deutschen Klimasekte und andere alte Bekannte wie die Bertelsmann Stiftung, die Hertie School, das IDOS, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und zahlreiche mehr.
Hornidge hat als Fan der UN-Nachhaltigkeitsagenda natürlich auch Verbindungen zum Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Am 9. Mai 2022 initiierte der RNE gemeinsam mit der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit (KLUG), dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und der Stiftung Gesunde Erde — Gesunde Menschen (GEGM) die Veranstaltung „Globale Gesundheitsvorsorge, Pandemievertrag, Struktur- und Finanzierungsfragen globaler Gesundheitspolitik, anlässlich des deutschen G7-Vorsitzes“.
Ein paar Ausschnitte aus dem obigem Dokument lassen erahnen, wie tief Deutschland in diese wahnwitzige Agenda verstrickt ist und wie weit sich das Land von nationalen Belangen und Problemen bereits entfernt hat:
„Die G7 sind gefordert, den Multilateralismus zu stärken, indem sie ihre führende Rolle ausgestalten, globale Gesundheitsvorsorge mit ihren Partnerländern am Gipfel diskutieren und ihrer internationalen Verpflichtung insbesondere in der Finanzierung globaler Gesundheit nachkommen. Diese Ergebnisse sollten dann in die Vereinten Nationen und die G20-Prozesse getragen werden, um multilaterale Strukturen zu stärken.“
„Die Mehrfachkrisen, mit denen sich die G7 in ihren kommenden Verhandlungen auseinandersetzen müssen, bieten großes Potenzial, wenn aus den vergangenen Versäumnissen Lehren gezogen werden. Dies beinhaltet die Frage danach, mithilfe welcher Strukturen der Fokus auf planetare Gesundheit ermöglicht werden kann und welcher Regierungsentscheidungen es dafür in Deutschland, der EU und international bedarf.“
Ein wichtiges Mitglied des RNE ist seit 2016 Heidemarie Wieczorek-Zeul, die von 1998 bis 2009 Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Gouverneurin der Weltbank war. Die größte Herausforderung ist für sie, die notwendigen Transformationen so zu gestalten, dass Ungleichheit verringert werde. Deshalb müssten die Transformationen auch so gestaltet werden, dass die notwendige Dekarbonisierung der Wirtschaft auch für andere Regionen unserer Welt nachvollzogen werden könne. Gleichzeitig müssten wir wehrhaft sein und werden, gegen Armut, Pandemien und den Klimawandel.
Die „Gesundheitsexpertin“ Hornidge sorgte sich bei obigem Event vor allem um die Impfbereitschaft in der Gesellschaft. Wörtlich meinte sie:
„Da Forschung am Anfang der Wertschöpfungskette eines koordinierten Umgangs mit Pandemien steht, ist nicht nur die Stärkung, sondern eine globale Aufhängung von Forschung dringend erforderlich, um medizinischen und pharmazeutischen, aber auch sozialen Herausforderungen, wie der Impfbereitschaft, der Bereitstellung von Märkten für die Impfversorgung oder der Absicherung medizinischen Personals begegnen zu können.“
Leben wir in einer Clownswelt: Eine Soziologin und eine ehemalige Lehrerin maßen sich an, die gesundheitlichen Belange der Weltbevölkerung in ihre Hände zu nehmen und über die Impfbereitschaft zu fabulieren, dabei haben sie mit Sicherheit keinen blassen Schimmer, was man unter einer transienten Transfektion versteht, die man der unwissenden Masse als Impfung verkauft hat.
Einen Überblick über alle bisherigen Ratsmitglieder gibt es hier. Spontan aufgefallen sind mir der Unternehmer Claus Hipp, Stefan Homburg, Margot Käßmann, Jennifer Morgan (former Director of the Climate Program at the World Resources Institute), Katharina Reiche, Fritz Vahrenholt und der TV-Wissenschaftler Ranga Yogeshwar.
Reiche war von 2016 bis 2022 Mitglied im RNE. Seit dem 6. Mai 2025 ist sie Bundesministerin für Wirtschaft und Energie im Kabinett Merz, was ausgezeichnet dazu passt, dass sie vorher Managerin bei der Westenergie AG war. Laut Wikipedia ist Reiche Lobbyistin, womit sie ihren neuen Boss, den ehemaligen BlackRock-Lobbyisten Friedrich Merz, ganz ausgezeichnet ergänzt.
In der Broschüre der Ratsmitglieder — Mandatsperiode 2023 bis 2026 — finden wir zahlreiche „Gesundheits- und Nachhaltigkeitsexperten“, wie die Ornithologin Katrin Böhning-Gaese und die Gründerin von Socialbee, einem gemeinnützigen Unternehmen, das Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integriert. Bei solchen Experten müssen wir uns um unsere Gesundheit überhaupt keine Sorgen mehr machen.
Aktivisten in deutschen Unternehmen
Zu den interessanteren Personen dort zählt Saori Dubourg. Dubourg war seit 1996 für BASF weltweit in verschiedenen Funktionen tätig; von Mai 2017 bis Februar 2023 war sie Mitglied im Vorstand der BASF SE. Eine ihrer Aufgaben war 2018 die Erstellung der globalen Nachhaltigkeitsstrategie der BASF. Damit bekommt der Standortwechsel von BASF nach China einen besonders faden Beigeschmack. Seit 2024 ist Dubourg Vorstandsvorsitzende bei der österreichischen Greiner AG, wo sie unter anderem für die Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich ist. Seit Juli 2021 ist sie außerdem Mitglied im Lenkungsausschuss der G7 Impact Taskforce, gegründet im Rahmen der G7-Präsidentschaft Großbritanniens.
Zudem ist sie Mitglied der High-Level-Industrial-Gruppe der EU-Kommission, wo sie bei einem gemeinsamen Visionspapier zu Europa 2030 mitwirkte. Darin geht es um nicht weniger als das in Davos erfundene Märchen vom Stakeholder-Value — ein neues Konzept einer etwas anderen Art zur Abzocke der Bürger. Dubourg arbeitet auch mit Value-to-Society und der mit Partnern im Jahr 2019 gegründeten Werteallianz, wo es um ESG (Environment, Social, Governance), also um eine Art Social-Credit-System für Unternehmen geht. Die in der Schweiz ansässige Werteallianz sieht sich als eine Kombination aus Denkfabrik und operativ arbeitender Stiftung und übernimmt, wie könnte es anders sein, die Anwaltschaft für die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN, des UN Global Compact und für ein auf interkulturell, interreligiös und international anerkannten Werten beruhendes Wirtschaftsethos.
Auf der Website der Thomsen Group, die sich als globale Managementberatung mit Zukunftskompetenz bezeichnet, wird Dubourg als einflussreiche Vordenkerin und Identifikationsfigur globaler Teams dargestellt. Interessant ist auch Bernd Thomsen, der Chef des Unternehmens, der sich als strategischer Zukunftsökonom bezeichnet. Thomsen schreibt auch Bücher, zum Beispiel über Social Credit Rating — also Scoringsysteme, die er inmitten der die Welt verändernden Triade aus „politischen Systemen“, „ökonomischen Systemen“ und „digitalen Systemen“ verortet.
Die WHO-Propagandistin Ilona Kickbusch
Doch kommen wir zur zweiten Vorsitzenden der Task Force Global Health, Ilona Kickbusch. Von Gesundheit hat Kickbusch genauso wenig Ahnung wie ihre Kollegin Hornidge. Sie hat einen M.A. und einen Doktor in Soziologie und Politische Wissenschaft. Wie sie Gründungsdirektorin und Vorsitzende des Global Health Centre am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf wurde, erschließt sich aufmerksamen Beobachtern allerdings aus ihrer Vita:
Kickbusch, die mehrere Ehrentitel und hochkarätige Auszeichnungen besitzt, verdingte sich von 1980 bis 1998 bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), was bestens zu ihrem Einsatz für den Global Health Ansatz passt. Wie sie als Politikwissenschaftlerin und Soziologin zum Professor der Division of Global Health, Department of Epidemiology and Public Health der Yale University School of Medicine kommt, ist mir schleierhaft.
Aber vielleicht verhält sich das ja ganz ähnlich wie bei Karl Lauterbach, der ebenfalls niemals habilitiert hat und, wie seine Ex-Frau verkündete, von Epidemiologie keinen blassen Schimmer besitzt.
Wie Hornidge hat natürlich auch Kickbusch zahlreiche Vorsitze inne. So ist sie aktuell Co-Vorsitzende der Lancet-Kommission zu Governing Health Futures 2030 — Aufwachsen in einer digitalen Welt. Außerdem ist sie Vorsitzende des Rates World Health Summit (Weltgesundheitsgipfel). Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, weshalb sie vom Wissenschaftsmagazin The Lancet als Global Health Reformer porträtiert wurde. Zudem wurde sie für ihre Beiträge zur Innovation in der Governance für globale Gesundheit und zur globalen Gesundheitsdiplomatie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Für ihren Beitrag zur globalen Gesundheit wurde ihr die WHO-Medaille verliehen.
Was genau prädestiniert diese Frau dazu eine bedeutende Rolle in den Bereichen Digitalisierung und Gesundheit einzunehmen? Hat ihr Erfolg vielleicht damit zu tun, dass sie 2001 bis 2002 das Fulbright Program als Distinguished Scholar Leader, New Century Scholars Program, Health in a Borderless World (Gesundheit in einer grenzenlosen Welt) absolviert hat? Lesenswert ist auch ihr Artikel in Global Policy „Out of Gridlock … and Back? Global Health Governance in the Age of COVID-19“.

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