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Der Superschurke

Der Superschurke

Wird Markus Söder der nächste Bond-Bösewicht?

Nach Christoph Waltz in „Spectre“ im Jahr 2015, bekommt es der Geheimagent seiner Majestät erneut mit einem deutschsprachigen Gegenspieler aus der Alpenregion zu tun. Dabei war das am Anfang gar nicht so geplant. Nicht schlecht staunte man bei Eon Productions, als im Verlauf des Castings für den neuen Bösewicht auf einmal der bayerische Ministerpräsident zum Vorsprechen hereinschneite.

„Seine Ausstrahlung und sein Gesichtsausdruck haben uns augenblicklich überzeugt!“, schwärmte Produzentin Barbara Broccoli gegenüber der Sun am vergangenen Sonntag. „Was er redet, wie er redet und vor alledem: was er tut, insbesondere in seinem bayerischen Heimatland, passt wie die Faust aufs Auge. Er verkörpert das Böse! Deswegen mussten wir Leute wie Tomasz Kot wieder nach Hause schicken“.

Mit 007 auf der Wies‘n

Auch Bond-Darsteller Daniel Craig (50) war von Söder so begeistert, dass er sich gleich nach Bekanntgabe der Rollenbesetzung kurzerhand entschloss, nach München zu fliegen, um seinen neuen Schauspielkollegen kennenzulernen. Auf dem Oktoberfest wollte man sich vor Drehbeginn im Dezember mal gegenseitig beschnuppern. Das Blöde ist nur – Craig kann sich fast an gar nichts mehr erinnern.

„Markus hat mich eiskalt unter den Tisch gesoffen“, gestand der Brite dem Münchner Merkur. „Schlimm genug, dass ich mich an fast nichts mehr erinnern kann. Zu allem Überfluss bin ich auch noch in beschämender Lage auf dem sogenannten Kotzhügel neben dem Festgelände aufgewacht.“

Ein wirkliches Bild von Söder habe sich Craig nicht machen können. Ihm sei lediglich die permanente Selbstbezogenheit Söders sowie sein merkwürdiges Angebot „You can say ‚you‘ to me“ beim Betreten des Hacker-Zeltes in Erinnerung geblieben.

Worum geht es in Bond 25?

„Bond-Filme zeichnen sich dadurch aus, immer mit der Zeit zu gehen“, erklärten die Macher dem Guardian. Hierbei sei Söder ebenfalls eine wunderbare Inspirationsquelle gewesen. Bei seinem bayerischen Raumfahrtsprogramm Bavaria One, welches Söder vor wenigen Wochen vorstellte, habe man sich durch die narzisstische Aufmache direkt an den alten Bond-Streifen Moonraker aus dem Jahr 1979 – damals noch mit Roger Moore – erinnert gefühlt. „Ich habe daraufhin beschlossen, das bereits fertige Drehbuch zu verwerfen und stattdessen das alte Moonraker-Skript vom Dachboden meines Vaters Albert zu holen. Wir arbeiten gerade daran, es der aktuellen Situation anzupassen“, so Barbara Broccoli. Diesmal beabsichtige der Bösewicht von seiner Raumstation aus nicht die Vergiftung der gesamten Menschheit, wie in Moonraker. Diesmal begnüge sich Bonds Widersacher damit, alle Flüchtlingsboote im Mittelmeer mit einer Laserkanone abzuknallen und die bayerische Vormachtstellung im Weltall zu sichern.

Da muss James Bond natürlich eingreifen! Schließlich steht die Vormacht im Weltraum einzig und allein der von Gott auserkorenen Nation Amerika zu. Dies müsse auch kulturell auf der Kinoleinwand zementiert werden.

Was den meisten noch gar nicht aufgefallen sein dürfte – optisch sieht Markus Söder dem damaligen Bösewicht-Darsteller Michael Lonsdale sogar ziemlich ähnlich! Bis vor kurzem zumindest. Ob Söder die der Star-Trek-Figur Mister Spock nachempfundene Frisur auch im nächsten Bond-Abenteuer auf seinem Haupt tragen wird, ist noch nicht bestätigt.

„Natürlich sind wir mit dieser Wahl politisch auch in die Kritik geraten“, führt Broccoli in der Sun weiter aus. „Gerade zahllose Spin-Doctoren und geopolitische Think-Tanks pochen darauf, dass wir Filmschaffende der Masse endlich wieder den bösen Russen als das erforderliche Feindbild präsentieren. Aber wir von Eon Productions sind der Meinung, dass das noch warten kann. Theresa May macht in der Hinsicht schließlich schon die meiste Arbeit! Absolut souverän, wie sie bar jeglicher Fakten und Beweise in der Skripal-Affäre dem Russen die Schuld in die Schuhe schiebt – und alle kaufen ihr das ab! Von daher können wir uns die Gaudi mit Söder als Antagonist erlauben.“

Kreative Differenzen

Der Spaß hat allerdings auch seine Kehrseite. Der ursprünglich für Bond 25 vorgesehene Regisseur Danny Boyle ist wieder abgesprungen – aufgrund „kreativer Differenzen“, wie es in der offiziellen Verlautbarung hieß.

Wir von der Satire-Quickie-Jugendredaktion wollten es genauer wissen und hakten nach. Auf unsere Nachfrage antwortete Boyle schriftlich:

„Es sind eher persönliche Grenzen, an die ich stoße, als kreative Differenzen. Ich hab in meiner Karriere nun wirklich schon die skurrilsten Menschen und Plots in Szene gesetzt. Denken Sie nur an diese fertigen Junkies aus Trainspotting oder die Zombies aus 28 Days later. Nur gab es bei diesen Dreharbeiten immer einen kleinen, aber feinen Unterschied: Wenn ich als Regisseur ‚cut‘ rief, dann schlüpften die Schauspieler wieder aus ihren Rollen heraus. Am Set mit Markus wäre dies nicht der Fall. Ob die Kamera nun läuft oder nicht – in seinem gesamten grotesken Wesen bleibt Söder immer Söder! Damit hätte ich sogar noch irgendwie leben können. Aber als dann allen Ernstes noch Horst Seehofer dazukam und die Rolle des Geheimdienstchefs ‚M‘ spielen wollte, ist es mir endgültig zu bunt geworden, sodass ich mich entschlossen habe, aus dem Projekt ‚Bond 25‘ auszutreten.“

Der Satire-Quickie meint: Das kann man ihm wohl nicht verübeln!


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