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Die eigentliche Freiheit

Die eigentliche Freiheit

Ein Leben ohne Herrschaft ist möglich, wenn wir uns unseren Süchten stellen.

Freiheit ist ein seltenes Gut geworden. Nachdem wir jahrhundertelang versucht haben, uns von unseren Ketten zu befreien, wird uns heute eine Agenda 2030 präsentiert, bei der sich die Macht komplett außerhalb unseres Wirkungsbereiches konzentriert. Ressourcen, Gesundheitsfragen und Wirtschaft werden zentralisiert, Finanzen überwacht, Informationen kontrolliert, soziale Strukturen neu definiert, Reisen eingeschränkt und Normen vereinheitlicht.

Obwohl es nach offizieller Rechtsprechung keine Leibeigenschaft mehr gibt und auch die Frau als emanzipiert gilt, stehen wir vor der Tatsache, dass unser Körper nicht mehr wirklich uns gehört.

Wer sich etwa bestimmten Impfvorschriften verweigert, riskiert empfindliche Strafen und Freiheitseinschränkungen, mit unseren Smartphones tragen wir gewissermaßen elektronische Fußfesseln mit uns herum, und in Ländern wie Frankreich, Schweden, Lettland oder Liechtenstein wird man automatisch zum Organspender, wenn man nicht ausdrücklich widerspricht. Wir sind schulpflichtig, steuerpflichtig und demnächst auch wieder wehrpflichtig. In allen Bereichen ist unser Leben hierarchisch organisiert und von oben nach unten durchorganisiert.

Neben dem Gesellschaftsmodell, wonach Vater Staat seine Finger überall ins Spiel bringt, hat sich seit dem 19. Jahrhundert eine politische Weltanschauung entwickelt, die ein herrschafts-, klassen- und gewaltloses Zusammenleben ohne staatliche Ordnung anstrebt. Anarchie wird oft mit Chaos, Unordnung, Gewaltherrschaft oder Gesetzlosigkeit gleichgesetzt. Tatsächlich steht sie für eine Ordnung ohne Herrschaft, ohne Staat, ohne Konzerne, ohne Banken und Finanzinstitutionen.

Über Räte, freie Übereinkünfte oder funktionale Entscheidungen regelt die Gesellschaft sich selbst. Vor dem Hintergrund, dass die Herrschaft von Menschen über Menschen im anarchistischen Gesellschaftsmodell illegitim ist, soll die Macht über andere überwunden werden und einem freien Zusammenwirken der Menschen Platz machen, bei dem jeder frei ist, zu tun und zu lassen, was er will, solange niemand anders darunter zu leiden hat (1).

Doziles Denken

Die wenigsten Menschen lassen sich für dieses Gesellschaftsmodell erwärmen. Nicht, weil sie es nicht gut finden, sondern weil sie nicht daran glauben, dass es möglich ist. Die Vorstellung, dass es eine starke, wenn nötig strafende Hand braucht, sorgt auch lange nach dem Ende der Sklaverei dafür, Freiheit gegen Privilegien einzutauschen. Auch unsere Demokratie basiert auf dem Glauben, wir hätten keine andere Wahl, als die sogenannten Volksvertreter so lange zu ertragen, bis sie ordentlich wieder abgewählt werden.

Niemand zwingt uns dazu, uns so zu verhalten. Wir lassen uns freiwillig mit Informationen fluten, die ein von einer Obrigkeit gefordertes Denken fördern. Die Gesellschaft wäre in dem Augenblick eine komplett andere, in dem die Menschen nicht mehr bereit sind, sich beherrschen zu lassen. Wenn wir den Gedanken beiseiteschöben, wir seien schwach, minderwertig oder einfach nicht dazu in der Lage, selbstbestimmt zu leben, würde Herrschaft, in welchem Gewand sie auch erscheint, nicht funktionieren.

Nur wer glaubt, jemand anderes könne besser für ihn sorgen als er selbst, lässt sich für dumm verkaufen. Er ist zu allem bereit — selbst dazu, für eine allgemeine Impfpflicht zu stimmen und das Leben von unzähligen Menschen in einem Krieg zu opfern.

Fügsamkeit macht dumm. So will man uns haben. Denn so glauben wir, es gäbe nicht genug von dem, was wir zum Leben brauchen: nicht genug Nudeln und Klopapier, nicht genug Platz auf dem Planeten. Alles ist knapp, selbst die Luft zum Atmen.

Sucht sucht

Wer zum Aufbau eines anders gearteten Gemeinschaftslebens ermutigt, stößt auf wenig Begeisterung. „Die Künstliche Intelligenz wird uns alle überrollen“, sagt die Verkäuferin und hält den Apparat fürs kontaktlose Bezahlen hin. Ja, so wird es sein. Wenn wir daran glauben. „Das nützt doch nichts.“ „Da kann man nichts machen.“ „Da würde keiner mitmachen.“ Es ist wie eine Sucht. Wir hängen an der Nadel, süchtig nach dem, was uns klein hält, ohnmächtig und hilflos, um ja nicht das zu tragen, was uns zu freien Menschen machen würde: Eigenverantwortung.

Süchte sind nicht einfach ein Mangel an Willenskraft oder eine schlechte Angewohnheit. Sie sind der Versuch der Seele, eine Leere zu füllen, einem bisher unausgesprochenen Schmerz zu entfliehen oder eine unsichtbare Loyalität zur eigenen Familiengeschichte aufrechtzuerhalten. Jede Sucht hat eine tiefere Bedeutung, eine Wurzel, die man mit bloßem Auge oft nicht sehen kann, die aber bei jeder Wiederholung, jedem Rückfall und jedem unkontrollierbaren Impuls spürbar ist.

Sucht ist etwas Unausgesprochenes, ein Teil in uns, zu dem wir nicht stehen und den wir zu betäuben versuchen. Je nach Herkunft äußert sie sich auf verschiedene Art und Weise. Über Drogen versuchen wir, uns von einer unerträglichen Realität abzukoppeln, eine Verletzung aus der Vergangenheit zu vergessen oder die Bindung an eine unterdrückende Autorität zu brechen. In Alkohol verstecken wir die Angst vor Gefühlen, das Bedürfnis, dem Leben zu entfliehen, den Schmerz einer abwesenden Mutter oder einer Liebe, die nicht halten konnte.

Tabak versucht, eine mütterliche Leere zu füllen, den Mangel an emotionalem Kontakt auszugleichen oder ein momentanes Gefühl der Ruhe zu erzeugen. Mit Zucker und Schokolade kompensieren wir das Fehlen von Liebe und Zärtlichkeit, den Hunger nach Süßem, den die Kindheit nicht stillen konnte. In toxischen Beziehungen spiegelt sich die Angst, verlassen zu werden, und in Kontrollzwang die Angst vor Ungewissheit. Über zu viel Arbeit versuchen wir, dem eigenen Leben mehr Wert zu geben, über exzessiven Sport, uns selbst mehr zu akzeptieren, und über zwanghaftes Einkaufen, die innere Leere mit Gegenständen zu füllen.

Jede Sucht ist eine versteckte Botschaft. Sie zu heilen ist kein Kampf dagegen, sondern ein Prozess der Versöhnung mit der Vergangenheit, ein Akt der Liebe zu sich selbst und die Erlaubnis, ohne Ketten zu leben.

Heilung wird eingeleitet mit einem Bekenntnis: Ja, so ist es. Im Anerkennen des Problems liegt die Lösung. Ich spüre Mangel in mir, Angst, Wut, Verzweiflung. Mein Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe ist nicht gestillt. Ich wünsche mir mehr Nähe.

Zum Wesentlichen

Der entscheidende Schritt ist, jetzt nicht nach außen zu treten und die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse woanders zu suchen, sondern bei sich zu bleiben. Kein Partner, keine Freundin, kein Kind, keine Mutter, kein Vater Staat kann uns geben, was wir brauchen. Wir können es uns nur selbst geben. Wir sind die, auf die wir gewartet haben. Wir sind die Veränderung, die wir in der Welt sehen wollen. Wir sind das Auge, durch das Gott sich selbst erblickt.

In dieser Erkenntnis liegt das Eigentliche verborgen. „Das grundsätzliche Ausweichen vor dem Wesentlichen ist das Problem des Menschen“, schrieb der Arzt und Psychoanalytiker Wilhelm Reich. Die Wurzel des Übels, welcher Art auch immer, ist Verneinung, Unterdrückung, Zurückweisung.

Wir stoßen uns selbst zurück und verraten unser Selbst-Sein, unser So-Sein. Aus Flucht wird Sucht, und aus der Sucht jedes Einzelnen eine Welt, die keinen Frieden findet.

Frieden, so Reich, beginnt nicht in politischen Institutionen, sondern in der Fähigkeit des Einzelnen, Angst und Abwehr abzubauen, sich selbst zu spüren — und andere nicht als Bedrohung, sondern als lebendige Gegenüber wahrzunehmen. Das geht nur, ergänzt die Journalistin Lilly Gebert, wenn wir aushalten, was ist. Nicht im Politischen, sondern in deiner eigenen Gerichtskammer: dem Austarieren und Verhandeln der eigenen Gefühle und Bedürfnisse (2).

Wer Nähe meidet, verlernt Frieden. Gesellschaftlicher Frieden hängt unmittelbar davon ab, wie weit es uns individuell gelingt, uns körperlich zu entpanzern und emotional zu öffnen. Für diese Erkenntnis musste Reich ins Gefängnis. Deshalb verbrannte die Food and Drug Administration alle seine Arbeiten, in denen das Wort „Orgon“ vorkam: die universale lebendige Energie, die dem Menschen innewohnt. Deshalb werden Menschen verfolgt und getötet, die das Wesentliche benennen. Deshalb wird uns eingeredet, wir seien klein, ohnmächtig, unnütz. Deshalb wird das zerstört, was uns Leben gibt.

Deshalb gibt es lebensverachtende Agenden, 15-Minuten-Städte, einen Great Reset und alles, was uns heute klein und ohnmächtig macht, bereit, die Kriegsspiele anderer mitzutragen. Von langer Hand wurde vorbereitet, was sich heute mit voller Wucht entlädt. Jeder Einzelne ist anvisiert, mitzumachen. Und jeder Einzelne hat die Möglichkeit, die allgemeine Vernichtung dort verpuffen zu lassen, woher sie kommt: aus dem Nichts.

Der lange Sommer der Anarchie

Viele, die sich für ein Leben in Freiheit, Würde und Menschlichkeit eingesetzt haben, sind tot. Doch die Idee lebt. Von vielen wird sie weitergetragen. Viele haben verinnerlicht, dass ohne Nähe kein Frieden möglich ist: Zunächst die Nähe zu sich selbst. Dann die Nähe zu anderen. Dazwischen die Erfahrung, dass das, was wir anderen antun, zu uns selbst zurückkommt, ebenso wie das, was wir verdrängen und zurückweisen.

Eine neue Zeit wird dadurch eingeläutet, dass immer mehr Menschen die Projektionen erkennen und es wagen, bei sich selbst zu schauen. Sie sagen, was ist, ohne es zu verdrehen und ohne gefallen zu wollen. Sie wissen, dass sich hinter dem Verdrängten, dem Ungeliebten, dem Süchtig-Machenden das Eigentliche verbirgt, das Wesentliche: die Macht des Menschen, in Freiheit und aus sich heraus sein Leben zu gestalten.

Lange noch nicht sind wir am Ende unserer Weisheit angekommen. Doch der echte Mensch ist unterwegs, der Mensch, der sich nicht verbiegen lässt, der ehrlich ist, anstatt gefallen zu wollen, und der seine Schwächen ebenso anerkannt und integriert hat wie seine Stärken. Ein solcher Mensch ist reif dafür, ohne Herrschaft zu leben. Er braucht niemanden, der ihm sagt, wo es langgeht. Er weiß es selbst.

Nicht im Außen versucht er zu erringen, was er braucht. Er schöpft aus dem Innen. Nicht auf den Schultern anderer ruht seine Macht, sondern im eigenen Herzen. Nicht Angst ist die treibende Kraft in seinem Leben, sondern Liebe. Diesen Menschen gibt es. Wir müssen ihn nur in uns befreien. Austauschen, zum Ausdruck bringen, uns einander anvertrauen, Nähe suchen, Reibung nicht fürchten, uns befruchten lassen, zu Leuchttürmen werden. Dann klappt es vielleicht auch mit der Anarchie.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.manova.news/artikel/die-fahne-der-freiheit
(2) https://pareto.space/u/friedenstaube@pareto.space/1746610546296

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