Der Begriff „Wertewesten“ fasst im öffentlichen Diskurs die Vorstellung zusammen, dass die „westlichen“ Gesellschaften in Europa, Nordamerika und Australien sich auf Werte wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit berufen. Doch tut der „Wertewesten“ wirklich etwas dafür, diese Sollidentität, diese angestrebten Werte auch umzusetzen? Der Westen ist ständig Vorwürfen von Doppelmoral und rein interessengeleiteter Politik ausgesetzt — zu Recht.
Die Coronazeit offenbarte diese Kluft wie unter einem Brennglas. Wenn Meinungsfreiheit — wie in der Coronazeit praktiziert — mit Füßen getreten wird, während zugleich — durchaus berechtigt – auf die Menschenrechte und die Freiheit der Ukrainer verwiesen wird, die der Palästinenser jedoch geflissentlich übergangen werden, dann kann man kaum noch von demokratischem Denken oder ethischem Handeln sprechen.
Das dualistische Propagieren von Narrativen westlicher Regierungen in Gegensätzen wie „wir und die anderen“, „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, „Freund versus Feind“, „gut versus böse“, diese vereinfachende Schwarz-Weiß-Sicht prägt („framed“) einen Großteil der Bürger. Während der „Feind“ — derzeit wieder einmal Russland und Präsident Wladimir Putin — zum absolut Bösen degradiert wird, stilisieren die westlichen Anführer die eigenen Regierungsmaßnahmen zu einem blütenweißen, moralisch einwandfreien Ethos.
Der Westen, getrieben von einem starken Bedürfnis nach moralischer Überlegenheit, besitzt dieses Ethos längst nicht mehr. Die übrige Welt — vom „Wertewesten“ häufig aus herablassender und narzisstischer Hybris so bezeichnet — genauer gesagt: der Großteil der Menschheit, schaut kopfschüttelnd und oft auch lachend zu, wie Europa sich selbst ins Abseits manövriert. Ein besonderes Merkmal vieler dieser durch Unfähigkeit, Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit geprägten Akteure ist ihre Doppelmoral.
Hohe Töne, leere Worte. Demokratie? Instrument der Kontrolle. Freiheit? Marketing. Wer hinsieht, erkennt:
Der „Wertewesten“ lebt von Lügen, Heuchelei, Manipulation — und erwartet Applaus dafür.
Westliche Führungsmächte unterstützen einerseits in militärischer und diplomatischer Hinsicht die israelische Regierung, die im Gaza-Streifen mit massiver Gewalt vorgeht und dabei unzählige zivile Opfer verursacht, und proklamieren andererseits, in der Ukraine für Freiheit und Demokratie einzustehen. Freiheit für die Ukraine — aber Unfreiheit für Palästina! Was für eine verlogene „Wertegemeinschaft“.
Die schweren israelischen Kriegsverbrechen in Gaza treten das Völkerrecht mit Füßen, der „Wertewesten“ sieht zu. Benjamin Netanjahu und seinem Regime — das weiterhin Waffenlieferungen und diplomatischen Rückhalt aus westlichen Staaten erhält — wird lediglich nahegelegt, doch bitte einmal mit dem Morden aufzuhören. Wladimir Putin hingegen wird von westlichen Regierungen und ihren „Presstitutierten“ als Inbegriff des Bösen dargestellt, obwohl die Maßstäbe, die an ihn angelegt werden, offensichtlich nicht für alle gelten. Wer Israel kritisiert, wird als Antisemit diffamiert; wer Putin versteht — auch wenn man seine Handlungen nicht billigt — gilt schnell als „Putinversteher“ oder „Volksverräter“. Verlogene Welt — besonders im sogenannten Wertewesten.
Westliche Werte werden als überlegen zelebriert, um eine „Wir-Gemeinschaft“ zu schaffen, die sich mit allen Mitteln gegen die als „Unwerte“, „Ausgeburten der Hölle“ oder „Barbaren“ definierten Anderen verteidigen muss — notfalls auch mit Krieg.
Doch woher nimmt der Okzident diese moralische Überlegenheit? War es nicht der Westen, der über Jahrhunderte andere Völker kolonialisierte, versklavte und teilweise dezimierte? Französische und britische Kolonialreiche in Nordamerika, spanische und portugiesische Eroberungen in Mittel- und Südamerika — überall wurden indigene Bevölkerungen vertrieben, entrechtet und getötet. Waren die Indianer in Nord- und Südamerika wirklich die „Wilden“, die es — unter dem Deckmantel des Christentums und im vermeintlichen Auftrag der Zivilisation — zu zivilisieren galt, oder handelte es sich um brutale Machtausübung?
Auch die Innenpolitik zeigt das gleiche Muster. Politiker des Parteienkartells CDU, CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen sprechen gern von „unserer Demokratie“, während die Meinungsfreiheit zermalmt wird. Wer in der Coronazeit das offizielle Narrativ hinterfragte, wurde diffamiert, diskreditiert, etikettiert — ja, regelrecht schikaniert. Parolen wie „Pandemie der Ungeimpften“ geisterten durch die Medien, auf manchen Wänden stand „Ungeimpfte ins Gas“. Die kritische Stimme wurde zur Lüge erklärt, während offizielle Narrative als unantastbare Wahrheit präsentiert wurden.
Ist es nicht die Aufgabe von Politikern in einer Demokratie, auch Minderheiten zu schützen? Minderheiten, Andersdenkende — oft als „Verschwörungstheoretiker“, „Coronaleugner“ oder „Covidioten“ gebrandmarkt — wurden stattdessen massiv ausgegrenzt. Wer das Grundgesetz hochhielt, wurde von Ordnungskräften zu Boden gebracht, statt vom Staat geschützt. Viele wurden zur Impfung mit gesundheitlich problematischen Spritzen erpresst.
Freiheit? Ein Witz. Demokratie? Ein Märchen.
Die Rhetorik der Doppelmoral war omnipräsent: Freiheit wird proklamiert — und zugleich eingeschränkt. Jeder Bürger, der nicht parierte, wurde markiert, ausgeschlossen, gehetzt.
Diese Doppelmoral zieht sich auch auf die geopolitische Ebene: Mit der unbelegten Behauptung, Russland könnte ein NATO-Land angreifen, wird Russland dämonisiert, die Wehrpflicht eingeführt, der Rüstungsetat massiv erhöht, Sozialausgaben gekürzt. Junge Menschen sollen sterben, während die Kinder der Eliten sicher bleiben. Wer die „Kriegstüchtigkeit“ infrage stellt, wird diffamiert, gebrandmarkt, gesellschaftlich geächtet. Ein Pazifist, der an die Worte „Nie wieder Krieg“ erinnert, wird so zum Staatsfeind erklärt. Hatten wir das nicht schon mal?
Die Beteuerungen Russlands, keine bösen Absichten gegen Europa im Schilde zu führen, interessieren die zur Kriegstüchtigkeit aufrufenden Kriegstreiber nicht. Rüstungsfirmen jubeln, Politiker kassieren, manipulieren und lügen. Angst ist ihr Werkzeug: Mal Virus, mal Krieg. Emotion gekoppelt mit Wiederholung macht Gehirnwäsche perfekt.
Russland ist nach den kürzlich verkündeten Worten von Außenminister Sergej Lawrow bereit zu einer Nichtangriffsgarantie für EU- und NATO-Staaten.
„Wir haben mehrmals gesagt, dass wir nicht die Absicht hatten und haben, irgendein derzeitiges NATO- oder EU-Mitglied anzugreifen,“ äußerte Lawrow bei einem Sicherheitsforum für den eurasischen Raum in Minsk in Belarus. Solche Worte sind natürlich ein Schock für Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, die sich in Bombenstimmung befinden. Als Teil des militärisch-industriellen Komplexes im „Wertewesten“ tun sie alles, um die todbringenden Konflikte am Leben zu halten.
Berichten zufolge hat eine Tochtergesellschaft des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG — die Firma Blackned GmbH — im Januar 2025 einzelnen Abgeordneten des Deutschen Bundestags jeweils 2.000 Euro als „Wahlkampfunterstützung“ angeboten.
Die Besonderheit dabei: Es sollen gezielt Parlamentarier angesprochen worden sein, die Mitglied in Haushalts- oder Verteidigungsausschüssen sind — also Gremien, die über große Rüstungs- und Etatentscheidungen mitbestimmen.
Wie gelingt es diesen Rattenfängern immer wieder, einen Großteil der Bevölkerung mit ihren Lügen zu ködern? Werner Roth hat zum Thema Gehirnwäsche vor ein paar Tagen einen wunderbaren, absolut treffenden Artikel geschrieben, den ich am 23. Oktober 2025 auf meinem Blog wassersaege.com veröffentlicht habe. Hier die einführenden Worte dieses Beitrags:
„Einmal Gehirnwaschung, bitte!
Wohlmeinendes von Werner Roth
Die Methode, um Menschen zu manipulieren ist simpel. Kombiniere falsche Informationen mit echten, möglichst tiefen Gefühlen in Form einer Konditionierung. Eine zunächst neutrale, wertfreie Information bzw. Botschaft wird, mit einem Gefühl gekoppelt, kommuniziert.
Wenn es gelingt, mit dem emotionalen Reiz bis in die tiefste Gehirnebene, das Stammhirn, zu gelangen, ist das quasi der Jackpot. Aber das „normale“ Unterbewusstsein als Ankerplatz zur Manipulation im Kleinhirn reicht auch fürs Erste.
Dort, im Stammhirn, werden die Funktionen fürs unmittelbare Überleben koordiniert und gesteuert. Herzschlag, Atmung, all dieses Zeugs eben. Dies dominiert jedes andere Verhalten. Je nachdem, ob die angebotene Emotion als positiv oder negativ im Unterbewusstsein verankert ist, wird dann die gewünschte Information auch positiv oder negativ konnotiert abgespeichert.
Das absolut Wichtigste bei der Kontrolle und Manipulation der Gedanken ist, dass jede Botschaft so anschaulich und bildhaft als nur irgendwie möglich kommuniziert wird. Je einfacher, desto schneller zu erfassen, je eindrücklicher bzw. bildhafter, desto nachhaltiger die Verankerung als Erinnerung, auf die spätere Denk- bzw. Lernprozesse aufsetzen.
Um einen wirklich tiefen Eindruck im Stammhirn hervorzurufen, muss der emotionale Reiz auch entsprechend stark sein. Die Angst ist da seit jeher ein probates Mittel. Am besten natürlich die Todesangst, die sehr sicher bis ins Stammhirn durchdringt.
Wie Franklin D. Roosevelt (oder auch John F. Kennedy) einst sagte: ‚Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst.‘
Nun stelle man sich ein Szenario vor, bei dem Todesangst durch etwas nicht Fassbares erzeugt wird. Ein unbekanntes, tödliches Etwas, ähnlich wie über die Pest im Mittelalter aus heutiger Sicht berichtet wird. Es ist überall. In der Luft. Auf jedem Ding. Jeder Mitmensch ist eine potenzielle tödliche Gefahr. Nennen wir es ein neuartiges Virus: Corona. Covid 19. SARS-CoV-2. Hauptsache geheimnisvoll bzw. kryptisch.
Wenn Sie dann die von allen getragenen Masken, die für jeden sichtbar die Gefahr signalisieren, die hochoffiziell staatstragend verkündeten A-H-A-Regeln, die nie hinterfragt werden dürfen, die von allen Medien in Dauerschleife gebrachten Horrorgeschichten vom Tod der Alten durch Umarmung von Kindern, zusammennehmen, sind die Bestandeile einer furchterregenden Suppe für eine von Todesangst paralysierte, ja hypnotisierte Masse gegeben.
Die aktuellen Ausgaben dieser Gehirnwaschoperationen laufen derzeit in Nah-Ost und Ukraine. Die Schmierenkomödie ist grundsätzlich die gleiche, nur die Requisiten und Protagonisten sind ausgetauscht.“
Danke Werner für diese aufschlussreichen und treffenden Zeilen.
Beispiele für Doppelmoral von Politikern in der Corona-Zeit
Politiker oder Behörden stellten Regeln auf und gaben Empfehlungen aus, die sie selbst nicht einhielten oder nach Belieben auslegten.
In Deutschland nahm beispielsweise der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, im Dezember 2021 an einer Veranstaltung ohne Maske teil — obwohl zu dieser Zeit strenge Maskenpflicht galt.
Dass die Maskenpflicht — und der ganze andere Kladderadatsch — Schwachsinn war, weiß der Großteil der Bevölkerung inzwischen. Sie war etwa so wirksam wie der Versuch, Sand mit einem Lidl-Einkaufswagen zu transportieren.
Aber um das geht es hier weniger, entscheidend ist die nicht vorhandene Vorbildfunktion unserer „Volks(ver)treter“ und das Messen mit zweierlei Maß.
Im Mai 2020 wurden mehrere Politiker der CDU/CSU auf privaten Feiern oder Treffen fotografiert, die zu dieser Zeit laut Corona-Verordnung ausdrücklich untersagt waren.
Am 20. Oktober 2020 nahm Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an einem privaten Abendessen in Leipzig teil, bei dem auch Spenden für seinen Bundestagswahlkampf gesammelt wurden — selbstverständlich ohne Masken, versteht sich. Besonders pikant: Nur wenige Stunden zuvor hatte Spahn öffentlich davor gewarnt, „dass Ansteckungen vor allem beim Feiern und beim Geselligsein passieren könnten.“ Vermutlich wussten die Politiker bereits zu diesem Zeitpunkt von der relativen Ungefährlichkeit des Coronavirus und der Nutzlosigkeit der Masken.
„Quod licet Jovi, non licet bovi“ — Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt.
Was die „Großen“ durften, war den „Kleinen“ strengstens untersagt. Während Bürger strenge Kontaktverbote einhalten mussten, scherten sich diverse politische Entscheidungsträger einen Dreck darum.
2021 wurde bekannt, dass mehrere Bundestagsabgeordnete — darunter Georg Nüßlein und Nikolas Löbel — hohe Provisionen für die Vermittlung von Maskengeschäften kassiert hatten. Politiker, die in der Öffentlichkeit zu Solidarität, Verzicht und „gemeinsamer Verantwortung“ aufriefen, verdienten im Hintergrund schamlos an der Krise.
Während Kultur- und Sportveranstaltungen, ja selbst Gottesdienste monatelang verboten oder stark eingeschränkt wurden, galten für Parteitage und Wahlkampfveranstaltungen großzügige Sonderregeln. Offenbar war das Virus in der Nähe politischer Mikrofone weniger ansteckend.
Die Doppelmoral in der Coronazeit von Politikern und Behörden kam auch dadurch zum Ausdruck, dass politisch „genehme“ Anliegen toleriert wurden, „unangenehme“ wurden rigoros bekämpft. Im Frühsommer 2020, kurz nach dem Tod von George Floyd in den USA, kam es weltweit zu großen „Black Lives Matter“-Demonstrationen – auch in Deutschland, wie zum Beispiel in Berlin, München und Frankfurt. Trotz der Corona-Schutzmaßnahmen, wie Maskenpflicht bei größeren Menschenansammlungen, Abstandsgebot (1,5 m), oder Beschränkung der Teilnehmerzahl bei Versammlungen, haben hier Politiker, Mainstreammedien alias Propagandaorgane der Regierungen, sowie Ordnungskräfte großzügig über die Nichteinhaltung dieser — sinnbefreiten — Regelungen hinweggesehen. Alles plötzlich zweitrangig — schließlich handelte es sich um die „richtige“ Sache.
Ganz anders bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen: Als im August 2020 in Berlin Zehntausende auf die Straße gingen, griff die Polizei hart durch, löste Versammlungen auf, und die medialen Hofberichterstatter — jene selbsternannten Wächter der Moral — zerrissen die Teilnehmer in der Luft. Doppelmoral vom Feinsten!
Zwischen 2020 und 2021 fanden im britischen Regierungssitz mehrere Feiern und Weinabende statt („Partygate“, Boris Johnson, Downing Street). Während die Bevölkerung durch den harten Lockdown ihrer Freiheit beraubt wurde , stießen Regierungsmitglieder auf das Leben an. Johnson musste zwar eine Strafe von 50 Pfund zahlen, aber was kümmert das einen Mann aus der politischen Oberschicht? Für ihn sind solche Bußgelder nicht mehr als Peanuts.
Der Multimilliardär Warren Buffet brachte das Denken der Eliten am 26. November 2006 in einem Interview mit der New York Times treffend auf den Punkt:
„Ja — es herrscht Klassenkrieg, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die den Krieg führt — und wir gewinnen.“
Immerhin ehrlich. Auch wenn er mit dieser Prognose nicht für die Ewigkeit recht behalten muss.
In Frankreich wiederum berichtete der Sender M6 im Jahr 2021 über angeblich geheime Luxusdinner, an denen auch Minister während der Ausgangssperre teilgenommen haben sollen. Die Regierung bestritt empört ihre Beteiligung – wie immer, wenn sie ertappt wird.
In den USA reisten Politiker umher, während sie der Bevölkerung das Reisen verboten. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom etwa wurde beim Dinner ohne Maske im Luxusrestaurant „French Laundry“ gesehen — kurz nachdem er private Zusammenkünfte verboten hatte. Auch andere Abgeordnete zum Beispiel aus Texas oder Illinois flogen in den Urlaub, während sie zuhause mit ernster Miene „Stay-at-home“-Botschaften verbreiteten.
In Kanada zog es gleich mehrere Provinzpolitiker über Weihnachten 2020 ins Ausland – selbstverständlich trotz der Reisewarnungen, die sie selbst zuvor mit moralischem Zeigefinger ausgesprochen hatten.
Ich will diese ganzen Fälle auch gar nicht überbewerten. Ich habe mich selbst um diese bescheuerten, nutzlosen Regeln kaum geschert. Doch anders als die, die sie erlassen haben, bin ich kein Politiker mit Vorbildfunktion — und habe auch niemanden zu irgendetwas aufgefordert, um dann das Gegenteil meines eigenen Geschwätzes zu tun.
Der ganze „Wertewesten“ kommt mir mittlerweile wie ein scheinheiliges Lügengebäude vor, ein Kartenhaus aus moralischer Selbstinszenierung. Er gaukelt uns Werte vor, die gerade die Verkünder dieser Werte längst verraten haben.
Wenn dann Politiker wie Annalena Baerbock von „wertegeleiteter Außenpolitik“ labern, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. In ihrem Fall entscheide ich mich fürs Lachen – es ist die gesündere Form des Unglaubens.
Massive Lügen und Täuschungen des Wertewestens
Über die Lügen des BlackRock-Agenten Friedrich Merz, der nebenbei auch noch Bundeskanzler ist, habe ich in diversen anderen Artikeln bereits ausführlich berichtet. Hier soll es nur um das Prinzip gehen, nicht um die endlosen Details seiner politischen Maskerade. Vor der Wahl versprach er: auf keinen Fall eine Lockerung der Schuldenbremse, Verschärfung der Migrationspolitik, Reduzierung der Stromkosten. Und kurz nach der Wahl: Pustekuchen! Die Öffentlichkeit soll das aber bitte als „Realpolitik“ verstehen.
Weltmeister in Sachen Lügen bleiben jedoch die politischen, vom militärisch-industriellen Komplex gesteuerten Entscheidungsträger der USA und Hüter der Moral.
Die wohl größte Lüge unserer Zeit war die Behauptung von George W. Bush, Dick Cheney, Donald Rumsfeld und Konsorten, Saddam Hussein besitze aktive Massenvernichtungswaffen.
Diese Geschichte ging um die Welt, medial veredelt, mit Satellitenbildern und angeblichen Geheimdienstberichten. Das Ergebnis ist bekannt: kein Beweis, keine Waffen — aber ein zerstörtes Land, Hunderttausende Tote und ein destabilisiertes Nahostgebiet.
Der sogenannte Tonkin-Zwischenfall vom 4. August 1964 ist ein Paradebeispiel für eine bewusste politische Lüge, geschaffen, um einen Krieg zu rechtfertigen. Seinerzeit meldete das US-Militär, nordvietnamesische Patrouillenboote hätten den amerikanischen Zerstörer USS Maddox, und später auch die USS Turner Joy im Golf von Tonkin vor der Küste Nordvietnams angegriffen. Ein Angriff, der nie stattfand – reine Fiktion, wie sich später herausstellte. Doch das reichte, um die Kriegsmaschinerie in Gang zu setzen.
Der damalige Präsident Lyndon B. Johnson trat vor die Kameras und erklärte, die USA seien „ohne Provokation“ attackiert worden. Daraufhin verabschiedete der US-Kongress mit überwältigender Mehrheit die „Gulf of Tonkin Resolution“, die Johnson quasi eine Blankovollmacht für militärisches Eingreifen in Vietnam ausstellte.
Im Vietnamkrieg, starben über drei Millionen Menschen. 1971 deckten die „Pentagon Papers“ auf, dass die US-Regierung die Öffentlichkeit systematisch belogen hatte, um ihre Unterstützung für den Krieg zu erhalten.
Die USA führten zahlreiche illegale Kriege, die auf Lügen aufgebaut waren. Kaum ein Land versteht es so meisterhaft, den Gegner gezielt zum ersten Schlag zu provozieren, um anschließend mit scheinbar reinen Händen den Vergeltungskrieg zu verkünden.
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren wollen, empfehle ich Ihnen das Buch „Illegale Kriege“ von Daniele Ganser. Auch meine Wenigkeit hat bereits ein paar Artikel zu diesem Thema geschrieben.
Die USA, beziehungsweise die NATO, versprachen Russland 1990 feierlich, sich nicht nach Osten zu erweitern. „Not an inch eastwards“ — kein Zoll nach Osten, verkündete der damalige US-Außenminister James Baker. Ein völkerrechtlich bindender Vertrag existierte zwar nicht, aber das gegebene Wort war eindeutig. Und es wurde gebrochen.
Bereits 1992 bastelten die USA am „No Rivals Plan“ — einem geopolitischen Konzept, das klar machte, dass Russland auch nach dem Ende des Kalten Krieges nicht als Partner, sondern als potenzieller Rivale betrachtet wurde. Die Rüstungslobby jubelte: neue Bedrohung, neue Aufträge, neue Profite.
Nun zur NSA-Affäre 2013 in den USA. Die US-Regierung versicherte, keine „Massenüberwachung“ durchzuführen, was Edward Snowdens Enthüllungen jedoch eindeutig widerlegten. Snowden — ein moderner Held — wies eine groß angelegte Überwachung der globalen Kommunikation durch die USA nach — auch verbündeter Staaten wie Deutschland. Wer danach immer noch an die Mär von „Verbündeten“ glaubte, hätte besser einmal die Tomaten von den Augen kullern lassen. In der Politik gibt es keine Freunde. Es gibt Interessen. Punkt.
Ein ähnliches Schauspiel bot die Bundesregierung während der Corona-Jahre. „Es wird keine Impfpflicht geben“ behaupteten 2021 Bundeskanzler Olaf Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und ihre loyalen Stichwortgeber. Nur wenige Monate später diskutierte und befürwortete dieselbe Regierung eine allgemeine Impfpflicht. Zwar scheiterte die Impfpflicht im Bundestag, doch die einrichtungsbezogene Impfpflicht wurde in Deutschland vom 15. März 2022 bis zum 31. Dezember 2022 gnadenlos durchgezogen. Pflegekräfte, Ärzte, Sanitäter — Menschen, die monatelang als Helden gefeiert wurden — verloren plötzlich ihren Beruf, weil sie sich weigerten, einem politischen Experiment zu gehorchen. Man muss keine juristische Ausbildung haben, um zu erkennen, wie tief der Rechtsstaat in dieser Zeit in die Knie ging. Hätten wir einen funktionierenden Rechtsstaat, müssten die damaligen Entscheider in meinen Augen längst dem Haftrichter vorgeführt worden sein.
Corona war weit mehr als eine Gesundheitskrise — es war ein Milliardengeschäft für die Pharmaindustrie und zugleich ein gigantisches soziales Experiment. Die Regierungen , im Rausch neu gewonnener Macht, loteten Grenzen aus: Wie weit lässt sich Kontrolle ausdehnen, bevor Widerstand entsteht?
Aus dem von menschlichen Blindgängern wie Klaus Schwab forcierten „Great Reset“ ist bezüglich dem Thema Impfung Gott sei Dank ein „Great Resist“ geworden — ein Aufbegehren gegen Bevormundung, Überwachung und moralische Erpressung.
Momentan wird schon wieder ein wenig versucht, für Impfungen die Werbetrommel zu rühren — offenbar in der Hoffnung, dass das kollektive Gedächtnis so kurz ist wie die Haltbarkeit politischer Versprechen. Hoffentlich sind nur wenige Menschen so blöd, auf diesen erneuten Schwachsinn hereinzufallen.
„Vertrauen Sie den Gesundheitsbehörden, vertrauen Sie der Weltgesundheitsorganisation, vertrauen Sie dem gesunden Menschenverstand und journalistischer Sorgfalt in den Qualitätsmedien,“ verkündete Ursula von der Leyen, die nach der Berater-Affäre viele Millionen Euro Steuergelder verschwendet und im deutschen Verteidigungsministerium für Chaos gesorgt hatte, um dann als Präsidentin der Europäischen Kommission mit Hilfe von Frau Merkel eingesetzt zu werden.
Das einzig Akzeptable an ihrer Aussage war, dem gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Und wenn man dem traut, kann man weder der WHO, noch den Gesundheitsbehörden, noch den „Qualitätsmedien“ — und schon gar nicht Ursula von der Leyen — vertrauen.
Besonders bedrückend ist, dass die meisten Mainstreammedien im sogenannten „Wertewesten“ ihren eigentlichen Auftrag längst aus den Augen verloren haben. Statt einer objektiven und ausgewogenen Berichterstattung betreiben sie Meinungslenkung. Sie sind zu Propagandaorganen der elitengesteuerten Politdarsteller verkommen.
Anstatt die Politik der Akteure zu hinterfragen, machen sie Politik — und unterstützen die oftmals fragwürdigen Aktionen der Regierung — teilweise auch massiv auf Kosten der Bürger.
Fazit
Sind Gehirnwäsche, Spaltung, Betrug, Verängstigung der Bevölkerung mit vermeintlich tödlichen Viren und angeblicher Kriegsgefahr sowie Sozialabbau zugunsten einer hirnverbrannten Kriegswirtschaft wirklich die Werte, auf die sich der Westen beruft? Ist es das, was unter Demokratie verstanden wird — das Niederbrüllen anderer Meinungen und das Schweigen jener, die es besser wissen müssten? Verspüren Sie nicht auch diese Doppelmoral, wenn Sie auf der einen Seite täglich die Hohlheit der Phrase „Unsere Demokratie“ hören — meist aus dem Mund jener, die demokratische Prinzipien selbst mit Füßen treten? Erinnern Sie sich an die Coronazeit, an den moralischen Eifer, der Andersdenkende ächtete und aus dem öffentlichen Diskurs verbannte? Empfinden Sie nicht auch die Doppelzüngigkeit des Wertewestens in seinem Verhalten gegenüber Israel einerseits und Russland andererseits?
In der Rhetorik hält der Westen seine Werte hoch, doch die Praxis sieht ganz anders aus. Freiheit und Demokratie werden propagiert, während innenpolitisch teilweise ein regelrechter Krieg gegen die eigene Bevölkerung — wie in der Coronazeit praktiziert — geführt wird.
Außenpolitisch militärische Interventionen erfolgen, die völkerrechtlich mehr als nur umstritten sind. Es ist schlicht paradox, wenn man mit erhobenem Zeigefinger andere Länder wegen angeblicher Autokratie kritisiert und gleichzeitig im eigenen Land die Meinungsfreiheit massiv einschränkt — nicht wahr, Frau Faeser und Frau Paus? Bemerkenswert ist auch, dass es dem Wertewesten anscheinend scheißegal ist, wenn er einerseits autokratische Länder kritisiert, und gleichzeitig mit ihnen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene kooperiert.
Werte werden eben nicht universell durchgesetzt, sondern selektiv. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Während ein Land für seine Menschenrechtslage kritisiert wird, werden bei Partnern oder Verbündeten ähnliche Vergehen toleriert.
Staaten, die politisch oder wirtschaftlich interessant sind, werden mit Samthandschuhen angefasst, während andere gnadenlos kritisiert werden.
Es ist offensichtlich: Es ging dem Wertewesten nie um „Werte“, es ging immer nur um wirtschaftliche und geostrategische Interessen — was auch zum Teil verständlich ist. Aber dann sollte man endlich diese Scheinheiligkeit lassen, und den Begriff Werte nicht mehr als moralische Legitimation, als Deckmäntelchen für Eigennutz missbrauchen.
Weil das Werte-Versprechen und die Realität weit auseinanderdriften ist die Glaubwürdigkeit der westlichen Werte-Rhetorik längst ins Bodenlose gesunken. Wenn angebliche Werte vor allem als Instrument für Machtpolitik missbraucht werden, kann kein Vertrauen in die reale Politik entstehen.
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Quellen und Anmerkungen:
Ende März und Anfang April 2025 wurden meine beiden Bücher
„Die Friedensuntüchtigen“ und „Im Taumel des Niedergangs“ veröffentlicht.
https://www.amazon.de/Taumel-Niedergangs-Demokratischer-wirtschaftlicher-Deutschlan
ds/dp/B0F32JS87R/ref=sr_1_1?
Rezension zu diesem Buch: https://www.manova.news/artikel/abwarts
https://www.amazon.de/Die-Friedensunt%C3%BCchtigen-Kriegstreiber-Deutschland-Europa/dp/B0F3XG6Q8Z/ref=sr_1_1?__mk_de_
Rezension zu diesem Buch: https://wassersaege.com/blogbeitraege/buchrezension-die-friedensuntuechtigen-von-uwe-froschauer/
Ende September 2024 erschien das Buch „Gefährliche Nullen — Kriegstreiber und Elitenvertreter“.
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Hier der Link zur Rezension des Buches:
https://www.manova.news/artikel/die-nieten-festnageln



