Wir sind Verbindung. Wir entstehen aus der Verbindung von einem Samen mit einer Eizelle, aus der heraus sich unzählige weitere Verbindungen entwickeln. Verbindung ist lebenswichtig. Ein Mensch, der nicht berührt wird, stirbt. Aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden, bedeutet letztlich den Tod. Ohne den Kontakt zu anderen verkümmern wir. Soziale Wesen wie wir brauchen die Berührung, die Beziehung, den Austausch mit anderen wie die Luft zum Atmen.
Die engste Verbindung ist die zwischen Mutter und Kind. Neun Monate lang lebt das Kind im Bauch der Mutter. Diese Verbindung ist ausschlaggebend für alle anderen. Wenn sie intakt ist, bekommen wir das Werkzeug mit, in die Welt hinauszugehen und neue Verbindungen einzugehen: zu anderen Menschen, zu Tieren, zur Natur. Wenn wir hier Sicherheit und Geborgenheit erfahren, wenn wir uns hier willkommen und aufgehoben fühlen, geliebt, so wie wir sind, sind wir darauf vorbereitet, in unserem Leben gesunde Beziehungen einzugehen und die Welt selbstbewusst mitzugestalten.
Die meisten von uns sind es nicht. Familien brechen auseinander, Mütter stehen alleine mit ihren Kindern da, Väter können mit ihren Kindern nicht viel anfangen, Eltern leben hinter Bildschirmen, Kinder bekommen ADHS, Autismus und Lernprobleme oder leiden an Atemwegserkrankungen, Allergien, Diabetes, Leukämie, Mukoviszidose, Hörschäden, Sehproblemen, Depressionen oder Suizidtendenzen. Bei jungen Menschen zwischen 10 und 25 Jahren ist Selbstmord die häufigste Todesursache (1).
Etwas stimmt nicht. Das erkannte auch der Sportwissenschaftler Frank-Robert Belewsky, als er sah, wie viele junge Menschen an motorischen Störungen leiden und zum Beispiel Schwierigkeiten haben, auf einer geraden Linie zu gehen. Immer mehr Schulabgänger können nicht richtig schreiben und lesen. 70 bis 80 Prozent der Studenten an deutschen Universitäten haben massive Probleme, sich auch nur mittelschwere Texte zu erarbeiten (2). Etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung kann überhaupt nicht lesen und schreiben (3). Verzweiflung und Orientierungslosigkeit nehmen zu, ebenso wie Süchte, Gewalt und Drogenmissbrauch.
Die Maßnahmen, die dem entgegenwirken sollen, greifen nicht. Denn das Problem liegt tief und es beginnt früh: mit der Geburt.
Bereits bei der Empfängnis und während der Schwangerschaft werden die Weichen für das kommende Leben gestellt. Ist das Kind erwünscht? Handelt es sich um eine natürliche oder eine künstliche Befruchtung? Verläuft die Schwangerschaft sorglos und geborgen? Welchen Einflüssen ist die Mutter ausgesetzt? Wie geht es ihr physisch und psychisch? Mit entsprechendem Gepäck kommt das Kind auf die Welt.
Geburten finden in Deutschland gemeinhin in Krankenhäusern statt — so, als handele es sich um eine Krankheit. Mutter und Kind, so wird vorausgesetzt, soll die bestmögliche Behandlung zukommen. Niemand soll auf das medizinische Know-how verzichten müssen. Geburten sollen sicher ablaufen. 98 Prozent der werdenden Eltern entscheiden sich dafür, ihr Kind auf diese Weise zur Welt kommen zu lassen. Von Anfang an wird man über es bestimmen.
Bei einer natürlichen Geburt bestimmt das Kind, wann es kommt. Es sind seine Hormone, die die Wehen auslösen. Innerhalb von kürzester Zeit muss sich das Kind vollkommen umstellen. Es kommt von innen nach außen, von weich zu hart, von dunkel zu hell, von greifbar zu ungreifbar, von eng zu weit. Aus seinem bis dahin schwebenden Zustand heraus lernt es die Schwerkraft kennen und entwickelt eine eigene Atmung, ein eigenes Stoffwechselsystem, eine eigene Wärmeregulation und eine eigene Verdauung.
Dieser Prozess sollte ungestört und mit möglichst wenigen Eingriffen verlaufen. Wird zum Beispiel die Nabelschnur zu früh durchtrennt, kann sich die Atmung des Kindes nicht richtig entwickeln. Bei einer Kaiserschnittgeburt wird das Fruchtwasser nicht aus der Lunge gepresst und muss abgesaugt werden. Die Akupunkturpunkte des Meridiansystems werden nicht aktiviert und das Kind ist weniger geerdet. Es kommt nicht in Kontakt mit der Scheidenflora der Mutter, kann kein stabiles Immunsystem aufbauen und ist besonders anfällig für Diabetes, Allergien, Stoffwechselerkrankungen, Ekzeme, Asthma oder Lungenkrankheiten (4).
Zwischen Frauenheilkunde und Männermedizin
In seinem Buch „Der Zauber der natürlichen Geburt: Geburt geht uns alle an“ spricht sich Frank-Robert Belewsky in Anlehnung an den französischen Arzt Michel Odent für die Wichtigkeit der Privacy während der Geburt aus (5). Der Begriff ist mit Privatsphäre nur unzureichend übersetzt. Es geht darum, die Bindungs- und Entbindungsprozesse zwischen Mutter und Kind geschehen zu lassen. Der Körper weiß genau, was zu tun ist.
Während der Geburt stellt das System der Mutter gewissermaßen auf Autopilot. Der Neokortex wird ausgeschaltet und der Verstand heruntergefahren. Nur das Stammhirn funktioniert. Die Gebärende taucht in eine andere Bewusstseinssphäre ab. Im Idealfall ist sie allein in einem dunklen Raum, in dem sie nicht gestört wird. Helles Licht, externe Geräusche, sich unterhaltendes Krankenhauspersonal, ein Arzt, der nach der Versicherungsnummer fragt, unterbrechen den natürlichen Prozess und machen eine Geburt zu dem, was vor Jahrtausenden biblisch angekündigt wurde: Gebären ist eine leidvolle Erfahrung.
Das war nicht immer so. Millionen Jahre brauchten die Frauen keine männerdominierte Medizin, die in den Geburtsprozess eingriff. Sie gibt es seit dem Ende der Inquisition. 80 Prozent der verbrannten Frauen waren Hebammen. Mit ihnen verbrannte das alte Wissen, eine Geburtskunde und eine Heilkunst, die die natürlichen Lebensprozesse nicht behinderte oder auszuschalten versuchte, sondern sie unterstützte. Das änderte sich maßgeblich.
Mit der neuen Männermedizin stieg auch die Sterblichkeit von Müttern und Kindern (6). Die Senkung der Mütter- und Säuglingssterblichkeit in der heutigen Zeit ist vor allem auf die Fortschritte in dieser Männermedizin zurückzuführen und steht in keinem Vergleich zu dem weiblichen Heil- und Geburtswissen.
Verführung zum Kaiserschnitt
Während eine natürliche Geburt Würde für die Frau bedeutet, so Frank-Robert Belewsky, pathologisiert unser „Gesundheitssystem“ natürliche Prozesse und eignet sich den Körper der Frau durch Medikalisierungs-Missbrauch und die Unterbindung der Fähigkeit, frei über Körper und Sexualität zu bestimmen, gewaltvoll an. Haus- oder Geburtshausgeburten gelten als riskant. Über sie, so klagt der Deutsche Hebammenverband, ist auch in Medizinkreisen wenig bekannt. Nur etwa zwei Prozent der Frauen entscheiden sich dafür (7).
Ein Drittel aller Geburten in Deutschland verläuft heute per Kaiserschnitt (8). An der Berliner Charité wurde diesbezüglich etwas Besonderes erfunden: die Kaisergeburt. Entwickelt vom Klinikdirektor der Geburtsmedizin Wolfgang Henrich, wird sie quasi als natürliche Geburt verkauft. Wenn das Köpfchen des Kindes sichtbar wird, wird der Sichtschutz einen Augenblick gesenkt, sodass die Eltern das Geburtsglück miterleben dürfen. Dann wird das Kind kurz zum Kuscheln an die Brust der Mutter gelegt, da man erkannt hat, wie wichtig der Erstkontakt ist (9).
Die Kaisergeburt wird nur bei einem geplanten oder einem Wunschkaiserschnitt angeboten. Vollkommen ungeachtet bleibt die Tatsache, dass eine Kaiserschnittgeburt immer ein Trauma für Mutter und Kind bedeutet.
Ein Kind aus dem Bauch der Mutter herauszuschneiden ist keine Banalität. Kinder können durch diese frühe Zerstörung der Mutter-Kind-Beziehung regelrecht gebrochen werden. Sie können ein Leben lang Schwierigkeiten haben, intakte Verbindungen aufzubauen — die Voraussetzung für eine gesunde und harmonische Gesellschaft.
Herzensflamme
Geburt, Impfen, Schule: Das, so Frank-Robert Belewsky, sind die großen Drei, die letztlich die Basis für alle Probleme in unserer Welt liefern — und damit die wichtigsten Themen überhaupt! Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir zuerst die Art und Weise verändern, wie wir geboren werden. Dieser Moment, den viele Mütter mit einem „Ach, das vergisst man wieder“ wegwischen, ist ausschlaggebend für die Zukunft der Menschheit. Hier entscheidet sich, wie es mit uns weitergeht. Hierfür gilt es Interesse zu entwickeln. Das Thema Geburt ist kein Frauen- oder Mütterthema. Sie geht uns wirklich alle an!
Um eine gesunde Bindungsfähigkeit zu entwickeln, brauchen wir das Gespür des Herzschlags der Mutter „auf der anderen Seite“, den Haut-zu-Haut-Kontakt, die Wärme, die Geborgenheit, das Vertrauen.
Der Herzschlag der Mutter aktiviert die Bildung neuronaler Felder im Gehirn, die Atmung den Hörsinn, der Geruch des Körpers der Mutter den Geruchssinn, der Blickkontakt den Sehsinn und das Lächeln der Mutter die Empathie-Fähigkeit und die Fähigkeit zur Freude. Das Stillen erweckt den Geschmackssinn, die Kontaktfähigkeit, die Intelligenz und die Intuition.
Ein ungestörter Herz-Hirn-Dialog ist die Voraussetzung für ein gutes Leben. Die Herzflamme, der sogenannte „Hot Spot“ — eine kleine Kapsel, die in der linken Herzkammer verankert ist — sorgt für die geistige Anbindung. Sie ist der göttliche Funke, für den es bei vielen Menschen kein Bewusstsein mehr gibt, der Heilige Gral, der uns in unsere Kraft kommen lässt. Um die Flamme intakt zu halten, ist es wichtig, das Kind am Körper zu tragen, wie es viele Naturvölker bis heute tun. Zwei bis drei Jahre, so Frank-Robert Belewsky, sind notwendig, um die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stabilisieren und einen Sinn dafür zu entwickeln, dass das Hirn vom Herzen gesteuert wird, und nicht umgekehrt.
Ein Gehirn, das ein Werkzeug des Herzens ist, ersinnt keine Kriege. Es erfindet keine Waffen und braucht keine ständige Ablenkung, um das Leben zu ertragen. Wir müssen nicht ständig in künstlicher Verbindung online sein, wenn wir die Verbindung der Herzen leben. Wir lassen uns nicht durch Social Engineering so programmieren, wie man uns haben will. Wir sind, wie der kürzlich verstorbene Apotheker und Alchimist Carsten Pötter sagte, keine nützlichen Idioten mehr, keine domestizierten Primaten, die alles fraglos hinnehmen und sich auch noch dafür bedanken, betrogen zu werden, sondern Menschen in ihrer Kraft.
Echte Frauen und echte Männer
Zur natürlichen Geburt zurückzukehren bedeutet eine Revolution des menschlichen Bewusstseins und eine vollkommen andere Welt als die, die wir jetzt haben. Mit ihrer erneuten Verbindung betreten Frau und Mann ein magisches Feld, in dem die Frau entscheidet, wer der Richtige ist. Nicht der Stärkste macht das Rennen, sondern der, der passt. Männer fühlen sich wieder willkommen in den Frauen. Ihre Kraft und ihr Wille verbunden mit der Weisheit der Frauen ergeben zusammen die Liebe, die Christuskraft, die die Macht hat, den Planeten zu heilen.
Das setzt voraus, dass es echte Frauen und echte Männer sind, die sich treffen, keine identitätslosen Wesen, wie sie die Gender-Bewegung hervorbringt.
Nur eine echte Frau, eine Frau, die sich als Frau fühlt, kann ihre weiblichen Instinkte ausbilden, an denen sie sich während der Geburt orientiert. Sie lässt ihr Kind dann kommen, wenn es kommen will. Damit gibt sie ihm das Gefühl, richtig zu sein, am richtigen Platz.
Kinder, die auf natürliche Weise geboren werden, leiden weniger an Depressionen, Angststörungen, Verlassenheitsgefühlen, Alleinsein, Sich-falsch-Fühlen, Borderline, Burnout, Narzissmus, Egoismus oder Aggressionen bis hin zur (Selbst-)Zerstörung (10). Eine echte Mutter-Kind-Bindung beugt Verhaltensauffälligkeiten wie Herrschsucht, Hyperaktivität, Übernervosität, Brechsucht oder Essensverweigerung vor, die sich aus mangelnder Zuwendung ergeben.
Gewalt beginnt, wenn Kinder nicht gewollt, nicht akzeptiert und nicht verstanden werden. Kränkung und Demütigung werden durch Gewalt kompensiert, um den Schmerz in den Griff zu bekommen, nicht gewollt zu sein, oder nicht so gewollt, wie man ist. Nur aus bindungsgestörten Menschen kann man inhalts-, heimats- und identitätslose Konsumenten machen, die sich klaglos in einen Arbeitsprozess integrieren, funktionieren und keine Fragen stellen.
Durch eine ungestörte Mutter-Kind-Bindung hingegen kann sich unsere Intelligenz frei entwickeln und das Elend ein Ende haben. Keine systematische Krankenhausgeburt, kein Wunschkaiserschnitt, kein Geburtstrauma, kein verfrühtes Abstillen, keine Zwangsimpfungen, keine Frühförderung, keine Einteilung in Klassensysteme, keine Zwangsberieselung, keine vorprogrammierte Konkurrenz, keine Smartphones, keine Hormonbehandlungen, kein Heranzüchten unfruchtbarer Generationen, die nicht eigenständig denken und handeln können, sondern freie und selbstbewusste Menschen, die voller Freude und Vertrauen eine Gesellschaft aufbauen, die um die Kraft der Verbindung weiß.
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Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.kinderschutz-niedersachsen.de/aktuelles/suizid-bei-10-bis-unter-25-jaehrigen-haeufigste-todesursache
(2) https://www.zeit.de/2025/18/lesekompetenz-lange-texte-universitaeten-lehre
(3) https://www.deutschlandfunkkultur.de/analphabetismus-erwachsene-lesen-schreiben-lernen-100.html
(4) https://microbirth.com
(5) Frank-Robert Belewsky: Der Zauber der natürlichen Geburt: Geburt geht uns alle an, Wendorf Verlag 2023
(6) Kerstin Chavent: Die wilde Göttin. Der Lilith-Mythos als Weg der Versöhnung zwischen Frau und Mann, Scorpio 2025
(7) https://hebammenverband.de/quag-bericht-2022-belegt-ausserklinische-geburten-sind-sicher
(8) https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/05/PD25_N024_23.html#:~:text=Deutschland%20lag%20im%20Jahr%202022,Mittelfeld%20der%2029%20OECD%2DStaaten.&text=In%20Deutschland%20bieten%20immer%20weniger,874%20Krankenhäuser%20hierzulande%20Entbindungen%20durch.
(9) https://www.eltern.de/schwangerschaft/geburt/kaisergeburt.html
(10) https://www.resonalogic.de/content/anwendungen/schwangerschaftsbegleitung/geburt.html



