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Die nackte Wahrheit

Die nackte Wahrheit

Während die Lüge in bunte und blinkende Gewänder gehüllt durch die Welt zieht, erscheint uns die Wahrheit oft zunächst in überraschender Verletzlichkeit.

Auf einem Gemälde von Jean-Léon Gérôme sieht man eine junge Frau nackt aus einem Brunnen steigen. „Die Wahrheit kommt aus dem Brunnen“ basiert auf einer Legende aus dem 19. Jahrhundert. Sie erzählt, wie Wahrheit und Lüge einander treffen.

Die Lüge sagt zur Wahrheit: „Heute ist ein wunderschöner Tag!“ Die Wahrheit schaut zum Himmel: „Ja, tatsächlich, er ist wirklich wunderschön.“ Die beiden gehen eine Zeit lang nebeneinander her und kommen schließlich zu einem Brunnen. Die Lüge sagt zur Wahrheit: „Das Wasser ist sehr klar, lass uns zusammen ein Bad nehmen!“ Beide ziehen sich aus und baden. Doch plötzlich springt die Lüge aus dem Wasser, zieht die Kleider der Wahrheit an und läuft in ihnen davon. Die Wahrheit steigt nackt aus dem Brunnen und sucht die verkleidete Lüge überall. Doch die Menschen, denen sie begegnet, wenden verächtlich den Blick ab, denn niemand will die nackte Wahrheit sehen. Seitdem reist die Lüge als Wahrheit verkleidet durch die Welt und nur wenige wagen es, ihr bloßlegend die Kleider vom Leibe zu reißen (1).

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich hieran nicht viel geändert. Diejenigen, die danach schauen, was sich hinter dem Augenscheinlichen verbirgt, sind auch heute noch rar — trotz aller Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren. Die meisten von uns geben sich heute wie früher mit dem zufrieden, was ihrem bisherigen Weltbild schmeichelt. Wie ihrer Waschmittel- oder Automarke bleiben viele den Kanälen treu, über die sie schon immer Informationen konsumiert haben. Nur wenige kommen auf den Gedanken, Rundfunk, Fernsehen und die renommierten, „seriösen“ Zeitschriften anzuzweifeln. Je größer und bekannter ein Medium, umso vertrauenswürdiger erscheint es. Irgendwem muss man ja schließlich glauben.

Viele fangen erst gar nicht damit an, sich über Quellen zu informieren, die nicht in den Mainstream münden. Auch wenn wir uns sonst durch die Welt surfen — bei den aktuellen Nachrichten hört der Spaß auf. Die abwegigen Informationen, die doch irgendwie durchsickern, weil es in der Familie oder im Bekanntenkreis vielleicht jemanden gibt, der auch aus verborgenen Quellen trinkt, werden als vollkommener Quatsch, als Verschwörungstheorie oder Querfrontdenken abgeschmettert.

Geschichte der Gewinner

Während es sich die einen im Fernsehsessel gemütlich machen und Netflix zu schwindelerregenden Gewinnen verhelfen, gehen die anderen auf die Straße und versuchen, nicht daran zu verzweifeln, dass die Masse sitzen bleibt. In den Zeiten unseres Corona-Tagesbuchs erreichen uns viele Zuschriften von enttäuschten und entsetzten Lesern. Als besonders schmerzhaft wird empfunden, dass es kaum jemanden zu interessieren scheint, dass ein Virus und der Schutz alter und kranker Menschen als Vorwand dafür benutzt werden, die Errichtung eines weltweiten totalitären Systems mit Tracking-Apps, Überwachungsdronen, Zwangsimpfungen, unter die Haut gepflanzten Mikrochips und jeder nur möglichen Form von Kontrolle und Überwachung durchzusetzen.

Freundschaften und Bindungen zerbrechen, weil viele mit den „Aufrührern“ nichts zu tun haben wollen. So schlimm wird es ja wohl nicht sein. Unsere Regierungen haben zwar ihre Schwächen, aber sie handeln doch sicher zu unserem Wohl. Dabei würden ein paar Klicks genügen, um es besser zu wissen. Doch da trauen wir uns nicht heran. Denn wer weiß, was wir entdecken würden, wenn wir erst einmal anfangen, grundsätzlich an den Absichten unserer Regierungen zu zweifeln? Wenn wir infrage stellen würden, dass das, was wir in der Schule gelernt haben, vielleicht gar nicht so war? Dass unsere Geschichte vielleicht sogar umgeschrieben werden müsste, weil sie eben nur die Geschichte der Gewinner und nicht die der Verlierer ist?

Die Sprengung der drei Türme des World Trade Centers, die Inszenierung des Irak- und des Vietnamkrieges, der Schutz von Naziverbrechern durch den CIA, die Unterstützung von Hitlers Machtergreifung durch England und die USA etwa sind inzwischen vielfach nachgewiesen, stehen jedoch in keinem Geschichtsbuch. Doch nicht nur in politischen Fragen wird verzerrt und gelogen. Warum wird energetisches Heilen durch den Schmutz gezogen, obwohl lange bekannt ist, welchen Einfluss Gedanken und Gefühle auf körperliche Prozesse haben?

Warum werden Kräuter und Homöopathie aus den medizinischen Protokollen verbannt? Warum wird uns weiter eingeredet, dass wir getrennte Teilchen im Raum sind, deren Leben keinen weiteren Sinn hat? Dass unsere Welt nur aus Materie besteht? Dass das Leben ein bloßer Überlebenskampf ist? Dass der Stärkere gewinnt? Dass das Göttliche, das Höchste, Wahrste und Schönste, tot ist?

Wer Antwort auf diese Fragen sucht, der setzt sich der Gefahr aus, sein sorgfältig aufgestapeltes Kartenhaus in sich zusammenfallen zu sehen. Er riskiert, dass die Werte, an die er sein Leben lang geglaubt hat, sich in Luft auflösen. Er wird mit dem ungeheuerlichen Schmerz konfrontiert, dass seine alten Glaubensvorstellungen und Überzeugungen sich als Illusionen enttarnen. Kein Wunder, dass sich nur wenige darauf einlassen. Am schwersten fällt es vielleicht jenen, die ihr Leben auf ihre Intelligenz und ihren Verstand gebaut haben. Die in langen Ausbildungen Formatierten, die Klugen, die Gebildeten, die Studierten, die ihre Gefühle und den Zugang zum gesunden Menschenverstand beiseitegeschoben haben. Denn vor allem ihnen ist nicht bewusst, dass auch sie manipulierbar sind.

Tell a vision

In diese Situation hinein kommt Corona. Mehr als in jeder anderen Situation, die wir bisher erlebt haben, scheiden sich hier die Geister. Während für die einen die Lügen und Auswirkungen eines verbrecherischen Systems immer offensichtlicher werden, verschanzen sich die anderen hinter ihren alten Gewissheiten und werden so zu Antreibern einer Macht, die den Menschen zum Objekt degradiert und zu Mitläufern eines Regimes, das den Planeten in die totale Zerstörung treibt. Doch jeder einzelne von uns hat jetzt die Möglichkeit, aus dem amerikanischen Traum, in dem sich der größte Teil der Welt mehr oder weniger verfangen hat, aufzuwachen.

Wir können die Serien ausschalten, die uns vorgaukeln, englische oder amerikanische Geheimdienste stehen auf der Seite der „Guten“. Wir können erkennen, dass Hollywoods Filmindustrie ein gigantisches blinkendes Schutzschild zur Tarnung menschenverachtender Geschäfte ist und dass diejenigen, die man an der Spitze Weltruhm erlangen lässt, zumeist nichts weiter als Marionetten sind. Oder woran meinen wir liegt es, dass Prominente so wenig Kritik üben? Vor allem aber können wir aufhören, weiter die Matrix der Zerstörung zu nähren, und eine neue Vision entwickeln.

Der französische Physiker Philippe Guillemant stellt die interessante These auf, dass unsere Zukunft längst realisiert ist, sich jedoch je nach der Energie unserer Gedanken und unseres Verhaltens ändern kann. Es werden uns sozusagen aus der Zukunft Informationen — Ereignisse, „Zufälle“ — geschickt, die eine Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft sind. Guillemant sieht in der aktuellen Corona-Geschichte vier Möglichkeiten:

  • die offizielle Version von den „bösen“ Viren,
  • die als verschwörungstheoretisch geltende Version der „bösen“ Bankiers,
  • die Version „guter“ Bankiers, die die Welt vor dem schon vor Corona sicheren Crash bewahren wollten, um so weiter machen zu können wie bisher, und
  • die Version eines „guten“ Virus, nach der wir alle — ob krank oder nicht — auf etwas aufmerksam gemacht werden, das wir nicht sehen wollen.

Die vierte Möglichkeit ist mir nicht nur die Liebste. Sie entspricht auch genau dem, was ich bei meiner Krebserkrankung in meinem eigenen Körper erfahren habe: Das Symptom ist die Botschaft eines lebendigen Organismus, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. Covid-19 also als Botschafter aus der Zukunft, um uns dazu zu bringen, uns zu verändern. Ich kann die These Guillemants nicht nachprüfen, doch ich weiß, dass Viren Veränderungskünstler sind. Sie sind einfach nicht zu fassen, weil sie sich eben ständig wandeln. Das lässt nicht nur daran zweifeln, ob überhaupt ein halbwegs wirksamer Impfstoff entwickelt werden kann. Die Anpassungsfähigkeit und Wandelbarkeit der Viren und ihre ursprüngliche Wortbedeutung (der Mann, die Kraft) laden dazu ein, sich auch auf symbolischer Ebene für die kleinen Quälgeister zu interessieren.

Da wissenschaftlich inzwischen hinlänglich bewiesen ist, dass alles Lebendige in einem energetischen Netzwerk miteinander verbunden ist, glaube ich nicht an Zufälle. Was geschieht, fällt nicht irgendwie vom Himmel, sondern hat Bedeutung.

Da außerdem klar ist, dass das Leben nicht dazu da ist, uns eins auszuwischen, denn sonst wären wir gar nicht hier, versuche ich, die Information zu entschlüsseln. Höre ich nun ganz genau hin, dann nehme ich wahr, dass dieses Virus nicht gekommen ist, um uns für unser vergangenes Verhalten zu bestrafen. Die vielen Geschichten von Buße und Hölle können wir getrost dorthin zurückschicken, woher sie gekommen sind: in den Vatikan. Sollen die sich dort mit ihren eigenen Teufeln und Dämonen auseinandersetzen. Nein, hier geht es um etwas anderes: darum, uns davor zu bewahren, gegen die Wand zu rennen.

Transhumanismus und totale Kontrolle über das Lebendige war gestern. Heute nehmen wir uns unsere Souveränität zurück und schaffen kraft der Energie unseres Denkens, Sprechens und Handelns etwas Neues. Vir der Virus zeigt uns, dass es an der Zeit ist, uns an die Krone zu erinnern, die wir tragen, an das Höchste in uns, und dass uns die Kraft innewohnt, uns in diesem Sinne in Bewegung zu setzen. Wir nehmen erneut Kontakt zu dem auf, was man uns so lange ausgeredet hat: unsere Seele. Von ihr geleitet, erträumen wir uns eine bessere Zukunft, frei von Hass und Angst. Resilienz, Autonomie und Solidarität sind die Schlüsselwörter, die uns Guillemant hierfür liefert.

Der Wahrheit aus dem Brunnen helfen

Wenn ich das nun vor jenen ausspreche, die politisch noch schlafen, dann höre ich es grummeln und raunen. Immer wieder bläst mir ein scharfer Wind entgegen. Nun sage ich mir, dass der andere nicht so heftig reagieren würde, wenn es ihm in seiner eigenen Haltung ganz geheuer wäre. Wir empören uns ja vor allem dann ganz besonders, wenn unser Gegenüber ins Schwarze getroffen hat und wir das nur nicht wahrhaben wollen. Da fletscht der Schweinehund mit den Zähnen, springt ganz aufgeregt hin und her, bellt und knurrt gewaltig. Er spürt ja ganz genau, dass er nicht das tut, was ethisch geboten und sinnvoll ist. So macht mir die wütende Haltung jener, die mich für eine gefährliche Spinnerin oder Verschwörungstheoretikerin halten, vor allem eines: Hoffnung, dass wir wirklich gerade dabei sind, aufzuwachen.

Wir sind alle aufgerufen, unseren inneren Schweinehund zu überwinden und der Wahrheit ins Auge zu sehen. Auf dem Gemälde von Jean-Léon Gérôme sieht sie triefend und zerzaust aus, entsetzt darüber, was man ihr angetan hat. Mit einem Bein schon über den Brunnenrand, ist ihr Blick auf den Betrachter gerichtet. Nun liegt es an ihm — an uns, ob wir sie in den Brunnen zurückschicken oder ihr die Hand reichen und heraushelfen. Wir können ihr ein Handtuch geben und sie sich abtrocknen lassen. Zusammen sitzen wir am Rande des Brunnens und hören zu, was die Wahrheit erzählt.

Mitnehmen und für uns beanspruchen können wir sie nicht. Sie muss sich ja auf den Weg machen, ihr Gewand von der Lüge zurückfordern. Doch wir können die Erinnerung an die Begegnung tief in unser Herz pflanzen. Wir wissen jetzt, dass es sie gibt! Die Wahrheit gehört uns nicht. Sie ist für alle da. Wir können nur den Teil von ihr wahrnehmen, der mit uns selbst in Verbindung steht: mit unserer ganz eigenen Sicht auf die Dinge, mit unserem Standpunkt, mit unserem Lebenshintergrund, mit unseren Sinnen, Gedanken und Gefühlen.

Unsere ganz individuelle Wahrheit müssen wir nicht jedem Vorbeilaufenden anpreisen wie umherziehende Händler. Erfreuen wir uns erst einmal selbst an ihr. Lassen wir unseren Kelch volllaufen mit dem, was sie uns zu sagen hat.

Teilen wir den Inhalt unseres Gefäßes noch nicht, sobald sich nur drei Tropfen in ihm befinden. Lassen wir den Gral überlaufen und seinen Inhalt sich von ganz alleine verbreiten. Nichts wird diesen Prozess, wenn er einmal in Gang gesetzt wurde, aufhalten können. So wie das Licht keine Dunkelheit braucht, um zu existieren, so braucht auch die Wahrheit die Lüge nicht. So oder so: Sie kommt immer ans Licht.


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